Andrea Marcolongo - Das Meer, die Liebe, der Mut aufzubrechen

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Vom Mut, um in unbekannten Situationen zu bestehen. Der berühmte griechische Mythos neu gelesen für unsere Zeit.
Andrea Marcolongos wunderbare Neuerzählung des griechischen Mythos fordert uns auf, den gesicherten Alltagsmodus zu verlassen und aufzubrechen ins Ungewisse: wie Jason und seine blutjungen Gefährten mit der Argo, dem ersten Boot, das die Götter schufen. Helden wollten sie werden, doch ihr Anführer ahnte nicht, dass er erst die Liebe erfahren sollte: die Liebe Medeas, die ihm mit ihren Zauberkünsten half, das Goldene Vlies zu erringen. Älter als die Odyssee, ist die Argonautensage zugleich heutiger und wird uns zur Orientierung: Nicht von Sieg oder Niederlage erzählt der berühmte griechische Mythos, sondern vom Mut, immer wieder neu aufzubrechen, vom Wagnis der Liebe und der Entschlossenheit, alle Hindernisse zu überwinden, um sein eigenes Leben zu leben.

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Niemand anderer würde das Goldene Vlies erobern.

Niemand außer ihm würde die Heldenhaftigkeit unter Beweis stellen, die jeden Menschen ruft.

Schon zwei Tage nach dem heldenhaften Aufbruch hatten die Argonauten ihre Fahrt auf der Insel Lemnos unterbrochen.

Verlockt von der trügerischen Sicherheit der Monotonie hatten sie sofort angehalten.

Sie ließen sich treiben, wie die Argo vergessen im Hafen trieb.

Kaum hatten sie Herakles schneidende Worte gehört, machten sie sich geradewegs von der Versammlung aus bereit, eilends abzureisen.

Jahrelang hatte ich riesengroße Angst davor, Schriftstellerin zu werden.

Ich hatte Angst vor dem Schreiben.

Und ich war wütend auf mich, weil ich Angst hatte.

Ich wollte unbedingt schreiben, das war mein persönliches Goldenes Vlies.

Aber ich verstand nicht, dass ich vergebens kämpfte, dass ich den Grund für meinen Kampf falsch formuliert hatte. Ich hatte nie darüber nachgedacht, was mich daran hinderte. Ich änderte ständig den Kurs, verirrte mich bei der ersten Flut.

Heute kenne ich den Namen dessen, was mich daran hinderte: es war ein Alibi, eine Ausrede, eine Ausflucht.

Oder ein Anderswo, denn alibi besteht aus der Verbindung zweier lateinischer Worte, alius , anderer, und ubi , hier.

Ich wollte unbedingt schreiben, doch immer, wenn ich in Richtung Schreiben aufbrach, fand ich tausend Ausflüchte, um woanders zu landen, ich flüchtete mich in den ersten sicheren Hafen und vergaß bald darauf, wieder aufzubrechen.

Wenn mich jemand auf meine Unzulänglichkeit aufmerksam machte, zeigte ich ihm stolz das Auto, das ich mir gerade gekauft hatte, und das Inventar aller meiner zukünftigen Pläne – doch gleich darauf ließ ich mich ablenken und legte sie beiseite.

Ich verschob das Schreiben im Namen einer vorgeblichen Ernsthaftigkeit, als ob Worte bloß Spiel und Zeitvertreib wären.

Ich war schrecklich streng zu mit – manchmal bin ich das noch immer.

Und ich war unglücklich.

Eines Sommers kam einer meiner wertvollsten Freunde, der ebenfalls seine eigenen Wege geht, in meine damalige Heimatstadt und sagte zu mir, ich vergeudete mein Leben.

Er war mein Herakles.

Ich wünsche allen, einen Freund zu haben, der sich die Mühe macht, zu euch nach Hause zu kommen und euch aufzurütteln, wenn ihr euch verirrt habt.

Natürlich schämte ich mich, genau wie Jason. Aber ich verstand, dass ich mich vor allem von meinen Ausreden befreien musste, um aufbrechen zu können.

Wenn ich an meiner Angst festhielt, fühlte ich mich unabhängig, und verwechselte die Unabhängigkeit mit Freiheit.

Als Kompromiss hatte ich eine Zeitlang für andere geschrieben, das Schreiben ist mir immer sehr leichtgefallen.

Heute weiß ich, ich war feig.

Die Worte waren schon immer mein Leben, meine Art und Weise gewesen, die Welt zu verstehen und sie Wirklichkeit werden zu lassen.

Als Ghostwriter erzählte ich nicht von meiner Welt, sondern von der von Menschen und Unternehmen, für die ich arbeitete. Es war eine irreale Welt.

Ich hatte kein Gesicht und keinen Namen, niemand kam und zog mich zur Verantwortung, niemand schickte mir Briefe, um mir seine Freude oder seinen Schmerz anzuvertrauen, die schwer waren wie Felsen.

Ich schrieb und durfte nicht antworten, das lag nicht in meiner Verantwortung.

