Hendrik Conscience - Ein Opfer der Mutterliebe

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Hendrik Conscience

Ein Opfer der Mutterliebe

I

In dem weiten Corridor seines Landhauses, nicht fern von Avelgem gelegen, stand der alte Herr Sommer, und horchte mit allen Anzeichen der Ungeduld und Unruhe, ob sich draußen vor der Thür noch immer kein anderes Geräusch vernehmen ließe, als das Stampfen der Pferde und die Fußtritte des harrenden Kutschers.

Sehr aufgeregt mußte der alte Herr sein, und Gedanken drückender Art schienen ihn zu quälen, denn zuweilen trat er heftig auf, oder er rieb in trübem Nachsinnen mit der Hand die Stirn, während ihm, wie eine leise Klage, die Worte entschlüpften:

»Armer Friedrich, wie muß er leiden!«

In diesem Augenblick ward eine Thür geöffnet und ein Diener erschien im Hausflur, eine Reisetasche in der Hand.

Der Herr hielt ihn an und fragte:

»Nun« Baptist, wird mein Sohn endlich abreisen? Der Wagen ist bereits seit einer halben Stunde angespannt.«

»Es wird ihm schwer, sich loszureißen,« erwiederte der Diener, mitleidig den Kopf schüttelnd; »mein junger Herr ist ganz außer sich vor Kummer, doch geht es augenblicklich etwas besser, er hat sich fertig gemacht und kommt herunter, um, wie er sagt, sofort abzureisen.«

»Ach, das ist gut,« murmelte der alte Herr, mit einem Lächeln der Zufriedenheit, während er in den Gang zurücktrat und eine Nebenthür öffnete.

In dem kleinen Salon, dessen Wände mit den Glasschränken einer Bibliothek bedeckt waren, setzte er sich am Schreibtisch in einen Sessel nieder und sagte nach einer Weile leise vor sich hin:

»Ja, ja, die Liebe! Oft ist sie eine Quelle der seligsten Empfindungen, aber häufig auch martert sie uns mit unsäglichen Schmerzen und der dumpfsten Verzweiflung. Mein armer Junge, er hat ein gutes Herz und einen klaren Verstand, aber jetzt kommt nur sein tiefes Gefühl zur Sprache, und es ist nichts mit ihm anzufangen! . . . Vergangene Nacht konnte ich kein Auge schließen, mich quälte wahrhaftig der Gedanke, er möchte sich ein Leid anthun; aber das war doch glücklicher Weise ein Irrthum, eine übertriebene Angst . . . Dieser falsche van Hochfeld, er soll es mir entgelten! Seit Jahren schien er mein bester Freund zu sein, und nun wagt er es, mich so niederträchtig zu verhöhnen und meinem Sohn das Herz zu brechen! Ich will mich rächen, ja, ich will mich rächen! . . . – aber wie? . . . Sieh, da bist Du noch, Friedrich? Ich dachte du wärst schon abgereis’t.«

Ein schöner, junger Mann, von ungefähr 25 Jahren, war inzwischen eingetreten und hatte sich in der Nähe des Fensters auf einen Stuhl niedergelassen. Ein schmerzlicher Seufzer entfuhr ihm, als einzige Antwort auf die an ihn gerichtete Frage.

»Komm, komm, mein Sohn,« sagte der alte Herr, »sei stark und zeige, daß Du ein Mann bist. Geh’ nach Gent, zu Deinem Onkel, bleib einige Zeit dort, und suche Dich etwas zu zerstreuen, denn Dein Schmerz . . . «

»Ach Vater» antwortete der junge Mann, »wüßtest Du, wie tief ich leide! Die ganze Nacht hindurch haben Schnaren von hoffnungslosen Gedanken mich gefoltert, es dreht sich mir Alles vor den Augen, ich bin krank . . . Hast Du denn wirklich dem Herrn van Hochfeld klar gemacht, daß er mir den Todesstoß gibt?«

»Gewiß, ich habe ihm Alles gesagt, was mein Mitleiden und mein gepreßtes Herz mir eingaben.«

»Und er, Vater, er hat sich unwiderruflich geweigert? Aber warum nur? Wir haben uns gern, sind beide von ordentlichen Eltern, das Vermögen, welches wir zu erwarten haben, ist von beiden Seiten ungefähr gleich. Weßhalb also verurtheilt er seine arme Pauline und mich zur tiefsten Verzweiflung!«

»Ich weiß es nicht, mein Sohn; wie ich Dir schon gesagt habe, Herr van Hochfeld antwortete mir nichts anderes als: »es ist unmöglich,« und wie oft ich auch auf’s Neue in ihn drang, er wiederholte stets: »es ist unmöglich.« Und als ich schließlich ärgerlich wurde, und ihn heftig anfuhr, neigte er traurig und fast beschämt den Kopf und seufzte: »Unmöglich, was Sie verlangen ist unmöglich.«

