Claudia Breitsprecher - Hinter dem Schein die Wahrheit

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Hinter dem Schein die Wahrheit: краткое содержание, описание и аннотация

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Seit ihrer Kindheit verbindet sie eine enge Freundschaft: die eigenwillige Annette Vogl, die in Konventionen gefangene Karin Schmitz und den Außenseiter Holger Baumgartner. Annette entdeckt ihre Liebe zu Frauen, Karin strebt eine Karriere beim Ballett an und Holger möchte Pfarrer werden, aber die strengen Regeln der katholischen Provinz legen ihnen Hindernisse in den Weg, die sie in ihrer Jugend nicht überwinden können.
Als viele Jahre später Karins 17-jähriger Sohn Jacob von Gleichaltrigen verprügelt wird und fürchtet, dass die Schläger ihn als schwul outen, taucht er unter, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Karin ruft Annette und Holger zu Hilfe, und die Suche nach dem Jungen wird für alle drei zum Anlass, sich den Schatten der Vergangenheit zu stellen. Was lange verborgen blieb, drängt ans Licht und ruft Erinnerungen wach an verlorene Liebe, vergebene Chancen und die Suche nach einem Platz in der Welt. Die Gefühle wirbeln durcheinander, und mit jeder Stunde, die Jacob verschwunden bleibt, spitzt sich die Lage zu …

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Ihr Herz schlug schneller. Wo war ihre alte Lieblingsdecke für die Badeausflüge zum Weiher? Ganz sicher hatte sie die Decke nicht weggeworfen, auch wenn sie nach all den Jahren vom häufigen Waschen schon verschlissen war. So viele Erinnerungen zeigten sich jedes Mal, wenn sie mit der Hand darüberstrich. Ihre Lizzy hatte auf dieser Decke gelegen und Annette und Holger auch. Pavel hatte sich bei ihrem ersten Rendezvous auf dieser Decke ausgestreckt. Und Jacob war als Baby darauf herumgekrabbelt. Hatte er sie etwa mitgenommen? Warum? Und wohin?

Sie zog ihre Gartenschuhe an, öffnete die Wohnungstür und eilte zum Carport. Jacobs Fahrrad war nicht da. Wenn er mit dem Fahrrad unterwegs war, konnte er ja nicht weit sein, es sei denn, er war zum Bahnhof geradelt.

Sie ging zurück ins Haus. Ob sie bei ihren Eltern nachfragen sollte? Gewöhnlich machte Jacob einen großen Bogen um sie, und bis zu ihnen würde er nicht mit dem Rad fahren müssen. Aber vielleicht hatten sie ihn auf der Straße getroffen, vielleicht hatte er ihnen etwas gesagt, das sie ihr ausrichten sollten. Sie nahm das Telefon von der Ladestation im Wohnzimmer und wog es in der Hand. Weißt du nicht, wo dein Sohn ist? , würde ihre Mutter fragen. Und ihr Vater? Wenn du zu Hause gewesen wärst, wüsstest du Bescheid . Sie verzog das Gesicht und legte das Telefon auf den Tisch. Es begann zu kribbeln unter der Haut, einmal mehr. Sie atmete flach, atmete schnell, schloss die Augen und hielt sich die Hände vors Gesicht, aber sie konnte sich nicht beruhigen. Sie ging in die Küche, holte den Blister aus der Dose oben links im Regal und drückte eine Tablette heraus. Die verlässlich Tröstende. So nett war der Nachmittag mit ihren Kundinnen gewesen, sie hätte nicht gedacht, heute noch eine zu benötigen. Sie schraubte die Wasserflasche auf, goss ein Glas halbvoll, legte sich die Tablette auf die Zunge, trank und schluckte.

Gleich. Gleich würde es gut sein. Gut für ein paar Stunden. Sie seufzte und entspannte sich. Jetzt konnte sie den Teppich absaugen.

Sie aß allein. Und sie aß wenig. Die Nachrichten im ersten Programm liefen an ihr vorbei, der Krimi langweilte sie, das Buch war zu schwierig an diesem Abend. Sie konnte sich einfach nicht konzentrieren. Stunde um Stunde wartete sie im Wohnzimmer, kauerte im Halbdunkel der gedimmten Stehlampe und starrte die Wände an, die kupferfarben gemusterte Strukturtapete, die sie ausgesucht hatte und die niemand mochte außer ihr. Aber das war egal. Es war ja ohnehin ihr Haus. Sie war es, die es sauber hielt. Sie war es, die es bewohnte. Die anderen waren nur Durchreisende. Pavel war im Grunde schon weg, und auch Jacob würde bald gehen. Sicher würde er sich davonmachen, so schnell er konnte. Vielleicht war er schon fort. Noch einmal probierte sie, ihn zu erreichen. Jetzt war die Mailbox an.

Ihre Augen hatten sich an das Dämmerlicht gewöhnt. Die Falten der Gardine zeichneten sich dreidimensional vor dem Fenster ab, und sie konnte die Konturen der Gegenstände auf dem Couchtisch erkennen; die Kristallschale mit der überreifen Birne darin, das Telefon, das halbgefüllte Wasserglas und die gebundene Ausgabe der Buddenbrooks mit dem Lesezeichen weit hinten zwischen den Seiten. Der in Öl gebannte Schoner hatte die Segel gebläht. Seit einer Ewigkeit schon durchquerte er die Meere über dem Fernseher. Sie hatte das Bild seit Jahren nicht beachtet, aber während sie wartete, kam Leben in die See und auf das Schiff. Winzige Matrosen kletterten in den Masten herum, hielten Ausschau nach Land oder eilten über das Deck. Der Kapitän stand am Bug und sah dem Ziel seiner Reise entgegen. Er hielt die Hände auf dem Rücken gefaltet und schnippte die Daumen gegeneinander. Ein ungeduldiger Mann.

