Während Zad gebannt durchs Fernglas schaute, sagte er kühl und sachlich:
»Du weißt, dass wir hier weit und breit alleine sind?« Ich wusste nicht, worauf er hinaus wollte. Er legte das Fernglas auf die Bank und sah mich hart an.
»Stell dich vor mich. Zieh die Hose runter. Zeig mir deine hübsche Möse. Nah, wird sie schon feucht?«
Sie wurde – was mich wunderte. So hatte mich noch nie ein Mann behandelt. Ich schluckte und rührte mich nicht. Er sah mich weiterhin fest an. »Steh auf. Zieh die Hose runter.«
Eigentlich war ja nichts dabei. Es war niemand da, und er kannte meinen Intimbereich bereits. Und doch hatte ich eine gehörige Portion Adrenalin im Blut. Wut? Angst? Ich hielt seinem Blick stand, er wiederholte leise:
»Zieh die Hose runter.« Drop your pants . Später würde ich mir bewusst werden, wie sehr mich das Englische gereizt hatte, seine Präzision und Kürze, die ich bereits in der Wissenschaft zu schätzen wusste, seine Biegsamkeit und Anpassungsfähigkeit an Situationen und Stimmungen, die es von der klassischen Tragödie bis zur Popmusik zu einer weltumspannenden Kultursprache machte, die einen klaren, mitreißenden Rhythmus in sich trug. Diese einsilbigen Worte: » Drop – your – pants .« Sein Blick hatte eine Intensität erreicht, die zu sagen schien: Ich wiederhole es nicht noch einmal. Und wenn ich nicht gehorchen würde, was dann? Er schien keine Waffe zu haben und sah auch nicht so aus, als wolle er mich überwältigen. Da waren einfach nur dieser Blick und diese Stimme, die in mich drangen und etwas in mir weckten, das schon immer dort geschlummert hatte: den Wunsch, einem Mann zu gehorchen.
Im Hotel war es noch eine Verspieltheit gewesen, die ich hinter seiner Idee, mir die Augen zu verbinden, mich zu fesseln und zu füttern, mich knien und aus einem Napf trinken zu lassen, vermutet hatte. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass es jetzt ernster wurde. Es war der freie Himmel über uns, der sich als Kulisse für ein kleines heiteres Kammerspiel nicht eignete. Unter diesem Himmel, der blass über der Bucht stand, ereigneten sich nur echte Dinge.
Ich schlug den Blick nieder und beobachtete mich staunend selbst dabei, wie ich meinen Gürtel löste, meine Jeans aufknöpfte und zu Boden gleiten ließ.
»Alles!«, forderte er. »Du hast gehört, was ich will. Ich will deine Möse sehen.«
Ich wagte nicht mehr, zu ihm aufzusehen. Ich fühlte mich bereits wie ein kleines Mädchen vor irgendeiner autoritären erwachsenen Instanz. Langsam schob ich mein Höschen die Schenkel entlang, ging in die Knie, um es bis zu den Knöcheln hinabzustreifen. Dann richtete ich mich wieder auf und wagte nun doch einen neugierigen Blick auf sein Gesicht – ich wollte wissen, wo er hinschaute. Ich wurde überrascht. Er hatte sich im Griff – er schaute weiterhin auf mein Gesicht, schien meinen Zustand überprüfen zu wollen. Er fing meinen Blick mit seinen warmen braunen Augen ein, und ich sah einen Anflug von großer Zärtlichkeit darin, eine Art Dankbarkeit, dass ich ihm gehorcht hatte. Dann wurde der Blick härter als zuvor. »Schau mich nicht an. Schau hinunter. Senk den Kopf.« Ich tat wie geheißen. Ob er nun meine Scham ansah? Er tat es, denn nun fühlte ich seine Hand zwischen meinen Schenkeln; er drückte sie sanft nach links und rechts. Ich rückte meine Beine so weit auseinander, wie die Jeans über meinen Füßen es zuließen. Es war erniedrigend. Gleichzeitig fühlte ich einen Luftzug an meinem Geschlecht, der mich mehr erregte, als manche Männerhand es getan hatte. Zad hatte seine Hand schon wieder zurückgezogen.
»Hübsch!« war alles, was er sagte.
»Aber du kennst sie doch schon«, wollte ich sagen. Doch ich ahnte, dass ich besser nicht sprechen sollte, nur zuhören.
»Aber noch hübscher fände ich sie ohne Haare. Ab sofort wirst du dich dort rasieren«, wies er mich an. »Ich habe Rasierer im Gepäck. Du erhältst sie, sobald wir wieder in der Villa sind.«
Nun platzte ich doch heraus: »Was ist das für ein Spiel, Zad? Was gibt dir das Recht, mir Befehle zu erteilen?«
Er kam näher an mich heran, stellte sich dicht vor mich, behielt meine Augen dabei fest im Blick. Wenn er es explizit wollte, sollte ich ihn also doch ansehen. Diese Willkür machte mich wütend, aber sie machte mich auch an. Unvermutet ließ er seine Hand zwischen meine Beine sinken und legte seinen Daumen auf meine vordere, seinen Zeigefinger auf die hintere Öffnung. Ich erschrak. Bereits diese kleine Berührung dort hinten weckte ungeahnt dunkle Gefühle in mir. Er versenkte den Daumen kurz in mir und ließ ihn dann über meiner Klit kreisen – so leicht, dass man kaum von einer Berührung sprechen konnte. Er wusste wirklich, wie man Frauen zum Wahnsinn brachte. Mir entfuhr ein leises Stöhnen, während ich seinen Blick verlor und unwillkürlich die Augen verdrehte. Er fasste mit der freien Hand meinen Hinterkopf, der zurückgesunken war, und richtete ihn wieder auf, fing erneut meinen Blick mit seinen Augen ein.
