Christopher Ecker - Fahlmann

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Georg Fahlmann steht unter Druck. Das Studium, die Ehe, der zermürbende Job im Bestattungsunternehmen seines Onkels und insbesondere die Frauen: Es wird ihm alles zu viel. Viel lieber schreibt er an seinem historischen Kriminalroman, der vom Käferforscher Carl Richard Bahlow auf einer paläontologischen Expedition in Deutsch-Ostafrika handelt. Aber je länger Fahlmann an seinem Roman arbeitet, desto brüchiger wird das, was er bis dahin für Realität hielt. Wer erfindet eigentlich Bahlow? Und wer erfindet Fahlmann? Und überhaupt: Wer erzählt das ganze Buch? Und wieso scheint sich in einem heruntergekommenen Pariser Hotel, dessen Räume ständig ihre Position verändern, das gesamte Romanpersonal versammelt zu haben? Unterhaltsam, komisch, anspielungsreich, vielschichtig und hintersinnig – Christopher Eckers ebenso spannender wie kunstvoller Roman über Toplyriker in Tierkostümen, skandalöse Zwischenfälle im Bestattungswesen, käferessende Entomologen, allmächtige Leierkastenmänner, durchsichtig werdende Schönheiten und einen Botaniker, der das Schicksal des Planeten in den Händen zu halten meint, lässt die Welt noch einmal eine große Erzählung sein.

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«Vielleicht morgen», sagte ich, denn ich wollte mir nach dem Abendessen noch zwei schnelle Biere mit Achim in Mollingers Eck genehmigen, um mich ein wenig in Schreiblaune zu bringen.

«Versprochen?», fragte Jens.

«Versprochen!», sagte ich.

Susanne sah von ihrem Teller auf.

2Anfang Juni erwachte der Held meines Romans unter den beharrlich zuschlagenden Typen der Schreibmaschine zum Leben. Sogleich tat er nicht mehr alles, was ihm das luftige Gedankenexposé befahl, und nahm sich sogar die Freiheit heraus, Gastspiele in meinen Träumen zu geben, was ich als gutes Zeichen dafür wertete, dass mir sein Charakter gelang. Das Dreckgeschirr auf der Spüle brüllte nach Abwasch, der kann warten, Jens und Susanne hatten das Haus verlassen, endlich Ruhe, drüben gespensterte Onkel Jörg durch seine Wohnung, ein gutgelaunter Zauberer in einer benachbarten Hauswelt. Er winkte mir zu, die Ärmel seines lilafarbenen Bademantels flatterten, ich winkte zurück, Mutters Hochfrisur tauchte ins Blickfeld, unter ihren Pfennigabsätzen knirschte der Schotter, sofort trat Onkel Jörg vom Fenster zurück, seine Hände fuchtelten abwehrend; es gab Differenzen zwischen ihm und Mutter. Übertrieben geschminkt und in einem grellgrünen Kostüm verschwand sie um die Ecke des Beerdigungsinstituts. Ich redete damals wenig mit ihr und konnte kaum glauben, dass sie dieselbe Person war, die mich nach dem Sandmännchen ins Bett gebracht hatte, mir Schlaflieder vorsang, mich zudeckte, mir eine Woche lang meine Lieblingsgerichte kochte, um mich zu trösten, weil ich zum dritten Mal in die Klinik musste, oder mir, letztes Beispiel, die Fingernägel schnitt, bevor eine schnatternde Horde «Tante» Monikas und jovialer «Onkel» Richards zu Besuch kam. Na, kleiner Mann, was macht die Schule? Ein richtiger Junge hat immer ein Messer, ein Stück Schnur und eine Glasmurmel in der Hosentasche. Gibst du mir mal bitte den Süßstoff, Marianne! Immer nur lesen, das ist nicht gut für die Augen. Du musst viel Karotten essen, oder hast du schon einmal, wuha, einen Hasen mit einer, wuhaha, Brille gesehen, wuhahaha? Marianne, dein gedeckter Apfelkuchen ist einfach prima! Ein Zischen, ich drehte mich um, der Wasserkessel hüllte sich in Nebelschwaden, Schritt, Schritt, ich schaltete den Herd ab (erschöpftes Säuseln, weniger Dampf), setzte der Thermoskanne den Filterhut auf, follow the yellow brick road, Schrank auf, Kaffeedose, wo ist der Löffel, sprudelndes Wasser, Susanne, Jasmin, Inge, Koffeinschlamm, ewiger Durst, ewiger Hunger, ewige Angst, bei Tantalos haben die Götter die ewige Geilheit vergessen, erneut füllte ich den Filter und lauschte dem ansteigenden Tropfengesang, der aus dem Inneren der Kanne gluckste – und wenn das Leben nichts wäre, als eine fast endlose Chance, Kaffee zu trinken, schrieb ich ins Notizbuch, hätte es dann nicht mehr und unverrückbareren (dieses Wort ist feige unterschlängelt) Sinn, als man ihm mit Religion, Liebe, Kunst usw. geben könnte?

