Ingo Reich - Deutsche Sprachwissenschaft. Eine Einführung

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Alle Kerngebiete der deutschen Sprachwissenschaft werden in diesem Studienbuch konzentriert und einprägsam erklärt: Textlinguistik, Pragmatik, Syntax, Wortbildung, Flexionsmorphologie, Semantik und Phonologie. Hinzu kommen Kapitel zu wichtigen Themen wie Erstspracherwerb, Sprachverarbeitung und Sprachwandel.Von zwei Experten der universitären Lehre verfasst und in der Praxis erprobt, liefert dieses klar strukturierte Grundlagenbuch genau das, was Studierende im Grundstudium der Germanistik oder Linguistik brauchen.
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Der kommunikative Sinnkommunikativer Sinn einer Äußerung ergibt sich ausgehend von der (angereicherten) Äußerungsbedeutung als nicht-monotoner Schlussprozess auf der Grundlage von Relevanzbetrachtungen und weiteren kontextuellen Annahmen.

3.4 Gesagtes und Gemeintes

In der Literatur gibt es inzwischen eine Vielzahl prominenter Ansätze, die das oben angedeutete Phänomen zu erklären versuchen. Ein besonders einflussreicher Ansatz ist sicher die von Sperber & Wilson (1986) entwickelte Relevanztheorie, in deren Zentrum die Annahme der (optimalen) Relevanz sprachlicher Äußerungen steht. Der Fixpunkt in dieser Diskussion ist und bleibt aber nach wie vor die Arbeit von H. Paul Grice (1975) zu Logic and Conversation . H. Paul Grice war der Erste, der dem Phänomen, dass wir Mehr meinen als sagenmehr meinenkönnen als wir sagen, systematisch nachgegangen ist.

Der zentrale Gedanke seines Erklärungsansatzes besteht in der Annahme, dass Kommunikation als rationales VerhaltenKommunikation eine Form rationalen Verhaltensist: Sprecher und Adressat verfolgen in einem Gespräch im Regelfall ein gemeinsames Ziel. Dieses Ziel kann sehr unterschiedlicher Natur sein (Sprecher und Adressat möchten sich vielleicht auf einen Cappuccino verabreden; oder Sprecher und Adressat sind Tischnachbarn bei einer Feier und wollen sich nur unterhalten; oder beide sind Wissenschaftler und diskutieren über eine neue Theorie), und wir können dieses Ziel vielleicht nicht einmal klar formulieren, aber wir unterstellen, dass wir ein solches gemeinsames Ziel haben. Um dieses Ziel zu erreichen, so Grice, orientieren wir uns an bestimmten Regeln oder Maximen. Diese beiden Annahmen bilden gewissermaßen den theoretischen Überbau.

Wenn wir uns jetzt der Kommunikation auf der Ebene einer einzelnen Äußerung zuwenden, dann ist hier der zentrale Gedanke, dass ein Sprecher mit seiner Äußerung immer eine Kommunikative Intention und Hypothesenbildungbestimmte kommunikative Intentionkommunikative Intention (Absicht) verfolgt. Die Aufgabe des Adressaten in einer Kommunikationssituation ist dann, ausgehend von der Annahme, dass der Sprecher eine solche Intention verfolgt, diese Intention zu rekonstruieren, also danach zu fragen, warum der Sprecher das geäußert hat, was er geäußert hat, und was der Sprecher mit seiner Äußerung kommunizieren wollte, was also ihr [43]kommunikativer Sinn ist. Da dieser im Allgemeinen nicht mit dem zusammenfällt, was der Sprecher mit seiner Äußerung explizit gesagt hat, wird der Adressat plausible Hypothesendarüber aufstellen müssen, was die kommunikative Intention des Sprechers sein könnte.

Hier wird sich der Adressat nicht zuletzt davon leiten lassen, was das gemeinsame Ziel der Konversation ist. Und er wird unterstellen, dass sich der Sprecher an denselben Regeln orientiert wie er. Und er wird annehmen, dass auch der Sprecher unterstellt, dass sich der Adressat an denselben Regeln orientiert wie der Sprecher. Und er wird davon ausgehen, dass sie sich nicht nur dieses Verhalten gegenseitig zuschreiben, sondern dass sie sich auch gegenseitig zuschreiben, dass sie sich dieses Verhalten zuschreiben. Diese gestufte Gegenseitige ZuschreibungenForm der gegenseitigen Zuschreibungführt leicht zu einem Knoten im Kopf, sie ist aber absolut zentral dafür, dass wir als Adressat die kommunikative Intention des Sprechers rekonstruieren können: Nur wenn der Adressat davon ausgehen kann, dass auch der Sprecher davon ausgeht, dass Sprecher und Adressat voneinander annehmen, dass sie sich an denselben Regeln orientieren, kann der Adressat unterstellen, dass der Sprecher diese Regeln gezielt einsetzt, um das zu kommunizieren, was er kommunizieren möchte. Und nur weil der Sprecher annimmt, dass der Hörer dies annimmt, kann er die Ausrichtung an diesen Regeln erst gezielt einsetzen.

