Silvia Stolzenburg - Die Begine und der Siechenmeister

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Die Begine und der Siechenmeister: краткое содержание, описание и аннотация

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Bereits vier Monate sind vergangen, seit der Siechenmeister Lazarus nach Rom beordert wurde. Um sich abzulenken, arbeitet die junge Begine Anna Ehinger mehr denn je im Spital. Nach seiner Rückkehr begegnet Lazarus seiner heimlichen Liebe Anna mit einer für sie unbegreiflichen Kälte. Während die Trauer an ihr nagt, sucht eine Reisende Schutz bei den Beginen, deren Zustand sich schnell so verschlechtert, dass sie ins Spital eingeliefert werden muss. Dort verstirbt sie und bereits in der folgenden Nacht verschwindet ihr Leichnam aus der Spitalkapelle …

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»Ich will keinen Patriziersohn!«, erwiderte Anna hitzig. »Ich …«

»Sag es nicht!«, unterbrach Lazarus sie. »Dein Verlangen ist sündig. Tu Buße!« Damit machte er auf dem Absatz kehrt und stürmte aus der Badestube.

Anna sah ihm wie vom Donner gerührt hinterher, sie war fassungslos.

Kapitel 8

Der Spielmann Gallus setzte seine Kappe auf, strich die zwei roten Federn darauf glatt und sah an sich hinab. Er steckte in der bunten Tracht des Stadtpfeifers, die ihn mit Stolz erfüllte, und war auf dem Weg zu einer Hochzeit, auf der er spielen sollte. Braut und Bräutigam entstammten dem Patriziat der Stadt, weshalb Gallus hoffte, dass für ihn und die anderen Musikanten ein paar Leckerbissen abfallen würden. Obwohl er einen ordentlichen Lohn erhielt, lag der Traum vom großen Geld in weiter Ferne. Doch er war nicht bereit, ihn völlig aufzugeben. In dieser Stadt wimmelte es von reichen, einfältigen Gecken, denen man das Geld beim Glücksspiel aus der Tasche ziehen konnte. Ein paar gezinkte Karten hier, falsche Würfel da, schon wurde aus seinem bescheidenen Einkommen ein kleines Vermögen.

Nach einem letzten Blick auf seine gestreifte Hose verließ er sein kleines sauberes Zimmer und machte sich auf den Weg zu dem prächtigen Haus des Bräutigams. Dort stand bereits eine lange Schlange von Kutschen und im großen Hof des Anwesens wimmelte von herausgeputzten Besuchern.

»Musikanten müssen hinten rein!«, herrschte ihn ein Knecht an, als er durch das offene Tor spazieren wollte. »Da lang!« Er zeigte auf eine kleinere Tür in der Mauer.

Gallus verkniff sich eine giftige Bemerkung, weil er sich keinen Ärger mit dem aufgeblasenen Kerl einhandeln wollte, und tat wie geheißen. Sobald er den Hinterhof betreten hatte, wurde er von einem Bediensteten in schwarzer Tracht empfangen, der ihn eine kleine Treppe hinaufführte. Im zweiten Obergeschoss angekommen, ging es in einen riesigen getäfelten Raum, in dem sich eine lange Tafel befand. Das Licht der Sonne, die inzwischen den dichten Nebel vertrieben hatte, fiel durch Buntglasscheiben auf einen Fliesenboden, der auf Hochglanz poliert war. Trotz der Jahreszeit standen Vasen mit frischen Blumen auf dem Tisch und Kränze waren in regelmäßigen Abständen an der einzigen weiß getünchten Wand befestigt worden. Von der Decke hing ein gewaltiger Kerzenleuchter.

»Stellt euch dort in die Nische!«, befahl der Bedienstete Gallus und zwei weiteren Spielleuten, die bereits im Raum warteten. »Man soll euch hören, aber nicht sehen.«

Gallus verzog das Gesicht. Wofür hielt sich der Kerl? Er war auch nichts Besseres als er und die beiden Lautenschläger, die ihn von oben bis unten musterten.

»Bist du der Stadtpfeifer?«, fragte einer von ihnen.

Gallus nickte.

»Ein gutes Auskommen«, brummte der zweite. »Besser, als von der Hand in den Mund zu leben.«

Gallus schluckte die Erwiderung, die ihm auf der Zunge lag, da es keinen der beiden etwas anging, wie er früher gelebt hatte. Es war noch nicht lange her, dass er versucht hatte, sich durch Erpressung ein Zubrot zu verdienen. Dass ihn diese Eselei fast das Leben gekostet hatte, versuchte er jeden Tag aufs Neue zu vergessen.

»Seid still und fangt an zu spielen!«, herrschte der Bedienstete ihn an. »Die hohen Herrschaften kommen!«

Gallus und die anderen zogen sich in die Nische zurück und schlugen eine heitere Weise an, während der Bräutigam und die Braut, gefolgt von den Gästen, in den Saal einzogen. Es dauerte nicht lange, bis ein solches Durcheinander herrschte, dass man die Spielleute vor lauter Reden und dem Bellen zweier Hunde kaum hören konnte. Doch das war Gallus gleichgültig. Er verdiente an diesem Tag gutes Geld, da kratzte es ihn wenig, ob man ihm lauschte oder nicht.