Beim Niederschreiben dieses Gedankens pfiff ich vor mich hin, heute ist kein Arbeitstag (keine Särge!), kein Unitag (keine Langeweile!), ich nahm die Tasse, schreiben, die Kanne, schreiben, das Notizbuch, schreiben, und stieg, ungefährliches Schwippschwapp, hinauf ins Dachbodenbüro, hinauf zu Thomas Manns Personennamen, hinauf zu meinem Roman. Wieder höre ich das Knarren der Stufen, sehe den Zeitungsstapel auf dem Treppenabsatz, den Zettel Schriftsteller bei der Arbeit an der Tür, peinlich, sollte ich abhängen, ach, ist doch egal, sieht sowieso keiner hier oben, winselnd schwingt die Tür in den Raum, wo eine vom trüben Auge der Dachluke beleuchtete Lichtung den anrückenden Sperrmüllschwadronen wacker standhält. Holzkisten versuchen die freie Fläche zu erobern, Wäschekörbe machen sich zum Entern bereit, ich erinnere mich, erinnere mich, ich erinnere mich gut. Vom Standardinventar des typischen Hollywoodspeichers (die einbeinige Schneiderpuppe, die defekte Standuhr, das Schaukelpferd aus der Kindheit des Helden, der Schrankkoffer mit den Memoiren Jack the Rippers) ist hier oben lediglich die defekte Standuhr vertreten, ein glotzäugiger Zyklop mit erstarrten Hoden.

In die Knie gesackte Pappkartons kriechen dem Lichtfleck unter der Dachluke entgegen, eine Garnitur verdreckter Gartenmöbel türmt sich an der Nordwand, ich lasse die Ostwand und die Kleiderschränke hinter mir, denen beim Öffnen ein capartähnlicher Duft entströmt, eine verhaltene Mottenkugelnuance im modrigen Odeur meines Büros, hier arbeitet einer, dessen Namen in Staub geschrieben wurde. Nach wenigen Metern mündet der Pfad in eine gerodete Fläche, die sich inmitten des Gerümpeldschungels auftut. Hier lebt mein Schreibtisch, Staub, prustendes Niesen, ich stoße das gestauchte Rechteck der Dachluke auf: Frischluft! An der schiefen Wand über dem Schreibtisch hängen die Porträts meiner literarischen Heroen. Misstrauisch beobachten sie, mit welch zuversichtlicher Entschlossenheit ich heute Tasse und Thermoskanne auf den Tisch stelle, Platz nehme und das Notizbuch aus der Brusttasche des Flanellhemds ziehe. Gute Notiz, das eben mit dem Kaffee, kann man eventuell einarbeiten, morgens, wenn er wach wird, vielleicht einen Kaffee mit den anderen. Ich schenke Kaffee ein, lege das Notizbuch neben einen zum Zigarettenkippenigel metamorphosierten Aschenbecher, der bewegliche Schachtelhalmarm der vorzeitlichen Lampe beugt sich in lüsterner Neugierde über das Innenleben der soeben entkleideten Schreibmaschine, links von mir liegen die fertigen Seiten des Romans auf einem leeren Bierkasten, der sich vergebens (natürlich werden wir ihn beim Umzug vergessen) nach Pfand und dem geselligen Gerassel der Leergutannahme sehnt, schreiben, ich muss schreiben, ich muss jetzt endlich schreiben!

