Eva Kah - Crazy Love

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Exklusiver Sammelband mit zwei – nur ein bisschen verrückten – Liebesromanen von Eva Kah
Buch 1: «Liebe per App»
Das kann doch mal passieren, dass man aus Versehen mit seinem neuen Mitbewohner im Bett landet, oder nicht?
Angélique, von ihren Freunden Icki genannt, will ihr Leben mal so richtig aufpeppen. Immerhin hat ihr Ex-Freund sie verlassen, weil er sie langweilig findet und vielleicht hatte er ja sogar recht damit. Um ihm zu zeigen, dass er sich trotzdem in ihr getäuscht hat, lädt Icki sich die Dating-App «Luvjah» aufs Handy. Damit werden ihr die Männer quasi frei Haus geliefert.
Icki lässt nichts anbrennen, doch als sie bei einem Abenteuer gefilmt wird, vergeht ihr plötzlich die Lust auf lockere Affären. Als dann auch noch ein geheimnisvoller Mann Liebesbriefe per Helicopterdrohne schickt, gerät ihr Leben noch mehr aus den Fugen. Wenigstens hat sie jetzt ein Ziel: Sie muss unbedingt herausfinden, wer der geheimnisvolle Verehrer ist und vor allem, was er von ihr will …
"Liebe per App" ist eine turbulente Liebeskomödie, in der es gehörig knistert, mit expliziten Liebesszenen und jeder Menge Situationskomik.
Buch 2: «Roadtrip mit Millionär»
Die junge Linda leitet einen Campingplatz, der schon bessere Tage gesehen hat. Dort kümmert sie sich um skurrile ältere Herrschaften, die sonst ins Heim müssten. Außerdem sammelt sie leidenschaftlich Schlafsäcke.
David kommt aus bestem Hause, führt eine internationale Immobilienfirma, jongliert mit Milliardenprojekten und hat in seinem ganzen Leben noch nie auf so etwas Unwürdigem wie einer Luftmatratze geschlafen.
Als das Schicksal den beiden einen Streich spielt und sie gegen ihren Willen aufeinanderprallen lässt, knistert es nicht nur gehörig. Dank einer Fünf-Kilo-Dose Tomatenmark, die David an den Kopf knallt, kommt es auch noch zu einem spontanen Road-Trip, auf dem devote Tankwarts, ein real existierender Eisbär, imaginäre Russen und eine gewisse sexsüchtige Schnappschildkröte noch das Harmloseste sind.
Ein Roadtrip der chaotischen Art, mit herrlich schrägen Figuren, skurrilen Situationen und jeder Menge Herz!

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Man glaubt ja gar nicht, für wie viele Männer das Wort „Krankenschwester“ alleine schon einen feuchten Traum auslöst. Nach meinen Erfahrungen mit einsamen Patienten hätte ich es mir eigentlich denken können. Aber naiv, wie ich manchmal bin, schrieb ich es am Anfang direkt so in mein Profil. Im Feld Ich bin… stand bei mir Krankenschwester .

Mit dem dritten Foto wurde es besser. Nur noch wenige Leute wollten sich von mir den Sack nähen oder einen Einlauf machen lassen. Aber als mich ein gewisser dreißigjähriger Traumtyp (das war jedenfalls sein Profilname: Traumtyp30 ) in den Biergarten einlud, verspürte ich ein größeres Bedürfnis nach Veränderung. Traumtyp30 bestand nämlich darauf, dass ich mit OP-Handschuhen in den Biergarten käme. Ich protestierte: Erstens würde man darin schwitzen, zweitens wollte ich in meiner Freizeit nicht unbedingt an den Job denken und drittens wäre ich ja gar keine richtige OP-Schwester. Daraufhin verlor der Traumtyp spontan das Interesse an mir, und ich verlor meine korrekte Berufsbezeichnung. Ab sofort stand hinter Ich bin… nichts anderes als was anderes .