Kinder liefen durcheinander, Blüten wurden geworfen und schließlich nahmen die Gäste Platz an der Tafel. Die Tischdecken leuchteten in strahlendem Weiß, das Geschirr glänzte so, dass man sich darin spiegeln konnte. Nachdem einige Reden gehalten worden waren, die das Brautpaar priesen, begann eine Reihe von Küchenmägden, Gerichte auf riesigen Platten aufzutragen.

Gallus traten fast die Augen aus dem Kopf, als er die in Schmalz ausgebackenen Hühner, den Speck, ein prächtiges Spanferkel und die zahllosen kleineren Gerichte sah. Innerhalb weniger Augenblicke duftete es im Raum nach teurem Pfeffer, Safran und Paradieskörnern. Außerdem brachten die Mägde Flussfische, frisch gebackenes Brot, Aniskuchen und viele andere Köstlichkeiten. Gallus lief das Wasser im Mund zusammen, was ihm das Blasen der Sackpfeife erschwerte. Während er und die Lautenschläger zu einer langsameren Melodie ansetzten, machten sich die Gäste über das Essen her, als ob sie halb verhungert wären.

Stundenlang spielte Gallus sich die Finger und die Lippen wund, bis man ihnen endlich gestattete, in die Küche zu gehen und sich an den Resten der Tafel satt zu essen. Gierig stürzte er sich auf ein knuspriges Hühnerbein und grub die Zähne hinein.

»Habt ihr schon gehört, was heute passiert ist?«, erkundigte sich eine der Küchenmägde.

Gallus und die Lautenschläger sahen sie fragend an.

»Was sollen wir gehört haben? Dass dein Herr und seine Braut sich bald die ganze Nacht vergnügen?«, scherzte einer der Lautenschläger.

Gallus lachte und leckte sich Bratfett von den Fingern.

Die Magd errötete. »Der schreckliche Fund«, flüsterte sie.

»Was für ein schrecklicher Fund?«

»Man hat etwas ganz Furchtbares in einem Futtertrog gefunden«, fuhr die Magd leise fort, da in diesem Augenblick die Köchin den Raum betrat und ihr einen finsteren Blick zuwarf.

»Und? Was geht’s uns an?«, fragte Gallus achselzuckend. Es gab zahllose furchtbare Dinge, aber vermutlich hatte sich die dumme Gans einen Bären aufbinden lassen. Sie schien ja nicht mal zu wissen, was genau passiert war.

»Wie kannst du nur so was sagen?«, hauchte die junge Frau.

»Mach, dass du wieder an die Arbeit kommst!«, erboste sich die Köchin, die mit hoch erhobenem Holzlöffel auf sie zukam. »Oder muss ich dir Beine machen?«

Die Magd zuckte zusammen und huschte mit eingezogenem Kopf davon.

»Und ihr esst auf und verschwindet!«, brummte die Köchin an Gallus und die Lautenschläger gewandt.

Gallus griff nach einem weiteren Stück Huhn. Etwas Furchtbares? Wenngleich er sich einen einfältigen Narren schalt, fing sein Verstand an, die merkwürdigsten Geschichten zu spinnen. Warum sollte sich die Magd so aufregen? Er beschloss, sich umzuhören, sobald er genug gegessen hatte.

Kapitel 9

Lazarus schlug die Tür seiner Zelle zu und lehnte sich heftig atmend mit dem Rücken dagegen. Die Begegnung mit Anna hatte all seine Vorsätze, all seine Schwüre schneller ins Wanken gebracht, als er befürchtet hatte. Ihr Anblick riss alle Barrieren nieder, die er errichtet hatte, um sich vor einem weiteren Bruch seines Gelübdes zu schützen. Sie war so wunderschön! Ihre Augen schienen bis auf den Grund seiner Seele zu blicken und der Schmerz darin tat ihm mehr weh als alle Leibstrafen, die ihm drohten, sollte er nochmal gegen die Regeln des Ordens verstoßen. Warum konnte sie nicht verstehen, dass sie die Prüfung war, die Gott ihm auferlegt hatte? Sie war die Versuchung, der er widerstehen musste, wenn er nicht bis in alle Ewigkeit im Fegefeuer brennen wollte. Mit einem Stöhnen rutschte er zu Boden und vergrub das Gesicht zwischen den Knien.

»Barmherziger Gott, bewahre mich vor meinen unreinen Gedanken, führe mich und gib mir die Kraft, stark zu bleiben«, betete er. »Lass einen Sünder nicht allein in seiner Not.« Einen Moment lang war er versucht, sich einem der anderen Brüder in der Beichte anzuvertrauen, doch etwas hielt ihn davon ab. Es war nichts geschehen zwischen ihm und Anna. Er musste sich damit abfinden, dass er sie vom heutigen Tag an immer wieder sehen, sich Seite an Seite mit ihr um die Kranken kümmern würde. Sie war eine Begine! »Warum, Herr?«, fragte er tränenerstickt. »Warum lässt du mich wanken im Glauben?«

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