Myriam Brixton - Mine | Erotischer SM-Roman

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Dieses E-Book entspricht 336 Taschenbuchseiten …
Jonathan ist mächtig. Jonathan ist skrupellos. Jonathan ist reich. Sex ist für ihn ein Ventil, um neue Kräfte zu tanken. Kräfte, die er braucht, um seine undurchsichtigen Geschäfte, seine Karriere und seinen Machteinfluss voranzutreiben. Er benutzt Frauen, ohne auch nur das Geringste für sie zu empfinden – bis er auf Isabell trifft. Sie ist klug, schön und eine Kämpferin. Isabell möchte studieren und sich ein Leben in Würde und Freude zurückerobern. Ein Leben, das sie durch einen tragischen Schicksalsschlag verloren hat. Dafür ist sie bereit, ihren Körper zu verkaufen.
Jonathan gabelt die junge Frau von der Straße auf und nimmt sie unter Vertrag. Ihr Körper gehört fortan ihm. Im Gegenzug dazu finanziert er ihr Studium und stellt ihr eine Wohnung zur Verfügung.
Nur Jonathan ist ihr Körper vorbehalten. Sie ist sein Spielzeug, das er mit niemand anderem teilen will.
Doch bald schon bemerkt Jonathan, dass Isabell anders ist. Dass sie ihn verändert und seinem Herzen gefährlich nahe kommt.
Isabell wird für Jonathan zur Bedrohung, der er mit roher Gewalt begegnet.
Wird die junge Frau es schaffen, ungebrochen aus diesem Deal hervorzugehen?
Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Jedes einzelne Haar gab die Berührung an ihren Ursprung weiter. Ich fühlte Tausende von Wurzeln. Dicht aneinander gedrängt versuchten sie, sich gegenseitig zu schützen. Wie ein Heer an Kämpfern, die mit Schwertern und Schildern bewaffnet auf das Signal warteten, das sie in die Schlacht trieb. Jedes Haar auf meinem Körper richtete sich in höchster Alarmbereitschaft auf. Ich bestand nur noch aus Gänsehaut. Meine Augen hielt ich zusammengepresst und dennoch konnte ich mitverfolgen, wo die seinen zum Stillstand kamen. Wohin seine Gier sie geleitet hatte. Mut rein, Angst raus, so leicht war es nun doch nicht mehr. Jetzt, wo es ernst wurde, verflog die Leichtigkeit. Verpuffte Alkohol im Ernstfall? Plötzlich löste sich seine Hand. Ich öffnete ein Auge und blinzelte in den Raum. Ich sah ihn im Bad verschwinden.

Mit den vereinbarten zwei Stunden würde ich nicht auskommen, das war mir klar. Mein Körper roch nach Testosteron. Die Aufregung, die ich empfand, war eine andere als jene im »Elisa Galéen«. Nähset, Badehaube, Zahnbürste, Bodylotion, Shampoo, Duschgel. All das suchte ich nicht. Wo war der verdammte Rasierer? Wenn man etwas suchte, war es doch immer das letzte, das man hervorzog. Ich sah bereits die Strähnen von Isabell abfallen. Zentimeter für Zentimeter würde ich sie freilegen. Jeder Zug mit dem Messer würde den zartrosa Schlitz mehr zum Vorschein kommen lassen. Das Kopfkino regte die Schweißdrüsen an. Und den Speichelfluss.

Was tat er? Ich hielt die Luft an. Er hatte die Badezimmertür nicht geschlossen und ich hörte das Rascheln. Es floss kein Wasser. Er wusch sich nicht die Hände. Auch die Dusche war nicht aufgedreht. Kokain? Oder was anderes? Hatte es mit mir zu tun? Ein wachsames Auge. Zwei hochkonzentrierte Ohren. Kein Atemzug. Wie sollte ich trotz aller Alarmbereitschaft erkennen, ab wann es Zeit zur Flucht wurde? Und dann bewegte sich die Tür. Irgendetwas hielt er in der Hand.

