Anja Zimmer - Ich habe Licht gebracht!

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"Ich habe Licht gebracht!", ruft die fünfjährige Louise Otto, als sie zum ersten Mal eines der neuen Schwefelhölzchen entzünden darf.
"Licht bringen" – Dieser Vorsatz zieht sich durch Louises Leben wie ein roter Faden. In einer Zeit, in der Bürgermädchen nicht einmal allein aus dem Haus gehen dürfen, bereist Louise ganz alleine Deutschland. Und obwohl es streng verboten ist, Missstände auch nur anzusprechen, wirft Louise in ihren politischen Gedichten, Artikeln und Romanen immer wieder Schlaglichter auf die entsetzlichen Lebensumstände des Industrieproletariats und nimmt sich dabei vor allem der rechtlosen Arbeiterinnen an. Und sie erkennt, dass es keine soziale Gerechtigkeit geben kann, ohne die Gleichstellung von Mann und Frau. Sie fordert – beinahe schmerzlich aktuell – Lohngleichheit und das Recht auf Erwerb für alle Frauen.
Große Hoffnung auf Veränderung bringt schließlich die Revolution, die im März 1848 ihren Anfang nimmt. Louise und die ihr Gleichgesinnten glauben sich schon am Ziel ihrer Wünsche, als in der Frankfurter Paulskirche eine Nationalversammlung entsteht. Um in dieser Aufbruchstimmung für Frauen ein Netzwerk der Solidarität zu schaffen, gründet Louise die erste Frauenzeitung Deutschlands. Einen Unterstützer findet sie in dem jungen Revolutionär August Peters, mit dem sie bald mehr als eine Freundschaft verbindet.
Doch die Gegenrevolution lässt nicht lange auf sich warten: Als der Dresdener Maiaufstand blutig niedergeschlagen wird, sieht sich Louise Bespitzelungen und Verhören ausgesetzt. Ihre Welt verfinstert sich vollends, als sie erfährt, dass August Peters Gefangener der preußischen Armee ist …
Anja Zimmer beschreibt das Leben der Schriftstellerin und Mitbegründerin der deutschen Frauenbewegung Louise Otto-Peters (1819-1895) in einem spannenden Roman und zeigt, dass viele von Louises Forderungen nichts von ihrer Aktualität eingebüßt haben.

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»Liddy hat mir erzählt, dass Sie im Erzgebirge waren. Hat Ihnen die Reise gefallen? – Oh, verzeihen Sie! Ihr Gesicht spricht Bände. War es so schlimm?«

Mit einem heftigen Atemzug sagte sie: »Ach bitte, lassen Sie uns davon schweigen. Ich möchte Ihnen damit nicht den Tag verderben.«

»Sie verderben mir ganz sicher nicht den Tag, Fräulein Otto. Aber ich sehe, dass Sie das noch allzu sehr bewegt. Sie können mir gerne davon erzählen, aber nur, wenn es Ihnen gut tut.« Louise schüttelte den Kopf und schaute in ihr Glas.

»Ja, Reisen verändert uns. – Aber jetzt sind Sie ja hier in Dresden. Hier werden Sie bald auf andere Gedanken kommen. – Interessieren Sie sich für Literatur, das Theater?«

Mit dieser Frage hatte er ins Schwarze getroffen. Er sah Louises Gesicht aufleuchten und schon waren sie in einem regen Austausch über die neuesten Autoren. Louise war überrascht, in einem jungen Mann so viel Schwärmerisches zu finden. Ja, er teilte nicht nur ihr Interesse, sondern auch ihre Meinung über Byron, Bulwer und Shakespeare.

Als sie mitten im Hamlet waren und Herr Müller staunte, mit wie viel Geist Louise die Monologe der Ophelia rezitieren konnte, brach man auf. Die beiden hatten nicht bemerkt, dass der Kellner gekommen war, um zu kassieren. Liddy und ein paar andere Frauen wechselten schon belustigte Blicke, da Herr Müller und Louise alles um sich herum vergessen hatten.

