Andreas Roth - Johann Albrecht von Reiswitz (1899–1962)

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Johann Albrecht von Reiswitz (1899–1962): краткое содержание, описание и аннотация

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Der Wehrmachtsmajor Johann Albrecht von Reiswitz genießt in Serbien heute einen ausgezeichneten Ruf: Dort machte er sich während der deutschen Besatzungszeit ab 1941 als Berater der Militärregierung einen Namen und sorgte für den Erhalt der serbischen Kunstschätze sogar über die Kriegszeit hinaus. In seiner akribisch recherchierten Dissertationsschrift zeichnet Andreas Roth das Bild eines streitbaren Historikers, der sich nach Kräften um eine deutsch-südslawische Annäherung und Versöhnung bemühte.

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Dieser Meinung schloss sich der Slawist Gerhard Gesemann (1888–1948) an, der ebenfalls im Thierfelder’schen Sammelband vertreten war, dessen selbsterklärtes Ziel es war, eine „Quelle sachlicher Unterrichtung über den südslawischen Staat der Gegenwart“ zu sein. 174Gesemann vertrat diese Meinung auch in seinem im selben Jahr erschienenen, dem serbischen Geographen Jovan Cvijić (1865–1927) gewidmeten Kriegstagebuch „Die Flucht“. 175Der in erster Ehe mit einer Serbin 176vermählte Gesemann war zur Zeit der ersten Balkanreise Reiswitz’ gerade ordentlicher Professor an der Deutschen Universität in Prag geworden. Gesemann gilt für die Zeit zwischen den Weltkriegen als der „beste Kenner der serbischen Volksepik, Sprache und Literatur und der bedeutendste Übersetzer serbischen Schrifttums ins Deutsche.“ 177Der Serbe war für Gesemann der Idealtyp des tragischen, heroisch-patriarchalischen Menschen. Im Jahre 1928 unterschied er, auf den Balkan bezogen, in einer „Volkscharaktertypologie“ zwischen der balkano-byzantinischen, der italo-romanischen, der mitteleuropäischen, der mohammedanisch-türkischen und der patriarchalischen Zone. Die letztere umschließe Montenegro und Serbien südlich von Save und Donau. Grundlage der patriarchalischen Ordnung sei die Hausgemeinschaft, die Zadruga. Für Gesemann bestand eine „ausschlaggebende Bedeutung der patriarchalischen Volksmassen für die leibliche und geistige Struktur des serbokroatischen Gesamtvolkes“. 178

Gesemann hat seine Studie ausdrücklich ausgerichtet an Jovan Cvijić 179, der seit 1893 an der Hochschule und späteren Universität Belgrad lehrte. Cvijić sah den Balkan auf geodeterministischer Grundlage als ein humangeographisch zusammenhängendes Gebilde. 180Gesemann zitierte Cvijić ausführlich in seiner „Volkscharaktertypologie“. Bezogen auf die zivilisatorische Überlegenheit des patriarchalischen, also serbischmontenegrinischen, bzw. „dinarischen“ Typs heißt es: „Das sind die fruchtbarsten und expansivsten Stämme, aus denen fast ununterbrochen die Ströme der Siedlungen fließen und die benachbarten Landschaften überschwemmen. Alle sind zur Hauptsache Viehzüchter, Menschen voll Kraft und Stärke, meistens sehr hochgewachsen …: der schönste Schlag auf der Balkanhalbinsel. … Es gibt unter ihnen kaum degenerierte Typen. Noch mehr … verdienen sie Sympathie durch ihre feste, gebirglerische Moral, durch ihre ritterlichen, oft vornehmen Eigenschaften, durch ihr tiefes Empfinden für die Gemeinschaft und durch ihre Aufopferung, die vor den höchsten Opfern nicht zurückschreckt.“ 181Gesemann formulierte hier eng angelehnt an Cvijićs 1918 im Pariser Exil erschienene Schrift „La péninsule balkanique. Géographie humaine“.

Wann genau Reiswitz die Péninsule gelesen hat, ist nicht eindeutig, aber nach seiner ersten Balkanreise, am 16. Oktober 1926, erhielt er von Cvijić die schriftliche Erlaubnis, sein Werk ins Deutsche zu übertragen und zu veröffentlichen. 182Daraufhin wandte sich Reiswitz am 20.11.26 an den Oldenbourg-Verlag, sogar an dessen Leiter persönlich: „Sehr geehrter Herr Oldenbourg! Seit 1918 liegt ein Werk des damaligen Rektors der Belgrader Universität, Prof. Jovan Cvijić, vor. … Dieses Buch enthält nach meinem Urteil die tiefgründigste und aufschlussreichste Zusammenfassung und Erklärung der historischen sowei der akuten Balkanprobleme und verdient darum unbedingt übersetzt zu werden. Ich möchte nun an erster Stelle Ihnen den Verlag … anbieten.“ In seiner Wortwahl folgte Reiswitz nahezu wörtlich den Formulierungsvorschlägen, die ihm sein Freund, der Orientalist Hans Heinrich Schaeder (1896–1957) geliefert hatte. 183Nach einer Vorstellung der Person und akademischen Karriere von Cvijić erläuterte Reiswitz dann den Sinngehalt des Werkes: „Das Buch … behandelt zunächst die so verwickelte Geographie der Balkanhalbinsel; entwirrt dann auf dieser im weitesten Sinne geographischen Grundlage das ethnographische Durcheinander der Balkanhalbinsel und gipfelt dann endlich in einer umfassenden sociologischen und psychologischen Charakterologie der vielen, verwirrend vielen Stämme, die auf der Balkanhalbsinsel neben-, durch- und übereinander leben. Das ganze Werk ist von einer bewunderungswürdigen Objektivität, selbst an den für einen Serben empfindlichsten Punkten, geleitet; und es wird gerade hierdurch zum Standartwerk [sic] jeder historischen Forschung im südöstlichen Europa. – Dass die ‚Péninsule Balkanique‘ noch nicht ins Deutsche übersetzt worden ist, ist nur dem Unglücksjahr 1918 zuzuschreiben. Die südslawische Geschichte, – vor allem in ihrer Vermittlerrolle zwischen byzantinischer Zivilisation und westeuropäischer Kultur im Mittelalter; und in ihren sociologischen Rückbildungen der langen Türkenzeit; – dann aber auch in ihren gegenwärtigen Problemen; tritt immer stärker in den Brennpunkt des historischen und auch politischen Interesses. Die eigentliche südslawische Geschichtsschreibung beginnt erst. Und da wird die ‚Péninsule Balkanique‘, die in ihrer Tiefe und Breite eine Fülle von Aufklärungen und Anregungen vermittelt, weit über die zünftige [sic] Wissenschaft hinaus einem lebhaften Interesse begegnen.“

