Klaus Henning - Die Kunst der kleinen Lösung

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Dieses Buch ermutigt Menschen in Unternehmen, die sie umgebende Komplexität und Dynamik zu meistern. In kurzen Geschichten entdeckt der Leser die Kunst der kleinen Lösung, die am wirksamsten ist. Im Mittelpunkt steht einzig der Weg zur effektivsten Lösung.
Klaus Henning weiß, warum. Er blickt auf ein jahrzehntelanges Erfahrungswissen zurück. Immer war er Wanderer zwischen Politik, Wirtschaft und Universität: als Ingenieur, Hochschullehrer und Hochschulstratege, als Unternehmensberater, Regierungsberater oder
als gleichzeitiger «Katholik und Protestant».
18 kleine Geschichten mit großem Aha-Effekt: zum Beispiel wie man es geschafft hat, in einem Krankenhaus die Mahlzeiten warm zum Patienten zu bringen und dabei 300.000 Euro IT-Kosten gespart hat.

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Die Wirkung des Details auf das Gesamtsystem – darauf kommt es an.

Damals begann ich ein Gespür für das Detail zu entwickeln. Und für den Zusammenhang zwischen einem relevanten Detail und dem Ganzen. Ich weiß, es ist verführerisch, das Detail optimieren zu wollen. Das habe ich auch später oft genug erlebt. Techniker können da eine ganz besondere Leidenschaft entwickeln. Was ich aber meine, ist das Gespür für das Detail im Zusammenspiel mit dem Ganzen. Bei der Suche nach der richtigen Mutter habe ich genau das verstanden.

Doch nicht nur auf der sachlichen Ebene hat mich die Zeit bei der Bundeswehr geprägt – sondern auch auf der emotionalen. Denn auch im Umgang mit Menschen darf man das Detail nicht aus den Augen verlieren. Auch da kommt es auf die Wirkung des Details auf den Gesamtzusammenhang an. Man läuft schnell Gefahr, das Ganze aufs Spiel zu setzen.

Ist schimmeliges Brot ein Problem?

Als angehender Offizier unterstanden mir Gefreite. Ich achtete auf Sauberkeit. Regelmäßig inspizierte ich ihre Stuben und die Spinde. Ja, ich war da sehr ungemütlich. Ich war noch jung, mir fehlte es an Reife, angemessen mit Fehlverhalten von Menschen umzugehen. Im Spind eines Soldaten machte ich eine wenig angenehme Entdeckung: Er hatte völlig verschimmeltes Brot in seinem Spind. Es lag dort und schimmelte vor sich hin im Kreise anderer Essensreste. Dem Soldaten war es offenbar nicht aufgefallen, es hatte ihn wohl nicht weiter gekümmert, obwohl am Freitag genug Zeit fürs Stubenputzen eingeplant war. Es gab aber einen, den das sehr kümmerte: mich.

Bei der Zimmerkontrolle. Ich sah den Schimmel sofort.

Ich tobte, machte den Soldaten zur Schnecke. Was er sich erlaube, was das mit Sauberkeit zu tun habe – und strich ihm die Heimfahrt am Wochenende. Statt in seine Heimatstadt zu fahren, seine Frau und Kinder zu sehen, sollte er die Stube noch mal reinigen und vor allem seinen Spind. Er war deutlich älter als ich, und ich hielt mein Verhalten für eine Demonstration der Stärke in meiner Stellung als angehender Offizier. Vielleicht fühlte ich mich tatsächlich stark. In Wahrheit gefährdete ich unseren Auftrag.

Heute weiß ich, dass ich alles falsch gemacht habe, was man nur falsch machen kann. Ich habe das Ganze gefährdet. Ich habe mich hinreißen lassen. Gott sei Dank hatte ich einen guten Chef, der mich am darauffolgenden Montag früh zu sich bestellte und mit der Frage konfrontierte: »Sind Sie sicher, dass Ihre disziplinarische Maßnahme vom Freitag unserem Auftrag dient?« Ich stutzte. Was für eine Frage? Und dann kam ich ins Nachdenken.

Die Aufgabe war nicht, die sauberste Kaserne zu haben.

Die Aufgabe unserer Einheit war es, dafür zu sorgen, dass die Kampfflugzeuge im Ernstfall einsatzbereit sind. Unsere Aufgabe war nicht, die saubersten Spinde der Kaserne zu haben. Das ist zwar schön, wenn alles sauber ist und nirgends Lebensmittel vergammeln. Für die nationale Sicherheit hatte es hingegen weniger Bedeutung. Zudem habe ich durch meine Strafe das Vertrauen des Mannes missbraucht, habe seine Motivation ordentlich gedämpft – und habe Zorn gesät. Und wozu?

Ich begann zu verstehen: Die Kernaufgabe und damit der Kernprozess, anders ausgedrückt: der Aufgabenkernprozess bestand darin, dass Kampfflugzeuge einsatzbereit waren. Alles andere waren Nebenprozesse, und die hatten Priorität zwei.

Kleinkriege als Machtdemonstrationen

Das sind Situationen, bei denen ich mich heute frage: War das notwendig? War das nicht gefährlich? Sind es nicht genau diese vermeintlichen Kleinigkeiten, die eine verheerende Wirkung entfalten können?

