Christine Wunnicke - Die Kunst der Bestimmung

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Der schwedische Professor Simon Chrysander ist berühmt für seine Fähigkeit, Dinge zu ordnen und zu bestimmen. Davon hat auch die britische Royal Society Wind bekommen. Im Jahr 1678 bestellt sie den Skandinavier nach London, um ihre naturkundliche Sammlung zu sortieren. Chrysander folgt dem Ruf. Doch je mehr Struktur er in das obskure Durcheinander aus konservierten Kuriositäten bringt, desto mehr stürzt sein eigenes Dasein ins Chaos. Dafür sorgt eine Begegnung mit dem jungen Lord Fearnall, der haltlos durch die Paläste und Lasterhöhlen des barocken Londons treibt und dessen irrlichternde Persönlichkeit sich allen Ordnungsrastern entzieht. Als Chrysander erkennt, dass Fearnalls Unberechenbarkeit seine Existenz gefährdet, ist es zu spät. Längst hat sich der junge Lord in den Kopf gesetzt, von dem kauzigen Professor «bestimmt» zu werden. Ein Kräftemessen zwischen Abwehr und Zuneigung, Ratio und Ungewissheit, Leben und Tod beginnt.
Fast zwanzig Jahre nach seiner Erstveröffentlichung erfährt der dritte Roman von Christine Wunnicke mit dieser Neuausgabe seine Renaissance. «Die Kunst der Bestimmung» ist nicht nur ein erzählerisches Meisterstück, randvoll mit skurrilen Charakteren, historischen Anekdoten und brillierendem Sprachwitz – der Roman ist auch mehr denn je auf der Höhe der
Zeit. Von der Leichtigkeit, mit der er Gender-Normen hintertreibt, Queerness im Subtext miterzählt und Beziehungskonventionen auf den Kopf stellt, können heutige Diversity-Experten viel lernen.
"Ein klug komponierter, intelligenter und spannender Roman mit Sinn fürs Skurrile und philosophischem Tiefgang." (Bayerischer Rundfunk)

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«Glaubt Ihr?»

«Oh ja!»

«So tut es denn!»

«Du bist ein Mädchen, Maudlin», begann Chrysander, «du bist ein gutes Mädchen», ergänzte er verblüfft, «das einen Wirrkopf hat und den rechten Weg versäumte.»

Maudlin überlegte. Dann sagte sie leise, «nennt mich nicht so, nennt mich Lucy.»

Chrysander blickte sie fragend an. Ein Name war ihm mehr als genug.

«Lucy heiß ich. Maudlin war meine Schwester. Sie war bös und starb und ich stahl ihren Namen. Aber Lucy ist meiner. Mein eigener. Ich ...»

Sie stockte. Sie verschränkte ihre Finger sorgfältig über Chrysanders Knie und legte den Kopf in den Nacken.

«Ich mag Euch. Lieber Herr. Nennt mich Lucy.»

«Ich muss dich nicht nennen, mein Kind.»

«Das ist schade.»

Mit Entsetzen beobachtete Chrysander seine Hand. Sie hob sich und öffnete sich, als wolle sie etwas nehmen. Chrysander hatte der Hand nicht befohlen, dies zu tun. Sie öffnete sich weiter und bewegte sich weiter und dann geriet sie in das Haar des Mädchens, das Maudlin heißen sollte und Lucy hieß, das sich anbot als Hure und sich nicht wie eine Hure benahm. Ihr Haar war weich und fein. Chrysander hielt eine Strähne und hob sie hoch, nah vor seine Augen, als sei das ein Farnwedel, ein Faden der Seidenraupe, die Mähne eines fremdartigen Tieres.

«Man könnte nachsehen», murmelte Chrysander, «wie du zu bestimmen bist, Kind, unter deinen Kleidern.»

«Ihr seid galant, Sir?» Lucy rückte beklommen ab.

«Ich möchte», sagte Chrysander, «nicht sprechen.»

«Nicht?»

