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Rosen-Rendezvous in Mailand
Italienischer Liebesroman – Band 2
Liza Moriani
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Impressum:
Alle handelnden Personen sowie die Handlung selbst sind frei erfunden. Mögliche Ähnlichkeiten mit Orten sind allerdings nicht ausgeschlossen, doch sind sie erzählerisch verfremdet dargestellt.
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ISBN: 978-3-96074-089-6 - Taschenbuch
ISBN: 978-3-96074-091-9 - E-Book
Lektorat: Melanie Wittmann
Herstellung: Redaktions- und Literaturbüro MTM
www.literaturredaktion.de
Cover erstellt unter Verwendung von Bildern mit AdobeStock-Lizenz:
© Eugenio Marongiu, © beatrice prève, © simbos
In sich abgeschlossener Liebesroman der neuen Buchreihe
„Un Amore Italiano“ im Herzsprung-Verlag.
Reisen Sie mit uns in das Sehnsuchtsland Italien und erleben immer wieder neue „Un Amore Italiano – Geschichten einer Liebe in Italien“.
Weitere Informationen zur Buchreihe
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Inhalt
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Rosen-Rendezvous in Mailand
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„Ach, Kathleen, ich finde es so toll von dir, dass du diesen Auftrag so kurzfristig für mich übernehmen kannst.“ Diana von Rosenberg war begeistert. Kathleen, die Tochter ihrer Freundin Iris aus Schultagen, die sie seit deren Kindheitstagen kannte und von der sie wusste, dass sie eine begeisterte und sehr ambitionierte Hobbyfotografin war, hatte sich gerade am Telefon bereit erklärt, für Diana von Rosenberg nach Mailand zu fliegen.
Zu dumm aber auch, dass sich Tim, Diana von Rosenbergs Haus- und Hoffotograf, ausgerechnet jetzt den Fuß beim Tennisspielen hatte brechen müssen! Die Bilder für ihre neue Ausstellung in der Rosenberg-Galerie mussten in den Kasten, sie waren sowieso eigentlich viel zu spät dran, denn immerhin waren nur noch knapp acht Wochen Zeit bis zur Ausstellungseröffnung.
Einmal im Jahr lud die Galeristin aus Hamburg Freunde, Bekannte und vor allen Dingen natürlich Geschäftspartner zu einem großen Event ein. In diesem Jahr stand die Veranstaltung unter dem Motto Italienische Momente. Zu sehen sein sollten dieses Mal aber nicht nur Werke begnadeter junger Künstler, sondern auch Fotos, die Stimmungen einfingen. Tim, ihr Fotograf, war bereits in Rom und Neapel gewesen, in Florenz, Venedig und Verona, Siena und Turin, hatte Bilder von Menschen, von Gebäuden und Situationen eingefangen – doch nach Mailand hatte er es noch nicht geschafft. Für den 3. Juli waren Flug und Hotel gebucht, doch ausgerechnet drei Tage vorher musste dieser Kerl tatsächlich auf dem Tennisplatz über seine eigenen Füße stolpern und sich das Bein brechen.
„Herzchen“, hatte Tim nach der Diagnose zu Diana gesagt und dabei gelacht, „das ist doch kein Beinbruch, es wird bei der Eröffnung im Oktober ja wohl auch ohne Mailand gehen.“
„Italien ohne Mailand“, hatte Diana entrüstet gesagt „das ist wie Pisa ohne den Schiefen Turm!“ Nein, das ging gar nicht. Mailändische Impressionen musste es geben, schließlich waren viele ihrer Geschäftspartnerinnen regelmäßig bei der Mailänder Modewoche zu Gast, um sich – natürlich – über die neuesten modischen Trends zu informieren.
Vor allen Dingen aber, um zu sehen und gesehen zu werden. Wie sollte sie diesen Damen wohl erklären, dass ihr Fotograf es nicht nach Mailand geschafft hatte? Diana war zu sehr Perfektionistin, um ihre eigene Kunstausstellung um dieses Highlight zu bringen. Ihre Ausstellungseröffnung war für Ende September geplant, da kamen die Damen gerade erst von der Settimana della moda di Milano zurück und würden sicherlich sofort bemerken, dass ausgerechnet Mailand bei den fotografischen Impressionen fehlte.
