Joyce Oates - Cardiff am Meer

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In diesem Band mit vier bisher unveröffentlichten großen Erzählungen der bekannten Autorin werdendie Leser wieder einmal in eine Welt schaurig-spannender, psychologisch reizvoller Beziehungen befördert. Auslöser sind Vorfälle, die jedem von uns geläufig sind, sei es aus persönlicher Erfahrung oder durch Medienberichte. Da ist der Telefonanruf eines Fremden – soll ich den Anruf annehmen oder besser nicht? –, eine zugelaufene, herumstreunende Katze – kann sie die Rettung sein? –, die Beziehung einer jungen Studentin zu ihrem Mentor oder ein ungeklärter Selbstmord. In jeder dieser Erzählungen entspinnt sich zwischen den Protagonisten ein psychologisches Geflecht, das Vergangenheit und Gegenwart, Gedanken und Handlungen miteinander verflicht. Im Zentrum stehen bei Oates die bedrohlichen Erlebnisse junger Frauen, die sich in der Gegenwart mit Geschehnissen aus ihrer Vergangenheit auseinandersetzen müssen.
Mit dieser Zusammenstellung ist es dem US-Verleger in einem geschickten Schachzug gelungen, Oates' Herzensanliegen – nämlich aufzuzeigen, wie Frauen in einer häufig psychisch und körperlich brutalen Männerwelt bestehen – in einem kompakten, inhaltlich stringenten Erzählband auf den Punkt zu bringen. Die Erzählungen sind spannend, überraschend, bemerkenswert. Die roten Fäden, die sich vom ersten Satz bis zur endgültigen Auflösung auf der letzten Seite durch die Geschichten ziehen, sind sprachlich fein durchdacht und auf höchstem literarischen Niveau.

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Clare nickt stumm. Ja.

»In der Kunst ist selbst das Hässliche wunderschön, irgendwie. Stimmt’s?«

Clare nickt. Dasselbe hat sie auch schon häufig gedacht. Je kühner und geheimnisvoller die Hässlichkeit, desto größer die Schönheit. Ja .

»Ich glaube allerdings, dass der Grund Ihres Besuches heute eher die Modalitäten Ihrer Erbschaft sind – habe ich recht?«

Es scheint, als ob Clare nur eine von vielen ist, die Maude Donegal in ihrem Testament bedacht hat. Die Situation ist kniffliger als üblicherweise, gibt Lucius Fischer zu, denn Mrs. Donegal hatte mehrere Testamente zurückgelegt, zwei davon wurden nicht in Cardiff, sondern von einer Anwaltskanzlei in Portland aufgesetzt. Tatsächlich wurden die Begünstigten, auch Elspeth und Morag waren darunter, je nach Lust und Laune wohl raus- und wieder reingenommen, ihre Namen herausgestrichen und wieder eingefügt; wieder raus und wieder rein, häufig von Mrs. Donegal höchstpersönlich, in ihrer eigenen, spinnenhaft-krakeligen Handschrift. Häufig waren damals keine tauglichen Zeugen anwesend. Das letzte, von Fischer selbst im November 2017 verfasste Testament, das ihn als Nachlassverwalter benennt, nimmt selbstverständlich einen höheren Rang ein als alle vorherigen, doch von den in früheren Testamenten bedachten Personen sind jetzt Forderungen zu erwarten. Die früher Begünstigten werden wohl Entschädigungen bekommen, wenn ihre Forderungen nachvollziehbar sind.

Und es gebe noch eine weitere Komplikation, erklärt Fischer Clare, denn ihr Name tauche erstmals überhaupt erst im Testament von 2015 auf. Die Erbschaft wurde der »überlebenden Tochter von Conor Donegal« überschrieben. Lediglich im allerletzten Testament hatte Maude Donegal den Namen Clare Ellen Seidel notiert.

Wie merkwürdig, denkt Clare. Überlebende Tochter von Conor Donegal – so als ob Clare keine Mutter gehabt hätte …

Und überlebende Tochter hört sich so an, als ob es noch eine Tochter oder Töchter gegeben hatte, die nicht überlebten.

Trotz allem versichert Fischer Clare, dass es über ihr Erbe keinerlei Unklarheit gibt: knapp fünf Hektar Ackerland und Wald, ein Farmhaus und Nebengebäude im Norden von Ashford County, Post Road.

Tatsächlich: Eigentum. Clare fühlt eine Welle des Glücks bei diesem Gedanken.

»Schade, ich habe kein Foto von dem Anwesen für Sie. Ich habe es auch noch nie selbst gesehen. Der Norden von Ashford County ist, glaube ich, nur sehr spärlich besiedelt. Wunderschöne Landschaft, hügelig – entlang der Küste. Man erzählte mir, das Anwesen sei ziemlich heruntergekommen … Es gibt auch noch Steuerrückstände, die Sie begleichen müssen. Tut mir leid, aber so will es das Gesetz.«

Lucius Fischers So will es das Gesetz! hört sich fast vergnügt an.

Clare erfährt, dass sie frühestens in drei Monaten in den Besitz ihres Eigentums kommt. Weiß sie über die Feinheiten im Prozedere eines Nachlassgerichtes Bescheid …?

Clare schüttelt den Kopf, nein, sie weiß nur sehr wenig über das Nachlassgericht. Sehr wenig über Testamente. Sie fühlt sich schwindlig, orientierungslos.

Nicht mehr am Leben. Überlebende Tochter .

Fischer klärt sie darüber auf, dass sie laut Gesetz Geld leihen kann, um die Forderungen zu begleichen, wenn sie möchte.

