JJ Amaworo Wilson - Damnificados

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Ein modernes Epos von Aufstand, Krieg und Hoffnung – inspiriert von der berühmten 45-stöckigen besetzten Bauruine «Torre de David» in Caracas
Sie sind über sechshundert. Ohne Obdach, ohne Land, ohne Bestimmung. Sie sind Damnificados. Nacho Morales ist ihr Hoffnungsträger, Nacho, dieser polyglotte Krüppel, dieser atheistische Prophet, dieser Schachspieler, Lehrer und Geschichtenerzähler ist entschlossen, sie ins Gelobte Land zu führen. Und dieses Land ist lotrecht – das Ziel ihrer Landnahme ist der berühmte Torres-Turm, ein im Rohbau belassener Wolkenkratzer in der Megalopole Favelada.
So beginnt das epische und spektakuläre Abenteuer der Damnificados, die sich einem zweiköpfigen Wolf ausgesetzt sehen, einer biblischen Sintflut, korrupten Polizisten, einer Armee von Libellen, schwer bewaffneten Müllkriegern und schließlich den Besitzern des Gebäudes, in einem heroischen und oft komischen Kampf ums Überleben – und um ihre Würde. Sie besetzen den Turm und errichten eine anarchische Gemeinschaft mit Schulen, Läden, Schönheitssalons und einer Verteidigungsmiliz.
"Damnificados" wurde inspiriert vom «Torre de David» in Caracas, der von Bewohnern der Armenviertel besetzt und bis zur Räumung 2014 selbstverwaltet wurde. Virtuos wechselnd zwischen Genre und Hochliteratur, biblischen Motiven und Popkulturanspielungen macht JJ Amaworo Wilson aus dieser realen Vorlage eine fantastische Fabel von einer Zufluchtsstätte für die Verdammten dieser Erde. «Damnificados» ist eine hochaktuelle Geschichte von Migration und sozialen Kämpfen: Landlose gegen Landbesitzer, Arme gegen Reiche, Verdammte gegen Vergoldete.

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Er hört auf. Denkt: »Ich bin mein Vater. Erzähle Geschichten, um die Welt zu verstehen und die Zeit zu vertreiben.«

Der Regen kommt in riesigen Diagonalen herunter, zieht sich wie wuchernde Ranken über den Himmel, die Tropfen zersieben die Mauern des Monolithen. Bauchige Wolken hängen in der Luft, riesige graue Kugelfische. Nacho schaut ihnen einen Augenblick lang zu und kann an nichts anderes denken als an Hunger, Krankheit, Dunkelheit, achthundert Menschen in einer aufrechten Arche, die sich nicht bewegen lässt, aber auch kein Fundament auf Grund und Boden hat. Er wendet sich wieder an seine Klasse. Die Menschen werden unruhig. Ein Kind gähnt.

»Vishnu war ein hinduistischer Gott mit vier Armen und tausend Namen. Sein Körper war blau, denn als Wasser existierte er überall, bevor das Universum geschaffen wurde. Eines Tages wusch ein gläubiger Bürger namens Manu seine Hände im Fluss. Vishnu erschien Manu als kleiner Fisch. Und Vishnu bat Manu, ihn aus dem aufgewühlten Wasser zu retten, und Manu tat dies und er setzte den Fisch in ein Glas. Aber der kleine Fisch wuchs und wuchs, bis er größer war als der größte Wal, und schließlich offenbarte er sich als der Gott Vishnu. Und weil Manu gütig gewesen und ihn gerettet hatte, warnte Vishnu Manu vor einer großen Flut, die kommen würde. Er sagte ihm, er solle ein Boot bauen, das groß genug sei für die Tiere der Welt. Dann kam die Sintflut und das Boot wirbelte umher, wurde sieben Tage und Nächte von der Flut umhergeworfen, bis es schließlich gegen die Gipfel der Malaya-Berge stieß, wo trockenes Land war, und Manus Freunde und seine Familie waren gerettet. Und sie fingen von vorne an. Sie pflanzten die Samen und entließen die Tiere in die Wildnis, bauten Häuser. Manu, der Retter der Erde, wurde ein großer König.«

Eine Kinderstimme: »Werden wir auch ein Boot bauen?«

картинка 16

In den darauffolgenden Tagen trifft Nacho sich erneut mit den Anführern auf jedem Stockwerk und sagt ihnen, dass sie die Lebensmittel rationieren und einander am Leben erhalten müssen, falls die Niederschläge nicht nachlassen. Er sagt ihnen, sie müssen eine Bestandsliste aller Lebensmittel anfertigen, die ihnen auf ihrem Stockwerk zur Verfügung stehen, und sich überlegen, wie sie die Familien dazu bringen, diese zu teilen. Er bittet um Gaskocher, damit die Bäcker weiter Brot backen können, denn es gibt noch immer keinen Strom. Er sagt, sie müssen einen Vorrat an Kerzen, Streichhölzern, Feuerzeugen, Taschenlampen und Batterien anlegen.

Aber die Tage und Nächte sind hart. Der Regen bildet Lachen auf einigen der ungeschützteren Stockwerke, wo die Fenster nicht verbarrikadiert wurden. Auf einem Stockwerk werden die Lebensmittel knapp und auf anderen, wo Alkoholiker oder Junkies leben, wird die Lage allmählich brenzlig. Sie hämmern gegen Türen, wälzen sich auf dem Boden. Zwischen den Familien bricht Streit aus.

