Joyce Oates - Cardiff am Meer

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In diesem Band mit vier bisher unveröffentlichten großen Erzählungen der bekannten Autorin werdendie Leser wieder einmal in eine Welt schaurig-spannender, psychologisch reizvoller Beziehungen befördert. Auslöser sind Vorfälle, die jedem von uns geläufig sind, sei es aus persönlicher Erfahrung oder durch Medienberichte. Da ist der Telefonanruf eines Fremden – soll ich den Anruf annehmen oder besser nicht? –, eine zugelaufene, herumstreunende Katze – kann sie die Rettung sein? –, die Beziehung einer jungen Studentin zu ihrem Mentor oder ein ungeklärter Selbstmord. In jeder dieser Erzählungen entspinnt sich zwischen den Protagonisten ein psychologisches Geflecht, das Vergangenheit und Gegenwart, Gedanken und Handlungen miteinander verflicht. Im Zentrum stehen bei Oates die bedrohlichen Erlebnisse junger Frauen, die sich in der Gegenwart mit Geschehnissen aus ihrer Vergangenheit auseinandersetzen müssen.
Mit dieser Zusammenstellung ist es dem US-Verleger in einem geschickten Schachzug gelungen, Oates' Herzensanliegen – nämlich aufzuzeigen, wie Frauen in einer häufig psychisch und körperlich brutalen Männerwelt bestehen – in einem kompakten, inhaltlich stringenten Erzählband auf den Punkt zu bringen. Die Erzählungen sind spannend, überraschend, bemerkenswert. Die roten Fäden, die sich vom ersten Satz bis zur endgültigen Auflösung auf der letzten Seite durch die Geschichten ziehen, sind sprachlich fein durchdacht und auf höchstem literarischen Niveau.

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Clare fragt sich, warum er ihr dies alles erzählt. Gibt es irgendein Geheimnis, das das Testament ihrer Großmutter umgibt? Eine Art legaler Unregelmäßigkeit? Sie hört fasziniert zu, als er von den Lacey-Schwestern, Elspeth und Morag – »Ihre respekteinflößenden Großtanten – die beiden ledig gebliebenen Schwestern einer längst vergangenen Ära« spricht. Beide Frauen, Elspeth und Morag, schlossen ihr Pädagogikstudium in den 1960er-Jahren in der Universität von Maine ab. Beide wurden Lehrerinnen. Morag unterrichtete Mathematik und leitete das Bogenschützen-Team der Schule. Beide Frauen waren aktive Mitglieder der Gemeinde St. Cuthbert. Ihr Neffe Gerard – Maude Donegals jüngerer Sohn – besuchte mit Anfang zwanzig das Jesuitenseminar in Portland.

»Man sagte damals, dass Gerard eine sehr vielversprechende Karriere vor sich habe. Zu jener Zeit kannte ich Gerard natürlich noch nicht – ich wurde erst anschließend auf ihn aufmerksam.«

Anschließend? Clare stutzt.

Fischer sagt Clare, dass er die Familie Donegal ursprünglich durch Leland Donegal kennengelernt hatte, der nach der Pensionierung eines älteren Teilhabers in Fischers Anwaltskanzlei sein Mandant wurde. Leland hatte das Holzunternehmen der Familie Donegal – »eine jener alten Familien in Maine, die durch das Abholzen von Wäldern ein Vermögen verdient haben« – geerbt und es nach Cardiff-Maßstäben zu großem Wohlstand gebracht.

Wie sich später herausstellte, hatte Leland sich nicht sehr gut um seine Geschäfte gekümmert. Sein Wunsch war es, als berühmter Wohltäter in die Geschichte einzugehen, wie die Carnegies und die Rockefellers. Es müssen Millionen von Dollar gewesen sein, mit denen er Stipendien für amerikanische Studenten finanziert hat, Museen und Colleges, Krankenhäuser und die Kirche unterstützte – bis irgendwann sein Reichtum zur Neige ging.

»Offensichtlich passierte ihm dann etwas sehr ›Unangenehmes‹. Leland hatte dem Jesuitenseminar, in dem Gerard eingeschrieben war, eine Million Dollar zugesagt, aber dann – musste er diese Zusage zurücknehmen, eine Schmach für die ganze Familie. Und es gab noch eine Reihe ähnlicher Absagen.«

Clare möchte mehr über Gerard in jungen Jahren wissen: War er damals schon so menschenscheu, auf gewisse Art behindert, entstellt? Oder war ihm etwas passiert? Allerdings möchte sie bei Lucius Fischer auch nicht den Eindruck hinterlassen, sie sei eine neugierige Person.

»Und – meine Eltern? Sind sie …«

Clare zögert. Denn sie kennt die Antwort.

Falls Clares Frage Fischer verwirrt, so ist er doch zu sehr Gentleman und zu sehr Profi, als dass er seine Verwirrung durchblicken ließe.

»Ihre Eltern, Miss Seidel? Sie wissen doch sicher – leider sind sie nicht mehr am Leben.«

Nicht mehr am Leben . Eine eigenartige Formulierung.

»Sie sind gestorben, meine Liebe – verstarben – am 6. Januar 1989.«

»Ah. Ich verstehe.« Ein ausdrucksloses Lächeln. Clare wischt sich die Augen. Selbst jetzt ist sie sich nicht sicher, ob sie es richtig verstanden hat. »Sagten Sie – beide? Ich meine … alle beide

»Leider ja. Alle beide.«

»Am selben Tag? Beide – gleichzeitig?«

»Hat Sie niemand informiert, Miss Seidel?«

»Ich – ich – glaube schon, doch. Aber …«

Natürlich weiß Clare Bescheid. Hat es immer gewusst. Muss es gewusst haben. Die Seidels haben es ihr erzählt. (Oder?) Aber das ist viele Jahre her. Ganz sicher ist das viele Jahre her.

