MARE MANUSCHA
Innenansichten aus Leben und Kultur der Sinti & Roma
Herausgegeben von
Romeo Franz und Cornelia Wilß
Mit Fotos von
Alexander Paul Englert
Wir danken den Förderern für die freundliche Unterstützung:
Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Heinrich Böll Stiftung
Rudolf Augstein Stiftung
Hildegard Lagrenne Stiftung
Faust Kultur Stiftung
© 2019 Edition Faust, Frankfurt am Main
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Kopien, Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Textfassung der Interviews: Cornelia Wilß, Frankfurt am Main
Lektorat: Regine Strotbek
Umschlagfotos: Alexander Paul Englert
(außer unten links: Hamze Bytyci, Foto: Stephanie Ballantine)
Gestaltung: Bayerl & Ost, Frankfurt am Main
Alle Fotos im Buch, wenn nicht anders vermerkt,
von Alexander Paul Englert, Frankfurt am Main
Druck: BELTZ, Bad Langensalza
Printed in Germany
Weitere Titel des Verlags unter www.editionfaust.de
ISBN 978-3-945400-57-9
ePUB 978-3-945400-64-7
VORBEMERKUNG VORBEMERKUNG Auch wenn in jüngster Zeit einzelne Werke der Kunst und Literatur von Roma und Sinti erschienen sind, so liegt kaum ein Buch vor, das Innenansichten aus der Perspektive der Sinti und Roma über ihr Leben und Wirken in Deutschland und Europa vorstellt. Wir – der Verlag, Romeo Franz und ich – fanden den Weg zueinander und entschieden, Kunst und Kultur von Menschen mit Romno-Hintergrund anhand biografischer Interviews und Fotografien zu zeigen. Im Mittelpunkt sollte der Dialog stehen mit einem kleinen Ausschnitt von Künstlerinnen und Künstlern aus den Sparten Theater, Musik, Malerei, Film, Literatur und Fotografie, die mehrheitlich ihren Arbeitsschwerpunkt in Deutschland haben oder vorwiegend in Deutschland und anderen europäischen Ländern rezipiert werden. Zudem lässt der Band Aktivistinnen und Aktivisten aus der Bürgerrechtsbewegung zu Wort kommen. Welche Rolle spielen aber Kunst und Kultur im Spannungsfeld zwischen Minderheit und Mehrheit? Hat der Antiziganismus, also die verbreiteten und tief verwurzelten Ressentiments gegen die Minderheit der Roma und Sinti auf allen Ebenen, das Kunstschaffen dieser Minderheit beeinflusst? Wie hat sich Kreativität unter dem Einfluss des Antiziganismus entwickelt? Kann Kunst das Trauma der Verfolgung überwinden? Welche Zukunftsträume und welche Lebensentwürfe haben „unsere Menschen“, Mare Manuscha , denen wir den Titel des vorliegenden Bandes widmen? Das Buch zeigt mit den Worten von Romeo Franz, „dass Menschen mit Romno-Hintergrund in Europa keine homogene Gesellschaft, vielmehr ganz unterschiedlich sozialisiert und immer Bürgerinnnen und Bürger ihres Heimatlandes sind – und das seit Jahrhunderten. Aber trotz unserer Heterogenität verbindet uns etwas Gemeinsames, und das ist die kollektive Erfahrung, vom Antiziganismus betroffen zu sein, der uns seit Jahrhunderten eine gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft der Mehrheit verwehrt.“ Hören wir zu. Schauen wir hin. Führen wir einen Dialog. – Wir haben uns viel zu sagen. Cornelia Wilß
ALFRED ULLRICH
„Die Katastrophe ist für mich nichts Außergewöhnliches, weil ich in einer Katastrophe lebe“
NEDJO OSMAN