Hinzu kam aber noch, und das wog nicht minder schwer, dass sich eine der aktuell angesagtesten Designerinnen aus Mailand mit ihren außergewöhnlichen Werken zu der Ausstellung angekündigt hatte. Und der hatte Diana von Rosenberg nicht nur einen ganz besonderen Raum für ihre Ausstellungsstücke versprochen, sondern auch Fotografien, die die Gesichter und das Lebensgefühl Mailands, dieser quirligen Großstadt, widerspiegelten ...
Diana von Rosenberg gab jedoch nie vorschnell auf. Und bei einem Telefonat mit ihrer Schulfreundin Iris, die mit ihrer Familie seit vielen Jahren in Düsseldorf lebte und der sie von diesem kleinen Drama um die Mailänder Fotografien erzählt hatte, war Iris die Idee gekommen, ihre Tochter Kathleen könne doch den Job übernehmen.
„Du weißt doch“, hatte Iris gesagt, „dass Kathy schon seit vielen Jahren kaum ohne ihre Kamera aus dem Haus geht. Ihre Bilder sind wirklich sehr schön. Und sie hat damit sogar schon einmal eine kleine Ausstellung bei uns in Düsseldorf bestückt, die in der Presse recht positiv besprochen wurde. Überleg es dir, ich kann Kathleen gerne sagen, dass sie sich einmal bei dir telefonisch melden soll.“
Nach anfänglichem Zögern hatte Diana von Rosenberg schließlich zugestimmt, es mit der Tochter ihrer Freundin zu versuchen. Und nachdem ihr diese einige Fotografien von Kathleen via E-Mail gesendet hatte, war die Galeristin sogar recht angetan gewesen. Letztendlich hatte sie ja nichts zu verlieren. Entsprächen die Bilder von Kathleen nicht ihren Erwartungen oder wären gar richtig schlecht, dann würde sie sie einfach nicht ausstellen. Basta!
„Diana, du weißt doch, wenn Mama mich um einen Gefallen bittet, dann helfe ich gerne“, antwortete Kathleen gerade am Telefon in Dianas Begeisterungssturm auf ihre Zusage hinein. „Und wenn ich dann noch für dich nach Mailand fliegen kann, na, da wäre ich ja schön dumm, wenn ich dieses Angebot nicht annehmen würde, Tantchen ...“
„Ich warne dich“, rief Diana von Rosenberg gespielt entrüstet. „Tantchen, du weißt doch, wie ich diesen Ausdruck hasse!“
Als Kathleen noch klein gewesen war, hatte Iris ihrer Tochter nämlich immer wieder einmal gesagt, sie solle Diana, die damals in Münster im gefühlt 20. Semester Kunstgeschichte studierte, doch einfach Tante nennen, denn die Kleine hatte das Wort Diana stets so komisch ausgesprochen, dass man den Namen kaum je verstanden hatte. Und dabei war es dann über viele Jahre hinweg geblieben, bis sich Diana schließlich vehement gegen das Tante gewehrt hatte.
„Das macht mich doch irgendwie alt“, hatte sie lächelnd zu Kathleen gesagt. Die hatte dann darauf verzichtet und ärgerte die gute Freundin ihrer Mutter nur noch hin und wieder einmal damit, denn sie wusste, wie sehr sich Diana von Rosenberg darüber echauffieren konnte.
„Na gut, liebe Diana“, entgegnete Kathleen nun, „ich fliege für dich zu einem rosenbergschen Rendezvous nach Mailand. Soll ich alles buchen oder willst du das machen?“
„Lass meine Sekretärin das machen, sie schickt dir dann die Unterlagen zu. Dann brauchst du dich um nichts zu kümmern.“
„Gut, so machen wir es. Wann soll ich fliegen?“
„Passt es dir Ende Juli?“
„Hervorragend“, antwortete Kathleen. „Dann haben wir bereits vorlesungsfreie Zeit und ich verpasse nichts an der Uni.“ Und sie fügte noch hinzu: „Und was bek...“
Weiter kam sie nicht. „Du weißt doch, Kathleen, dass man in meinen Kreisen nicht über Geld spricht“, sagte Diana von Rosenberg. „Aber ich weiß nur zu gut, dass man als Studentin immer ein wenig um Geld verlegen ist. Also“, Diana von Rosenberg zog das Wort sehr breit, „ich zahle Hotel, Flug und eine Tagespauschale für deine sonstigen Ausgaben. Sagen wir mal 420 Euro pro Tag. Und ich denke, du wirst sicherlich so acht bis zehn Tage in Mailand verweilen müssen, um alles vor die Linse zu bekommen, was ich mir so vorstelle.“
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