Hugo Bettauer - Der Herr auf der Galgenleiter

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Elegant gekleidet macht sich Lothar Leichtwag auf den Weg zu seiner Bank. Seit er bei Schwarzseher & Lustig seine winzige Erbschaft angelegt hat, ist er sorgenfrei. Bei den Börsenspekulationen sind es erst ein paar Tausender, die er gewinnt, bald eine Viertelmillionen und daraus werden fünf, dann zehn Millionen. Mit Vergnügen verlässt Leichtwag seine langweilige Stelle als Rechtsanwalt und seine Freundin Grete gleich mit – das anständige Mädchen will nicht so recht zu seinem neuen Leben passen. Auch heute sind wieder neue Käufe und Verkäufe geplant. Aber dann ist das Bankhaus geschlossen, Lustig hat sich erhängt, Schwarzseher ist mit allem Bargeld und Papieren geflohen. Und Leichtwag? Als ihm in der aufgebrachten Menschenmenge vor der Bank auch noch das Portemonnaie geklaut wird, hat er buchstäblich nichts mehr. Noch nicht einmal Kredit, denn in der Morgenzeitung steht, das auch der bekannte Millionär L. heute sein ganzes Vermögen verloren haben dürfte. Von einer Sekunde auf die andere aus der Gesellschaft ausgestoßen, läuft Leichtwag verzweifelt durch Wien. Wie weit muss er gehen, um an Geld zu kommen? Diebstahl, Zuhälterei, Mord?-

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Lothar sah einem bildhübschen Mädel nach, das ihm im Vorübergehen einen lockenden Blick zugeworfen, und blieb zögernd stehen. »Soll ich ihr nachsteigen? Ach was! Mädels gibt es genug, und ich habe noch nicht gefrühstückt, und außerdem muß ich mich beeilen, um vielleicht noch bei Schwarzseher und Lustig ein paar Schlüsse aufzugeben.«

So ging er weiter und dachte zurück an die noch gar nicht ferne Zeit, da er wie dieser Doktor Zeisel schmierige Akten zu Gericht geschleppt und im Herzen Wut und im Magen Leere gehabt hatte.

Nach dem Umsturz war er aus zweijähriger italienischer Gefangenschaft heimgekehrt und glücklich gewesen, als absolvierter Jurist bei dem Rechtsanwalt Laufer als Konzipient unterkriechen zu können. Von neun Uhr morgens bis sechs Uhr abends mußte er schuften, bekam einen wahren Schandlohn, besaß keine Zivilanzüge, so daß er in der verschlissenen, geflickten Offiziersuniform einhergehen mußte, bewohnte, da er keine Verwandten mehr in Wien besaß, eine erbärmliche Kammer irgendwo im vierten Stock mit Aussicht in den Lichthof, fühlte sich mit seinen knapp achtundzwanzig Jahren als mürbes Wrack, hatte ewig Hunger, speiste, wenn man das so nennen darf, mittags und abends in einer unsagbar schmutzigen Gemeinschaftsküche, in der es Schnitzel aus Spinat, Pudding aus Bohnen und Brot aus Kleie gab, besaß von der Mitte des Monats an nicht mehr Geld genug, um sich das Unentbehrlichste, die Zigaretten, zu kaufen und trug sich mit düsteren Gedanken, nach Brasilien oder Peru oder irgendwohin, wo der Pfeffer wächst, auszuwandern, nur um dieses europäische Kulidasein nicht länger führen zu müssen. Sein einziger Trost war Gretl gewesen, das blonde, liebe Tippmädel des Rechtsanwalts Doktor Laufer, dieses liebe, gütige Ding, das ihm die erste junge Liebe mit überquellender Freigiebigkeit schenkte, ihm Trost zusprach und schließlich doch noch immer ein paar selbstgestopfte Zigaretten hervorzauberte.

Lothar verzog das Gesicht, als er in der Erinnerungsreihe bei Grete angelangt war, und zwang sich, seine Gedanken rasch weiterspringen zu lassen.

Ein Jahr hatte das elende Dasein gedauert, als er eines Tages zu einem Notar gerufen wurde. Eine alte Tante, deren Existenz er längst vergessen, war in Weikersdorf gestorben und er allein kam als Erbe eines kleinen Vermögens, das sie hinterlassen, in Betracht. Fünfzigtausend Kronen, ein Bettel angesichts der schon damals weit fortgeschrittenen Geldentwertung, für ihn aber ein fabelhafter Glücksfall. Tolle Tage unterbrachen jäh die Monotonie seines Lebens. Ein neuer Anzug, Schuhe, Krawatten, für Grete desgleichen allerlei nette Sachen, auch die paar hundert Kronen, die sie ihm im Laufe der Monate gepumpt hatte, bekam sie zurück, abends wurde feudal gespeist, ins Kabarett oder in eine Bar gegangen, und nach knapp einer Woche waren aus den fünfzigtausend Kronen vierzigtausend geworden.

Um diese Zeit begann das unaufhörliche Sinken der Krone und die Überfremdung der einheimischen Industrien naturgemäß eine steigende Tendenz an der Börse auszulösen, und ganz Wien spielte. Im Bureau, in den Korridoren der Gerichtsgebäude, auf der Straße und im Kaffeehaus hörte man von Julisüd und Klothilde, von Siemens und Nordbahn sprechen, und sogar der mürrische, antiquierte Rechtsanwalt Laufer erzählte plötzlich mit breitem Behagen seinem Konzipienten, daß er Neusiedler soeben mit einem Profit von fünfhundert das Stück verkauft habe.

