Wesley Chu - The Walking Dead - Taifun

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The Walking Dead: Taifun: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein offizieller THE WALKING DEAD-Roman von Bestsellerautor Wesley Chu (Die Leben des Tao)!
Dieser nervenaufreibende Thriller spielt in der großen Welt von Robert Kirkmans Serie THE WALKING DEAD. In China finden sich drei sehr unterschiedliche Menschen – ein Bauer, ein Militärveteran und ein amerikanischer Student – urplötzlich in einem regelrechten Taifun der Untoten wieder, als das Chaos über das bevölkerungsreichste Land der Welt schwappt.

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The Walking Dead Taifun - изображение 1

TAIFUN

VON

WESLEY CHU

Ins Deutsche übersetzt von

Claudia Kern

The Walking Dead Taifun - изображение 2 The Walking Dead Taifun - изображение 3

Die deutsche Ausgabe von ROBERT KIRKMAN’S THE WALKING DEAD: TAIFUN wird herausgegeben von Cross Cult, Teinacher Straße 72, 71634 Ludwigsburg. Herausgeber: Andreas Mergenthaler, Übersetzung: Claudia Kern; verantwortlicher Redakteur und Lektorat: Markus Rohde; Lektorat: Katrin Aust; Korrektorat: Peter Schild; Satz: Rowan Rüster; Cover-Illustration: Greg Ruth.

Printausgabe gedruckt von GGP Media. Printed in Germany.

Titel der Originalausgabe:

ROBERT KIRKMAN’S THE WALKING DEAD: TYPHOON by Wesley Chu.

German Translation copyright © 2020 by Cross Cult

Original English language edition Copyright © 2019 by Simon & Schuster, Inc.

All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form.

This edition published by arrangement with the original publisher,

Skybound Books / Gallery Books an Imprint of Simon & Schuster, Inc., New York.

Print ISBN 978-3-96658-044-1 (November 2020)

E-Book ISBN 978-3-96658-045-8 (November 2020)

WWW.CROSS-CULT.DE

Für Russ, der mir half, mich in der Apokalypse zurechtzufinden

Inhalt

1 DIE NEUE WELT

2 DER TAIFUN DER TOTEN

3 QUOTE

4 FREMDE IN EINEM FREMDEN LAND

5 DIE BEGRÜSSUNG

6 DER LICHTBLICK

7 DIE REVOLUTION DER LEBENDEN

8 HEIMKEHR

9 SUCHE

10 KAMPF GEGEN DEN TAIFUN

11 WIEDERGEWONNENE UNSCHULD

12 WIEDERSEHEN

13 DIE LETZTE GRENZE

14 DIE RÜCKKEHR

15 DIE VERTEIDIGUNG DER REVOLUTION

16 EINSATZ

17 MORALISCHE FRAGEN

18 DIE TRENNUNG

19 VORBEREITUNGEN

20 ZUHAUSE

21 RÜCKKEHR NACH FONGYUAN

22 IM SCHOSS DER REVOLUTION

23 DAS VERLORENE PARADIES

24 DIE BELAGERUNG

25 ERLÖSUNG

26 FÜR DIE REVOLUTION DER LEBENDEN

27 DIE FLUCHT

28 DER STURM ZIEHT VORÜBER

EPILOG

DANKSAGUNGEN

1

DIE NEUE WELT

Wenn man das Dorf Fongyuan aus der Ferne betrachtete, schien die Zeit dort stehen geblieben zu sein.

Dieser uralte, wunderschöne Ort schmiegte sich im Herzen der Provinz Hunan an den Yuanjiang-Fluss. Er klammerte sich an seine reiche Vergangenheit und kämpfte erbittert gegen jegliche Veränderungen. Saftig grüne Berge stiegen aus dem Morgennebel empor wie spitze Schuppen auf dem Rücken eines Drachen. Ein Schwarm weißer Kraniche stand am Flussufer und suchte im Wasser reglos nach kleinen Beutetieren. Der von Algen bedeckte breite und ungezähmte Fluss schlängelte sich durch das Tal wie eine gefleckte Bergviper.

Das Dorf bestand aus eng zusammenstehenden alten Häusern, die noch aus der Zhou-Dynastie stammten und mit dem charakteristischen geschwungenen Dach versehen waren, und einigen Wohnblöcken aus dem zwanzigsten Jahrhundert. An beiden Ufern ragten auf Stelzen stehende Häuser über das Wasser hinaus, was an die durch das flache Wasser watenden Kraniche erinnerte. In einiger Entfernung stürzte ein Wasserfall aus den Bergen in einen schmalen, sich dahinschlängelnden Zufluss des Yuanjiang herab. Abgesehen von der wuchernden Flora, den ausgebrannten Autos und einigen eingestürzten Häusern wirkte das Dorf idyllisch.