»Also Vater, klagte Friedrich, die Hände krampfhaft gegen die Brust pressend, »also gibt es für mich keine Hoffnung mehr? All’ meine Glücksträume sind vernichtet? Ich muß mich beugen, dem schrecklichen Gedanken, daß meine arme Pauline darüber zu Grunde gehen wird . . . oder daß ihr Vater sie zwingt, dem jungen Baron van Lortebach ihre Hand zu geben! . . . Sie haßt ihn, er ist ein widerwärtiger Mensch, ach sie würde sterben vor Ekel und Schmerz!«

»Aber so schweig doch von solchen Unwahrscheinlichkeiten,« unterbrach hier Herr Sommer seinen aufgeregten Sohn. »Weßhalb willst Du Dir ohne allen Grund den Dolch der Eifersucht in’s Herz stoßen? Ich habe Herrn von Hochfeld in Betreff des jungen Baron befragt und er hat mir geantwortet, daß er tausendmal lieber Dir als jenem, die Hand seiner Tochter geben würde.«

»Er täuscht Dich, oder sich selbst.« erwiederte Friedrich, »Herr van Hochfeld ist von edler Herkunft sagt man.«

»Aber er legt kein Gewicht darauf, mein Sohn, und er hat mir selbst versichert, daß seine Vorfahren nichts anderes als Kaufleute und angesehene Bürger von Brüssel gewesen. Ich kann den Mann nicht begreifen, er spricht von Dir mit großer Liebe, ja er gibt zu, daß Du ein guter, verständiger Mensch bist und sein Kind ohne allen Zweifel glücklich machen würdest.«

»Und doch weis’t er mich ab!«

»Pauline wird, wie er sagt, niemals, oder sehr spät heirathen.«

»Niemals heirathen? aber warum denn nicht?«

»Warum? Weil es unmöglich ist; weiter konnte ich aus ihm nichts herausbringen . . . Nun, mein armer Sohn, folge meinem Rath, bleibe einige Tage in Gent, um dein Gemüth zu beruhigen. Die Liebe läßt Einen oft schrecklich leiden, aber man stirbt nicht davon; die Zeit heilt auch diese Krankheit.«

Der junge Mann stand auf, ging zu seinem Vater und drückte ihn mit thränenden Augen die Hand. Nach diesem stillen Abschied wollte er sich der Thür zuwenden, hielt aber noch einmal seinen Schritt an und sagte seufzend:

»So ist es also beschlossen, Vater? Ich bin unwiderruflich verurtheilt? Pauline soll krank werden und vielleicht gar sterben vor Kummer?«

»Nein, nein, Friedrich, so schwarz mußt Du nicht sehn. Suche Dich in Gent zu erholen und zu zerstreuen. Dein Jugendmuth wird mit der Zeit schon zurückkehren.«

»Und Du, lieber Vater, willst Du nicht in meiner Abwesenheit noch einen Versuch machen, der mir Trost und Hoffnung bringen könnte? und wäre es auch nur ein matter Schein?«

»Was kann ich Dir versprechen, mein Sohn? Ich habe heute Morgen, kurz ehe Du herunterkamst, einen Boten an Herrn van Hochfeld abgeschickt mit einem langen Brief, worin ich Rechenschaft von ihm fordere und ihn der Hartherzigkeit, Falschheit und des Hochmuths beschuldige. Nachdem ich ihm weiter in Erinnerung gebracht, daß wir seit Jahren die intimsten Freunde waren, – von seiner Seite freilich wohl nur scheinbar, – bedrohe ich ihn mit meiner Verachtung und ewigen Feindschaft, wenn er mir nicht wenigstens die Gründe angibt, die ihn zu einem so unerhörten Benehmen veranlassen. Ohne Zweifel wird er meinen Brief beantworten und wer weiß, ob nicht diese Antwort uns ein Mittel in die Hand gibt, auf seine barsche Weigerung zurückzukommen und seinen Widerruf herbeizuführen. Die Hoffnung ist nur eine schwache, mein Sohn« aber nimm sie immerhin als einen Trost mit aus den Weg.«

»O Vater» rief Friedrich mit hellerem Blick« »dieser einzige Lichtstrahl, wie schwach er auch sei, gibt mir neuen Muth. Möchte doch Gott in seiner Barmherzigkeit uns gnädig sein! Jetzt reise ich nach Gent. In Deine Hände, lieber Vater, lege ich das Glück meines Lebens, ich beschwöre Dich bei dem Andenken an meine selige Mutter, nichts unversucht zu lassen, Alles aufzubieten, was zum Ziele führen kann, thue es für mich und für die arme Pauline, die sonst gewiß sterben wird. Leb wohl, leb wohl!

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