Es ist nicht wichtig, ob das Brot schimmelt, es ist wichtig, dass die Flugzeuge startklar sind. Dazu muss ich meine Truppe auf meiner Seite haben. Mit diesen Kleinkriegen, die doch nichts anderes sind als Machtdemonstrationen, gefährde auch ich als Vorgesetzter das Ganze. Dieses Verhalten finden Sie häufig, auch in Unternehmen und Verbänden ist mir das begegnet, wenn Vorstände oder Geschäftsführer an einer Kleinigkeit ein »Exempel statuieren«, noch dazu an einer ungeeigneten Kleinigkeit. Empfehlenswert ist das nicht.

Der Pilot hatte das Bewusstsein verloren

Das Militär war, wie gesagt, eine in vielerlei Hinsicht prägende Erfahrung. Wir waren die Verteidigungsarmee mitten im Kalten Krieg, der jederzeit eskalieren konnte. Im Grunde war es immer ein Ritt auf der Rasierklinge. Deshalb war die Lage auch häufig angespannt. Die Nervosität war auf allen Seiten spürbar.

Ich selbst war mit einer Gruppe von Tankwagenfahrern für die Betankung der Flugzeuge verantwortlich, wenn alle Flugzeuge in der Luft waren. Man holte die Maschinen einzeln wie bei einem »Boxenstopp« herunter und betankte sie. Dann starteten sie wieder. Und die Tankwagen holten das Kerosin aus den unterirdischen Lagern in der Nähe unseres Standorts.

Mir fällt da ein Beispiel ein, das ich bis zum heutigen Tag nicht vergessen kann: Ich komme zum Frühstück ins Offizierskasino. Irgendetwas war an diesem Tag anders, die Stimmung schien gedrückt. Ich fragte meinen Nachbarn: »Was ist los?« Er sagte: »Gestern früh ist ein Jagdflugzeug mit einem Ölleck am Fußboden entdeckt worden. Es war beim Alarm mit Massenstart vorgestern dabei und gehörte zu der Gruppe von Fliegern mit Atomsprengköpfen, Angriffsziel XY, Sie wissen schon: immer vier Maschinen gleichzeitig von unserem Standort, in der Summe mit achtfachem Overkill.«

»Und, wo ist das Problem?«, fragte ich. »Das Problem ist, dass die Maschine gestern untersucht wurde und es sich herausgestellt hat, dass sie völlig verzogen ist und nicht mehr eingesetzt werden kann. Es ist ein Wunder, dass Major Meier, der die Maschine geflogen hat, sie noch auf den Boden bekommen hat. Komisch ist nur, dass er nichts gemeldet hat. Heute wird geklärt, warum …«

Als ich einige Tage später dem Vorgang noch einmal nachging, stellte sich heraus: Jener Major Meier hatte die Maschine bei einem Abwärtsmanöver so sehr beschleunigt, dass er dabei offensichtlich das Bewusstsein verloren hatte. Das ging aus dem Flugdatenschreiber ziemlich eindeutig hervor. Als er wieder zu sich gekommen war, hatte er die Maschine aufgefangen und sicher zu Boden gebracht. Er hatte aber keine Erinnerung mehr daran, dass er zwischendurch einige Sekunden »weg« gewesen war.

Mich beschäftigte dieser Vorgang tagelang. »Was wäre passiert, wenn?« Ich überlegte: Wie können wir weltpolitisch und militärisch verantworten, dass mehr als einmal im Monat Alarm ausgelöst wird und rund 20 Flugzeuge in die Luft müssen, weil die Gegenseite einen Angriff gegen den Westen »übt« und dann kurz vor der Grenze abdreht?

Drei Minuten würden nach Grenzübertritt bleiben, um die eindringenden Flugzeuge zu zerstören, oder die Flugzeuge würden ihre tödlichen Ziele in der Bundesrepublik erreichen. Wahrscheinlich hatten wir als westliche Seite das auch »geübt« – ich weiß es bis heute nicht.

Das Schicksal der Welt am seidenen Faden

Aber eines wurde mir klar. Unsere Welt hing damals am seidenen Faden einer militärischen nuklearen Katastrophe, die uns jeden Tag erreichen konnte. Sie hätte vor allem auch durch Missverständnisse versehentlich ausgelöst werden können. Durch Kleinigkeiten. Durch ein winziges Detail. Oder durch Zufall. Oder durch Schicksal. Machte das alles Sinn? Ich kam zu dem Ergebnis: Nein.

Wenn es uns nicht gelingt, die Geschwindigkeit und Komplexität der militärischen Angriffe und Verteidigungsprozesse global zu reduzieren, ist das Risiko eines versehentlichen atomaren Weltkrieges unverantwortbar.

So kann es nicht weitergehen!

Damals wusste ich noch nichts von Dynaxity, der Kombination aus Komplexität und Dynamik, und wusste auch nicht, dass es eine besonders schwierige Aufgabe ist, Systeme aus dem chaotischen Zustand in einen »nur« turbulenten Zustand zurückzubringen. Ich wusste auch noch nicht, ob und wie man das hinbekommt. Ich wusste nur: So kann es nicht weitergehen. Ein Grundstein meines Lebensweges war gelegt.

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