Mare Manuscha

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In diesem Band melden sich Künstlerinnen und Künstler mit Roma- oder Sinti-Hintergrund selbstbewusst zu Wort. – Romeo Franz und Cornelia Wilß trafen ihre dreizehn Gesprächspartner und -partnerinnen aus unterschiedlichen europäischen Ländern an verschiedenen Orten in Deutschland. Der Fotograf Alexander Paul Englert hat sie auf ihren Streifzügen begleitet. Seine Porträts und die biografischen Interviews geben einen tiefen Einblick in das Kunstschaffen und das politische Engagement der Befragten.
"Jetzt ist es Zeit, mit den Klischees und Vorurteilen über Homogenität und den Stereotypen über unsere Menschen (mare Manuscha) mit Romno-Hintergrund aufzuräumen. Es ist Zeit, die Opferrolle abzulegen und unseren Beitrag zu den europäischen Kulturen sichtbar zu machen." Romeo Franz
Hören wir zu. Schauen wir hin. Führen wir einen Dialog. – Wir haben uns viel zu sagen.
Gespräche und Beiträge von: Nicoleta Bitu, Hamze Bytyci, Udo Engbring-Romang, Manolito Mario Franz, Lore Georg, Romeo Gitano, Ewald Hanstein, Dejan Jovanovic, Hristo Kyuchukov, Ilona Lagrene, Reinhold Lagrene, Valérie Leray, Roger Moreno, Nedjo Osman, Riccardo M Sahiti, Imrich Tomáš, Alfred Ullrich

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Cornelia Wilß:Welche Rolle spielt es in diesem Zusammenhang, dass ihr beide Künstler seid? Ist die Chance, sich von den Zuschreibungen anderer zu befreien, in der Welt der Künste nicht viel größer als in anderen Berufen?

Romeo Franz:Ich nutze die Kunst nicht mehr als ein Instrument. Ich muss mich nicht mehr beweisen. Ich gehe mit meinen Fähigkeiten viel selbstverständlicher um. Auf eine gewisse Weise bin ich abgeklärter als früher.

Nedjo Osman:Ich bin seit 37 Jahren in der Theaterwelt und habe mich darin behauptet. Das ist der Grund, warum ich gerne mit jungen Leuten arbeite. Ich möchte, dass sie sich entwickeln können, dass sie der Gesellschaft, in der sie leben, ihre Fähigkeiten und Talente zeigen. Ich selbst habe kein Problem, inmitten der Gadje zu leben. Die wissen genau: Ich bin Nedjo Osman!

Cornelia Wilß:Sie haben 1995 das „Pralipe“-Theater verlassen und in Köln mit Nada Kokotovic das Theater „TKO – Europäisches Roma Theater“ gegründet – mit großem Erfolg. Gehen die Kölner ins Roma-Theater, weil sie den Schauspieler Nedjo Osman sehen wollen oder weil sie ein Roma-Theater besuchen möchten?

Nedjo Osman:Das ist eine gute Frage. Ist es wichtig, dass es ein Roma-Theater gibt oder ob ich ein Roma-Schauspieler bin? Das ist doch eine Frage, die man deutschen Schauspielern auch stellen könnte: Ist es wichtig, ein deutscher Schauspieler zu sein oder an einem deutschen Theater zu arbeiten? Ja oder nein? Ja, denn es betrifft ganz wesentlich die Kultur und die Sprache eines Volkes. In unserem Haus wird die Kultur der Roma gespiegelt. Für uns Roma ist es wichtig, zu sehen, dass unsere Kultur sehr vielfältig ist, dass unsere Künste sich nicht nur in der Musik und im Tanz ausdrücken. Darin sind wir Experten, aber es gibt noch viel, viel mehr.

Mein Traum ist ein Gebäude, an dessen Fassade „Roma- und Sinti-Theater“ steht. Es geht um einen virtuellen und konkreten Raum für uns Roma. Wann sich dieser Traum erfüllt? Ich weiß es nicht. Aber ich arbeite darauf hin, weil wir hier in Köln und auch anderswo in diesem Land kein richtiges Theater für Roma und Sinti haben. Ich bin das Theater! Ich will mich auch nicht mehr damit abfinden, dass wir vielleicht ein Projekt machen können. Das ist doch keine Lösung! Mein Traum ist es, mit professionellen Schauspielern und Schauspielerinnen ein Sinti- und Roma-Theater, das institutionell abgesichert ist, aufzubauen und bald eine Akademie, einen festen Ort für die Kunst und Kultur der Roma, zu gründen.

Cornelia Wilß:Wie ist das TKO im Kölner Kulturbetrieb verankert?

Nedjo Osman:Unser Theater ist in der Kölner Theaterlandschaft bekannt. Das TKO wird vom Kulturbüro und von anderen Stiftungen finanziert.

Cornelia Wilß:Welche Stücke stehen auf dem Spielplan?

Nedjo Osman:Wir spielen verschiedene Sachen, von Heiner Müller, den ich sehr mag, bis Shakespeare, aber wir bearbeiten auch immer Roma-Themen, zum Beispiel in Rukeli , einem Schauspiel über den Sinto-Boxer Rukeli, den die Nazis im Konzentrationslager ermordet haben, aber auch in dem Theaterstück Schwarzbrot , in dem es um Abschiebung geht, und in ZigeunerSchnitzel .

