Wenn du nur die Schöpferkraft, die reine, explodierende Schöpferenergie in einem Ereignis siehst, dann kann sie sich tatsächlich verwandeln. Weil der Meister die energetische Ebene im Blick hat, kann er auch die Kraft sehen, die in manchen Katastrophen steckt. Er sieht dann auch, dass sich mit der Katastrophe eine neue Ebene des menschlichen Daseins eröffnet. Obwohl die Sprache an dieser Stelle begrenzt ist, findest du doch immer wieder positive Formulierungen für das, was gerade geschieht und zunächst erschreckend wirkt. Damit drückst du einfach den Frieden in deiner Seele aus, der sich jenseits der Erfahrungen und der Bewertungen breit macht.
Um inneren Frieden zu finden, muss sich der Meister immer wieder von der Welt zurückziehen. Er zieht sich in seine eigene Dimension zurück. Dort findet er im Moment des Jetzt die Erleuchtung für sich selbst. In der Präsenz der Meisterschaft entfaltet der Moment des Jetzt einen Frieden mit allem, was ist. Darin besteht die eigentliche Erleuchtung. Dann verkörperst du Frieden und damit stehst du jenseits des Kampfes der Täter- und Opfer-Aspekte. Sowohl als Opfer wie als Täter müssen die Menschen ständig kämpfen und, wenn du darüber hinausgehst, bist du im Frieden mit allem, was ist. Angesichts der großen und kleinen Katastrophen des Lebens kannst du dich immer schneller ausbalancieren, kannst die Herausforderungen annehmen und deinen Frieden damit finden. Indem du alle Bewertungen fallen lässt und die Neutralität verkörperst, förderst du deinen Prozess des inneren Friedens.
Der Meister ist der Herr über die Energien. Die Krönung deiner Meisterschaft in diesem Leben wird sein, dass du in allen Dramen des Lebens nur noch Farben, Licht und Ströme von Energie sehen kannst. Anstatt zu sagen »Ich habe heute meine Depression«, sagst du dann »Ja, heute ist wieder das blaue Licht präsent.« Dann bist du erleuchtet.
Ich begebe mich nun auf eine Ebene, auf der ich scheinbare Gegensätze verkünde. Erleuchtung bedeutet auch, Paradoxien aushalten zu können. Einerseits siehst und fühlst du oft nur noch Energien und Farben, zum Beispiel, wenn du einem anderen Menschen begegnest. Du siehst die Menschen dann so, wie wir Engel sie sehen. Andererseits erlebst du deine Gefühle viel klarer und tiefer. Du erfährst einerseits, dass du dich auf einer Wahrnehmungsebene befindest, die einem Traum gleicht, in dem die Energien wabern und fließen. Andererseits kannst du von einer Minute auf die andere ein äußerst intensives Gefühl erleben. Trotz ihrer Intensität kannst du diese spontanen Gefühle so schnell wieder loslassen, wie sie gekommen sind. So erlebt der Meister seine Erleuchtung und seine Präsenz im Sein.
Wenn du wirklich in die Meisterschaft gehen möchtest, dann darfst du die Potenziale der Zeitenwende und des Aufstiegs der Erde begrüßen. Dazu gehören Erleuchtungserlebnisse auf Schritt und Tritt, in jeder Minute deines Lebens. Während du das liest, fließen ausbalancierende Energien ein in den Raum, in dem du dich gerade aufhältst. Du darfst diese Energien annehmen, wenn du es wählst. Während die bei dir anwesenden Engel, geistigen Helfer und planetaren Begleiter dich ausbalancieren, kannst du eine der größten Ängste des Meisters loslassen: die Angst, verrückt zu werden. Wenn du in die Meisterschaft gehst, nimmst du eine Schwingung an, die höher ist als die Schwingung der Durchschnittsmenschen. Wenn du bereit bist, wirklich in dieser höheren Schwingung zu leben, dann musst du in gewisser Weise auch zustimmen, ab und zu nach außen etwas verrückt zu erscheinen. Du musst dem zustimmen, dass du anders schwingst als die anderen und auf sie fremdartig wirkst. Du musst ganz archaische Ängste loslassen, allein zu sein. Der Meister ist allein mit seinem Bewusstsein, mit seinem Denken und seinen Gefühlen. Er ist allein, weil er das Spiel des Dramas nicht mehr mitspielt. Er nimmt an den allgegenwärtigen Täter- und Opfer-Spielen nicht teil. Er ist auch oft allein mit seinem Wunsch nach Rückzug und seinen sehr speziellen Lebensgewohnheiten. Vielleicht kennst du die Einsamkeit schon, die in deiner Souveränität begründet ist. Sicher kannst du auch mit großer Klarheit für dich selbst erkennen, dass dir ein mentaler Zusammenbruch gar nicht mehr möglich ist, denn du hast dich schon so weit aus dem Fenster der irdischen Normalität gelehnt, dass es schon längst passiert wäre, wenn du nicht bereits perfekte Mechanismen gefunden hättest, deinen Geist und deinen Verstand auszubalancieren und zentriert zu bleiben. Der Meister würde verrückt, wenn er nicht bewusst atmet. Du kannst den bewussten Atem immer wieder als Werkzeug deiner Ausbalancierung einsetzen. Der Meister würde verrückt, wenn sich der Energiekörper zu sehr vom physischen Körper trennen würde. Der Meister hat aber gelernt, immer bei sich zu sein, egal wie die Wogen um ihn herum hochschlagen. Dafür achten ihn die Engel, die ihn kennen, lieben und begleiten, am meisten.