» Dasgibt mir das Recht dazu. DeinWille.« Er ließ diese starken Worte so im Raum stehen, ließ mich los und trat einen Schritt zurück. Meine Klit zuckte und vermisste unmittelbar seinen zärtlichen Daumen. Ich strauchelte.
»Dreh dich um!«, herrschte er mich an. Ich taumelte herum, hatte in diesem Moment das Denken bereits aufgegeben. Ich war erregt, von diesem Mann, mit dem ich schon so fantastischen Sex gehabt hatte, so manipuliert zu werden. Ich wollte gar keinen Widerstand mehr leisten, nicht mehr an die Folgen meines Tuns denken, ich wollte mich ihm vollständig anvertrauen. Über diesen ungewohnten, wirren Gedanken hatte ich offenbar eine Anweisung von ihm nicht richtig gehört. Ich hatte nur forward gehört und war zögernd zwei Schritte vorgegangen. Ungeduldig half Zad nach, brachte mich in die gewünschte Position: Hände zu den Füßen. Wie gut, dass ich Yoga machte – die Rückseite meiner Schenkel war zum Bersten gedehnt. Im Nachhinein fiel mir die Bedeutung des Wortes ein: Bend forward . So einfach. Bück dich. Ich hatte die Vokabel in meinem Gedankenwirrwarr nicht schnell genug in meine Sprache übertragen.
Mein Po kam mir durch den Himmel über uns sehr viel exponierter vor als noch im Hotelzimmer, die kühle Abendluft streifte sachte meine Schleimhäute. Ich fühlte Zads Hand auf meinem Hintern kreisen.
»Halt dich gut fest«, warnte er mich. Er würde doch nicht … Er tat es. Einfach so. Er schlug zu, mit der flachen Hand. Erst links, dann rechts. Nicht ohne die Haut durch sein Streicheln und sachtes Klopfen darauf vorzubereiten. Nicht ohne zwischendurch seinen Zauberdaumen kurz zu meiner Klit vorzuschicken, wie um mich bei Laune zu halten. Ich fühlte eine aufsteigende Hitze in mir. Das Blut schoss mir bei jedem Schlag in den Kopf und aktivierte offensichtlich die Hirnregion, die für hemmungslose Erregung verantwortlich war. Plötzlich fühlte ich ihn an meiner Hose herumnesteln, er zog meinen schmalen schwarzen Ledergürtel aus den Schlaufen. Ich ahnte, was er vorhatte. Er stand nun dicht hinter mir, schmiegte sich kurz an meinen Hintern – lang genug, damit ich seine mächtige Erektion fühlen konnte. Er hatte den Gürtel offensichtlich an seinem eigenen festgemacht, um die Hände frei zu haben, denn er kniff und knetete meine Arschbacken ordentlich, griff zielsicher in den weiten Ausschnitt meines Oberteils, testete kurz die Dehnfähigkeit der Nähte und holte dann mit zwei ruhigen, raschen Bewegungen meine Brüste heraus. Sie staken, vom Ausschnitt leicht zusammengedrückt, starr nach unten. Der Wind erfasste meine Nippel, und ich konnte nicht ausmachen, ob es die kühle Luft war oder der Druck und Zug seiner Fingerspitzen, der sie dazu brachte, sich hart zusammenzuziehen.
Während er zwei Schritte zurücktrat, malte ich mir den Schmerz aus, den der Gürtel auf meinem Hintern hinterlassen würde. Die Wirklichkeit übertraf meine Vorstellung. Mein Gehirn war erfüllt von einer kleinen, brennenden Explosion, die aber unmittelbar darauf in einem wunderbaren Sternenregen niederging – um sogleich von der folgenden Explosion zerstoben zu werden zum nächsten neuralgischen Feuerwerk. Zad ließ zwischen zwei Schlägen stets genug Zeit, diesen Sternenregen fallen zu lassen. Er schien dabei auf mein leises Stöhnen zu lauschen, um Härte und Takt der Schläge dem anzupassen. Es entwickelte sich eine geradezu harmonische Symphonie aus Synkopen, gebildet aus dem Auftreffen der Schläge, der Ankunft des Schmerzes in meinem Kopf und dem Laut, der unwillkürlich meine Lippen verließ, bevor mit einer Verzögerung, eingeleitet durch ein Streicheln des Gürtels, der nächste Schlag eintraf. Ich begann gerade, alles um mich herum zu vergessen, da legte Zad den Gürtel zur Seite, fasste meine Unterarme und bugsierte mich gegen die Fensteröffnung der Holzhütte, die auf die Lagune hinausging. Er gebot mir, mich auf die Beobachtungsbank zu knien und mich am niedrigen Fensterrahmen festzuhalten. Dann schlang er den Gürtel in einer Acht um meine Handgelenke, so locker allerdings, dass ich mich weiter abstützen konnte, und zurrte ihn weiter unten an der Halterung der Bank fest. Er streifte mir Schuhe, Jeans und Höschen von den Füßen, drückte meine Knie weiter auseinander und drang erneut mit den Fingern in mich ein, während die andere Hand nach meinen Brüsten griff. Diesmal ließ er sich hinten mehr Zeit, spuckte auf seinen Mittelfinger und ließ ihn so lange auf der kleinen Rosette ruhen, bis diese nachgab und sich öffnete. Langsam, aber unerbittlich drang er ein. Er beugte sich vor und raunte mir ins Ohr:
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