Philomène Atyame - Salomos Söhne

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Der Roman führt uns ins Kamerun der 1980er Jahre – in jene Zeit also, in der die große Wirtschaftskrise vielen die ökonomische Grundlage entzog und insbesondere die prekäre Situation der auf der Vielehe basierenden Großfamilien offenlegte. Ada, das älteste Kind aus einer Vielehe in Mbaangok, dem Dorf der Yemezen, erzählt von dem Zusammenbruch ihrer Familie, von dem entscheidenden Wendepunkt des Jahres 1989, in dem sie nacheinander Urgroßvater, Vater, Großvater verliert, und von dem zwei Jahre später eintretenden Verlust ihrer Mutter. Ada verfolgen diese bösen Erinnerungen bis in die Gegenwart, sie erlebt sie in ihrer eigenen Ehe als ein unvergessliches Trauma. Von ihrem Ehemann bekommt sie viel Trost und Verständnis, doch weiß sie, dass auch er, den sie als liebenden Gatten und fürsorglichen Vater ihrer zwei Töchter erlebt, jederzeit dem Weg König Salomos folgen kann.

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Er hatte sich nie neunundzwanzig Kinder gewünscht, aber wir wurden tatsächlich so viele, neunundzwanzig Kinder, weil Papa viele Jungen haben wollte, um im Sinne unserer Bräuche ein würdiger und glücklicher Vater zu sein. Oh! Papa wusste nicht, dass viele unserer Bräuche würdelos sind, er wusste auch nicht, dass das Glück ein verlockendes Ziel ist, wonach jeder Mensch sein ganzes Leben lang strebt und nur ab und zu kurze Augenblicke davon empfindet, die aber immer wieder rasch wie ein Blitz vergehen.

Es gibt gewisse Gründe, die die Männer Mbaangoks zwingen, viele Kinder zu haben: Der erste, auf ihn hatte aber Papa nie Wert gelegt, ist jener Brauch, der die Mädchen Glück nennt, solange sie ihre Eltern mit Brautpreisen bereichern; der zweite ist auch ein Brauch, der aber anders als der erste die Jungen als einzige Erben und deshalb als einziges Glück der Familie nennt, so dass eine Frau, die zuerst Mädchen gebärt, solange gebären muss, bis sie Jungen bekommt; der dritte ist der bekannteste, der Brauch der Vielehe, der das Glück eines Mannes an der Zahl seiner Frauen misst; der vierte ist kein Brauch, aber immerhin eine Gewohnheit, die den zeugungsunfähigen Männern Mbaangoks eigen ist, ich meine ihre Neigung, alleinstehende Frauen mit Kindern zu heiraten, auf der Suche nach dem Vaterglück, die leider immer am Ende vergeblich ist, weil das Glück selbst so vergänglich ist! Es gibt selbstverständlich andere Gründe, aber was Papa betrifft, sind vor allem der zweite, aber auch der dritte und vielleicht auch ein mir noch unbekannter Grund die Ursachen seines Todes. Wie gesagt, ganz auszuschließen ist der erste Grund, ich betone es noch einmal, damit niemand glaubt, Papa hätte mit seinen Töchtern jemals die Absicht gehabt, sie an Männer zu verkaufen, nein, zumindest in dieser Sache ist mein Vater ein Vorbild geblieben.

Er brauchte unseretwegen viel Geld und jeden Tag mehr, bis er eines Tages entschied, seiner letzten Hoffnung zuliebe – Papas letzte Hoffnung waren seine sechs Jungen – bei einem Verwandten einzubrechen, im Glauben, dieser Verwandte würde ihn niemals bei der Polizei anzeigen. Mitte des Jahres 1989 verurteilte die Justiz meinen Vater wegen eines Diebstahls und eines Mordes zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe. Nur wenige Monate nach seiner Überführung von Kondengui nach Tcholliré starb Papa. Es war der Hunger, der meinen Vater im Gefängnis umbrachte.

Schlimm ist, dass bis heute keiner weiß, wo genau Papa in Tcholliré ruht. Außer mir hat keiner aus der Familie versucht, es herauszufinden. Sie wollen es gar nicht, wollen es nicht einmal versuchen, weil – das meinen sie – wir Kinder selbst damit fertig werden sollen, vor allem ich, weil ich Papas ältestes Kind bin… Sie reden sich heraus, wollen nicht zugeben, dass sie es versäumt haben, einen Stammesverwandten im Dorf zu begraben. Sie überließen Papas Schicksal ganz dem Staat .

Aber sie könnten ihr Versäumnis wiedergutmachen, könnten sich mindestens jetzt auf die Suche nach Papas Grab machen, anstatt den Pontius Pilatus zu spielen, anstatt sich die Hände zu waschen, sie, die weiter über die tödlichen Bräuche Mbaangoks schweigen, obwohl sie genau wissen, dass es in erster Linie diese Bräuche sind, die Papa umgebracht haben.

Trostlos gute alte Zeiten

Es gibt immer noch viele unverständliche Dinge auf dieser Welt. Zu diesen Dingen zählen jene Unglücke, die sich meistens plötzlich ereignen und den wenigen guten Männern auf dieser Erde widerfahren. Das größte dieser Unglücke ist der Tod ihrer Frauen nach einer schwierigen Geburt. So starben die Frauen meiner Vorfahren. Ich soll an diese Frauen erinnern, um die Missetaten meiner Eltern nicht ohne ihre Ursachen bloßzulegen, um überhaupt das Rätsel zu klären, warum Übeltaten in unseren Bräuchen noch so tief verwurzelt sind.