Reiswitz verband hier also klar zwei Aspekte, die Oldenbourg überzeugen sollten. Einerseits biete die Péninsule dem deutschen Leser die Möglichkeit, die Geschichte Südosteuropas besser im wissenschaftlichen Sinne zu verstehen. Andererseits gelte es aber auch für Deutschland, seit dem Ende des Ersten Weltkriegs politisch Verpasstes aufzuholen, um sich wieder intensiver Südosteuropa zuzuwenden. Zudem sah er den Balkan als Brücke zwischen Ost und West an, als Transmissionsriemen zwischen Rom und Bzyanz, dessen Rolle es zu verstehen und zu würdigen gelte.

Reiswitz’ dem Verleger Oldenbourg gegenüber anvertraute Überlegungen waren durchaus auf der Höhe der Zeit. So wies der deutsche Außenminister Gustav Stresemann (1878–1929) am 22.03.26 im Reichstag auf Folgendes hin: „Die zum Teil von anderen Seiten [Österreich] genährte ganz falsche Vorstellung von den Balkanstaaten, die Deutschland in der Vorkriegszeit immer zum Ausdruck brachte, hat viel dazu beigetragen, dass Nationen, die sich ihrerseits heldenmütig geschlagen haben, in diesem Weltkampf auf der anderen Seite gestanden haben.“ 184Der jugoslawische Außenminister Momčilo Ninčić (1876–1949) brachte gegenüber dem deutschen Gesandten in Belgrad, Franz Olshausen (1872–1962), daraufhin seine Genugtuung darüber zum Ausdruck, dass Serbien und der Balkan nun endlich in Deutschland mit anderen Augen wahrgenommen würden als vor dem Weltkrieg. 185

Reiswitz wies Oldenbourg auch darauf hin, dass Cvijić sein Autorenrecht an der Übersetzung bereits abgetreten habe, doch teile er das „Copyright“ der französischen Ausgabe mit dem Verlag Armand Colin, mit welchem Oldenbourg dann verhandeln müsse. Schließlich stellte Reiswitz noch seinen Arbeitsplan vor, wonach er beabsichtigte, den ersten Teil bis zum 1. Januar 1927 zu übersetzen. Das Gesamtvorhaben könne bis zum 01.07., vielleicht sogar bis zum 01.05.27 abgeschlossen sein. Bescheiden merkte er an, dass er die Bestimmung seines Honorars dem Verlag überlasse. Eine Antwort Oldenbourgs ist im Nachlass nicht überliefert, allerdings geht aus dem Entwurf bzw. der Kopie eines unvollständig überlieferten, undatierten Briefes, den Reiswitz vom Kontext her zu urteilen zu einem Zeitpunkt um Mitte September 1927 herum an den jugoslawischen Gesandten in Berlin richtete, hervor, dass „die Copyright-Verhandlungen zwischen dem französischen Verleger Armand Colin und R. Oldenbourg zu einer Einigung geführt haben.“

Am 16.01.27 verstarb Cvijić in Belgrad, was Reiswitz’ Bemühungen allerdings keinen Abbruch tat. Zum Zeitpunkt seiner ersten Kontaktaufnahme mit Wendel im Februar 1927 hatte Reiswitz bereits tatsächlich, nach eigenen Angaben, die „Roh-Übersetzung“ des ersten Teil des Buches beendet und versuchte nun, Wendel davon zu überzeugen, ihm bei der Suche nach einem Verleger zu helfen: „Wie Ihnen Herr [Aleksandar] Horovic 186nach Ihrem Vortrage im Herrenhause wohl schon sagte, habe ich im November 1926 mit Cvijićs Erlaubnis u. wärmsten Interesse die Übersetzung seiner „Péninsule Balkanique“ begonnen, da ich dieses Werk für ein – wenn nicht für das Standardwerk halte. Heute abend bin ich nun mit der Roh-Übersetzung des ersten Teiles, den ich in diesem Jahre verlegen lassen möchte, fertig geworden. Was wir an Cvijić verloren haben, brauche ich hier nicht zu sagen. Die deutsche Ausgabe von Cvijićs Werk hat durch seinen Tod ihren Schutzpatron verloren, u. die Bitte meines Briefes soll sein, daß Sie hier an Cvijić’s Stelle treten möchten.“

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