Deutsche Erstausgabe (ePub) Februar 2021
Für die Originalausgabe:
© 2018 by K.M. Neuhold
Titel der amerikanischen Originalausgabe:
»Flash Me«
Originalverlag:
Published by Arrangement with
Hershman Rights Management, LLC
Für die deutschsprachige Ausgabe:
© 2021 by Cursed Verlag
Inh. Julia Schwenk
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung,
des öffentlichen Vortrags, sowie der Übertragung
durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile,
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit
Genehmigung des Verlages.
Bildrechte Umschlagillustration
vermittelt durch Shutterstock LLC; iStock
Satz & Layout: Cursed Verlag
Covergestaltung: Hannelore Nistor
Druckerei: CPI Deutschland
Lektorat: Susanne Scholze
ISBN-13: 978-3-95823-870-1
Besuchen Sie uns im Internet:
www.cursed-verlag.de
Aus dem Englischen
von Anne Sommerfeld
Liebe Lesende,
vielen Dank, dass ihr dieses eBook gekauft habt! Damit unterstützt ihr vor allem die*den Autor*in des Buches und zeigt eure Wertschätzung gegenüber ihrer*seiner Arbeit. Außerdem schafft ihr dadurch die Grundlage für viele weitere Romane der*des Autor*in und aus unserem Verlag, mit denen wir euch auch in Zukunft erfreuen möchten.
Vielen Dank!
Euer Cursed-Team
Klappentext:
Nachdem Liam als Transmann in seinem Leben schon viel Ablehnung erfahren musste, hat er in seinem Bruder Royal und den liebenswerten Menschen rund um das Tattoostudio Heathens Ink endlich eine Familie gefunden. Für Owen, den attraktiven Tätowierer mit einem Herz aus Gold, empfindet er allerdings mehr als nur Freundschaft. Owen wird jedoch von Albträumen seiner Vergangenheit geplagt und will Liam seine Probleme nicht aufbürden. Da kommt Therapeut Wyatt ins Spiel, mit dem Liam schon lange befreundet ist und der insgeheim auch etwas für Liam übrighat. Könnte er das fehlende Puzzlestück sein, das alles miteinander verbindet? Oder endet das Ganze nur mit drei gebrochenen Herzen?
Widmung
Für die absolut bewundernswerten Menschen, die mir geholfen haben, Liam zu verstehen und seiner Figur so wunderbares Leben einzuhauchen. Und für alle, die sich in ihrem eigenen Körper nie so richtig wohlgefühlt haben.
Hinweis für die Lesenden
Ich weiß, sobald ihr anfangt, dieses Buch zu lesen, werdet ihr euch fragen: Moment, habe ich Cas'/Beaus und/oder Finns Geschichte verpasst? Nein, ihr habt sie nicht verpasst, sie kommen noch. Liam hat nur beschlossen, super aufdringlich zu werden, und sich geweigert abzuwarten, während irgendjemand anderes vor ihm an die Reihe kommt. Dieses Buch spielt also, vom Rest der Heathens Ink-Bücher aus gesehen, vier Jahre später. Nach diesem und Kyles Buch springen wir wieder in der Zeit zurück, damit auch die anderen Jungs ihr jeweiliges Happy End bekommen. Danke fürs Lesen und viel Spaß mit Liam!
Liam
Als ich das große, stille Haus betrete, wappne ich mich dafür, dass meine engsten Freunde – die eigentlich meine Familie sind – hervorspringen und Überraschung rufen. Es ist keine Überraschung. Es ist schon seit ein paar Jahren keine Überraschung mehr. Aber ich gebe jedes Jahr vor, überrascht zu sein, weil sie eine Menge für mich machen und so zu tun, als wäre ich fassungslos, dass all die Autos, die draußen parken, von jemandem hierhergefahren worden waren, ist das Mindeste, was ich tun kann.
»Überraschung!«, ruft die Meute.
»Oh mein Gott!« Gespielt schockiert lege ich mir eine Hand auf die Brust. »Ihr habt mich schon wieder erwischt.«
Mein Bruder Royal lacht leise und marschiert nach vorn, als würde er mich umarmen wollen. Ich kenne seine Finte jedoch und ducke mich, bevor er mich in den Schwitzkasten nehmen kann.
»Hier, Kleiner.« Zade, einer von Royals Partnern, kommt grinsend mit einem roten Plastikbecher in der Hand auf mich zu.