«Ich weiß es nicht. Ich dachte, ich käme als Kunde. Du bist nicht zu Hause in deinem Gewerbe.»

«Mögt Ihr Huren?»

«Manchmal.»

«Warum?»

«Weil sie schweigen. Weil sie nicht fragen.»

«Oh», sagte Lucy. «Oh, lieber Herr. Das ist schlimm.»

Langsam rückte sie weiter ab und langsam stand sie auf. Noch immer hielt Chrysander eine Strähne ihres Haares und Lucy ließ ihn gewähren, sie stand krumm und wartete geduldig, bis ihr Gast genug hatte von dieser Betastung.

Er hatte nicht genug. Dennoch ließ er die Strähne los. Lucy blickte ihn an. Etwas wandelte sich in ihrer Miene, unbestimmt, unbestimmbar, sie wischte über ihre Augen, als verscheuche sie einen Traum.

«Es ist nicht gut hier», sagte sie leise. «Ich komme mit Euch. Nicht jetzt. Ich lass Euch fort, und dann komme ich in Euer Haus, wann Ihr wollt, wann Ihr befehlt. Ich will auch schweigen. Ich will auch tun, was die Huren tun. Ich will auch bei Euch bleiben, wenn Euch das gefällt. Es ist nicht gut hier. Glaubt mir, lieber Herr. Geht jetzt fort. Dann ruft mich. Dann komm ich.»

Chrysander schwieg. Auch er war aufgestanden. Er stand nahe vor Lucy. Sie neigte höflich den Kopf, um ihren Gast nicht allzu sehr zu überragen. Chrysander spürte ihren Atem und roch ihre Haut.

Simon Chrysander besuchte Bordelle seit bald zwei Jahrzehnten. Er hatte die Mädchen von Svartbäcken bezahlt, junge Dinger mit eckigen Hüften, auch Weiber jenseits der Blüte, deren dienstfertige Haut schon abgenutzt war, und auch zuweilen eine verirrte Schöne, deren Bild ihm im Kopf blieb für eine oder anderthalb Stunden. Er hatte Mädchen von der Straße bezahlt und die Ware im Hausgang genommen, auch die Töchter der Lappen kannte er, die sich nicht hinlegen mochten, weil sie sagten, so täte man es nur mit dem Liebsten. Seit zwanzig Jahren kannte Simon Chrysander die schlichte Formel der Hurerei, und nie war es ihm eingefallen, ein Mädchen zu sich zu nehmen, und sei es auch nur für einen einzigen Tag.

«Wollt Ihr, guter Herr?», fragte Lucy.

Chrysander wandte sich ab. Er ging zum Fenster. Er studierte den stockfleckigen Stich aus dem Aretin. Er konnte die Worte nicht sagen, nein, mein Kind, du bist nicht bei Sinnen. Chrysander schwieg und starrte auf das Bett, das zu kurz schien für Lucys langen Körper.

«Geht fort», sagte Lucy. Sie hatte sich angeschlichen. «Geht fort, lieber Herr. Es ist nicht gut. Wenn Ihr bleibt ...»

Chrysander drehte sich um. Lucy war tief errötet.

«Wenn Ihr bleibt, entflammt Ihr ganz mein Herz, so sagt man doch in den Romanen?»

Chrysander wich zurück. Er floh zu dem Stuhl und hielt sich an dessen Lehne.

«Sagt man so?», fragte Lucy. «Sagen dies die Ritter zu ihren Damen?»

«Schweig still», sagte Chrysander mühsam. «Ich habe für dich bezahlt.»

«Ihr wollt nicht fort?»

«Nein», sagte Chrysander.

«Geht», sagte Lucy.

«Nein», wiederholte Chrysander.

«So bleibt denn.» Lucy seufzte. «Und ich will unschuldig sein an allem.»

Chrysander setzte sich. Man würde das Geschäft nun abwickeln. Alles wäre dann an seinem Platz. Nichts wäre geschehen, mit Lucy, mit Chrysander, wenn sie miteinander handelten, wie es der Sitte entsprach.

