Silvia Stolzenburg - Die Begine und der Siechenmeister

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Die Begine und der Siechenmeister: краткое содержание, описание и аннотация

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Bereits vier Monate sind vergangen, seit der Siechenmeister Lazarus nach Rom beordert wurde. Um sich abzulenken, arbeitet die junge Begine Anna Ehinger mehr denn je im Spital. Nach seiner Rückkehr begegnet Lazarus seiner heimlichen Liebe Anna mit einer für sie unbegreiflichen Kälte. Während die Trauer an ihr nagt, sucht eine Reisende Schutz bei den Beginen, deren Zustand sich schnell so verschlechtert, dass sie ins Spital eingeliefert werden muss. Dort verstirbt sie und bereits in der folgenden Nacht verschwindet ihr Leichnam aus der Spitalkapelle …

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Etwas Grauenhaftes glotzte zurück.

Mit einem schrillen Schrei kehrte Paul dem Trog und den Ziegen den Rücken und rannte, so schnell er konnte, davon. Vergessen war die Angst vor dem Zorn seines Herrn, weggewischt die Furcht vor den Klauen der Höllenwesen. Das, was ihm aus dem Wassertrog entgegengeblickt hatte, war so entsetzlich, dass es Schlimmeres kaum geben konnte. Wie von Furien gehetzt, stolperte der Junge durch die Gassen, prallte mit Reitern und Fußvolk zusammen und rannte blindlings immer weiter. Es war ihm egal, wohin er lief. Hauptsache, er brachte so viel Abstand wie möglich zwischen sich und das Ding auf der Futterwiese.

Kapitel 4

»Ich fürchte, du verschwendest deine teuren Arzneien, Schwester Anna. Der Barmherzige wird die arme Seele bald zu sich holen.«

Anna richtete sich von dem Lager auf, über das sie sich gebeugt hatte, um einer Greisin einen Trank zur Linderung ihrer rasselnden Atmung zu verabreichen. Ihre Brust hob und senkte sich nur noch schwach und in den trüben Augen war kaum mehr Leben. Ihre knotigen Hände lagen reglos auf ihrem Bauch, der von einem Krebsgeschwür aufgebläht war.

»Sie wird bald von uns gehen«, setzte der Siechenmeister hinzu und bekreuzigte sich. Er blickte mit einer Miene, die stets traurig zu sein schien, auf die alte Frau hinab und murmelte ein Gebet.

Anna strich der Kranken eine Strähne ihres dünnen weißen Haares aus der Stirn und stellte den Becher mit dem Trank ab. »Es hilft ihr, leichter zu atmen«, sagte sie. »Sie soll nicht leiden.«

»Leid gehört zum Leben, genau wie die Freude«, entgegnete der Siechenmeister. »Ihr Licht hat lange genug gebrannt.« Er kehrte Anna und der Alten den Rücken und machte sich auf zu einem anderen Bett, in dem ein Mann lag, dessen Beine bei einem Sturz aus großer Höhe zerschmettert worden waren. Der Wundarzt war ebenfalls bei dem Verletzten, um die gebrochenen Knochen zu richten. Das Brüllen des Mannes ging Anna durch Mark und Bein, doch allmählich schien ihn die Kraft zu verlassen, da er nur noch leise weinte.

»Es hat keinen Zweck«, hörte sie den Wundarzt sagen. Er war ein vierschrötiger Mann mit einem Gesicht, wie von einem schlechten Steinmetz gehauen. Seine Augen waren durchdringend, der Mund schmallippig und hart. Anna fürchtete sich vor ihm, da seine Heilmittel Pflaster, Brenneisen und Buße waren. Wo immer er auftauchte, brachte er Schmerz mit. Das Brennen wandte er bei solch unterschiedlichen Erkrankungen wie Magen- oder Kopfschmerzen, Leber- oder Milzbeschwerden an. Auch Fisteln am Darm und Hämorrhoiden brannte er häufig aus. Zudem schwor er auf die heilsame Wirkung des Brenneisens, wenn es um die Nachbehandlung von Bruch- oder Zahnoperationen ging.

»Die Beine sind bereits abgestorben«, stellte der Wundarzt fest. »Wenn die Fäulnis ihn nicht töten soll, müssen sie amputiert werden.«

Anna kroch ein kalter Schauer über den Rücken. Eine Amputation war eine entsetzliche Tortur für denjenigen, der sie über sich ergehen lassen musste. Reiche Insassen konnten es sich leisten, mit einem Schlafschwamm, getränkt in Mohnsaft, Efeu, Alraune und Schierling, betäubt zu werden, dieser arme Teufel hingegen würde den Eingriff bei vollem Bewusstsein ertragen müssen.

»Ich brauche drei starke Männer, die ihn festhalten«, sagte der Wundarzt. »Mein Gehilfe und ich sägen.«

Anna wurden die Knie weich.

»Du, Begine!«

Sie zuckte zusammen.

»Jemand muss die Blutung stillen und die Beine verbinden, wenn wir fertig sind.«

Anna stand wie vom Donner gerührt neben dem Bett der Greisin. Zwar hatte sie schon oft schlimme Verletzungen verbunden, doch bei einer Amputation war sie bisher nie zugegen gewesen. Sie wusste nicht, ob sie dafür stark genug war.

