Honoré de Balzac - Die Frau von dreißig Jahren

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Balzacs wahrscheinlich bekanntester Roman zeichnet ein künstlerisches Seelen- und Sittenbild des frühen 19. Jahrhunderts. Zum erstenmal wird das Problem der unglücklich verheirateten Frau in mittleren Jahren als Opfer ihrer Unerfahrenheit und der sozialen Zwänge mit aller Schärfe und Komplexität dargestellt.

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»Es ist ein junger Engländer, ein Edelmann, Baron Arthur Ormond, ältester Sohn von Lord Grenville. Seine Geschichte ist interessant. Er kam im Jahre 1802 nach Montpellier, wohin ihn die Ärzte geschickt hatten, in der Hoffnung, dass das Klima dieser Gegend ihn von einem Lungenleiden heilen würde, dem er zu erliegen schien. Wie alle seine Landsleute hatte ihn Napoleon bei Ausbruch des Krieges gefangennehmen lassen, denn dieses Ungeheuer kann nicht anders, es muss Krieg führen. Um sich zu zerstreuen, fing der junge Engländer an, seine Krankheit, die man für tödlich hielt, zu studieren. Nach und nach fand er Geschmack an der Anatomie, der Medizin; heute begeistert er sich leidenschaftlich für jene Wissenschaften, was für einen Mann von Stand etwas sehr Außergewöhnliches ist, obgleich der Regent sich ja auch mit Chemie beschäftigte. Kurz, Monsieur Arthur machte erstaunliche Fortschritte, sogar in den Augen der Professoren von Montpellier. Das Studium tröstete ihn über seine Gefangenschaft, und nebenbei hat er sich radikal auskuriert. Man behauptet, er habe zwei Jahre lang nicht gesprochen und möglichst wenig geatmet, habe in einem Stall gelegen, Milch von einer Schweizer Kuh getrunken und von Kresse gelebt. Seit er in Tours ist, hat er niemanden besucht, er ist stolz wie ein Pfau; aber Sie haben sicher eine Eroberung an ihm gemacht, denn meinetwegen kommt er nicht zweimal des Tages an unsern Fenstern vorbei, seit Sie hier sind. Wahrscheinlich ist er in Sie verliebt.«

Diese letzten Worte ließen die Comtesse, wie von einem Zauberschlag getroffen, auffahren. Ihre abwehrende Bewegung und ihr Lächeln überraschten die Marquise. Weit entfernt von der instinktiven Befriedigung, die auch die strengste Frau empfindet, wenn sie vernimmt, dass ein Mann ihretwegen unglücklich ist, war Julies Blick finster und abweisend geworden. Ihr Gesicht verriet einen Widerwillen, der an Abscheu grenzte. Es war nicht die Achterklärung einer liebenden Frau gegen die ganze Welt zugunsten eines einzigen – dabei hätte sie lachen und scherzen können –, nein, Julie war in diesem Augenblick wie jemand, den die Erinnerung an eine noch als gegenwärtig empfundene Gefahr schaudern macht. Die Tante, die überzeugt war, dass ihre Nichte ihren Neffen nicht liebte, war entsetzt, als sie entdeckte, dass sie niemanden liebte. Sie zitterte davor, in Julie ein gänzlich ernüchtertes Herz zu finden, eine junge Frau, bei der die Erfahrung eines Tages, einer Nacht vielleicht hinreichend gewesen war, Victors Bedeutungslosigkeit zu erkennen.

Wenn sie ihn durchschaut hat, ist alles klar, dachte sie, ›dann wird mein Neffe bald die Schattenseiten der Ehe kennenlernen.‹