Mein Urgroßvater Obeme be Afane, den wir Vamba nannten, war eine Ausnahme: er hatte nur eine Frau.

Sie starb genau sieben Jahrzehnte vor dem Todesjahr meines Vaters. Es war im Jahre 1919. Abiaye Abe, der wir Urenkel heute mit dem Würdentitel der Ahninen »Nane« gedenken, war erst dreißig, hatte kaum gelebt. Ihr Name erinnert an die Leiden unserer Ahnen. Dieser Name machte alle, die ihn zum ersten Mal hörten, neugierig, versammelte an vielen Orten im Süden Kameruns immer und immer wieder Kinder, die etwas über die Geschichte dieser Ahnin wissen wollten. Da war mein Urgroßvater, ein schweigsamer Witwer, in seinem Geburtsort Mbaangok sehr gefragt. Aber nach dem Tod seiner geliebten Frau wollte er mit niemandem mehr sprechen, nicht einmal mit uns, seinen Urenkeln, die er über alles liebte.

Er reiste oft zwischen Mbaangok und Ebolowo’o in Begleitung meiner Mutter, um, wie ich später erfuhr, meine Stiefgeschwister zu besuchen, aber auch wegen seiner Augen und seines Rückens. Er hatte von den Feldarbeiten starke Rückenschmerzen und wegen seines Alters schwache Augen. Es waren die Ärzte von Enonga, einem Stadtteil Ebolowo’os, die ihn behandelten. Sie hatten damals einen guten Ruf und waren sehr bekannt für die Behandlung von altersbedingten Erkrankungen.

An einem Abend in Ebolowo’o, in dem bekannten Stadtteil Elat (Vamba Obeme und meine Mutter waren gerade vom Krankenhaus zurückgekehrt), versammelte mein Ahne, der kaum noch sehen konnte, seine Urenkel, meine Stiefgeschwister in einem der geräumigen Häuser unseres Vaters in diesem Stadtteil. Achtundzwanzig waren dabei, nur ich fehlte. Ich blieb in Mbaangok, wie meine Mutter es mir vorschrieb, genoss zuhause die Besuche von Opa Otam, meinem Großvater, der nur einige Schritte von uns entfernt wohnte und mir fast jeden Abend alte Weisheiten, Märchen, Geschichten über gute und schlechte Zeiten, Fabeln und alte Volkslieder beibrachte. Mein Urgroßvater bedauerte meine Abwesenheit sehr. Daher bat er meine Mutter, zurück in Mbaangok, mich über alles zu unterrichten.

Zwei Tage nach dem Familientreffen erfuhr ich alles. Meine Mutter und ich waren auf ihrem Maisfeld und säuberten es mit zwei großen Hacken von Unkraut. Da Reden beim Arbeiten uns immer munter machte, unterhielten wir uns über alles, was uns einfiel. Es war für meine Mutter die beste Gelegenheit, das zu tun, was Vamba Obeme von ihr erwartete.

»Obeme liegt mir am Herzen. Seine Frau war mit mir verwandt, eine Ezakok. Sie stammte aus Meyozo, wo auch ich herkomme. Obeme war so gut zu ihr, dass ich glaubte, alle Männer Mbaangoks wären genau so. Ahnungslos wie ich war, heiratete ich deinen Vater. Ein Fehler, den meine Kusinen aus Meyozo wiederholten, deine Stiefmütter.«

Zunächst abwesend hörte ich sie sprechen. Ich glaubte, sie wollte wieder über Papa jammern, wie sie es so oft tat. Aber irgendwann lenkte sie meine Aufmerksamkeit auf diesen Ort, Meyozo, ihren Geburtsort, zugleich den Geburtsort meiner Stiefmütter, auch den Geburtsort anderer Frauen, die ich in Mbaangok täglich sah.

»Sie hatte einen ungewöhnlichen Namen, Abiaye Abe«, fuhr sie weiter.

»Abiaye Abe?«, fragte ich überrascht.

»Ja«, antwortete sie.

»Die Geburt des Bösen?«, übersetzte ich.

»Ja.«

»Mama, warum hatten die Leute früher solche Namen?«, fragte ich lachend.

»Dein Urgroßvater ist derjenige, der dir besser antworten kann. Aber vorgestern hat er mich gebeten, euch allen, seinen Urenkeln, Abiaye Abes Geschichte zu erzählen«, erklärte sie.

»Waren alle da?«, forschte ich weiter.

»Nein, Liebste, du warst ja nicht dabei.«

»Das weiß ich. Ich meine die anderen.«

»Ja, sie waren alle da«, erwiderte sie. »Es war wie bei einem Schulklassentreffen«, berichtete sie weiter. »Achtundzwanzig Kinder«, sie meinte meine Stiefgeschwister, »saßen eins neben dem anderen, zwischen ihnen saßen dein Vater und ich, und zwischen uns beiden saß Obeme, dein Urgroßvater. Dazu kamen Ozila, Nkouse’e, Ebolo und Kulu, meine vier Kusinen, die dein Vater geheiratet hat. Fast die ganze Familie war da, eine Gelegenheit für Obeme, weiter zu schweigen. Er brach sein Schweigen nur für kurze Zeit, sprach mit mir, nur eine Bitte habe er an mich, mehr wolle er nicht sagen.« Meine Mutter verriet mir alles, was die ganze Familie an diesem Tag hörte, genau wie ich es von meinem Urgroßvater selbst (sehe ich von seinen eigenen Ergänzungen ab) bestätigt bekam. Sehr aufmerksam hörte ich ihr zu:

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