Ilse Wellershoff-Schuur - Resilienz

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In einer Folge von Briefen, die unter dem Eindruck des Lockdowns im Frühjahr 2020 entstanden sind, stellt Ilse Wellershoff-Schuur dar, was man tun kann, um innere Widerstandskräfte zu steigern und verloren gegangene Balance zurückzugewinnen. Ihre Ansätze vereinen individuelles Üben mit dem Umgang mit dem Beichtsakrament.

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Rudolf Steiner war nicht Arzt oder Psychologe, seine Rolle war die eines Lehrers in geistig-seelischer Schulung. Er sprach zu Interessenten seiner geistigen Forschungen, die sich selbst auf einen inneren Weg begeben wollten, der sie dazu führen sollte, Wahrnehmungen in den Bereichen des Daseins zu machen, die sich unseren normalen Sinnen in der Regel nicht von selbst erschließen. Sie strebten nach einem »Schwellenübertritt« in übersinnliche Gefilde, als Erkenntnissucher, die ihr Weltbild vervollständigen und die Wirklichkeit umfassender kennenlernen wollten.

In dieser Zeit begann sich bei wissenschaftlich denkenden Menschen das Bewusstsein zu entwickeln, dass die Naturwissenschaft allein nicht zu einem ganzheitlichen Bild des Menschen, des Lebens, der Erde führen kann. Eine Erweiterung der sinnlichen Wahrnehmung erschien als Silberstreif am Horizont einer zweigeteilten Welt, in der das naturwissenschaftliche Dogma das kirchliche abzulösen begann – ohne zu einem wirklich integrativen Bewusstsein zu führen, in dem auch eine Welt ihren Platz hat, die über die Begrenztheiten der menschlichen Wahrnehmungsfähigkeit hinauszugehen vermag.

Man darf sich die in den theosophisch-anthroposophischen Kreisen angestrebte Bewusstseinserweiterung nicht vorstellen wie eine Art Vordringen in eine abgetrennte, irgendwie psychedelische Region des Daseins, das man aus einer Neugier heraus erkunden wollte. Vielmehr brachten unterschiedliche Entwicklungen zu Beginn des 20. Jahrhundert es mit sich, dass eine erste Offenheit dafür entstand, das nicht mit den bekannten Sinnen Fassbare als immer und überall anwesend in der sinnlichen Welt zu empfinden, nur eben nicht als so ohne Weiteres wahrnehmbar. Das Erschließen dieser Gebiete der Wirklichkeit war von demselben Erkenntnisdrang getragen wie die Suche nach naturwissenschaftlichem Wissen.

Tatsächlich sind wir hundert Jahre später mehr oder weniger alle in einer vergleichbaren Lage, denn wir haben es heute mit einer Menschheit zu tun, die mit viel größerer Selbstverständlichkeit mit den Phänomenen jenseits dieser »Schwelle« umgeht, auch wenn das alltägliche Leben eher von den Ergebnissen der Erkenntnisarbeit der mess- und wägbaren Naturwissenschaft, der Berechenbarkeit und auch von entsprechend materialistischen Kosten-Nutzen-Abwägungen geprägt ist:

Wir sprechen von Gedanken , die den Phänomenen zugrunde liegen, von Naturgesetzen , die in ihnen wirksam sind, von den wenig berechenbaren Grundlagen des lebendigen Lebens (zum Beispiel in den Human- und Lebenswissenschaften Medizin oder Biologie), die nicht nur physikalisch-chemisch erklärbar sind, von Stimmungen und Gefühlslagen , auch von Kommunikation jenseits des sinnlich Erfassbaren , von den realen Wirkungen der Zuwendung, des Interesses oder auch der negativen Gedanken und sogar von Erlebnissen mit Verstorbenen, Ungeborenen, Engeln und Schutzgeistern . All das ist sinnlich nicht verifizierbar, aber es umgibt uns und hat seine Wirkungen, obwohl wir in dieser Welt noch relativ desorientiert umherirren.

Insofern sind wir heute alle »Einzuweihende«, »Mysterienschüler«, Wahrheitssucher in einem höheren Sinne. Gerade weil wir geprägt sind von der Suche nach einer vollständigeren und objektiveren Erkenntnis, wie sie dem alltäglichen Leben mit den Naturwissenschaften im besten Sinne immanent, aber wenig bewusst ist, können wir uns nicht damit zufriedengeben, einfach zu denken »Das ist halt so« und »Wir wissen es nicht, und wir werden es auch nicht wissen können« – » Ignoramus et ignorabimus «, wie der Physiologe Emil du Bois-Reymond es schon zu Rudolf Steiners Zeiten ausdrückte. Tatsächlich werden wir auf diese Weise nicht zu eindeutigen Antworten gelangen, zu letztgültigen Zielen, aber die Fragen auf dem Wege, die zu immer neuen Fragen führen, helfen uns, in unserer Entwicklung weiterzukommen und uns damit einigen Wahrheiten immer mehr anzunähern.