So viel zu den zentralen Gedanken, die dem Grice’schen Ansatz zugrunde liegen. Wie hat Grice diese Gedanken jetzt aber in seinem Ansatz umgesetzt? Die Annahme, dass Sprecher und Adressat in einem Gespräch ein gemeinsames Ziel verfolgen, geht in ein Kooperationsprinzip und Konversationsmaximenübergeordnetes KooperationsprinzipKooperationsprinzip ein (das nur bei unkooperativem Verhalten in Frage gestellt wird). Die erwähnten Regeln, an denen sich Sprecher und Adressat nach Grice in einem Gespräch orientieren, finden sich in vier KonversationsmaximenKonversationsmaximenMaxime wieder, die in Anlehnung an Immanuel Kants Kategorienlehre in der Kritik der reinen Vernunft als Maxime der QualitätMaximeder Qualität, Maxime der QuantitätMaximeder Quantität, Maxime der RelationMaximeder Relation (oder auch der Relevanz) und Maxime der ModalitätMaximeder Modalität bezeichnet werden. Die Maximen sind in Abbildung 3.2 in vereinfachter Form und in Übersetzung wiedergegeben.

Abb 32 Die Griceschen Konversationsmaximen Um es gleich ganz deutlich zu - фото 19

Abb. 3.2: Die Grice’schen Konversationsmaximen

Um es gleich ganz deutlich zu sagen: Grice nimmt weder an, dass die Zum Status der KonversationsmaximenMaximen alle gleichrangig nebeneinander stünden (er gesteht z. B. der Maxime der Qualität eine besondere Rolle zu), noch nimmt er etwa an, dass es eine perfekte Arbeitsteilung zwischen den Maximen gäbe (so ist zum Beispiel ein Zuviel an Information in der Regel irrelevante Information). Auch nimmt Grice nicht an, dass wir uns in unserer alltäglichen Kommunikation sklavisch an diese Maximen halten würden. Im Gegenteil. Eine der zentralen Einsichten von Grice [44]ist gerade, dass wir die obigen Maximen (mehr oder weniger bewusst) in unterschiedlicher Weise einsetzen können, um Inhalte indirekt und auf einer impliziten Ebene zu kommunizieren: Indem wir uns an die Maximen halten, aber auch, indem wir gegen die Maximen (scheinbar) verstoßen. Inhalte, die wir auf der Grundlage der Grice’schen Maximen und auf der Grundlage dessen, was explizit gesagt wurde, kommunizieren, nennt Grice Konversationsimplikaturen. Vor allem in der germanistisch-linguistischen Literatur werden Konversationsimplikaturen auch gerne als das GemeinteGemeintes bezeichnet. Der Begriff der Konversationsimplikatur fällt dabei im Wesentlichen zusammen mit dem des kommunikativen Sinns.

Der Begriff der KonversationsimplikaturKonversationsimplikaturenImplikatur bezeichnet Inhalte, die auf der Basis des Gesagten, auf der Basis der Grice’schen Maximen und auf der Grundlage von allgemeinem und persönlichem Weltwissen (nicht-monoton) kommuniziert werden.

Das GesagteGesagtes im Sinne von Grice (1975) fällt im Wesentlichen mit der als wahr bzw. falsch beurteilbaren Äußerungsbedeutung eines satzwertigen Ausdrucks zusammen.

Machen wir uns die Stellung der (Scheinbarer) Verstoß gegen eine MaximeKonversationsmaximen im kommunikativen Verstehensprozess an einem einfachen Beispiel klar. Im letzten Abschnitt wurde ein Szenario entwickelt, in dem ich einer Kollegin auf die Frage, ob ich mit in die Mensa komme, antworte: » Um 12 Uhr findet die Einführungsvorlesung statt «. Das, was ich mit dieser Äußerung explizit gesagt habe, ist, dass (am [45]Tag der Äußerung) um 12 Uhr die Einführungsvorlesung stattfindet. Das ist aber nicht, was meine Kollegin wissen wollte. Sie wollte wissen, ob ich mit zur Mensa komme. Da meine Äußerung diese Frage nicht direkt beantwortet, ist sie zumindest auf den ersten Blick irrelevant (ein Verstoß gegen die Maxime der Relation). Wieso kann ich dann aber mit dieser Äußerung dennoch kommunizieren, dass ich nicht mit in die Mensa kommen kann?

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