Jahrhundertelang hatte sich Fongyuan Hungersnöten, fremden Eroberern und Aufständen widersetzt. Es hatte im Zweiten Weltkrieg erbittert gegen die Japaner gekämpft und den Revolutionären während des chinesischen Bürgerkriegs als Stützpunkt gedient. In seiner mehrere Tausend Jahre langen Geschichte hatte Fongyuan allem widerstanden und war Dutzende Male wiederaufgebaut worden.

Doch den Toten, die aus ihren Gräbern stiegen, hatte sich das Dorf geschlagen geben müssen.

Aus dem Nebel schlurften zwei Gestalten mit abgehackt und steif wirkenden Bewegungen auf die Kopfsteinpflasterstraße am Dorfrand. Sie stießen beim Gehen immer wieder zusammen wie zwei Betrunkene, die in ein Gespräch vertieft waren.

Chen Wenzhu beugte sich über die Dachkante und betrachtete die beiden ungeduldig, als sie unter seinem Posten vorbeigingen. Sie sahen abgerissen aus und die Haut hing ihnen von den Knochen. Wahrscheinlich waren sie schon ganz am Anfang gestorben. Die Glücklichen.

Die vordere Gestalt war hager und ging leicht vorgebeugt den steilen Kopfsteinpflasterweg hinunter. Sie stieß mit der Schulter gegen eine Mauer, worauf sie in die Mitte der Gasse taumelte. Einer ihrer Arme endete am Ellbogen. Unter einer dünnen Schicht loser Haut, die sich sanft im Wind bewegte, konnte man die Hälfte ihres Kiefers sehen. Ihr einst rosa geblümtes, knöchellanges Kleid war nun zerschlissen, verblasst und voller Blutflecken.

Die beiden Gestalten waren ungewöhnlich, denn die kleinere blieb dicht hinter der größeren und hielt ihre Hand. Der kleine Junge trug kein Hemd und keine Schuhe und war höchstens fünf oder sechs Jahre alt. Er hatte ein engelsgleiches, unberührtes Gesicht und schwarze Haare mit einer Topfschnittfrisur. Ohne seinen abwesenden Blick und die hässliche Wunde am Hals hätte man ihn für einen Lebenden halten können.

Die beiden jiāngshī , wie man sie nun nannte, waren dazu verdammt, als Untote durch die Welt zu ziehen, bis jemand ihnen aus Mitleid einen zweiten Tod gewährte. Einen endgültigen Tod.

Jiāngshī .

Zhu schnalzte mit der Zunge, als er an diesen Namen dachte. So nannten alle die Toten, die nicht tot bleiben wollten. Das war ein alter Begriff, der aus Mythen stammte, die bis in die Qing-Dynastie zurückreichten. Historisch betrachtet handelte es sich bei den jiāngshī aus den Legenden um Leichen, die durch Magie oder von Geistern wiederbelebt worden waren. Diese schrecklichen Kreaturen ernährten sich vom Qi, der Lebenskraft eines Menschen.

Die Toten, die sich nun erhoben und das Land heimsuchten, waren etwas völlig anderes und ihre Existenz war weitaus schlimmer als die ihrer Namensvettern.

Ming Haobo, der neben Zhu hockte, fragte: »Was meinst du, Elena? Mutter und Sohn? Lehrerin und Schüler? Zwei Fremde, die zueinander fanden, als die Epidemie das Dorf erreichte?«

Elena Anderson, die dritte Person in ihrem Windteam, stieß einen dumpfen Laut aus, der wie ein Gurren klang. »Ich glaube, das ist eine Großmutter. Sie sieht wie eine Agatha oder Maribelle aus. Der kleine Junge heißt Bobby. Der kleine Bobby hat Oma Maribelle hier draußen auf dem Land besucht.«

»Maribelle hat für Bobby bestimmt Kekse und Mondkuchen gebacken.« Bo stolperte ein wenig über die englischen Namen, aber Elena nahm die Mühe, die er sich dabei gab, grinsend zur Kenntnis. Vielleicht würde er eines Tages besser Englisch sprechen als sie Mandarin.

»Du denkst immer nur ans Essen, Bo.«

Bo zuckte mit den Schultern. »Wenn ich meine năinai besucht habe, habe ich die ganze Zeit lang nur gut gegessen.«

Elena stupste seinen umfangreichen Bauch leicht an. »Das erklärt so einiges.«

Sie sahen zu, wie Maribelle Bobby zu einer Treppe führte, die sich vor einem Haus erstreckte. Sie stieß gegen das Geländer und machte weitere Schritte, obwohl sie nicht mehr vorankam.

»Maribelle ist mit Bobby bestimmt oft im Dorf spazieren gegangen.« Elena klang wehmütig.

Bo spielte mit. »Sie haben Drachen steigen lassen und Libellen auf dem Spielplatz ein paar Straßen hinter uns gefangen.«

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