Rudolf Steiner hat den Menschen, die erste Schritte auf diesem unbekannten Terrain machten, dringlichst angeraten, zunächst dafür zu sorgen, in diesem Suchen nicht den Kontakt mit der Wirklichkeit und damit die seelische Gesundheit zu verlieren. Die Übungen, die er dafür gab, hatten nicht die übersinnliche Erkenntnis selbst zum Ziel. Daher nannte er sie »Nebenübungen«, obwohl sie eigentlich der zentrale Punkt in einer Schulung der Seele sein sollten. Ihr Ziel war und ist das Erlangen des Gleichgewichts in der Seele, ohne das jeder andere Schritt wertlos oder im schlimmsten Falle schädlich wirken muss. Denn so wie wir im sinnlichen Leben sehr unterschiedlich auf die Realität schauen und dabei zu ganz verschiedenen Schlüssen kommen, gilt dies erst recht in einer weniger dreidimensional geordneten Wirklichkeit. Die Gefahr ist groß, auf diesem Felde zu verzerrten Wahrnehmungen zu kommen und diese vorschnell für Erkenntnisse zu halten, obwohl sie nur eine individuelle Sicht auf die Phänomene enthalten. Jeder schaut durch seine Brille – und die ist vielleicht dunkel getönt oder rosarot, hat eine verzerrende Sehkorrektur oder einen Schriftzug am unteren Bildrand auf dem »Katholische Kirche«, »Karl Marx«, »Tierschutz«, »Meine Eltern haben mich nicht genug geliebt« oder auch »Rudolf Steiner hat gesagt« steht, je nach Vorlieben … Und dann sehen wir auf alles, was uns unter die Augen kommt, mit dieser Prägung (die auch noch spiegelverkehrt erscheint …). Wie kommen wir zu einer etwas unverzerrteren, objektiveren Wahrnehmung der Welt?

In der gegenwärtigen Lage könnten wir uns auch fragen: Wie bleiben wir bescheiden in Bezug auf unsere persönlichen Erkenntnisse über das große Ganze und das kleine Detail? Wie lernen wir wegzukommen von der Anmaßung, die Wahrheit zu kennen, weil wir aus unserer eigenen Perspektive einen kleinen, vielleicht nur für uns selbst bedeutsamen Ausschnitt sehen? Denn das erweist sich als Voraussetzung für eine auch im Sozialen gesund wirkende Gesinnung.

Das erneuerte Beichtsakrament

Etwa zwanzig Jahre nachdem er die Nebenübungen zuerst beschrieben hatte, war Rudolf Steiner zum Inaugurator zahlreicher lebenspraktischer Bewegungen geworden, die den anthroposophischen Impuls in die Welt trugen und dabei aus den Erkenntnissen heraus wirkten, die in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg in der Bewegung veranlagt worden waren. Spirituell offene Menschen suchten in seinem Umfeld individuelle Wege zu einer neuen Geisterkenntnis, die der Welt dabei helfen sollte, die Verhältnisse in der Nachkriegszeit zu heilen. Die Waldorfpädagogik, die biologisch-dynamische Landwirtschaft, die anthroposophisch erweiterte Medizin, eine Heilpädagogik und Sozialtherapie auf der Grundlage eines Menschenbildes, das Geist, Seele und Leib umfassen sollte, sowie allerlei künstlerische Impulse begannen ihre Arbeit. Sie entwickelten sich in den folgenden Jahrzehnten zunächst in Mitteleuropa und wurden insbesondere in den letzten fünfzig Jahren in vielen Teilen der Welt fruchtbar.

In dieser Zeit entstand auch die als »Bewegung für religiöse Erneuerung« bekannte Christengemeinschaft als eine Art überkonfessionelle, von den bestehenden Kirchen unabhängige und den Sakramenten in neuer Form verpflichtete Gemeinschaft des religiösen Lebens. Im Zentrum stand und steht die erneuerte Messe, und um sie herum begannen die sechs anderen Sakramente als lebensbegleitende »Verwandlungstaten« in der Biografie der Menschen bei unterschiedlichen Anlässen zu wirken: Taufe, Konfirmation, Beichte, Letzte Ölung, Trauung und Priesterweihe.

Die Beichte – in ihrer katholischen Geschichte oft schwer belastet und daher mitunter als unzeitgemäß empfunden – nimmt dabei eine Sonderstellung ein. Anders als die anderen Sakramente ist sie in ihrer Übung nicht etwas mehr oder weniger Einmaliges, sondern kann ganz ausdrücklich lebensbegleitend sein in ähnlichem Sinne wie die Messe, die in der Christengemeinschaft die »Menschenweihehandlung« genannt wird. Zwar muss der religiös handelnde Mensch sie nicht in sein Leben integrieren und schon gar nicht regelmäßig empfangen. Die Verbindung mit diesem Sakrament ist von völliger Freiwilligkeit geprägt. Sie ist aber darauf angelegt, dass sie bei Bedarf immer wieder – gewissermaßen biografiebegleitend – geübt werden kann. Sie dient nicht einer konkreten »Sündenvergebung«, der Beichtende bekommt nicht etwa eine Absolution für sein bisheriges Tun. Deshalb muss er natürlich auch keine Sünden oder Verfehlungen bekennen. Diese werden schlicht als Grundtatsache des Menschseins vorausgesetzt, bis in den Text der Messe hinein, sind aber nicht der eigentliche Anlass dafür, ein Beichtgespräch zu suchen. Vielmehr geht es darum, den roten Faden des Lebens zu suchen, immer mal wieder, und dabei genauer anzuschauen, was mich gerade jetzt weiterbringen kann auf meinem individuellen Weg.

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