Hugo Bettauer - Kampf um Wien

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Als Ralph O´Flanagan Wien, die Heimatstadt seiner verstorbenen Mutter, zum ersten Mal besucht, ahnt er nicht, wie sehr seine Ankunft für Furore sorgen wird. Der durch die Erbschaft seines amerikanischen Vaters reiche Jungunternehmer meldet sich samt schwarzen Diener Sam im Hotel Imperial als Präsident eines amerikanischen Trusts an – und schnell macht seine Anwesenheit die Runde. Die noch junge Erste Republik Österreich ist so gut wie pleite. Neureiche Börsenspekulanten, alter Adel, der sein Vermögen retten konnte oder auch nicht, eine Politik, die sich zwischen reaktionär-monarchistischen Strömungen und republikanisch-sozialistischen Utopien zerreibt: Alle wollen sich mit dem Vermögen des attraktiven Multimillionärs sanieren. Schnell gerät der selbstlose Ralph, der in Wien mit seinem vielen Geld wirklich helfen will, in einen Strudel von Anträgen, Einladungen, Geschäftsverbindungen und Kontakten in einer ziemlich korrupten und berechnenden Gesellschaft. Nur Hilde, der jungen bescheidenen Wienerin, die ihm so gut gefällt, hat er einfach nichts von seinem Vermögen erzählt. Ein heiterer Schlüsselroman über ein entfesseltes Wien zwischen den Weltkriegen – Band 1 einer sechsbändigen Reihe Hugo Bettauers über Wien und Österreich zwischen den Weltkriegen.-

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Ralph hatte das Empfinden, äußerst vorsichtig sein zu müssen, fühlte, wie ihm Fußangeln gelegt waren, und sagte bedächtig:

„Meine Herren, ich kenne dieses Land nur vom Gesichtswinkel einer gütigen Frau, die Wien über alles liebte. Aber die ökonomischen Bedingungen sind mir fremd, wie mir auch die äußersten Entwicklungsmöglichkeiten und alles das unbekannt ist, was eigentlich Österreich in den vergangenen vier Jahren verhindert hat, auch nur einen bescheidenen Versuch zum Aufstieg zu machen.

Immerhin – prinzipiell stehe ich auf dem Standpunkt, daß es sich bei Österreich nicht um sogenannte Aktionen handelt, nicht um die gewaltsame Unterbrechung eines naturgemäßen Prozesses, sondern um tiefschürfenden Wiederaufbau.“

„Wie soll der aber möglich sein?“ rief ein nationalökonomischer Schriftsteller mit schwarzem Hängebart, „wenn dieses Land fast all seiner natürlichen Schätze beraubt ist, alle Rohstoffe einführen soll und nicht genug Werte erzeugen kann, um mit Ware zu bezahlen.“

„Hat Dänemark Holz, Eisen, Erze, Öl? Ist die Schweiz nicht ganz und gar auf den Import aller Rohprodukte angewiesen? Und gehen etwa diese Länder zugrunde? Ich bin kein Nationalökonom, aber ich denke, daß jeder eingeführte Rohstoff sich an Wert verzehnfacht, wenn er als Fertigfabrikat wieder ausgeführt wird. Man muß in Österreich neue Industrien schaffen, muß Uhrenfabriken, Schreibmaschinenfabriken, Glashütten errichten. Die Errichtung solcher Fabriken modernster und größter Art würde die Arbeitslosigkeit beheben, späterhin der Export die Handelsbilanz regulieren. Vielleicht, ich weiß es noch nicht, daß ich mich entschließen würde, für solche Zwecke Kredit einzuräumen.“

Die anwesenden Bankleute sahen einander verständnisvoll an. Nun eröffneten sich allerlei Möglichkeiten. Neue mächtige Aktiengesellschaften, Konsortien, Truste schwebten ihnen vor, fundiert mit amerikanischem Geld. Und neue Verwaltungsrats-, Generaldirektoren-, Direktoren- und Präsidentenstellen.

Ein deutschnationaler Abgeordneter warf skeptisch ein:

„Sie übersehen, daß man bei uns nicht arbeiten will; Achtstundentag, Betriebsräte, Feiertage, Überstunden, Lohnforderungen – das ja, aber arbeiten? Keine Spur!“

Ralph sah den Herrn, dessen weinrotes Näslein und feistes Fettbäuchlein durchaus nicht den Hang zu übermäßiger Arbeit verrieten, groß an.

„Ich muß Ihre Landsleute vor Ihnen in Schutz nehmen. Sie sind ganz sicher nicht fauler als alle anderen Menschen. Wenn ihre Arbeitslust heute nicht groß ist, so muß das tiefinnere, mit dem Krieg und seinen Folgen verknüpfte Ursachen haben. Arbeit muß sich in Zufriedenheit umsetzen. Wer schwer arbeitet, hat das Recht auf ein behagliches Heim, auf kräftige Nahrung, auf ein bescheidenes Maß an Lebensfreude und Zerstreuung. Wer aber sieht, daß sein Schweiß ihm höchstens das nackte, kümmerliche Leben ermöglicht, der vergießt eben so wenig Schweiß wie möglich. Übrigens möchte ich einen oft geäußerten Ausspruch meiner Mutter anführen. Sie, die ihr Hausgesinde jahrzehntelang zu behalten pflegte, sagte: ‚Wenn eine Frau immer klagt, daß die Dienstboten nichts taugen, so habe ich die Gewißheit, daß sie selbst nichts taugt.‘ An dem Achtstundentag sollte aber nicht gerüttelt werden. Er ist einer der schönsten Errungenschaften unserer Zeit.“

Ralph hatte sich warm geredet und war froh, als durch das Hinzutreten einiger Damen das Gespräch unterbrochen wurde. Eine junge Frau mit Zwicker und zwei Doktoraten sagte:

Mister O’Flanagan, Sie müssen einen schönen Begriff von Österreich bekommen haben, als Sie von dem Krematoriumskandal erfuhren. Wir nennen uns Republik und hören dabei nicht auf, das Selbstbestimmungsrecht der Menschen zu drosseln und klerikaler zu sein als je zuvor.“

Zustimmende Rufe wurden laut. „Blödheit sondergleichen!“ „Was geht es die Regierung an, ob sich jemand begraben oder verbrennen lassen will?“ „Übergriffe dieses Schmitz.“

Ralph lächelte.