»Machen die Leute das so? Einen Kredit aufnehmen auf ihr Erbe?« Clare ist verblüfft.

»Oh ja. Häufig.«

»Wirklich! Also ich würde das nicht tun.«

Jemand hat mich geliebt. Nach all diesen Jahren .

Hier ist der Beweis: Clares Großmutter hat die Anstrengung unternommen, ihren Namen in Erfahrung zu bringen und sie ausfindig zu machen. Nach so vielen Jahren, Clares Name in ihr Testament eingefügt.

»Die Menschen tun unerwartete Dinge«, sagt Fischer, als könne er Clares Gedanken lesen, »wenn sich ihr Leben dem Ende nähert. Manchmal spielt da das Gewissen eine Rolle – als ob ein halb begrabener Gott erwacht.«

Was für eine seltsame Bemerkung!, findet Clare. Es dämmert ihr, dass Lucius Fischer doch weniger durchschnittlich ist, als sie dachte.

»Mrs. Donegal war, soweit ich weiß, keine außergewöhnlich exzentrische Person, doch ihr Testament ist auf jeden Fall ein recht exzentrisches Dokument.«

Fischer hat Kopien jener Seiten gemacht, die Clares Erbe betreffen, damit sie zu Hause alles nachlesen kann. Das gesamte Testament umfasst mehr als dreißig Seiten komplizierter Juristensprache, das meiste davon hat gar nichts mit ihr zu tun.

»Vielen Dank! Das ist ja – wunderbar …«

Clare ist freudig erregt, sie wünschte, sie könnte dieses Gefühl mit jemandem teilen.

In meinem Alter. Aus dem Nichts heraus. Jemand sorgte sich um mich .

Fischer ist aufgestanden. Zeit, zu gehen. Wenn sie keine weiteren Fragen hat …

Sie hat das Gefühl, dass sie etwas vergessen hat … Aber was hat sie vergessen?

An der Wand hinter Lucius Fischers Schreibtisch hängt ein glänzender Mahagoni-Rahmen mit einem Diplom: LUCIUS M. FISCHER, UNIVERSITY OF MAINE LAW SCHOOL.

Für einen kurzen, verwirrenden Augenblick fragt Clare sich, ob das Diplom echt ist. Ob überhaupt irgendetwas hier – echt ist.

Ein Gefühl, als ob ihre Persönlichkeit sich auflöst. Wie Tau, den unbarmherzig die Morgensonne trifft.

Möchte mit der weinerlichen Stimme eines Kindes fragen – Sind meine Eltern noch am Leben oder tot?

Und: Wie sind sie gestorben? Und warum wurde sie zur Adoption freigegeben? Gab es niemanden in der gesamten Familie Donegal, der sie haben wollte?

Sie könnte auch fragen, wo ihre Eltern begraben sind. Wenn sie überhaupt begraben sind.

In ihrem Berufsleben zeichnet sich Clare durch ihre Redegewandtheit aus, niemals fehlen ihr die Worte, niemals zeigt sie Hemmungen, doch hier, in Anwesenheit von Lucius Fischer, ist sie voller Furcht vor den Antworten, die sie auf ihre heiklen Fragen bekommen könnte.

Also gut, denkt Clare. Sie hatte ihr Chance, und sie hat sie vermasselt.

Beim Abschied fühlt sich der Handschlag des Anwalts weniger hart an als bei der Begrüßung. Er hat sich für Clare erwärmt, wenigstens ein bisschen; ein paar väterliche Gefühle.

Er erinnert sie daran, dass sie mehr über den Tod ihrer Eltern erfahren kann, wenn sie die Zeitung von Cardiff in der Bibliothek einsieht – »nur die Straße runter«. Er wird auf jeden Fall einen Freund dort anrufen, damit er den entsprechenden Mikrofilm für Clare vorbereitet.

»Sie sollten öffentlich zugänglichen Unterlagen immer den Vorzug vor dem geben, was Ihnen Ihre Mitmenschen erzählen. Vertrauen Sie nur den objektiven Fakten.«

10.

Starben. Nicht mehr am Leben. Sind verstorben. Am 6. Januar 1989.

Clare wappnet sich für das, was in der öffentlichen Bibliothek von Cardiff auf sie wartet.

Es tut ihr so gut, mit welcher Zuvorkommenheit einer der Bibliothekare sie begrüßt. »Sie müssen Miss Seidel sein, richtig? Mr. Fischer hat gerade angerufen.«

»Ja! Vielen Dank.«

Er begleitet Clare in einen kleinen Raum im hinteren Teil des Gebäudes. Dort stellt man ihr eine Mikrofilm-Rolle sowie einen Projektor mit Handkurbel zur Verfügung. Der freundliche Bibliothekar zeigt ihr, wie man die Handkurbel mit Vorsicht bedient. »Bitte vergessen Sie nicht, dass dieser Mikrofilm schon älter ist.« Clare Seidel, die als Kunstgeschichtlerin normalerweise mit noch viel älteren Mikrofilmen hantiert, ist trotzdem dankbar für diese höfliche Behandlung.

Kisten mit Mikrofilmen, die die Ereignisse des Cardiff Journal von 1989 archivieren. Sie fragt sich, ob die Original-Zeitungen noch existieren oder ob man sie einfach hat vermodern und zu Staub zerfallen lassen.

Obwohl sie eigentlich auf der Suche nach Todesanzeigen ist, sticht Clare sofort eine Schlagzeile auf der Titelseite des Cardiff Journal vom 8. Januar 1989 ins Auge:

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