»Du kannst auch gleich für seine Seele beten«, setzte der Wundarzt hinzu. »Wenn Gott ihm nicht beisteht, sehe ich schwarz für ihn.«

»Der Herr steht allen bei, die reinen Herzens sind«, tadelte der Siechenmeister. »Wenn er eines seiner Kinder zu sich holt, zeigt er ihm seine Güte.«

Der Wundarzt brummte etwas Unverständliches und stieß einen Pfiff aus. Dem Burschen, der daraufhin herbeigeeilt kam, trug er auf, Männer zu holen, die ihm helfen konnten. »Ihr solltet euch besser fernhalten«, riet er dem Siechenmeister. »Euer Habit könnte beschmutzt werden.«

»Ich nehme ihm die Beichte ab«, erwiderte der Siechenmeister. »Dann könnt ihr mit Eurer Operation beginnen.«

Anna floh aus der Dürftigenstube, um Verbände zu holen. Als sie zurückkehrte, war der Siechenmeister verschwunden und fünf kräftige Männer scharten sich um das Lager des Verletzten. Der Wundarzt hatte bereits eine Säge aus seiner Tasche geholt, deren Anblick dem Mann mit den zertrümmerten Beinen ein Wimmern entlockte.

»Willst du den Tag überleben?«, herrschte der Wundarzt ihn an.

Der Mann schloss die Augen.

»Haltet ihn fest! Er darf sich nicht bewegen!«

Anna presste die Hand vor den Mund, als der Wundarzt und sein Gehilfe je ein Ende der Säge packten und anfingen, das rechte Bein des Verletzten unterhalb des Knies abzutrennen. Das Brüllen des Verletzten war ohrenbetäubend. Wie ein Wahnsinniger versuchte er, sich gegen die Hände zu wehren, die ihn niederdrückten, doch schon nach wenigen Augenblicken verließ ihn die Kraft.

Blut spritzte, als der Wundarzt und sein Gehilfe immer weiter sägten, bis das Bein abgetrennt war. Die Brutalität der Operation war so bestialisch, dass Anna die Augen schloss und anfing zu beten. Nachdem der Wundarzt die Säge auf dem blutgetränkten Laken abgelegt hatte, nahm er das Brenneisen zu Hand und drückte es auf den Beinstumpf.

Der Mann verlor das Bewusstsein

»Was stehst du da rum wie ein Ölgötze?«, fuhr der Wundarzt Anna an, nachdem er das Brenneisen zurück in ein Kohlebecken gesteckt hatte. »Verbinde ihn!«

Anna spürte, wie sich ihr Magen umdrehen wollte. Es war so viel Blut, dass der Verletzte unmöglich überleben konnte. Warum musste er diese entsetzlichen Qualen durchleiden? Was hatte er getan, um Gottes Zorn auf sich zu ziehen?

»Mach schon! Beeil dich!«

Anna versuchte, durch den Mund zu atmen, um den Gestank von Blut und verbranntem Fleisch nicht riechen zu müssen. Während die Blicke der Männer Löcher in ihren Rücken bohrten, holte sie die Binden hervor und beugte sich über den Beinstumpf. Mit heftig zitternden Händen strich sie eine Salbe auf die Wunde und wickelte die Verbände so straff wie möglich darum. Dabei sah sie immer wieder auf das totenbleiche Gesicht des Ohnmächtigen, da sie fürchtete, er könne das Bewusstsein wiedererlangen. Nachdem sie fertig war, trat sie hastig vom Bett zurück und hielt sich mit Mühe davon ab, sich die Ohren zuzuhalten, als sich der Wundarzt und sein Gehilfe das zweite Bein vornahmen. Nachdem auch dort die Blutung mit dem Brenneisen gestillt worden war, verband sie den Mann erneut, obwohl sie sicher war, dass er den Abend nicht erleben würde.

»Räum hier auf!«, befahl der Wundarzt einer Magd, nachdem er seine Gerätschaften wieder in der Tasche verstaut hatte. »Wenn er aufwacht, gebt ihm zu trinken!« Mit diesen Worten machte er sich auf den Weg aus der Dürftigenstube, in der es plötzlich gespenstisch still war.

Kapitel 5

Die nächsten Stunden brachte Anna damit zu, einem sterbenden Jungen Trost zu spenden und ihm die Hand zu halten, bis er eingeschlafen war. Ob er wieder aufwachen würde, bezweifelte sie, da er nur noch Haut und Knochen war. Ein Durchfall hatte ihn so sehr geschwächt, dass er nichts mehr bei sich behalten konnte, nicht einmal die leichten Suppen und Aufgüsse, die Anna ihm bereitet hatte.

Immer wieder schweiften ihre Blicke zu dem Amputierten ab, der so bleich war, dass seine Haut kaum von den weißen Laken zu unterscheiden war. Er hatte das Bewusstsein nicht wiedererlangt, dennoch schlugen seine Zähne deutlich vernehmbar aufeinander. Nachdem Anna sich versichert hatte, dass der Junge schlief, erhob sie sich, um nach dem Verwundeten zu sehen. Sie erschrak, als sie seine Haut berührte. Sie war eiskalt. Besorgt tastete sie nach seinem Aderschlag, konnte ihn jedoch kaum mehr spüren.

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