Zitat von Sri Aurobindo Sri Aurobindo Der Mensch lebt meist in seinem Oberflächen-Mental, -Leben und -Körper. Es gibt jedoch in ihm ein inneres Wesen mit größeren Möglichkeiten, und dahin muss er erwachen – denn noch erfährt er davon nur einen sehr eingeschränkten Einfluss, der ihn zu einem ständigen Streben nach mehr Schönheit, Harmonie, Macht und Wissen drängt. Der erste Prozess im Yoga besteht deshalb darin, die Bereiche dieses inneren Wesens zu öffnen und von da nach außen zu leben und das eigene äußere Leben durch das innere Licht und diese innere Kraft zu lenken. Auf diese Weise entdeckt der Mensch in sich seine wahre Seele, die nicht diese äußere Mischung mentaler, vitaler und physischer Elemente ist, sondern ein Teil der dahinterstehenden Wirklichkeit, ein Funke des einen Göttlichen Feuers . Der Mensch muss lernen, in seiner Seele zu leben und die restliche Natur durch den Drang der Seele zur Wahrheit zu reinigen und neu zu orientieren. Danach kann ein Öffnen nach oben und die Herabkunft eines höheren Prinzips des Seins folgen. — Sri Aurobindo * * *
DAS INNERE BEWUSSTSEIN UND WIE MAN ES ENTWICKELT DAS INNERE BEWUSSTSEIN UND WIE MAN ES ENTWICKELT
1. Unser äußeres Leben Kapitel 1 Unser äußeres Leben An der Basis unseres äußeren Daseins Worte Sri Aurobindos Es ist ein Fehler zu glauben, dass wir nur physisch leben, also mit dem äußeren Mental und Leben. Wir leben und handeln die ganze Zeit über auf anderen Bewusstseinsebenen, treffen dort andere Menschen und wirken auf sie ein, und was wir dort tun und fühlen und denken – die Kräfte, die wir sammeln, die Ergebnisse, die wir vorbereiten –, hat eine unschätzbare und uns unbekannte Wichtigkeit für unser äußeres Leben und wirkt darauf ein. Nicht alles davon dringt durch, und was durchdringt, nimmt im Physischen eine andere Form an – obwohl manchmal eine genaue Übereinstimmung besteht. Dieses Wenige aber befindet sich an der Basis unseres äußeren Daseins. Alles, was wir im physischen Leben werden und tun und ertragen, wird hinter dem Schleier in uns vorbereitet. Es ist daher von ungeheurer Wichtigkeit für einen Yoga, der auf die Umwandlung des Lebens abzielt, sich dessen bewusst zu werden, was innerhalb dieser Bereiche vor sich geht, dort Meister und fähig zu sein, die geheimen Kräfte, die unser Geschick und inneres und äußeres Wachsen oder Verfallen bestimmen, zu fühlen, zu kennen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen. *
2. Die Bewusstseinswende
3. Das Nach-Innen-Gehen
4. Ein unausweichlicher Schritt im Yoga
5. Der erste Schritt zur wahren Universalität
6. Wie man das innere Bewusstsein entwickelt
7. Einige Anleitungen
8. Weitere Anleitungen
9. Das Eindringen in das innerste Wesen
10. Das Erwachen des inneren Wesens im Schlaf
11. Merkmale des inneren Bewusstseins
12. Folgen des Eintritts in das innere Wesen
ANHANG
Quellenangaben
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Inhaltsverzeichnis Start
Sri Aurobindo
