Joyce Oates - Cardiff am Meer

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In diesem Band mit vier bisher unveröffentlichten großen Erzählungen der bekannten Autorin werdendie Leser wieder einmal in eine Welt schaurig-spannender, psychologisch reizvoller Beziehungen befördert. Auslöser sind Vorfälle, die jedem von uns geläufig sind, sei es aus persönlicher Erfahrung oder durch Medienberichte. Da ist der Telefonanruf eines Fremden – soll ich den Anruf annehmen oder besser nicht? –, eine zugelaufene, herumstreunende Katze – kann sie die Rettung sein? –, die Beziehung einer jungen Studentin zu ihrem Mentor oder ein ungeklärter Selbstmord. In jeder dieser Erzählungen entspinnt sich zwischen den Protagonisten ein psychologisches Geflecht, das Vergangenheit und Gegenwart, Gedanken und Handlungen miteinander verflicht. Im Zentrum stehen bei Oates die bedrohlichen Erlebnisse junger Frauen, die sich in der Gegenwart mit Geschehnissen aus ihrer Vergangenheit auseinandersetzen müssen.
Mit dieser Zusammenstellung ist es dem US-Verleger in einem geschickten Schachzug gelungen, Oates' Herzensanliegen – nämlich aufzuzeigen, wie Frauen in einer häufig psychisch und körperlich brutalen Männerwelt bestehen – in einem kompakten, inhaltlich stringenten Erzählband auf den Punkt zu bringen. Die Erzählungen sind spannend, überraschend, bemerkenswert. Die roten Fäden, die sich vom ersten Satz bis zur endgültigen Auflösung auf der letzten Seite durch die Geschichten ziehen, sind sprachlich fein durchdacht und auf höchstem literarischen Niveau.

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Dieser verdammte Porridge ist so zäh wie Karamellbonbons! Heiße Milch reinzuschütten macht die Sache kaum besser.

»Ist es zu heiß, Liebes? Oder –«

»Nicht heiß genug?«

Die Fürsorglichkeit der Schwestern scheint echt. Clare fragt sich, ob sie je zuvor in ihrem Leben einen Gast im Haus hatten.

Elspeth trägt einen graubraunen, seidenen Morgenmantel mit weiter Schärpe. Er erinnert an irgendeine antiquierte Art von Ballkleid oder Festtagstracht; das Oberteil des Mantels gleitet auf sonderliche Art und Weise auf, wenn sie sich gedankenlos bewegt und legt ein knochiges Dekolleté frei. Dazu hat Elspeth ihr Gesicht so großzügig gepudert, dass sie einem gespenstischen Clown gleicht; ihre bogenförmigen Augenbrauen, die auf Clare am Abend zuvor noch prachtvoll gewirkt hatten, sind heute Morgen zittrig korrigiert, genauso wie der rotorange Lippenstift mit zittriger Hand geführt wurde. Morag, mit Mopsgesicht und plump-gedrungenem Körper und zerzaustem, ungekämmtem Haar, trägt, wie es scheint, einen bequemen Flanellpyjama unter einem Morgenmantel aus grobem Stoff, so wie Jeansstoff. Ihre Augen ruhen vergnügt, etwas schadenfroh, auf Clare.

» Wir mögen unseren Porridge nicht«, sagt Morag verschmitzt. »Ist wohl nicht von der Qualität, wie man ihn im Ritz serviert bekommt.«

»Na ja, er würde unserem Gast besser schmecken, wenn er wenigstens heiß genug wäre. Irgendjemand hat ihn kalt werden lassen, sodass er jetzt fest ist …«

» Irgendjemand hat die Flamme am Herd ausgeschaltet.«

» Irgendjemand muss ja wachsam sein, sonst kommt die Feuerwehr hier die Straße hochgebraust – wieder einmal.«

Clare lächelt unsicher. Sie hat den Haferbrei aufgegeben, hält aber weiterhin den zierlichen Löffel in der Hand, damit ihre betagten Verwandten nicht argwöhnen, sie möge ihr aufwändig zubereitetes Essen nicht.

Jetzt hat sie Zeit, die vierte Person im Raum zu betrachten: ein Mann – von unbestimmbarem Alter –, weder alt noch jung, weder lächelnd noch missbilligend, sowohl Clare als auch den plappernden Großtanten gegenüber gleichmütig, desinteressiert, die Ellbogen auf den Tisch gestützt und vornübergebeugt, einen Löffel in der linken Hand, während die rechte auf der Tischplatte ruht, Finger steif wie Klauen.

Verwunderlich. Diese Person, ein Fremder, kommt Clare irgendwie vertraut vor – seine Züge erinnern an ihre eigenen, indirekt: irgendetwas an der Stellung der Augen oder die Nase …

Er hat einen ausgeprägten spitzen Haaransatz, dunkles, mit grauen Strähnen durchsetztes Haar, ein scharfkantiges Gesicht. Nicht sehr freundlich. Doch beobachtet Clare durch seine halb geschlossenen Augen, heimlich. Neben seiner Porridge-Schüssel, eine längsgefaltete Zeitung.

Beunruhigend, denkt Clare, diese Person hat so viel Ähnlichkeit mit ihr, wie ein enger Verwandter, aber je länger sie ihn betrachtet, desto unsicherer wird sie, ob sie sich das nicht alles nur einbildet.

Er hat eine raue, narbige, gräuliche Haut. Sie hat eine sehr helle, sehr glatte Haut.

Er ist missmutig, kleinlich. Sie lächelt viel, schmeichelt gern.