Ich hebe den Becher an die Lippen und zucke zusammen, als mir der Geruch in die Nase steigt.
»Urgh, was zur Hölle ist das?«
»Eine Mischung aus allem, was wir in der Hausbar haben. Es ist ein Initiationsritual, dass du dich heute Nacht übergibst, also fängst du besser mit dem Trinken an.«
»Zade«, schimpft Nash von der anderen Seite des Raums aus. Nash ist Royals und Zades anderer Partner. Diese drei Männer sind mehr als nur Brüder für mich; sie haben mich aufgenommen, als ich nirgendwohin konnte und noch dabei war herauszufinden, wer ich bin. Sie haben mich vom ersten Moment an so akzeptiert, wie ich war, und mich immer unterstützt. Sie haben mir das Leben gerettet.
»Hey, Geburtstagskind, komm mal her«, ruft eine tiefe, raue Stimme vom anderen Ende des Raums. Bevor ich mich auch nur umdrehen kann, spüre ich, wie mein Gesicht heiß wird und mein Puls rast. Ich atme tief ein und drehe mich zu dem Mann um, der das attraktivste Lächeln und die umwerfendsten blauen Augen hat, die mir je begegnet sind. Owen Thames.
Ich winke und lächle ihn schüchtern an. Er winkt zurück und bittet mich mit einem breiten Grinsen zu sich.
Ich versuche, mir unauffällig meine feuchten Hände an der Hose abzuwischen. Ich bin jetzt 21. Ich bin alt genug, wählen zu dürfen, im Krieg zu sterben und jetzt sogar zu trinken. Ich habe einen Abschluss in bildender Kunst und ein recht erfolgreiches kleines Unternehmen als Fotograf aufgebaut. Ich habe sogar meine eigene Wohnung. Ich bin nicht der Kleine, den Owen seit sechs Jahren kennt. Ich bin ein Mann. Und ich bin endlich alt genug, einen Weg zu finden, ihn mir zu holen.
»Herzlichen Glückwunsch.« Beim Klang der tiefen Stimme an meinem Ohr zucke ich zusammen und ein kleiner Schauer läuft mir über den Rücken. Ich drehe mich um und lächle.
»Wyatt! Danke, dass du gekommen bist.« Ich breite die Arme aus, um ihn zu umarmen, stelle dann aber fest, dass er ein bunt eingepacktes Geschenk in den Händen hält. »Du hättest mir nichts kaufen müssen.«
»Du hast Geburtstag; natürlich musste ich dir was mitbringen.« Er hält mir grinsend das Geschenk entgegen. Ich komme nicht darüber hinweg, wie attraktiv er dank seines süßen Lächelns und dem nerdigen Outfit ist. Er trägt sogar eine seiner charakteristischen Fliegen – heute eine mintgrüne mit schwarzen Punkten. In seinen grünen Augen liegt immer ein Lächeln und er ist immer für eine Umarmung zu haben.
»Na dann, danke.« Ich nehme das ordentlich eingepackte Geschenk entgegen und als sich unsere Finger berühren, schießt ein kleiner Funke durch mich hindurch. Es ist nicht das erste Mal. Eigentlich ist er in den letzten zwei Jahren gewachsen. Ich würde es vielleicht eine Schwärmerei nennen, aber ich glaube, dass es eher so etwas wie Heldenverehrung ist.
Wyatt hat vor drei Jahren angefangen, als Betreuer für die Kids im Rainbow House zu arbeiten. Ich war 18, hatte gerade meine Oberkörperoperation hinter mir und jemanden zum Reden gebraucht. Und da war Wyatt, der schnell zu einem Freund geworden war und immer ein offenes Ohr hatte – und mich an meinen jetzigen Berater Alex verwies. Ich bin nicht sicher, wo ich ohne Wyatt wäre, was der Grund dafür ist, dass ich ihn auf ein Podest stelle.
Ich reiße das Papier auf, während Wyatt mich mit einem schiefen Grinsen beobachtet und ich keuche entzückt, als ich die alte Polaroidkamera auspacke.
»Oh mein Gott, die ist großartig! Wo hast du die überhaupt gefunden?«
»Ich hab meine Quellen«, scherzt Wyatt. »Du redest seit mehr als einem Jahr darüber, dass du eine haben willst; ich konnte nicht widerstehen.«
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