Herr Müller wollte Louise einladen, doch sie bestand darauf, selbst zu zahlen. Gemeinsam verließ die kleine Gruppe die Restauration und machte sich in verschiedene Richtungen auf den Heimweg.

Solange sie gesessen hatten, war niemandem ihr Buckel aufgefallen, aber nun, als sie nebeneinander gingen, bemühte sich Louise sehr um eine aufrechte Haltung. Ihr Hinken konnte sie leicht auf die verschneite Straße schieben und hoffte inständig, dass Herr Müller weder ihr Hinken noch die Mühe sah, mit der sie sich kerzengerade hielt.

Gustav Müller blieb an Louises Seite und wieder vertieften sich die beiden so sehr in ihr Gespräch, dass sie kaum sahen, dass die Dämmerung hereinbrach und obendrein dunkle Gewitterwolken aufzogen. Erst als es von ferne grollte, schauten sie auf. Auch Liddy und eine andere Freundin, die ihnen ein paar Schritte vorausgegangen waren, blieben stehen und schauten sich um.

»Gewitter? Um diese Jahreszeit? Ist das nicht seltsam?«

»Haben Sie Angst vor Gewitter?«, fragte Herr Müller besorgt. Das wies Louise empört zurück.

»Aber wollen Sie trotzdem unter meinen Schirm?«

Im nächsten Moment setzte ein so heftiger Regen ein, dass alle vier nur noch unter den nächsten Hauseingang flohen. Gustav Müller stellte sich mit aufgespanntem Schirm vor die Frauen, um sie vor den stürmischen Böen zu schützen.

Es war ein sonderbares Schauspiel; eben noch waren sie durch die winterliche Stadt gegangen, nun suchten sie Schutz wie vor einem Frühjahrssturm. Blitze zuckten über einen bleigrauen Himmel, wurden gejagt von finsterem Donner, um nur heftiger zu leuchten. Immer schneller folgten Blitz und Donner aufeinander; das Gewitter war direkt über ihnen. Louise hatte noch niemals Angst vor einem Gewitter gehabt und stellte sich neben Herrn Müller, um alles sehen zu können. Selbst bei dem lautesten Schlag zuckte sie kaum zusammen, sondern hielt fasziniert Ausschau nach dem nächsten Blitz, als könne sie sich gar nicht sattsehen an der Vorstellung, die das Wetter gab.

Dabei ergoss sich eine wahre Flut über die Straßen; und wo der Regen auf die gefrorene Erde traf, wurde er sofort zu Eis. Nach wenigen Augenblicken war alles spiegelglatt. An jedem Geländer, jeder Laterne, an den Dachrinnen und Erkern bildeten sich eisige Bärte, als mahne der Winter, dass ein bisschen Regen ihn noch lange nicht vertreiben könne. Gebannt schaute Louise zu, wie sich die Stadt in eine mit Eis überzogene Feenlandschaft verwandelte. Die Nacht hatte nun endgültig Besitz ergriffen von Dresden. Die erleuchteten Fenster warfen ihren Schein hinaus, wo er in Prismen widerschien.

»Sieht das alles nicht wunderschön aus?«, flüsterte Louise, als das Gewitter nachließ.

»Wir sollten zusehen, dass wir schnell nach Hause kommen. Meine Eltern werden sich schon große Sorgen machen«, sagte Liddy.

»Ich fürchte, ›schnell‹ ist keine gute Idee. Schau mal dort drüben!« Herr Müller deutete auf die andere Straßenseite, wo Leute, die ebenfalls Schutz in einem Hauseingang gesucht hatten, sich jetzt mit sehr unsicheren Schritten auf die Straße wagten. Kreischen und Gelächter waren die Folge, denn die Straße bot wenig Halt und führte zu unfreiwilligen Umarmungen.