„Ich träume einen Ort für ein Sinti- und Roma-Theater herbei“
ILONA LAGRENE
„Die Bürgerrechtsarbeit war der Inhalt unseres Lebens“
HRISTO KYUCHUKOV
„Bis ich zwanzig war, hieß ich Hussein"
MANOLITO MARIO FRANZ
„Es ist für mich eine große Gnade, eine große Freude, auf hohem musikalischen Niveau arbeiten zu dürfen“
ROMEO GITANO
„Ich mach nur noch mein Ding – es muss mir gefallen“
DEJAN JOVANOVIC
„Ich bin befreundet mit dem Leben und befreunde mich mit mir selbst“
VALÉRIE LERAY
„Orte, die Geschichte schreiben“
IMRICH TOMÁŠ
„Als Maler ist man Komponist, Dirigent und Interpret zugleich, auf gewisse Weise ist man freier“
HAMZE BYTYCI
„Im Maxim Gorki Theater dürfen wir unsere radikale Diversität feiern“
NICOLETA BITU
„Meine Verletzlichkeit hat mich stark gemacht“
RICCARDO M SAHITI
„Die Leidenschaft für die Musik und das Orchester … nur das hat mich gerettet“
ROGER MORENO
„Ich gehöre nicht in dieses System“
Udo Engbring-Romang
SINTI UND ROMA – EIN UNBEKANNTES VOLK?
Christian Petry
ÜBER ROMEO FRANZ
Cornelia Wilß
MARE MANUSCHA … EIN WORT ZUR HERAUSGEBERSCHAFT
BIOGRAFIEN DER MITWIRKENDEN
DANKSAGUNG
Auch wenn in jüngster Zeit einzelne Werke der Kunst und Literatur von Roma und Sinti erschienen sind, so liegt kaum ein Buch vor, das Innenansichten aus der Perspektive der Sinti und Roma über ihr Leben und Wirken in Deutschland und Europa vorstellt.
Wir – der Verlag, Romeo Franz und ich – fanden den Weg zueinander und entschieden, Kunst und Kultur von Menschen mit Romno-Hintergrund anhand biografischer Interviews und Fotografien zu zeigen. Im Mittelpunkt sollte der Dialog stehen mit einem kleinen Ausschnitt von Künstlerinnen und Künstlern aus den Sparten Theater, Musik, Malerei, Film, Literatur und Fotografie, die mehrheitlich ihren Arbeitsschwerpunkt in Deutschland haben oder vorwiegend in Deutschland und anderen europäischen Ländern rezipiert werden. Zudem lässt der Band Aktivistinnen und Aktivisten aus der Bürgerrechtsbewegung zu Wort kommen.
Welche Rolle spielen aber Kunst und Kultur im Spannungsfeld zwischen Minderheit und Mehrheit? Hat der Antiziganismus, also die verbreiteten und tief verwurzelten Ressentiments gegen die Minderheit der Roma und Sinti auf allen Ebenen, das Kunstschaffen dieser Minderheit beeinflusst? Wie hat sich Kreativität unter dem Einfluss des Antiziganismus entwickelt? Kann Kunst das Trauma der Verfolgung überwinden? Welche Zukunftsträume und welche Lebensentwürfe haben „unsere Menschen“, Mare Manuscha , denen wir den Titel des vorliegenden Bandes widmen?
Das Buch zeigt mit den Worten von Romeo Franz, „dass Menschen mit Romno-Hintergrund in Europa keine homogene Gesellschaft, vielmehr ganz unterschiedlich sozialisiert und immer Bürgerinnnen und Bürger ihres Heimatlandes sind – und das seit Jahrhunderten. Aber trotz unserer Heterogenität verbindet uns etwas Gemeinsames, und das ist die kollektive Erfahrung, vom Antiziganismus betroffen zu sein, der uns seit Jahrhunderten eine gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft der Mehrheit verwehrt.“
Hören wir zu. Schauen wir hin. Führen wir einen Dialog. – Wir haben uns viel zu sagen.
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