„Meine Meinung von Österreich kann durch solche Dinge nicht beeinflußt werden. Aber ich muß schon sagen, daß ich selten von einem infameren, boshafteren Streich gehört habe, als ihn da dieser Minister verüben will. Bei uns drüben würde ihn die öffentliche Entrüstung wegfegen. Ich hoffe, daß die Wiener Gemeindevertretung nackensteif bleibt und über die Dummheit eines Menschen, der vergißt, daß er Minister und nicht Wirtshauspolitiker ist, zur Tagesordnung übergeht. Allerdings als Symptom erscheint mir die Sache recht bedenklich. Wie soll ein Land in die Höhe kommen, wenn bei allen Entschließungen nur gewissenlose Parteidemagogik, Berufspolitik, Angst vor den Wählern entscheidend sind? Parteipolitik dürfte es in Österreich überhaupt nicht geben, sondern nur gemeinsam betriebene Realpolitik.“

Die schöne Frau mit den mahagonibraunen Haaren und dem nebensächlichen Gatten rückte einen Stuhl ganz dicht an Ralph, berührte scheinbar unabsichtlich sein Knie und sagte schmollend:

„Immer diese ekle Politik? Erzählen Sie uns lieber, ob es drüben mit dem Flirt wirklich so arg ist?“

„Genau wie hier“, rief Korn und warf eine Haarsträhne aus der Stirne zurück. „Nur habe ich mir sagen lassen, daß man in Amerika lieber unter vier Augen flirtet, und der Flirt dort Selbstzweck ist, während in Wien der Flirt öffentlich betrieben wird und man von ihm leichter zu greifbareren Taten übergeht.“

Eine üppige Brünette kreischte auf.

„Ach Sie! Für Sie gibt es doch längst kein harmloses Flirten mehr. Sachen erzählt man sich von Ihnen, Sachen!“

Ralph, dem dieser Ton ungewohnt war, fürchtete, daß die brünette Dame die „Sachen“ im Detail preisgeben würde, und stand auf, um sich zu empfehlen. Einladungen prasselten auf ihn nieder, er sah sich mit einem Ruck in den Strudel des Wiener Lebens gezogen und hatte sich schon so weit akklimatisiert, daß er der Frau Günzel die Hand küßte. Worauf sie ihm zuflüsterte:

„Wenn es Ihnen paßt, so übermorgen nachmittags bei Tommasoni. Dort ist man ziemlich ungestört. Rufen Sie mich aber vorher an!“

Generaldirektor Klopfer-Hart begleitete ihn bis zur Garderobe.

„Darf ich Sie bitten, mich nächstens in der Bankgesellschaft aufzusuchen? Ich werde Ihnen Pläne vorlegen, aus denen Sie ersehen können, daß wir gemeinsame Ideen haben. Mir schwebt längst –“

Schon hatte sich Direktor Beiner von der Harmoniebank herangedrängt:

„Bitte, darf ich Sie in Ihrem Hotel besuchen? Ich habe weitausgreifende Industrialisierungspläne, die Ihnen sicher –“

Herr Gottlieb Gnaus schüttelte dem Amerikaner kräftig die Hand.

„Würde mich freuen, wenn wir morgen bei Sacher das Dejeuner zusammen nehmen könnten. Zwischen Suppe und Braten würde ich Ihnen eine Idee vorlegen, die – –“

Felix Korn erschien als rettender Engel.

„Kommen Sie, Herr Vandergold, sonst haben Sie bis übermorgen dreitausend Fabriken und nicht einen Heller Geld. Das paßt mir aber nicht. Ich setze große Hoffnungen auf Sie!“

Lachend zog Ralph mit ihm ab, der Hausherr flüsterte aber seinem Sohn, der auch schon Bankdirektor war, ärgerlich zu:

„Dieser Bajazzo, der Korn, betritt mein Haus nicht mehr.“

Und Frau Günzel sagte ihrer besten Freundin, Lili Smeral, einem Mädchen mit blassen Farben, hysterischen Augen und gierigem Mund:

„Du, der Amerikaner ist das leibhaftige Ideal eines Mannes: Muskeln, Geist und Geld.“

Lili seufzte und preßte den Arm der schönen Frau mild an sich:

„Jetzt wirst du mich wieder vernachlässigen! Aber du mußt mir wenigstens immer alles erzählen!“

13. Kapitel

Hilde.

„Grüß Gott, Herr Ralph!“

Mit diesen Worten wurde O’Flanagan an der Ecke der Mariahilferstraße und Neubaugasse, wo er schon etliche Minuten gewartet hatte, begrüßt, und er wollte über die Intimität dieser Ansprache sich sehr freuen, als er sich erinnerte, daß das Mädchen den Namen Ralph für seinen Familiennamen halten mußte.

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