»Na dann«, Dave schob sich zurück in mein Sichtfeld, sein Augenmerk jedoch auf Jayson gerichtet, »fangen wir mit dir an?«
»Okay, klar.«
Während Jayson zu der breiten Sonnenliege hinüberging und sich darauf kniete, wandte Dave sich noch einmal direkt an mich.
»Nervös?«
»Nicht wirklich«, entgegnete ich und sprach damit die Wahrheit aus. Ich war nicht nervös in einem Sinne von Unsicherheit, da ich nicht wusste, was auf mich zukam. Ich wusste es. Auch wenn all die Drehs bei Black Tail vollkommen anders abgelaufen waren, als dieser hier es tun würde. Ich wusste, was auf mich zukam. Wusste, was auf Jayson zukam. Ich war so oft in seiner Position gewesen. Und doch auch nicht. Ich war nicht wie er gewesen. Diese Erkenntnis war es, die mir dieses Krampfen im Bauch und dieses Ziehen in den Eiern gleichermaßen bescherte.
»Okay, gut.« Tracy lächelte mir zu, während Dave bereits mit der Kamera in der Hand zu Jayson hinüberging. »Dann sieh schon mal zu, dass du gleich einsatzbereit bist.«
Es war unschwer zu erraten, was Tracy meinte. Während sie sich endgültig von mir ab- und ebenfalls Jayson zuwandte, der sich mittlerweile auf der Sonnenliege in Position gerekelt hatte, griff ich an den Bund meiner Cargoshorts. Lachsfarben, mit Schnürung vorne, nichts drunter – so, wie die Art Direktorin mich vorab per Mail angewiesen hatte. Ich nahm mir die Zeit, einmal tief durchzuatmen, ehe ich die Verschnürung löste und die Shorts vorne auseinanderzog. Mein Blick huschte zu Jayson, fing den seinen ein. Sein Zwinkern, ehe er sich wieder voll auf die Kamera konzentrierte. Begleitet vom leisen Klicken des Auslösers griff ich nach meinem Schwanz.
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»Okay, das haben wir.«
Mit Mühe unterdrückte ich das enttäuschte Seufzen, als Daves Worte an meine Ohren drangen. Nur einen Moment später entließ Jayson meinen Schwanz mit einem leise ploppenden Geräusch aus seinem Mund. Speichelfeucht und schwer kam er auf meinem Bauch zum Liegen, ebenso feucht glänzend wie Jaysons Lippen. Mit einem vielsagenden Grinsen wischte er sich mit dem Handrücken einen dünnen Speichelfaden vom Kinn. Wegen mir hätte er ihn exakt dort lassen können, ich hätte ihn nur zu gern abgeleckt.
Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, dass Dave sich erhob, sich bereits in Richtung der Sonnenliege in meinem Rücken wandte. Jayson machte Anstalten, sich neben mir am Poolrand aus dem Wasser zu stemmen, doch ehe er dazu kam, fing ich ihn unter Wasser mit meinen Beinen ein, zog ihn mit dem Druck meiner Schenkel näher an mich heran. Das überraschte Luftholen saugte ich von seinen Lippen, schob meine Zunge dazwischen. Ein Spiel, auf welches Jayson sofort einstieg, wenn auch nur kurz. Überhaupt schien er ein Typ zu sein, der gern küsste. Mehr, als für die Kameras nötig gewesen wäre. Aber er war auch konzentriert bei der Sache. Nicht auf eine Weise, die ihn verkopft oder gar verkrampft wirken ließ. Im Gegenteil, er erschien mir locker und entspannt, reagierte dabei auf kleinste Anweisungen von Tracy oder Dave. Man merkte ihm an, dass er das Business kannte – und liebte.
Etwas, das ich von mir bislang nicht hatte behaupten können. Einer der Hauptgründe, weswegen ich mir mit meiner Entscheidung zur Rückkehr so lange Zeit gelassen hatte.
Don und Harold hatten gezweifelt. Mehr noch als ich selbst. Doch jetzt und hier, mit Jaysons Lippen an meinen und mit dem Gefühl, wie sich sein Schwanz durch den nassen Stoff seiner Speedo hindurch gegen meinen Oberschenkel drückte, keimte neben Zuversicht auch eine ordentliche Portion Trotz in mir auf.
Für Angel mochte das Pornobusiness die Hölle gewesen sein. Angel mochte gefallen sein. Aber Mason war gerade erst dabei, aufzustehen. Vor der Kamera. Vor Steves Augen. Irgendwann.
»Schätze, damit kann ich arbeiten«, raunte Jayson nahe an meinem Mund und brachte mich dadurch, dass er meine Worte von vorhin benutzte, zum Lachen. Energisch machte er sich von mir los und zog sich aus dem Wasser. Ich stand ebenfalls vom Poolrand auf, um ihm hinüber zu der ausladenden, mit dicken cremefarbenen Polstern bestückten Rattanliege zu folgen.