Eigentlich mochte sie keine Segelschiffe. Ihr wurde stets übel auf See vom Schwanken und Schaukeln, und der Gedanke, allein vom Wind getrieben zu werden, war ihr eine Qual. Und doch, das Bild war ein Geschenk ihrer Eltern. Sie hatten es bei der Vernissage eines einheimischen Künstlers auf Sylt gekauft, kurz nachdem Jacob zur Welt gekommen war. Ihr Vater hatte es selbst angebracht, ihre Mutter hatte ihm Dübel und Bohrmaschine gereicht und zufrieden genickt, als es hing. Ein schöner Platz .

Je später es wurde und je stiller auf den Straßen, desto tiefer sank sie in den Sessel, schob die Armbanduhr wieder und wieder in den Lichtkegel der Stehlampe. Angestrengt lauschte sie. Das Brummen des Kühlschranks in der Küche drang ebenso zu ihr durch wie die Tür, die im Nachbarhaus klappte, und der startende Motor eines Autos irgendwo im Dorf. Schließlich verstummten auch die letzten Geräusche. Noch einmal die Uhr. Sie zeigte Viertel nach drei, und Karin ahnte, dass es niemanden gab, bei dem Jacob um diese Zeit noch sein konnte. Die Wirkung der Tablette ließ nach. Sie dachte daran, eine zweite zu nehmen, aber sie hatte sich versprochen, sparsam damit umzugehen. Schließlich warnte der Beipackzettel vor zu häufigem Gebrauch. Und sie wollte sich an die Regeln halten.

Mit der linken Hand umklammerte sie das Gelenk ihrer rechten, grub die Nägel ins Fleisch. Regeln. Ihr ganzes Leben lang hatte sie Rosenkränze gebetet und ihr Zimmer aufgeräumt, hatte gelernt, die Gabel von der falschen in die richtige Hand zu wechseln, hatte die Zahnspange mehr als vier Jahre getragen, Grünkohl erst gekauft, wenn er Frost bekommen hatte, und Zimtsterne erst im Advent. Jeden Winter hatte sie den Gehweg vor dem Haus gestreut, kaum dass die ersten Schneeflocken zur Erde gerieselt waren, hatte die Elternabende in Jacobs Schule besucht und den Mitgliedsbeitrag für den Gymnastikverein stets pünktlich überwiesen. Und doch, am Ende hatte immer nur dieses eine Wort gestanden.

DURCHGEFALLEN.

Sie hatte es ignoriert. Sie hatte es fortgeschoben. Sie hatte es für lächerlich befunden und wieder und wieder das Gegenteil zu beweisen versucht. Sie hatte es in Schach gehalten, aber insgeheim wusste sie, dass es sich noch immer tief in ihrem Inneren verborgen hielt. Es wartete stets auf seine Chance und kroch bei der erstbesten Gelegenheit aus seinem Versteck wie die Made aus verdorbenem Fleisch. Es lauerte beständig, und jetzt drängte es mit Macht hervor. DURCHGEFALLEN, pulsierte es in ihren Adern. DURCHGEFALLEN, stand auf der Tapete, und DURCHGEFALLEN, dröhnte es ihr in den Ohren, als kein Schlüssel sich im Schloss drehen wollte. Das Wort. Es schlug ihr in den Magen, gegen die Brust und verteilte Kopfnüsse. Sie schlang die Arme um ihren Schädel und schloss die Augen. Es half nicht. DURCHGEFALLEN, noch einmal. Das Wort donnerte in ihr und um sie herum, dann drückte es ihr die Kehle zu, bis sie zu ersticken glaubte.

Sie sprang auf, sah sich Hilfe suchend um, erblickte die Schale auf dem Tisch. DURCHGEFALLEN. Das Wort lag neben der Birne, die schon zu faulen begann, wo es sie berührte. Sie hastete vor, griff zu und schleuderte die Schale gegen die Wand. Das Kristall zerbarst in einem Scherbenregen, die Birne rollte zu ihr zurück, aber der Druck auf ihre Kehle verminderte sich. Sie schmiss auch das Glas und die Buddenbrooks . Wasser spritzte durch den Raum, das Buch polterte zu Boden. Nun griff sie das Telefon und holte erneut zum Wurf aus. Aber das Wort war schon geflohen. Sie hielt inne und sammelte sich, spürte, wie der Puls ihr im Hals hämmerte, und hörte das Rauschen in den Ohren. Alles, alles, nur nicht mehr das Wort.

Ihr Herz beruhigte sich nur langsam. Sie betrachtete die Tasten des Telefons, erinnerte sich an das letzte Mal, als sie Pavel wegen Jacob angerufen hatte.

In Prag wäre das nicht passiert. Warum seid ihr nicht hier?

Pavel war nicht wie ihr Vater. Er würde es nicht aussprechen, und doch lägen seine Worte wie ein Surren in der Leitung. Das würde sie jetzt nicht auch noch ertragen. Es surrte schon genug in ihrem Kopf. Aber sie musste mit jemandem reden, auch wenn es mitten in der Nacht war. Noch einmal Holger anrufen? Oder doch lieber Annette? Immerhin war sie Jacobs Patentante und gewöhnlich viel besser über alles informiert, was ihn betraf. Bei ihr war er nicht wortkarg, wenn sie ins Dorf kam. Es wurmte Karin gewaltig, aber jetzt war nicht die Zeit für solch einen Ärger. Vielleicht wusste Annette ja wirklich mehr als sie.

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