Spektakulär war auch der Zwerg auf der Bank. Karsten, so sein Name, konnte nicht zu den Größten seines Geschlechts zählen. Das war mir schon nach einem kurzen Blick in sein Profil klar, weil er alles säuberlich ausgefüllt hatte. Nur das Feld „Größe“ war leer geblieben. Verdächtig! Aber weil ich selbst nur knapp eins siebzig messe und er mir als Erstkontakt so ein süßes Gedicht schickte, verabredete ich mich trotzdem mit ihm. Und zwar, diese Anregung immerhin hatte ich vom Traumtyp30 übernommen, in einem Biergarten.

Rote Rosen brauch ich nicht, denn ich schreib dir ein Gedicht.

Und bevor ich lange schleime, mach ich lieber ein paar Reime.

Liebe Frau, du klingst sehr nett, gehst du jetzt mit mir ins Bett?

Nein, das kann auch länger dauern, lass mich dich zuerst belauern.

Trink doch vorher mit mir ein Bier, bevor du mich erlebst als Tier!

Eine witzigere Aufforderung zum Vögeln konnte ich mir nicht vorstellen. Wir tranken also jeder ein Bier unter den rauschenden Kastanien des Aumeisters, und es wurde ein sehr lustiger Nachmittag. Karsten war auch persönlich so ein Scherzkeks wie in seinen Mails. Leider war er tatsächlich eine gute Handbreit kleiner als ich. Aber weil wir uns so prächtig verstanden und irgendwann beim dritten Bier angekommen waren, beschlossen wir den Heimweg zusammen anzutreten.

„Zu mir oder zu dir?“, fragte er mit unschuldigem Augenaufschlag zu mir hinauf, während wir zu unseren Rädern gingen. Das kam mir dann doch so vor, als hätte ich meinen kleinen Cousin dabei, auf den ich als Jugendliche immer hatte aufpassen müssen. Ich überredete ihn stattdessen zu einem Spaziergang durch den Englischen Garten. Mit so viel Alkohol wollte ich nicht auf dem Rad erwischt werden, log ich. Doch in der Abenddämmerung zwischen den knorrigen Laubbäumen und den ungemähten, duftenden Wiesen, aus denen es zirpte, wurde mir doch ganz romantisch zumute. Nach einer Viertelstunde hielten wir Händchen, und nach einer halben Stunde blieb er bei einer besonders idyllisch gelegenen Bank stehen, um mich zu küssen. Er küsste nicht schlecht, aber der Winkel war verdammt ungewohnt. Max war einen Kopf größer als ich gewesen. Ich hatte noch nie nach unten geküsst.

„Das geht so nicht“, sagte ich in meinem kleinen Bierrausch, packte Karsten unter den Achseln und stellte ihn auf die Bank neben uns, um das richtige Größenverhältnis herzustellen. Er ließ sich nichts anmerken und knutschte weiter. Es wurde ein intensiver, langer Kuss, aber zu mehr kam es nicht. Karsten meldete sich nie wieder.

Die Auswahl war aber auch zu verlockend Wenn ich einmal keinen fand den ich - фото 12

Die Auswahl war aber auch zu verlockend. Wenn ich einmal keinen fand, den ich mir näher ansehen wollte, musste ich nur auf den nächsten Tag warten. Irgendein interessantes Fischchen aus dem großen Teich des WWW würde sich schon in mein Postfach verirren. Und etwas später, bei gegenseitiger Neigung, vielleicht auch zwischen meine Beine.

Im Nachhinein kann ich es mir nur so erklären, dass ich nach über einem Jahrzehnt kreuzbraver Monogamie in einen wahren Rausch von Nachholbedarf geriet. Gleichzeitig überforderte mich die Auswahl. Da saß ich, die ich in meinem ganzen Leben noch nie ein richtiges Date gehabt hatte, und sollte mich entscheiden, welchen dieser vier Millionen Typen ich mir zuerst anlachen wollte.

