Gemeinsames Gebet

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Der Gottesdienst der im Namen Jesu Christi versammelten Gemeinde ist gemeinsames Beten. Dieses gemeinsame Beten hat immer eine Form und entfaltet immer eine Wirkung. Was macht aber die Form der Liturgie aus und worin besteht ihre Wirkung? In welcher Weise ist gemeinsam gefeierter Gottesdienst auf lange Sicht formativ für das Leben des oder der Einzelnen, der Gemeinde, der ganzen Kirche? Diese zentralen Fragen der Liturgik werden in den Beiträgen dieses Bandes im Dialog der verschiedenen konfessionellen Traditionen diskutiert. Vertreten ist unter anderem auch die Anglikanische Kirchengemeinschaft, die 2012 das dreihundertfünfzigste Jubiläum ihrer Agende, des «Book of Common Prayer», feierte.

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3.2 Formation durch Liturgie – ein liturgiedidaktischer Ausblick

Die wichtigste liturgiedidaktische Schlussfolgerung, die wir aus dem formativen Ansatz ziehen, lässt sich im Lichte unserer Ausführungen auf den einfachen Nenner bringen: Gottesdienstfeiern übt man. Damit sind zwei Bezugspunkte im Blick, auf die sich jede liturgische Didaktik bezieht. Es ist dies einerseits die Spiritualität und andererseits die Bildung. Spiritualität im Sinne einer Übung bzw. Ein- und Ausübung des Glaubens und Bildung als Ausbildung eines Habitus kommen im Gottesdienst zusammen. Anders gesagt: Wenn man dem heiligen Spiel des Gottesdienstes eine charakterbildende Wirkung zutraut, rückt die Liturgie als Ort des Feiernlernens selbst ins Zentrum. Das wiederum lässt uns zum Schluss nach Konzepten Ausschau halten, die über eine Bildung zum Gottesdienst hin nachdenken lassen und in der katholischen und orthodoxen Tradition mit dem Begriff der Mystagogie in Verbindung gebracht werden.

Der römisch-katholische Religionspädagoge Rolf Sauer spricht in diesem Zusammenhang von der «Kunst, Gott zu feiern». Auf dem Hintergrund der konziliaren Gottesdiensttheologie und einer liturgischen Anthropologie, die er im Anschluss an Romano Guardinis Überlegungen zur Liturgiefähigkeit entfaltet, stellt Sauer den gemeinschaftlichen Vollzug des Gottesdienstes ins Zentrum.98 Aus dem Verständnis des Gottesdienstes als normativen Selbstvollzug der Kirche, in dem die Gemeinde als Subjekt und Träger des liturgischen Tuns nicht nur sich selbst, sondern Gott erfährt, leitet er die Forderung einer mystagogischen Liturgie ab. Gemeint ist damit eine Praxis, die Praktiken, die den Zugang zum Geheimnis Gottes vorbereiten, im Vollzug lehrt und üben lässt. Feier wird zur Gebetsschule.99 Sie wird zum bedeutsamsten Ort liturgischer Bildung, «der die Mitfeiernden durch den Vollzug der Liturgie liturgisch formt».100 Dies hat wiederum zur Konsequenz, dass auch der Religionsunterricht in wesentlichen Teilen zum Gottesdienst hinführen und gottesdienstfähig machen soll. Die Inhalte des Ministrantenpastorals – das Vertrautmachen mit dem Kirchenjahr, die Erschließung liturgischer Zeichen, der Aufbau der Eucharistiefeier, die Pflege des Liedgutes und die Verbundung von |36| Liturgie und Diakonie101 – werden zu elementaren Lernzielen des gesamten Katechumenats.

In eine ähnliche Richtung zielen Überlegungen des amerikanischen Theologen Gordon W. Lathrop, der am Lutherischen Theologischen Seminar in Philadelphia eine Professur für Liturgie bekleidet und in vielerlei Hinsicht als Brückenbauer zwischen den liturgischen Kulturen der Orthodoxie und des Protestantismus gelten kann.102 Sein Dreischritt einer liturgischen Theologie, Ekklesiologie und Kosmologie103 basiert auf auf einer Kernaussage aus Cyrills von Jerusalem mystagogischen Katechesen: das Heilige den Heiligen.104 Der Zugang zu den heiligen Dingen wird von Lathrop als Vollzug einer Primary Liturgical Theology begriffen, die in einer Secondary Liturgical Theology mit Bezug auf Quellen historisch und systematisch und in einer Pastoral Liturgical Theology mit Bezug auf die Gemeinde praktisch reflektiert wird.105 Stärker als Sauer sehen wir bei Lathrop das Bemühen, die Theologie an ihre Bildungsaufgabe zu erinnern und nach dem inneren Zusammenhang der ersten, zweiten und dritten Theologie zu fragen.106