Sie nahm sich vor, Julie zu den monarchischen Lehren des Zeitalters Ludwigs XV. zu bekehren; jedoch einige Stunden später erfuhr oder vielmehr erriet sie die in der Welt ziemlich alltäglichen Umstände, die an Julies Melancholie schuld waren. Julie, die auf einmal sehr nachdenklich geworden war, zog sich früher als gewöhnlich in ihr Zimmer zurück. Nachdem ihre Zofe sie entkleidet und sie nach beendeter Nachttoilette verlassen hatte, blieb Julie noch vor dem Feuer auf einem Ruhebett aus gelbem Samt sitzen, einem alten Möbel, das ebenso geeignet für bekümmerte wie für glückliche Menschen ist. Sie weinte, sie seufzte, sie sann nach. Dann zog sie ein kleines Tischchen zu sich heran, suchte Papier und machte sich ans Schreiben. Die Stunden vergingen rasch, die vertraulichen Mitteilungen, die Julie in diesem Brief machte, schienen sie viel Überwindung zu kosten; nach jedem Satz verlor sie sich in Träumereien. Mit einem Male zerfloss die junge Frau in Tränen und hielt mit Schreiben inne. Die Kirchuhr schlug gerade zwei. Ihr Kopf sank so schwer wie der einer Sterbenden auf ihre Brust. Als sie ihn wieder hob, stand plötzlich ihre Tante vor ihr, als hätte sich eine der Figuren aus der Wandbekleidung gelöst. »Was ist Ihnen, meine Kleine?« fragte die Tante; »warum sind Sie zu so später Stunde noch wach, und warum diese einsamen Tränen in Ihrem Alter?« Sie setzte sich ohne Umstände neben ihre Nichte und verschlang den angefangenen Brief mit den Augen. »Sie schreiben an Ihren Mann?« – »Weiß ich denn, wo er ist?« versetzte die Comtesse. Die Tante nahm das Blatt und las. Mit Vorbedacht hatte sie ihre Brille mitgebracht. Das arglose Geschöpf ließ sie den Brief ergreifen, ohne den geringsten Einwand zu machen. Es war weder ein Mangel an Würde noch ein heimliches Schuldgefühl, was ihr so alle Energie raubte, ihre Tante traf sie vielmehr eben in einer Krise, wo die Seele ohne Widerstand ist, wo alles gleichgültig ist, das Gute wie das Schlimme, das Schweigen ebenso wie das Vertrauen. Wie ein tugendhaftes junges Mädchen, das den Liebhaber zurückstößt, nun am Abend, wenn es traurig und verlassen ist, sich nach ihm sehnt und einem geliebten Herzen seinen Kummer anvertrauen möchte, so ließ Julie das Siegel verletzen, welches Feingefühl einem offenen Brief aufdrückt, und blieb in Gedanken versunken sitzen, während die Marquise las:

›Meine liebe Louisa, warum verlangst Du so oft die Erfüllung des unklügsten Versprechens, das sich zwei unwissende junge Mädchen geben können? Du fragst Dich oft, schreibst Du mir, warum ich seit sechs Monaten nicht auf Deine Fragen geantwortet habe. Wenn Du mein Schweigen nicht verstanden hast, so wirst Du heute vielleicht den Grund erraten, wenn Du die Geheimnisse erfährst, die ich enthüllen werde. Ich hätte sie für immer in meinem Herzen vergraben, wenn Du mir nicht Deine bevorstehende Heirat mitgeteilt hättest. Du willst Dich verheiraten, Louisa. Dieser Gedanke macht mich schaudern. Armes Kind, heirate; nach einigen Monaten wirst Du ein schneidendes Weh empfinden, wenn du daran denkst, was wir damals waren, als wir eines Abends in Écouen bei den höchsten Eichen des Berges zusammen das schöne Tal betrachteten, das zu unsern Füßen lag, und in den Anblick der untergehenden Sonne versunken waren, die uns in ihre letzten Gluten tauchte. Wir setzten uns auf einen Felsblock und gaben uns einem Entzücken hin, das sich allmählich in sanfte Melancholie verwandelte. Du fandest zuerst von uns beiden, dass uns die ferne Sonne von der Zukunft sprach. Wir waren neugierig und recht närrisch damals. Erinnerst Du Dich an alle unsere Tollheiten? Wir küssten uns, wie zwei Liebende, sagten wir. Wir schwören uns, dass die zuerst Verheiratete der andern getreulich alle Geheimnisse der Ehe erzählen sollte, jene Freuden, die unsere kindlichen Seelen uns so köstlich ausmalten. In der Erinnerung an diesen Abend wirst Du verzweifeln, Louisa. Damals warst Du jung, schön, sorglos, wenn nicht glücklich; ein Mann wird Dich in wenig Tagen so machen, wie ich schon bin: hässlich, leidend und alt. Wozu Dir sagen, wie ich stolz, eitel und voll Freude war, den Oberst Victor d'Aiglemont zu heiraten! Und wie könnte ich es Dir sagen, da ich mich kaum noch auf mich selbst besinne. In wenig Augenblicken ist mir meine Kindheit wie ein Traum geworden. Man fand mein Benehmen an dem feierlichen Tage, da ein Bund fürs Leben geweiht wurde, dessen Bedeutung mir verborgen war, tadelnswert. Mein Vater versuchte mehr als einmal meine Ausgelassenheit zu dämpfen, denn ich legte eine Freude an den Tag, die man unpassend fand. Meine Reden waren voll Mutwillen, gerade weil sie so arglos waren. Ich trieb ein kindisches Spiel mit dem Brautschleier, mit dem Kleid und den Blumen. Als ich in dem Zimmer allein war, in das man mich zeremoniell geführt hatte, sann ich auf einen Schabernack, um Victor zu necken; und während ich ihn erwartete, hatte ich Herzklopfen, wie früher als Kind am 31. Dezember, wenn ich mich, ohne gesehen zu werden, in den Salon geschlichen hatte, wo die Neujahrsgeschenke aufgehäuft waren. Als mein Mann eintrat und mich suchte, konnte ich unter den Schleiern, die mich einhüllten, ein ersticktes Lachen nicht zurückhalten, der letzte Ausbruch jener sanften Heiterkeit, die unsere kindlichen Spiele belebte ...‹

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