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Szenenfoto aus Rukeli Foto: TKO-Theater

Cornelia Wilß:Wie war es für Sie, sich als Roma-Künstler in der deutschen Kulturszene zu behaupten?

Szenenfoto aus Schwarzbrot Foto TKOTheater Schwarzbrot Abgeschoben 20 - фото 21

Szenenfoto aus Schwarzbrot Foto: TKO-Theater

Schwarzbrot: „Abgeschoben – 20 Jahre lebte sie in Deutschland, hier unter uns. Und plötzlich fliegt sie raus. Irgendwohin. Gezerrt. Getreten. Verfrachtet. Ohne Vorbereitung. Willenlos. Wie ein Stück Vieh. Der Boden unter ihren Füßen reißt weg. Die Luft zum Atmen bleibt aus. So passiert es Vera. Und Trajo. Doch er hat nicht dasselbe Schicksal. Seines ist schlimmer. Als Rom hat er sich so extrem angepasst, dass er sich selbst verlor. Zwischen Gewinn und Verlust. Zwischen Rom und Nicht-Rom. In dieser Situation treffen sie sich. Unerwartet. Beide fremd in unserer Gesellschaft. Schlagen wie Meteoriten aufeinander ein. Beide verzweifelt. Er zwischen Pflicht, Verständnis, Mitgefühl. Sie zwischen Mutterinstinkt, Verlorenheit, Liebe. Sie finden und verlieren sich. Sofort. Schonungslos. Tragisch.“

Szenenfoto aus ZigeunerSchnitzel Foto TKOTheater ZigeunerSchnitzel Am - фото 22

Szenenfoto aus ZigeunerSchnitzel , Foto: TKO-Theater

ZigeunerSchnitzel: „Am Beginn der Suchbewegung, die zu dem Theaterstück ZigeunerSchnitze l führt, stehen zwei Texte. Beide setzen sich über mehrere Generationen hinweg mit dem Leiden der Roma auseinander: In Katzenstreu begegnet Stefan Horvath dem Terror des 4. Februar 1995, einem Attentat, bei dem vier Roma aus Oberwart in Österreich ihr Leben verloren. Anlässlich dieses Verbrechens schrieb Elfriede Jelinek 1996 das Theaterstück Stecken, Stab und Stangl . Es richtet sich nicht nur gegen die monströse Untat selbst, sondern auch gegen den medialen Umgang damit und den Chor der Trauermoderatoren.

Diese Texte verweben tatsächliche und fiktive Ereignisse zu einem dichten theatralischen Netz, an dem die Emotionen und Fantasien wie Tautropfen kondensieren.“

Nedjo Osman:Vielleicht hätte ich es leichter gehabt, wenn ich nicht gesagt hätte, dass ich ein Rom bin. Aber ich habe nie verleugnet, wer ich bin. Viele sprechen nicht gerne darüber, dass sie einen Roma-Hintergrund haben. Es ist nicht so einfach, sich als Schauspieler aus einer Roma-Familie in der deutschen Gesellschaft durchzusetzen. Ich habe an vielen Theatern gespielt, in Düsseldorf, in Köln, in Saarbrücken, in Frankfurt. Da trittst du in Konkurrenz mit den anderen deutschen professionellen Schauspielern. Das ist normal, aber als „Zigeuner“ stehst du unter besonderer Beobachtung. Kann der das überhaupt? … Aber wie gesagt, wir Roma müssen gut sein!

Cornelia Wilß:Sie haben vorhin gesagt, Ihr Traum sei es, ein professionelles Sinti- und Roma-Theater aufzubauen.

Nedjo Osman:Ja! Ich trage schon lange die Idee in mir, eine Akademie zu gründen. Das kann in Deutschland sein. Ich bin in Skopje geboren, und früher habe ich gesagt, Jugoslawien ist mein Land. Aber die Länder Ex-Jugoslawiens heute … die sind nicht mehr mein Land. Da spielen jetzt zu viele Nationalismen eine Rolle. Was habe ich damit zu tun? Gar nichts. Der gesellschaftliche Zusammenhalt ist zusammengebrochen.

Cornelia Wilß:Sie haben kein Land, in dem Sie heute zu Hause sind?

Nedjo Osman:Mein Land ist Nippes. 1In Köln sind die Leute normal, nicht so arrogant wie in Düsseldorf. Du hast sofort Kontakt, wenn du es willst. Das ist in Berlin anders. In Berlin brauchst du Zeit, bis du reinkommst.

Cornelia Wilß:Können Sie mit dem Begriff „Heimat“ etwas anfangen?

Nedjo Osman:Heimat ist meine Sprache. Heimat ist mein Gefühl. Indien, das Herkunftsland der Roma, ist unsere Geschichte. Aber ich bin Europäer.

Heimat ist meine Sprache Heimat ist mein Gefühl Indien das Herkunftsland - фото 23

„Heimat ist meine Sprache. Heimat ist mein Gefühl. Indien, das Herkunftsland der Roma, ist unsere Geschichte. Aber ich bin Europäer.“

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