Der Seitenblick auf Liturgiker der Schwesternkirchen am Ende unseres Beitrags soll noch einmal das Stichwort ins Gedächtnis rufen, von dem wir ausgegangen sind. Letztlich erkennen wir auch in der didaktischen Reflexion jene Grundfigur der Dialektik göttlichen und menschlichen Handelns wieder, die sich für ein theologisch fundiertes Nachdenken über den «Gottesdienst der Kirche» als zentral erwiesen hat. Die Bildung zum Gottesdienst klärt Voraussetzungen und macht Vorbereitungen, um die Bildung im Gottesdienst geschehen zu lassen. Was das heißt, muss sowohl im konfessionellen wie ökumenischen Rahmen neu bedacht werden.107 Dass wir immer noch reformierte, römisch-katholische und orthodoxe Theologie treiben, hat eben damit zu tun, dass wir immer noch reformiert, katholisch und orthodox Gottesdienst feiern. Also sind auch die Übergänge der symbolisch-metaphorisch-performativen Kommunikationsmodi des Gottesdienstes in die diskursiv-propositionalen Denk- und Sprachformen der Theologie |37| immer noch konfessionell geprägt. Daraus zu schließen, dass es keinen Gottesdienst der einen, heiligen und katholischen Kirche geben kann, wäre nicht nur ein fataler theologischer Fehlschluss, sondern würde auch das Fundament einer Liturgiedidaktik in Frage stellen, die nach dem Ordo der Una Sancta fragt, der in der Feier des Gottesdienstes am Werk ist – auch wenn wir diesen einen Gottesdienst nur in der Vielfalt der Formen haben.

Wenn wir also ernst nehmen, dass die Liturgik vom und im Gottesdienst der Kirche lernt und nicht nur über ihn lehrt, nehmen wir auch ernst, dass die Liturgie kein Besitz unser Konfession bzw. unserer Kirche ist. Liturgie muss uns dann aber immer auch fremd bleiben – gerade weil ihre Quelle der Gottesdienst der Kirche ist. Lathrop notiert mit einer Referenz auf die Didascalia Apostolorum diesen u. E. wichtigen Gedanken:

Liturgical formation […] will not be the creation of the ownership nor the taming of the symbols, but rather the passing on of polarity. It will involve a welcome to here that always is open to there, an invitation that does not forget the warning, a warning always paired with invitation.108

Wenn man den Gottesdienst auf einen Ausdruck religiöser Gefühle reduziert, schlägt man diese Warnung in den Wind und verpasst die Einladung. Liturgische Bildung ist darum gut beraten, dem ungezähmten Symbol in der eigenen Konfession Beachtung zu schenken. Darum gehört zu einer theologisch fundierten Liturgiedidaktik zwingend auch die Begegnung mit Liturgien von Christen, die anders feiern. Um dann hoffentlich zu erfahren: Sie feiern anders, aber sie feiern denselben Jesus Christus heute, morgen und in Ewigkeit (Hebr 13,8). |38|

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Der evangelische Gottesdienst als gemeinsames Gebet

Fundamentalliturgische und liturgiepraktische Herausforderungen

Alexander Deeg

1. Gottesdienst und gemeinsames Gebet oder: Die grundlegende Aporie des evangelischen Gottesdienstes

1.1 Der Gottesdienst – ein Gebet?

Eine gottesdienstliche Situation sei eingangs geschildert. Sie findet statt in der Leipziger Nikolaikirche, die seit den 1980er Jahren bis heute die Kirche der Montagsgebete ist. Nicht selten ist das derzeit meine gottesdienstliche Welt. Es ist Sonntag, später Vormittag. Eine Mischung aus Touristen auf den Spuren der friedlichen Revolution, Studierenden, die teilweise noch ein wenig müde in die Welt schauen, älteren Frauen, Professorenkollegen versammelt sich zum Universitätsgottesdienst. Es schlägt 11.15 Uhr, und nach den Glocken ertönt die Orgel. Schon nach wenigen Takten drehen sich viele um und blicken nach oben. Dort spielt der Universitätsorganist – bezaubernd, furios. In der sich anschließenden Begrüßung durch den Liturgen erfährt man auch, was wir eben gehört haben. Die Angabe ist genau: Komponist, Tonart, Nummer im Werkeverzeichnis werden erwähnt. Dann werden noch einige weitere Details zum musikalischen Programm verlesen. Worum es thematisch in der Predigt gehen wird, wird auch noch gesagt und schon ein wenig ausgeführt. In der zweiten Reihe links sitzt ein Herr, der einen Block auspackt und schon jetzt die ersten Notizen macht (weitere werden während der Predigt folgen). Am Ende der, wie ich nun bemerke, doch recht langen Begrüßung erfährt die Gemeinde dann auch noch, dass dies jetzt alles «im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes» geschieht. So etwa geht es weiter. Erhebende Musik, viele Worte – durchaus kluge – werden geboten, es kommt zu weiteren Notizen des Herren vorne links, manches Gähnen der Studierenden, gelegentlicher kritischer Blick der Professoren. Manche Touristen, denen es dann doch zu lange wird, verlassen die Veranstaltung noch vor der erneut furiosen Schlussmusik wieder. Draußen loben viele den Organisten und andere sagen, dass das doch mal wieder ein «schöner Gottesdienst» gewesen sei.

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