Wenn du dich ins Licht stellst, fliegen alle Lügen auf. Dann fliegt auch die größte Lebenslüge auf, die es gibt, nämlich die Lüge, wirklich dem Leben zugewandt zu sein und Ja zum menschlichen Leben zu sagen. Wenn du in die Meisterschaft gehst, nimmst du eine Schwingung an, die normalerweise dazu führen würde, dass du stirbst. In früheren Leben hast du immer einen Punkt erreicht, an dem alles integriert war, was du dir für das jeweilige Leben vorgenommen hattest. Du wirst auch in diesem Leben an einen Punkt kommen, an dem die Schatten, die du in diesem Leben für dich selbst, für andere oder im Einklang mit der Welt transformieren wolltest, integriert sind.
Weil deine Aufgaben dann erfüllt sind, könntest du dich von der Welt verabschieden. Wenn du dann weiterhin als Aufgestiegener Meister auf der Erde weilen und heilen möchtest, musst du aus vollem Herzen Ja zum Leben gesagt haben.
Das Leben spielt sich in Gegensätzen ab: plus und minus, innen und außen, nah und fern, arm und reich, gut und böse, schön und hässlich. Auf deinem Weg in die Meisterschaft verschwimmt das von der Dualität geprägte Denken, bis es vollständig verschwindet. Statt schematisch zu bewerten und zu verurteilen, triffst du im gegenwärtigen Moment einfach deine ganz persönliche Wahl.
In der von der Dualität geprägten Welt gestalten sich Beziehungen als Täter- und Opfer-Szenarien. Auch heute noch kämpfen in vielen Gegenden der Welt die Menschen ums Überleben. Der Überlebenskampf produziert Täter und Opfer, der Täter gewinnt und das Opfer verliert. In der westlichen Zivilisation wird meistens nicht mehr mit körperlichem Einsatz gekämpft, aber die Menschen suchen mit allen Tricks ihren Vorteil. Die Leistungs- und Ellbogengesellschaft basiert nach wie vor auf Täter- und Opfer-Szenarien.
Der Kampf ums Überleben und der Konkurrenzkampf bringt alle Beteiligten an die Grenze der Erschöpfung. In der heutigen Zeit nennt man es Burn-out. Der Kampf erschöpft und vertreibt die Freude aus dem Leben. Der Gewinner versucht krampfhaft, seinen Vorteil festzuhalten, während der Verlierer aus Angst vor neuen Übergriffen nicht zur Ruhe kommt.
In der gegenwärtigen Realität agieren die Menschen daher oft abgespalten von ihrem eigentlichen Selbst und nehmen ihre Gefühle gar nicht mehr wahr oder verleugnen sie.
Die Erfahrungen von Täter und Opfer erschaffen Leid in Form von Schuld und Angst. Der Täter fühlt sich schuldig und strebt nach einem Ausgleich. Sowohl die Schuldgefühle als auch das Streben nach Absolution können vollkommen unbewusst ablaufen. Der Täter wird dann ständig von einem unterschwelligen Gefühl, nicht zu genügen und immer mehr leisten zu müssen, angetrieben. Das Opfer hat Angst und neigt dazu, die Umstände, die die Angst hervorgebracht haben, immer und immer wieder, meistens auch unbewusst, zu wiederholen, um die Angst eines Tages in den Griff zu bekommen. Ein Geschehen, das Leid erzeugt hat, wird also immer und immer wieder generiert und mit unterschiedlichen Protagonisten durchgespielt. Die Seele strebt unermüdlich danach, vergangenes Leid zu heilen, indem sie es wiederholt, um Wiedergutmachung zu erlangen. Ein Handlungsmuster wird endlos perpetuiert… und perpetuiert… und perpetuiert… Was du als Seelenblockade oder als Karma bezeichnest, basiert eigentlich nur auf einer ständigen Wiederholung ein und desselben Handlungsmusters. Aus dieser Wiederholung kannst du aussteigen.
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