»Hör zu, Isabell, du bist eine hübsche Frau, aber ich stehe nicht auf üppige Schambehaarung. Es gefällt mir nicht und ich möchte für nichts bezahlen, das ich nicht haben will. Ich weiß nicht, was dir deine Mutter vorlebt, aber für meinen Geschmack ist dieser Pelz zu viel.« Ich sah sie eindringlich an. Ich wollte ihr deutlich machen, dass ich es mit der Schur ernst meinte. Das konnte doch nicht wahr sein! Sie hatte schon wieder Tränen in den Augen. Zum Teufel noch mal, was war das für eine Zicke! Es war zum Kotzen! Sie hatte es wirklich drauf, Erotik zu zerstören.

»Meine Mutter ist seit vielen Jahren tot. Als sie starb, war ich zu klein für solche Unterhaltungen.« Ich wollte nicht heulen und ihm auch nichts aus meinem Leben erzählen. Aber die Wut überkam mich wie ein Blitzschlag. Das, was er soeben gesagt hatte, war ein Peitschenhieb, der mich völlig unvorbereitet traf. Er hatte sein Messer in meinen wundesten Punkt gebohrt. Meine Stimme kippte. Ich hoffte, er hatte verstanden, was ich ihm entgegenpresste. Lass meine Mutter aus dem Spiel! Wenn Augen hätten töten können!

Es gab Dinge, die ich nicht wissen wollte. Ich wollte nicht wissen, dass Isabells Mutter tot war. Ich wollte nicht wissen, woran sie gestorben war. Ich wollte vögeln, verdammt noch mal! Und ich hatte Speichelfluss, weil in meinem Kopf längst der Film lief, in dem schwarzer, dicker Pelz von einer kleinen, feuchten Muschi abfiel! Verdammt noch mal!

Es war so vieles, das ich nicht wusste oder nicht wissen konnte, weil ich so viele Jahre auf mich alleine gestellt gewesen war. Niemand war da gewesen, der mir das Leben hätte erklären können. Einzig die Schule war mein Tor zur Außenwelt gewesen und alles, was dort vermittelt wurde, hatte ich wie ein Schwamm aufgesaugt. Schamhaarfrisuren waren kein Teil des Unterrichts gewesen. Lass meine Mama aus dem Spiel, ich warne dich!

Ich goss mir frischen Champagner ein und leerte ihn mit einem einzigen Schluck. Zwei Stunden waren fast um. Mir war die Lust gänzlich vergangen, diese blöde Kuh zu ficken. Alle Geilheit war beim Teufel. »Zieh dich an, ich bin für heute fertig mit dir.« Ich knallte ihr die dreihundert Dollar vor die Füße und wartete im Ledersessel, bis die dumme Schlampe verschwunden war. Ihr gehauchtes »Entschuldigung« hätte sie sich sparen können. Hau einfach nur ab, du dämliche Fotze! Ich wählte die Telefonnummer des »Elisa Galéen« und orderte Katharina in meine Suite.

Ich hatte alles verbockt. Es war schwierig, mich auf den Beinen zu halten. Ich wollte so schnell wie möglich aus dem Hotel. Aber es ging nicht schnell und schon gar nicht geradlinig. Ich torkelte und fühlte, dass mich die Leute angafften. Warum nur hatte er meine Mutter mit in den Dreck gezogen? Wie konnte er es wagen, von ihr zu sprechen, während ich mich zum ersten Mal prostituierte? Wie konnte er es sich herausnehmen, über ihre Behaarung zu sprechen? Sie war meine über alles geliebte Mama und, verflucht noch mal, sie hatte sterben müssen und ich hatte mich nicht einmal bei ihr verabschieden können! Alles wäre anders gelaufen, wenn dieser fürchterliche Unfall nicht passiert wäre. Ich versuchte, mich an die Gesichtszüge meiner Mutter zu erinnern. Aber es war nicht möglich, ein Bild von ihr entstehen zu lassen. Ich konnte sie mir nicht mehr vorstellen. Wusste ich denn nicht mehr, wie sie ausgesehen hatte? Wie waren ihre Augen gewesen? Ihr Mund? Ihre Nase? Mama! Ich schrie zum Himmel, als ich auf die Straße lief. Ich rannte so schnell es in meinem Zustand irgendwie möglich war. Zurück in mein Zuhause, in mein elendes Loch. Die Tränen machten es mir schwer, zu sehen.