Es scheint, als ob Essen für diesen Mann eine große Herausforderung darstellt, denn Clare hat bemerkt, dass er seinen Löffel sehr seltsam mit den Fingern der linken Hand hält, die Großtanten ihm allerdings, vor lauter Angst, ihn zu belästigen, gar keine Hilfe anbieten.

Nervenschäden , denkt Clare mit einem Anflug von Mitleid. Und vielleicht auch Gehirnschäden. Sie erkennt einen steinernen, ausdruckslosen Blick in seinen Augen.

»Gerard, mein Lieber! Dies ist eine Nichte von dir – Clare –«

»– eine Nichte, die du noch nicht kennst, mein Lieber. Die wir alle noch nicht kennen – eine große Überraschung …«

Gerard schaut Clare missbilligend an, ohne sie überhaupt richtig zur Kenntnis zu nehmen. Sie ist ein Eindringling, so scheint es; stört sein Frühstück und seine Zeitungslektüre. Er nickt ihr widerwillig zu, murmelt etwas, was Hallo heißen könnte. Oder auch nur ein dunkles Murren war – mh .

»Clare, Liebes, – das ist unser Neffe Gerard, der hier im Haus wohnt – mit uns zusammen –, seit seine Mutter verstorben ist –«

»Der jüngere Bruder deines Vaters, Clare –«

»Nein. Gerard war älter –«

»Nein, war er nicht. Er war jünger …«

»Jünger als Conor – zu jener Zeit. Aber jetzt ist Gerard älter.«

»Na ja, er ist älter geworden. Jedes Jahr, älter geworden.«

»Genau das habe ich doch gesagt! Jedes Jahr, älter

Gerard ist ein magerer Wolfshund, mit eingefallen Wangen, immer auf der Hut, jemand, dem unbehaglich wird, wenn man über ihn redet, als wäre er nicht anwesend. Sein Gesichtsausdruck erinnert an den in Kummer und Qual im siebzehnten Jahrhundert von Alessandro Casolani in Öl festgehaltenen Märtyrer St. Bartholomäus. Clare denkt sich, dass die betagten Großtanten mit ihrem Geplänkel – unter dem Vorwand, freundlich und beschützend sein zu wollen – absichtlich die Geduld ihres Neffen auf die Probe stellen wollen.

»– und trotzdem, du weißt es genauso gut wie ich – Gerard ist nicht alt . Gerard ist –«

»– für uns, immer noch ein Junge.«

Irgendetwas an Gerard scheint entstellt, denkt Clare. Sie ist irritiert davon, dass seine Augen so große Ähnlichkeit mit ihren eigenen haben, sie liegen aber tiefer in den Höhlen, von Schatten umrandet. An seinem Kinn sprießen dünne Haare, und seine Wangen zeigen winzige, matt glänzende Blutspuren, so als ob er sich in Eile oder sehr unvorsichtig rasiert hätte. Sein linkes Ohr sieht geschunden aus, beide Ohren sind gerötet. Er trägt zusammengewürfelte Kleidung, eine braune, lockere Tweedjacke, ein schwarzes T-Shirt, Cordhosen. Die Tweedjacke ist alt und an den Ellbogen durchgescheuert, doch ganz offensichtlich aus hochwertiger Wolle; das schwarze T-Shirt verleiht ihm ein salopp priesterliches Aussehen.

»Hallo! Ich freue mich sehr, dich kennenzulernen – Gerard.«

Eigentlich viel zu vertraulich – Gerard . Clare überlegt sich, ob er von ihr die Anrede Onkel Gerard erwartet hätte.

Obwohl sie sich unwohl fühlt in ihrer Haut, schafft Clare es doch, Optimismus und Freude auszustrahlen. Im Zweifelsfall ist es für eine attraktive jüngere Frau einfach klug, die Naive zu spielen. Sie möchte gemocht werden! – unbedingt. Ist Clare denn nicht Gerards lang verloren geglaubte Verwandte, irrtümlicherweise als Waisenkind weggegeben? Sollte Gerard sie nicht eher anlächeln, mit einem Gesicht, das wundersames Erstaunen ausdrückt, ein herzliches Willkommen?

Sollte Gerard nicht von seinem Stuhl aufspringen, zu ihr hineilen, sie umarmen? – sodass seine starken Arme ihre Rippen zu zerquetschen drohen?

Sollte Gerard nicht ihre Wangen küssen, sie freudig anlachen, mit ihr lachen?

Doch der finstere Gerard bewegt nur leicht seine Schultern unter der Tweedjacke. Clare hört ihn etwas murmeln wie ja oder ah . Kein Zweifel, er ist verärgert, weil er beim Zeitunglesen gestört wird, die gefaltet neben seiner Porridgeschüssel liegt.

»Ich bin Clare. Ich glaube – deine Nichte? Ich meine – eine deiner Nichten …«

Wie absurd! Clare merkt, dass ihr Gesicht brennt, wie peinlich. Als Kind ist man Personen wie Gerard gegenüber leicht verletzlich, genauso wie gegenüber etwas älteren Kindern, die einen mit ihrem undurchschaubaren, scheinbar feindseligen Verhalten einschüchtern; man erkennt, dass sie einen verachten oder zumindest ablehnen, doch man hat keinen Schimmer, warum das so ist, weil man doch eigentlich nichts getan hat, was sie hätte verärgern können. Ohne zu wissen, warum, bemüht man sich unablässig weiter, lächelt bis das Gesicht schmerzt, in der Hoffnung, dem anderen wenigstens ein gleichgültiges Lächeln zu entlocken, wohlwissend, dass alle Bemühungen zum Scheitern verurteilt sind.

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