Lothar Leichtwag stutzte. Alles ringsumher sprach von Börsengewinnen, vermehrte sein Geld, entfloh der sinkenden Krone, rettete sich vor der zunehmenden Teuerung durch mühelose Einnahmen, er aber war im Begriff, sein kleines Vermögen in Gesellschaft eines netten Mädels aufzuessen, um nach ein paar Monaten wieder auf das schäbige Gehalt angewiesen zu sein, das ihm der alte Fuchs, der Laufer, an jedem Monatsersten stöhnend auszahlte.

Bin ich dümmer als die anderen? Soll ich das nicht können, was sie zustande bringen? Ist es nicht vernünftiger, alles zu riskieren, als das täglich schlechter werdende Geld in der Schublade einschrumpfen zu lassen?

Zwei Tage lang studierte Lothar die Börsenberichte, ließ sich von Kollegen in die Geheimnisse von Hausse und Baisse, von Schlüssen, Kassentagen, Deckung und Kontremine einweihen, dann begab er sich nach der Wollzeile, wo die Bankfirma Schwarzseher & Lustig ihre Kontors hatte.

Herr Gustav Schwarzseher war ein intimer Freund seines längst verstorbenen Vaters gewesen, das wußte Lothar aus zahllosen Geschichten her, die vor vielen Jahren am Mittagtisch im Kreise der Familie erzählt worden waren. Und heute war Herr Schwarzseher einer der führenden Bankiers, ein Nabob, einer der Reichsten im Lande. Und einer, dessen Glück geradezu sprichwörtlich geworden war.

Herr Börsenrat Gustav Schwarzseher, aus dessen verfettetem Gesicht kleine, aber kluge Äuglein fidel hervorleuchteten, hielt lange die Hand des Konzipienten fest, dann sagte er mit leichter Rührung in der Stimme: »Zum letztenmal habe ich Sie vor fast zwanzig Jahren beim Begräbnis Ihres seligen Vaters gesehen. Und jetzt ist es mir, als würde mein alter Freund wieder lebendig vor mir stehen, und meine Jugend wacht auf. Womit kann ich Ihnen nun dienen? Bevor Sie aber reden, will ich gleich sagen, daß ich dem einzigen Sohn meines lieben, guten Freundes keine Bitte abschlagen werde.«

Ein wenig verlegen, aber doch sehr angenehm durch den warmen Empfang berührt, erzählte Lothar, wie ihn die kleine Erbschaft aus bitterer Not befreit habe, und er nun gerne sein Kapital nutzbringend in Effekten anlegen möchte.

Schwarzseher lächelte vergnügt. »Recht haben Sie, Herr Doktor, lassen Sie das bißchen Geld laufen und purzeln und ich werde Ihnen helfen, es rasch zu verzehnfachen. Fangen wir gleich an. Die Börse hat noch nicht begonnen, es ist zehn Minuten vor elf, und ich lasse Ihnen einen Schluß Waagner & Biro zum gestrigen Kurse 1400 zu. Kommen Sie, ich führe Sie in die Buchhaltung, stelle Sie meinem Kompagnon, dem Herrn Lustig, vor und eröffne Ihnen ein Konto.«

Herr Simon Lustig war nun gerade das Gegenteil seines Kompagnons und, wie dieser, das Gegenteil seines Namens. Klein, dürr, graue, sorgenvolle Augen, ein scharfer Zug um die dünnen Lippen. »Freut mich sehr, Sie als neuen Kommittenten zu begrüßen, aber ich warne Sie auch, Herr Doktor. Sie sind nicht kapitalskräftig, ein Rückschlag auf der Börse kann Sie um alles bringen, bleiben Sie bei Ihrer Juristerei, die ein kargerer, aber auch soliderer Boden ist als der Sumpf am Schottenring, dessen Blüten wir pflücken.«

Herr Schwarzseher lachte, daß sein feistes Bäuchlein wackelte. »Lieber Lustig, wenn es nach Ihnen ginge, so würden wir noch immer mit Promessen und serbischen Tabaklosen handeln! Gottlob, daß ich unsere Zeit besser verstehe als Sie. Heute heißt es wagen, und wagen heißt gewinnen! Wer an die Krone glaubt, soll die Hand von der Börse lassen. Wer aber an die Krone glaubt, ist ein gottverlassener Narr, und das bin ich eben nicht. Jedenfalls geben Sie dem Herrn Doktor einen Schlußbrief auf fünfundzwanzig Stück Waagner zu 1400, damit ein Anfang gemacht ist.«

Dann lud Herr Schwarzseher den Sohn seines verstorbenen Freundes zu einem netten Mittagessen im Stephanskeller ein und sprach mit ihm so lange und so viel von der Vergangenheit und den ungeheueren Erfolgen der Gegenwart, seinen kühnen Coups und geschickten Transaktionen mit fremden Valuten, daß es darüber zwei Uhr geworden war. Und als sie in das Privatkontor des Herrn Schwarzseher zurückkehrten, lagen die Schlußkurse vor, und wie betäubt vernahm Lothar Leichtwag, daß Waagner & Biro um siebenhundert gestiegen waren, so daß er nach Abzug aller Spesen rund sechzehntausend Kronen gewonnen hatte.

Lothar lachte bei dieser Etappe der Rückerinnerung vergnügt auf. Er entsann sich genau des Tages, da er Grete mitteilen konnte, daß er nach dem Verkauf der Inzersdorfer eine Viertelmillion besitze und wie aus dieser Viertelmillion blitzschnell eine ganze geworden war. Von da an lebte er nur mehr für die Börse, verfolgte fieberhaft alle Bewegungen, sammelte Informationen, gab nun schon dem Bankhaus Schwarzseher & Lustig selbständig Aufträge, mitunter so umfangreicher Art, daß er kaum bis zu dreißig Prozent gedeckt war. Und aus der einen Million wurden fünf und aus den fünf zehn.

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