«Komm», bat Chrysander, «komm her.»

Lucy kam folgsam näher. Auf halbem Weg blieb sie stehen und kratzte ihre linke Wade mit der Spitze des rechten Pantoffels.

«Ihr habt nicht viel Zeit? Ihr wollt Euch schnell erfreuen, und dann fort, und wieder ordnen, nicht wahr?»

Chrysander nickte dankbar.

«Ich bin Jungfrau», sagte Lucy. «Hat Euch Mutter Bushell unterrichtet?»

Chrysander schüttelte den Kopf.

«Sie ist tölpisch. Alles überlässt sie den Mädchen. Aber sorgt Euch nicht. Ich bin geschickt. Ich will knien und von der Pumpe trinken.»

«Nein!», rief Chrysander.

«Doch wohl! Hab ich’s nicht schön gesagt?»

Lucy schürzte ihre Röcke und ging vor Chrysander in die Knie. Sie strich über seine Schenkel. Sie öffneten sich fügsam. Chrysander legte eine Hand in Lucys Nacken, fand den Weg unter die Haare, fand ihren Hals. Lucy schauderte, denn Chrysanders Hand war kalt. Sie nahm die zweite und wärmte sie zwischen den ihren. Dann rückte sie näher, schlug seinen Rock zurück und öffnete langsam die unteren Knöpfe der Weste. Sie fand seinen Hosenlatz. Sie öffnete auch diesen.

«Das ist ungezogen», sagte Lucy, «Ihr werdet es mögen.»

Das Ding befreite sich selbst. Es lauerte schon länger. Lucy lächelte, als sei es hübsch anzusehen. Sie schloss drei Finger darum, behutsam und linkisch. Chrysander atmete auf. Dieses Bild war bekannt. Die dienstwillige Hand der Hure, das blödsinnig entzückte Ding. Die Hure beugte sich vor, einige rote Strähnen fielen ihr übers Gesicht.

«Möchte der Herr mein Haar bitte halten, bis die Pumpe Wasser gibt?»

Mit beiden Händen fasste Chrysander die Strähnen zusammen. Die Hure befeuchtete gewissenhaft ihre geschminkten Lippen. Sie holte tief Luft, als wolle sie tauchen, und sie lächelte dabei noch immer. «Lucy», sagte Chrysander. Er kannte seine Stimme nicht. Lucy neigte den Kopf. Dann zerbarst die Bretterwand, die den Raum vom nächsten trennte.

Chrysander fuhr zurück. Fast wäre er vom Stuhl gefallen. Lucy setzte sich auf die Fersen und drehte sich langsam um. Krach und Geschrei. Die jungen Stutzer aus dem Salon, zwei brachen durch den Verschlag, der dritte riss die Tür auf, sie johlten und lachten, ein Wirbel aus Haaren und Spitze. Auf der Treppe zeterte die Wirtin. Unten kreischten die Mädchen. Der Saphirblaue hatte Chrysander entwaffnet, bevor er sich überhaupt an seinen Dolch erinnerte. Er stieß Chrysander aufs Bett. Der in Maron gab ihm eine Kopfnuss. Der Saphirblaue schrie, «bei allen Teufeln, Herr Jesuit, sie wähnten sich wohl im heiligen Rom!» Chrysander fand keine Worte. Er wollte aufstehen, der Maronbraune stieß ihn zurück. Lucy saß noch immer auf dem Boden, die Röcke hochgerutscht, das Haar im Gesicht, die Miene schläfrig und leer. «Aufwachen, Mylady», rief der Mann in Lavendel. Lucy hob langsam den Kopf. Der Lavendelfarbene griff ihre Hand und zog sie auf die Füße. Er trug Kleider über dem Arm, eine lange Perücke, schweren goldenen Stoff. Chrysander sprang auf. Der Saphirblaue zog den Degen und hielt die Spitze unter sein Kinn. So stand Chrysander, schwankend, den Bettkasten in den Kniekehlen, halb aufrecht, halb sitzend, und sah zu, was mit Lucy geschah.

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