Wenige Minuten später legte ich die Arme auf den Tisch und den leeren Kopf darauf. Unten in der Küche war mir alles so leicht erschienen. Als bräuchte ich nur, tripptrapp, hinaufzugehen, Kaffee zu trinken (prompt dampft es aus der erinnerten Tasse), und wäre dann in der Lage, eine Seite nach der anderen runterzureißen, druckreife Seiten, perfekte Seiten, hundert Seiten, anspielungsreich, stilsicher, der Papierstapel wächst, dreihundert Seiten, und wächst, achthundert Seiten, neunhundert, und wächst weiter ins Unermessliche, Büchnerpreis, Spiegelinterview, und im Blitzlichttaumel würde ich allen danken. Danke, lieber Verleger! Danke, lieber Lektor! Danke, lieber Leser! Danke, Georg Fahlmann! Danke! Danke! Danke!

Als ich noch mit der Adler Tippa 1 schrieb (sie verstaubt im wenig erforschten Süden des Gerümpel-Dschungels), pflegte ich willkürliche Buchstabenkombinationen zu tippen, um mich in Schreiblaune zu bringen. Mit heftigem Tastendruck weckte ich die Typenhebel und ließ sie aus dem Korb schnellen. Ungelenk schoss das Q um die Ecke, knallte hart und entschieden aufs Papier. Das Z und das H schlugen brutaler zu, sie waren die Preisboxer unter den Typen, und wehe dem, der es wagte, ihre Freundinnen schief anzusehen! Die 1 kratzte so haarscharf die Kurve, dass man froh war, wenn dieser todesmutige Rennfahrer lebendig das Ziel erreichte. Perkkk!, stanzte das verschlagene i ein Loch ins Papier, und ein Druck auf die Leertaste zu Füßen der durchbrochenen Buchstabentreppe schob die Walze nach Klingstadt. Doch nun (heute schreibe ich mit der Hand) saß ich vor einer moderneren, aber nicht weniger störrischen Schreibmaschine. Nein, keine Personennamen. Heute nicht! Und du brauchst gar nicht erst mit dem Schreiben anzufangen! Dein Held schläft noch. Oder siehst du irgendwelche Bilder vor deinem inneren Auge? Nein. Na, also! Und hörst du irgendwelche Stimmen? Nein. Na, bitte! Und was soll ich jetzt tun? Dir bleiben nicht viele Möglichkeiten, Georg! Ich klappte das Notizbuch auf, wir können es ja später noch einmal versuchen, viel später, du schreibst sowieso am besten nachts, prüfte einige als Motti verwertbare Zitate, down these mean streets a man must go, und puzzelte wie so oft, wenn meine untreue Muse fremden Literaten zu Diensten war, an meiner persönlichen, kläglich einfältigen Philosophie herum, durch deren Verschriftung ich Ordnung in mein unsortiertes Leben zu bringen hoffte: auf den ersten Blick eine Bibliothek, auf den zweiten ein Dachboden mit einer Schreibmaschine, auf den dritten ein dem Verfall preisgegebener Palast mit Jens und Susanne, auf den vierten eine Vorstadtkneipe mit Achim, auf den fünften ein Wohnzimmer mit Winkler, auf den sechsten ein Transit mit Heinz usw. Dies alles jedoch nur in der Zeit vor der Abreise.

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