»Hier können wir nicht bleiben. Ich will mich nicht erkälten. Ihr wisst ja, dass ich morgen die kleine Abendgesellschaft habe. Da kann ich nicht mit einer Triefnase bei euch sitzen.«

»Es wird schon gehen, liebe Cousine. Wir werden einfach nur langsam und vorsichtig gehen, dann kommen wir gut an.«

Herr Müller trat auf die Straße und reichte Louise seine Hand. »Kommen Sie, Fräulein Otto.« Louise nahm seine Hand, dann hakte sie sich bei ihm unter. Liddy und ihre Freundin folgten den beiden.

»Ich habe leider nur zwei Arme. Wenn eine der Damen noch an meine Linke möchte?«, fragte Gustav, indem er sich umwandte.

»Nein, schon gut. Wir kommen zurecht«, war die Antwort. Also ging Louise alleine an Herrn Müllers Arm, wohl beschirmt und sicher.

»Wo waren wir stehengeblieben? – Ich denke, beim Hamlet!«, sagte er und schon nahmen sie ihren Faden wieder auf.

Louise ging wie traumverloren durch die Stadt. Sie spürte, wie Herr Müller auf die kleinste Unsicherheit, das leiseste Straucheln reagierte und fürsorglich seine Linke über ihre Hand legte. Als sie an der Frauenkirche waren, hatten sie schon Schiller und Byron abgehandelt und kamen leise auf ihre Familien zu sprechen. Louise erzählte ihm vom Tod ihrer Eltern, Herr Müller hatte vor kurzem seine Mutter verloren.

Sie fand in ihm so viel liebevolles Verständnis; sie hätte ewig so weitergehen können, sogar auf der glatten Straße. Mittlerweile hatte sie gespürt, dass er ihr Hinken und ihren Buckel sehr wohl registriert hatte, aber damit so rücksichtsvoll umging, dass sie es nicht einmal selbst als Makel empfand.

Das elektrische Fluidum des Gewitters hing noch immer in der Luft, ließ Louises Innerstes aufwallen und sie fühlte sich wie berauscht. Gerade, als sie ihren Kopf an seine Schulter legen wollte, rief Liddy: »Wir sind da! Dem Himmel sei Dank!«

Die kleine Abendgesellschaft des folgenden Tages bestand mehr oder weniger aus denselben Frauen, die sich zuvor im Großen Garten getroffen hatten. Louise fühlte sich etwas wohler, denn nun kamen die Frauen nach und nach, sie lernte sie alle kennen, unterhielt sich angeregt mit einzelnen und erfuhr, dass sie bei weitem nicht alleine stand mit ihren Sorgen um die Menschen, die in diesem Land keinerlei Fürsprache hatten. Und alle waren sich einig, dass Bildung ein wichtiger Schlüssel sei. Voller Vorfreude auf regen Briefwechsel tauschten sie ihre Adressen aus und versprachen einander, in Kontakt zu bleiben.

Endlich kam Gustav Müller. Louise hörte seine angenehm tiefe Stimme schon, als er im Hausflur Mantel und Hut ablegte. Als er eintrat, begrüßte er natürlich zuerst Liddy und ihre Eltern, aber dann huschte sein Blick durch den Raum – und blieb an Louise haften. Er zwinkerte ihr zu und sie verstand sofort: Der Stuhl, der neben ihr frei war, sollte ihm gehören.

Nachdem er sich mit zwei Tassen harmlosem Tee versorgt hatte, kam er auf Louise zu.

»Guten Abend, Fräulein Otto. Darf ich?« Als sie ihn lächelnd begrüßte, setzte er sich und reichte ihr eine Tasse. »Da Sie sich so sehr für das Theater interessieren, habe ich gute Neuigkeiten für Sie. Ich habe heute erfahren, dass demnächst Bellinis ›I Capuleti e i Montecchi‹ im Theater gespielt wird. Und die Schröder-Devrient gibt den Romeo. Was sagen Sie dazu?«

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