Als ich an Tracy vorbeiging, warf diese einen prüfenden Blick auf meinen Schwanz, der prall zwischen den geöffneten Schnüren der Shorts herausragte. »Ich würde sagen, Mason ist bereit. Wie sieht’s bei dir aus, Jay?«
»Bin so weit startklar, aber hey, ihr habt mir Masons Zunge an meinem Arsch versprochen.«
»Du hast es gehört«, meinte Tracy grinsend und bedeutete mir mit einem Nicken, mich zu Jayson zu gesellen, der sich bereits bäuchlings auf den Polstern ausgestreckt hatte. »Wie gesagt, ich überlasse es euch, was ihr uns anbietet. Ich fände es schön, wenn du dir erst mal ein wenig Zeit lässt, Mason, es spielerisch angehst.«
Meinen Blick fest auf Jayson gerichtet, streichelte ich gedankenverloren meinen Schwanz. Verfolgte für einige Sekunden den Film, der unweigerlich vor meinem inneren Auge ablief, wenn ich Jayson so betrachtete. Ich krallte mich mit Blicken an seinem vom nassen Stoff nur unzureichend bedeckten Arsch fest, als ich an Tracy gewandt nachhakte: »Spielerisch im Sinne von am Schwanz entlangknabbern, solange er die Speedo noch trägt, langsam auspacken und … Oh, oder soll ich ihm die Speedo anlassen, während ich ihn lecke?«
Ich vernahm wohl Tracys Luftholen, als wollte sie mir antworten, doch es war Jaysons Stimme, die zuerst an meine Ohren drang: »Mmmh, erzähl weiter …«
»Ja, genau so was«, unterbrach Tracy ihn und ich zwang mich, dann doch meine volle Aufmerksamkeit auf sie zu richten. In ihren Augen stand ein elektrisiertes Funkeln. »Schön, ihr habt eine gute Chemie zusammen. Aber denkt dran, ihr müsst noch ein paar Szenen durchhalten.«
»Schon klar«, raunzte Jayson von der Liege aus und blinzelte mir auffordernd zu, als ich mich in Bewegung setzte, um mich zu ihm zu knien. Ich nutzte die verstreichenden Sekunden, um noch einmal tief durchzuatmen, mich zu sammeln. In meinen Lenden pochte es im selben Takt, in dem auch mein Herz in meinem Brustkorb schlug. Ich lauschte dem dumpfen Klang, spürte meinem Puls nach, bis Dave neben uns verkündete: »Okay, ihr könnt loslegen.«
Ich schenkte ihm und der Kamera direkt neben uns nur einen kurzen Moment der Aufmerksamkeit. In der Sekunde, in der ich nach Jayson griff, meine Hände an seine Flanken legte und von dort zu seinem festen Hintern streichelte, manifestierte sich das vage Pochen in meinem Unterleib zu einem sehnsüchtigen Ziehen in meinen Eiern. Professioneller Dreh samt Zwischenrufen und Regieanweisungen hin oder her, ich war scharf auf Jayson, und dass er sich dessen anscheinend sehr bewusst war und wissentlich mit meiner Lust auf ihn spielte, verlieh dem Ganzen seinen eigenen Reiz. Nicht diesen Reiz, nach dem ich heimlich hungerte, aber …
Ruckartig zog ich ihn am Becken weiter zu mir, sein überraschtes Keuchen vertrieb, was keinen Platz in meinen Gedanken haben durfte. Wenigstens nicht jetzt.
Wie von Tracy gewünscht, verwendete ich viel Zeit darauf, Jayson auf neckend anheizende Art zu reizen. Mal strich ich lediglich mit den Fingerspitzen über seinen unteren Rücken und die Rundung seiner Pobacken, mal griff ich fest hinein. Mal küsste ich mir einen sachten Weg über seine Haut, mal malträtierte ich sie mit den Zähnen, nur um die geröteten Stellen gleich darauf mit weiteren Küssen und Zungenstreichen zu bedenken.
Die wenigen Anweisungen, die Tracy oder Dave mir gaben, nahm ich zwar wahr und reagierte auf sie – sei es, indem ich kurz innehielt, bis Dave die Kamera neu positioniert hatte oder indem ich eine bestimmte Berührung wiederholte, damit er sie noch einmal einfangen konnte –, doch auf angenehme Weise hatte ich nie das Gefühl, von einem der beiden gelenkt zu werden. Tracy und Dave und die Kamera waren zwar da, doch das Innehalten, Zurückweichen und wieder Annähern gaben dem, was ich mit Jayson tat, lediglich eine andere Art des Kicks. Und spätestens als ich Jayson auf Tracys Anweisung hin auf den Rücken drehte und ihm endlich die Speedo vollends herab- und auszog, wurde überdeutlich, dass auch er sich in den letzten Minuten vollkommen auf mich und meine Berührungen für ihn eingelassen hatte.
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