Als ich am nächsten Morgen erwachte, war Katharina fort. Gott sei Dank. Ich ließ mir ein Frühstück ins Zimmer bringen. Es war Sonntag und ich hatte keine Eile. Meinen Plan, im Golfclub interessante Informationen zu sammeln, gab ich kurzentschlossen auf. Katharinas Geruch haftete noch an der Bettdecke. Angeekelt stand ich auf. Ich hatte sie gefickt. Lustlos, von hinten, ohne Extrawünsche. Ich wollte ihre Fratze nicht sehen. Es war klar, dass ich Katharina nie mehr buchen würde. Sie hatte ausgedient. Der Mief nach Katharinas Sex lag in der Luft und widerte mich maximal an.

Meine Augen wanderten durchs Zimmer. Da drüben lagen Schuhe? Wessen Schuhe? Katharinas? Augenblicklich stellten sich meine Haarwurzeln auf. Ich wollte nichts von ihr in meiner Nähe wissen. Die Dinger waren an Billigkeit kaum zu überbieten. Schwarzes Plastik, das nicht einmal versuchte, als Lederimitat durchzugehen. Nein, das waren nicht die Schuhe einer Edelnutte. Außerdem waren sie für Katharina viel zu klein. Sie mussten Isabell gehören! Das Mädchen war ohne Schuhe gegangen? Eine Frau, die ihre Schuhe vergaß? Jetzt, wo ich ausschließen konnte, dass es Katharinas Krempel war, hob ich die Dinger auf und sah sie mir genauer an. Sie waren winzig und erinnerten mich an Aschenputtel. Wo erstand man solchen Ramsch? Hatte sie wirklich so wenig Geschmack? Oder Geld? Bestimmt lag ich richtig mit meiner Theorie, dass sie ein Junkie war. In der Dunkelheit der Nacht war es nicht aufgefallen, mit welch potthässlichem Plastikschnickschnack das Mädchen herumlief. Warum machte ich mir eigentlich diese Gedanken?

Nach dem Frühstück verließ ich das Hotel und irrte ziellos in der Gegend umher. Ich ertappte mich dabei, dass ich nach Isabell Ausschau hielt. Warum? Und warum hatte ich ihre Schuhe eingepackt, anstatt sie einfach in den Mülleimer zu werfen?

Der Klang ihrer Stimme tauchte in meinem Kopf auf. Die Art, wie sie sprach, war gediegen. Ihre Aussprache war ohne unangenehmen Dialekt. Sie redete so, wie die Leute in den besseren Vierteln der Stadt es taten. Wieso war sie ins Drogenmilieu abgerutscht? War sie eines der sozial verwahrlosten Wohlstandskinder, deren Eltern keine Zeit für Erziehung hatten? Dann aber hätte sie sich nicht als Strichmädchen auf der Straße verkaufen und Schuhe im ein-Dollar-Shop erstehen müssen. Das passte nicht zusammen. Außer ihr Vater hatte den Entschluss gefasst, den kleinen Junkie vor die Tür zu setzen. Konnte sie wirklich Jungfrau sein oder tischte sie mir eine Geschichte auf? War die ganze Szene am Vorabend reine Show gewesen? Die Puzzleteile passten nicht zusammen. Und vor allem: Warum beschäftigte mich das so sehr?

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