Ich verweigerte mir das Recht, das in der Antike den befreiten Sklaven als Erstes gewährt wurde, das erste Recht des freien Mannes: einen Namen zu haben.

Jahrelang habe ich mich verleugnet.

Ich habe mich von der Angst und aus der Anonymität befreit, ich habe meinen Namen wiederentdeckt.

Ich habe mich erkannt und habe aufgehört, wie ein Orakel von mir zu sprechen.

Ich habe Verantwortung übernommen und das Risiko auf mich genommen, ein Publikum zu haben, denn das war mein wahres Ziel.

Da habe ich begonnen, zur See zu fahren und mich nicht immer anderswo über Wasser zu halten.

Fahr davon, und mögen dich die Götter wiederum mit den unversehrten Gefährten bewahren, während du das Goldene Vlies für den König bringst, so wie du willst und es dir lieb ist! […] Denke freilich, zugleich wenn du doch abivesend und wenn du schon zurückgekehrt bist, an Hypsipyle!

Mit diesen Worten verabschiedete sich die Königin von Jason – und endlich konnte sie einen Wunsch an die Götter richten: wieder lieben zu können und Mutter zu werden.

Die Frauen von Lemnos begleiteten die Helden weinend zum Ufer – doch das waren keine Tränen der Trauer, sondern der Aufrichtigkeit.

Ihr Weinen galt den Göttern, damit sie den Argonauten eine glückliche Rückkehr ermöglichten.

Jason betrat als erster das Schiff, die Gefährten taten es ihm nach, setzten sich in Reih und Glied und ergriffen die Ruder.

Das Meer kennt weder Straßen noch Richtung, nur Schwellen, die man überschreiten muss.

Und du allein hast die Aufgabe zu entscheiden, wohin du fährst, der du zur See fährst wie wir alle.

Am Festland kannst du tagelang oder jahrelang zögern und so tun, als würdest du nicht verstehen, während du in Wirklichkeit nicht verstehen willst.

Du kannst dich weigern, dich an die zu erinnern, die du nicht lieben konntest, weil dir der Mut dazu fehlte, oder die du betrogen hast.

Du kannst den Gedanken an all das verdrängen, was hätte sein können und nicht war, weil du es nicht wolltest – Dinge und Menschen passieren nicht einfach, man muss sie suchen und dann lassen sie sich auch finden.

Du kannst deine Leidenschaft kleinreden, dich darüber lustig machen, um nicht gezwungen zu sein, wirklich daran zu glauben – und dich als dumm oder verblendet bezeichnen, wenn du wagst, daran zu glauben.

Du kannst jeden Morgen, wenn du in den Spiegel schaust, schummeln, die Karten der Realität und der Irrealität beliebig mischen, die Karten dessen, was bereits zu Ende ist, und dessen, was gerade angefangen hat, obwohl du es nicht wolltest, du es nicht erwartet hast.

Deine Liebesgeschichten, deine Arbeit, deine Reisen, deine Tränen – das alles ist für dich nichts Besonderes , wenn du anderen davon erzählst, auf diese Weise verhinderst du, dich ernst zu nehmen und ernst genommen zu werden.

Die Gesetze der Physik sind nicht die des Lebens.

Ein menschlicher Körper hat die Fähigkeit, sich über Wasser zu halten, ohne dass er sich bewegt – man muss nicht schwimmen können.

Doch das archimedische Prinzip gilt nicht für das Leben: Wenn man sich Tage, Monate, manchmal sogar Jahre über Wasser hält und sich trügerischen Gewissheiten, falschen Überzeugungen, billigen Wortspielen hingibt, bedeutet das, unglücklich und ohnmächtig zu sein – in diesem Fall muss man wirklich schwimmen können.

Wenn wir ruhig am Festland verweilen, genauso starr und unbeweglich wie dieses, können wir uns bücken, wenn wir uns nicht auf der Höhe unserer Leidenschaften fühlen, uns klein machen, uns wegducken und in einem Winkel verstecken, anstatt uns auf die Zehenspitzen zu stellen, die Hände auszustrecken und den Blick zu heben, sobald uns das Leben mit Namen ruft.

Auf dem Meer nicht.

Die Entscheidung lässt sich nicht mehr aufschieben wie etwas Lästiges, Nebensächliches.

Man kann nicht antworten, so was passiert eben , und mit den Schultern zucken.

Es ist bereits passiert.

Die Traurigkeit, das Gefühl der Unzulänglichkeit werden morgen nicht verschwinden, auch wenn man dir das angesichts deiner labilen Psyche immer prophezeit hat – du wirst schon sehen, morgen ist alles anders , sicher, doch es kommt darauf an, was zurückbleibt.

Die Griechen kannten einen Begriff für diese Frustration.

Als Ἀμηχανία (Amechanìa) bezeichneten sie die Unfähigkeit, die jeglichen Elan lähmt. Das personifizierte Unvermögen war Schwester und Freundin einer der schmerzhaftesten menschlichen Zustände, der Armut: Sie hieß Πενία (Penìa) .

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