Was für ein bemitleidenswerter Gedanke, dass einer oder beide Elternteile möglicherweise noch am Leben seien und dass sie, Clare, hier in Cardiff mit ihnen »wiedervereinigt« würde. Sie hat auf einmal das Bedürfnis laut zu lachen, ein hartes Lachen.

Bitte hilf mir. Ich bin so einsam. Bitte .

Clare schüttelt den Kopf, um ihn freizubekommen. Was um Himmels willen hat sie nur für Gedanken! Blut schießt ihr ins Gesicht und sie hat Angst, der (verdutzte, verwirrte) Anwalt könne ihre Gedanken lesen.

Steife, entschuldigende Worte von Fischer: »Es tut mir leid, dass ich Sie so aus der Fassung gebracht habe, Miss Seidel. Wenn ich irgendwie …«

»Ja. Sagen Sie mir bitte: Wie sind meine Eltern gestorben?«

»Wie Ihre Eltern starben ? Also, ich glaube – das wurde nie mit Sicherheit bestätigt. Ich bin nicht mit allen Einzelheiten des Falles vertraut, weil ich zu jener Zeit nicht in Cardiff gelebt habe …« Fischer wählt seine Worte sorgsam, er zögert. »Der beste Rat, den ich Ihnen geben kann, ist der, die Todesanzeigen zu lesen, Miss Seidel. Und andere öffentlich verfügbare Dokumente. Wahrscheinlich können Sie die Todesanzeigen nicht online abrufen, aber es ist auf jeden Fall möglich, sie im Cardiff Journal auf Mikrofilm in der Zentralbibliothek einzusehen. Das wäre eigentlich die beste Idee.«

»Sie sind bei einem Unfall gestorben? Bei einem Autounfall?«

»Kann sein, dass es eine Art Unfall war. Möglich. Aber ich glaube, Sie sollten das nachlesen. Ich rate Ihnen, das nachzulesen.«

»Was für eine Art Unfall war es denn?«

Clare hat ein flammendes Inferno auf der Autobahn vor Augen. Ein Sattelzug, ein zermalmter PKW. Sie fragt sich plötzlich, warum sie damals nicht mit ihren Eltern in diesem Auto war. Wo war sie denn in jenem Moment?

»Ich habe versucht, es Ihnen zu erklären, Miss Seidel – ich habe zu jener Zeit nicht in Cardiff gelebt und hatte auch beruflich damals nichts mit Ihrem Großvater Leland Donegal zu tun.«

Pause. Zu viele flüchtige Informationen, um sie alle zu verarbeiten. Clare fühlt sich wie gefangen in einem bergab rasenden Auto auf einer kurvenreichen Straße. Außerstande zu steuern, außerstande zu bremsen.

Mit der Absicht, das Thema zu wechseln, fragt Fischer Clare, ob sie Kaffee möchte. »Unsere Sekretärin bringt Ihnen gerne einen, wenn Sie möchten.«

Clare lehnt ab, bedankt sich aber herzlich. In ihrer derzeitigen, leicht verletzlichen Gemütsverfassung werden kleine Freundlichkeiten hochgeschätzt.

Noch immer ist Fischer bemüht, Clare vom Tod ihrer Eltern abzulenken. Deswegen fragt er sie, übertrieben höflich, wie ihr Cardiff gefällt. Und ihre Großtanten? Und wie gefiel ihr die Fahrt entlang der Küste von Bryn Mawr?

Clare hört sich selbst herumstottern, nach Antworten suchen. Ein Teil ihres Gehirns versucht eine Art Konversation zu führen.

»Wussten Sie, dass Cardiff ursprünglich Cardiff-by-the-Sea hieß? Aber niemand nennt es mehr so und die meisten der Bewohner haben es auch längst vergessen.«

Es folgen persönliche Fragen, freundlich und zuvorkommend. Fischer bereitet sie sorgfältig vor, denkt sie. Hütet sich, sie in den engen Grenzen seines Büros zu beunruhigen.

Clare erzählt Fischer, dass sie den B.A. an der Universität von Minnesota abgeschlossen hat und einen Ph.D. in Kunstgeschichte an der Universität von Chicago, doch dass sie noch nicht sehr häufig Kunstgeschichte unterrichtet hat. Vielmehr hat sie sich um Forschungsstipendien beworben, um ihre Projektarbeit ungehindert fortführen zu können: Zunächst bekam sie ein Guggenheim-Stipendium, durch das sie frei und selbständig ihre Monografie zu Leben und Werk von Gertrude Stanton Kasebier fertigstellen konnte. Diese Arbeit wurde anschließend von angesehenen Zeitschriften der Kunstgeschichte publiziert und in kleineren Fachmagazinen rezensiert; ihr zweites Stipendium erhielt sie vom Institut für Geisteswissenschaften von Bryn Mawr. Nach dieser Aufzählung gewinnt Clares Leben – ihr schien es bisher immer so spärlich, minimalistisch, teilweise sogar klösterlich – enorm an Bedeutung. Fischer lächelt sie an, offensichtlich beeindruckt. Es liegt eine Art Romantik darin, ein Leben, in kleinen Anspielungen zu beschreiben.

»Ehrlich, Miss Seidel, ich beneide Sie. Sich mit Schönheit zu umgeben, statt mit – Gesetzen.«

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