Am sechsten Tag der Regenfälle kommt noch eine Moskitoplage hinzu und die Damnificados werden von einem geheimnisvollen Virus heimgesucht. Ihre Augäpfel werden blau und sie fangen an zu zittern. Sechshundert schwitzen und bibbern und müssen ins Bett. Nacho sagt aus Angst vor Ansteckung den Unterricht und alle anderen Versammlungen ab.

»Das kam mit dem Wind«, sagt ein Windbeutel.

»Es gibt keine Hoffnung«, sagt ein Hoffnungsloser.

»Wir sind dem Untergang geweiht«, sagt ein Schwarzmaler.

Weil alle zittern, hört man auf allen Stockwerken zerschlagenes Geschirr klirren, gefolgt von »Shit!«, »Mierda!«, »Scheiße!«, »Merde!«, »Kak!«. Die Menschen knöpfen sich tagelang nicht mehr die Hosen zu, Reißverschlüsse bleiben offen, niemand wagt mehr, sich zu rasieren. Marias Bjuty & Herrsalong bleibt bis auf Weiteres geschlossen, da sie keine Haarbürste halten kann, ganz zu schweigen von einem Lockenstab oder einer Pinzette.

Unter all den Zitternden entpuppen sich die Junkies und die Alkoholiker jetzt allerdings als die Ausnahme. Diejenigen, die schon ihr ganzes Leben lang auf Entzug gezittert haben, gegen die Sucht ankämpfen mussten, stellen jetzt fest, dass sie, von den Moskitos infiziert, das Zittern plötzlich vollkommen einstellen. Sie sind so ruhig wie die Felsen von Balaal. Verwundert kommen sie zusammen und strecken die Hände eigenartig horizontal in die Höhe und vollführen in ihrer Vorstellung Kartentricks, jonglieren mit eingebildeten Messern. In ihrer Phantasie spielen sie Klaviersonaten und führen imaginäre wissenschaftliche Experimente unter Zuhilfenahme von Reagenzgläsern, Mikroskopen und tödlichen Dosen von Arsen durch.

Inzwischen haben sich die Moskitos in den Wasserlachen auf den Gängen des Turms eingenistet, in den Treppenhäusern und auf dem Dach. Sie legen ihre Eier, aus denen sich Larven winden und vom Blut der Damnificados groß und fett werden. Im unablässigen Regen und der Hitze mutieren die Kreaturen und es wird ein neuer Übermoskito geboren. Er hat fünf Zentimeter lange Beine und sieben Sinne, kann sich noch durch das winzigste Loch zwängen und lautlos doppelt so schnell fortbewegen wie die anderen Moskitos. Er greift zu allen Tageszeiten an, lauert auf Betten und an Wänden, ernährt sich von den Lebenden. Er hat einen gezackten dreizinkigen Saugrüssel, der so scharf ist, dass ein Mensch den Stich gar nicht spürt. Seine Fühler enthalten Rezeptoren, die noch auf eine Meile Entfernung das Kohlendioxid im Atem eines Menschen erkennen, und sein Gehirn berechnet, wem dieser Atem gehört – jung oder alt, gesund oder krank, Mann oder Frau.

Einige der Damnificados hängen Moskitonetze auf, aber die neue Art fliegt einfach hindurch, durchsticht das Baumwollnetz, als wäre es Luft. Die Männer und Frauen versuchen es mit Polyethylen, Polyester, Nylon, und bitten die Nichtzitterer, Kleidungsstücke zusammenzunähen und vor die Fensteröffnungen zu hängen, aber die Raubtiere finden immer einen Weg hinein. Die Damnificados zünden Kerzen an und Weihrauch, aber die Übermoskitos warten einfach ab, schauen von ihren Verstecken aus zu, wie der Rauch schwindet und schießen los, sobald die Luft wieder rein ist.

Ganze Familien haben jetzt das Zittern und schwitzen wie Hunde. Ihre Augen werden glasig und ihre Haut ist von winzigen roten Flecken überzogen, dort, wo sie von den Moskitos gestochen wurden.

Dann hören die Moskitoangriffe auf mysteriöse Weise auf. Zunächst behaupten die Damnificados, sie hätten dies bewirkt.

»An meiner Unterhose vor dem Fenster sind sie nicht vorbeigekommen!«

»Ich hab dir doch gesagt, gestern hab ich zwei erledigt!«

»Ich habe Kampfer verbrannt. Daran hat es gelegen!«

Aber tatsächlich war Folgendes geschehen: Die Übermoskitos gingen dazu über, die Moskitos zu fressen. Die Moskitos verteidigten sich, indem sie sich zu Banden zusammenschlossen. Ein Krieg entfesselte sich. Die Übermoskitos gewannen. Aber während der Krieg noch tobte, kam eine Armee von Libellen aus Fellahin und griff die Übermoskitos an. Trotz ihres siebten Sinns, der sie auf drohende Gefahren aufmerksam machte, waren die infolge des Krieges verwundeten und geschwächten Übermoskitos leichte Beute. Und wurden vollständig ausgelöscht.

Innerhalb von vierundzwanzig Stunden wurden die milchigen Augäpfel der infizierten Damnificados, die auf dem Höhepunkt der Krankheit dunkelblau verfärbt waren, wieder weiß. Die Zitterer wachten auf und stellten fest, dass sie nicht mehr zitterten. Mit weit aufgerissenen Augen knöpften sie ihre Kleidung zu, hoben Becher mit dampfendem Kaffee und berührten ihre Lieben mit steter Hand.

Die Junkies und Alkoholiker dagegen zitterten wieder. Sie waren gerade dabei, imaginäre Cembalo-Konzerte zu geben oder Phantasiebomben zu entschärfen, als sie an sich hinunterschauten und verschwommen ihre Finger zittern sahen.

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