Na ja, vier Millionen war übertrieben. Realistischerweise würde ich ja doch eher selten einen Kameruner oder Vietnamesen in dessen Heimatland daten. In Deutschland blieben noch ungefähr zweihunderttausend übrig, davon zwanzigtausend in einem Umkreis von fünfzig Kilometern rund um München. Abzüglich der Teenager und des haarigen Steffens blieben immer noch vierzehntausend übrig. Vierzehntausend! Das sollte reichen, um mich zur unlangweiligsten Krankenschwester diesseits des Andromeda-Nebels zu machen.

Doch bevor ich dazu kam, mich weiter durch die vierzehntausend paarungswilligen Männchen zu klicken und zu wischen, trudelte eine neue Nachricht ein und nahm mir die Entscheidung ab.

Mein drittes Date nach Steffen und Karsten hieß Loveboy . Loveboy wollte mir seinen echten Namen nicht verraten, schaffte es aber durch seine witzige Anmache bald in mein Lieblingscafé, wo er mir vier Weißweinschorlen aufnötigte. Eine geschickte Strategie. Die vier Weinschorlen machten mich zwar nicht betrunken, aber meine Blase so voll, dass ich schnell keine Lust mehr hatte, zum hundertsten Mal im Café aufs Klo zu gehen. Obwohl Loveboy mir nicht gerade wahnsinnig sympathisch war, wollte ich ihn nicht so direkt verabschieden und nahm ihn mit nach Hause.

Ein Fehler. Denn nach ein paar weiteren Schorlen in meinem eigenen Mischverhältnis schien es mir plötzlich eine gute Idee zu sein, mit Loveboy love auf dem hässlichen Sofa machen zu wollen. Diesmal war ich untenrum perfekt vorbereitet, wollte mir aber auch mein Gegenüber etwas genauer ansehen und mich nicht einfach von einer Raubtierhand überraschen lassen. Loveboy öffnete grinsend den ersten Knopf seiner Jeans, er roch so gut nach Aftershave und Meister Proper, und mein weinschorlenvoller Kopf senkte sich beinahe von selbst sehr interessiert über seinen angedeuteten Sixpack und die schicke Retroshorts.

Obwohl ich bisher nur Max als Übungsobjekt gehabt hatte, bilde ich mir durchaus was ein auf meine Fähigkeit, einen Mann oral zu befriedigen. Ich wendete das ganze Programm an: Die Spucke nicht runterschlucken, damit alles gut glitscht, mit der Zunge spielerisch die Eichel umkreisen, eine Hand an der Peniswurzel, hin und wieder eine kleine Einlage zur Eiermassage. Trotzdem natürlich nie den Schwanz als Zentrum der Aufmerksamkeit aus den Augen, pardon, dem Mund lassen. Aber der hier wurde und wurde einfach nicht nennenswert härter.

Irgendwann hörte ich seinen trockenen Kommentar:

“Na komm, das kannst du doch sicher besser.“

Ich stoppte, wendete mich ungläubig nach oben und war auch noch blöd genug zu fragen. „Was genau soll ich denn da besser machen?“

Er wedelte nur ungeduldig mit der Hand.

„Mehr Äktschn halt!“

Wie genau er sich das dann vorstellte, blieb sein Geheimnis. Sollte ich etwa noch Singen, Schunkeln oder mit den Füßen Weintrauben jonglieren, während ich ihm einen blies? Ich brachte es auch nicht mehr in Erfahrung, weil ich mich beleidigt anzog und Loveboy unter ein paar Flüchen aus der Wohnung schmiss.

Seine Unverschämtheit hatte mich gehörig aus dem Konzept gebracht. Auf luvjah gab es einfach Typen, die ihre Befriedigung daraus zogen, andere zur Sau zu machen. So wie im echten Leben halt auch. Das war es dann erst einmal mit der ganzen Äktschn. Für diese Woche hatte ich auf jeden Fall genug gehabt.

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