Der Mensch lebt meist in seinem Oberflächen-Mental, -Leben und -Körper. Es gibt jedoch in ihm ein inneres Wesen mit größeren Möglichkeiten, und dahin muss er erwachen – denn noch erfährt er davon nur einen sehr eingeschränkten Einfluss, der ihn zu einem ständigen Streben nach mehr Schönheit, Harmonie, Macht und Wissen drängt. Der erste Prozess im Yoga besteht deshalb darin, die Bereiche dieses inneren Wesens zu öffnen und von da nach außen zu leben und das eigene äußere Leben durch das innere Licht und diese innere Kraft zu lenken. Auf diese Weise entdeckt der Mensch in sich seine wahre Seele, die nicht diese äußere Mischung mentaler, vitaler und physischer Elemente ist, sondern ein Teil der dahinterstehenden Wirklichkeit, ein Funke des einen Göttlichen Feuers . Der Mensch muss lernen, in seiner Seele zu leben und die restliche Natur durch den Drang der Seele zur Wahrheit zu reinigen und neu zu orientieren. Danach kann ein Öffnen nach oben und die Herabkunft eines höheren Prinzips des Seins folgen. — Sri Aurobindo
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DAS INNERE BEWUSSTSEIN UND WIE MAN ES ENTWICKELT
Kapitel 1
Unser äußeres Leben
An der Basis unseres äußeren Daseins
Worte Sri Aurobindos
Es ist ein Fehler zu glauben, dass wir nur physisch leben, also mit dem äußeren Mental und Leben. Wir leben und handeln die ganze Zeit über auf anderen Bewusstseinsebenen, treffen dort andere Menschen und wirken auf sie ein, und was wir dort tun und fühlen und denken – die Kräfte, die wir sammeln, die Ergebnisse, die wir vorbereiten –, hat eine unschätzbare und uns unbekannte Wichtigkeit für unser äußeres Leben und wirkt darauf ein. Nicht alles davon dringt durch, und was durchdringt, nimmt im Physischen eine andere Form an – obwohl manchmal eine genaue Übereinstimmung besteht. Dieses Wenige aber befindet sich an der Basis unseres äußeren Daseins. Alles, was wir im physischen Leben werden und tun und ertragen, wird hinter dem Schleier in uns vorbereitet. Es ist daher von ungeheurer Wichtigkeit für einen Yoga, der auf die Umwandlung des Lebens abzielt, sich dessen bewusst zu werden, was innerhalb dieser Bereiche vor sich geht, dort Meister und fähig zu sein, die geheimen Kräfte, die unser Geschick und inneres und äußeres Wachsen oder Verfallen bestimmen, zu fühlen, zu kennen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen.
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Äußere Persönlichkeit und wahres Selbst
Worte Sri Aurobindos
Dieses kleine Mental, Vital und der Körper, die wir für unser Selbst halten, sind nur eine Oberflächen-Bewegung und ganz und gar nicht unser eigentliches „Selbst“. Sie sind der äußere Teil einer Persönlichkeit, der für das Spiel der Unwissenheit in einem kurzen Leben hervorgebracht wurde. Er ist mit einem unwissenden Mental ausgerüstet, das auf der Suche nach Bruchstücken der Wahrheit umhertastet, mit einem unwissenden Vital, das auf der Suche nach Bruchstücken des Vergnügens umherjagt, mit einem dunklen und meist unterbewussten Physischen, das die Einwirkung von Dingen empfängt und ein sich daraus ergebendes Leiden oder Vergnügen eher hinnimmt als meistert. All das wird akzeptiert, bis das Mental dessen überdrüssig wird und nach der wirklichen Wahrheit seiner selbst und der Dinge Ausschau zu halten beginnt, bis das Vital sich angeekelt fühlt und zu fragen beginnt, ob es nicht so etwas wie wirkliche Seligkeit gibt, und das Physische müde wird und nach der Befreiung von sich selbst und seinen Schmerzen und Freuden verlangt. Dann kann der kleine, unwissende Teil der Oberflächen-Persönlichkeit zu seinem wahren Selbst zurückkehren...
Das wirkliche Selbst ist nicht irgendwo an der Oberfläche, sondern tief in uns und über uns. Innen ist die Seele, die ein inneres Mental stützt, ein inneres Vital, ein inneres Physisches, in denen die Fähigkeit zu universaler Weite liegt und damit zu dem, wonach jetzt verlangt wird – einem direkten Kontakt mit der Wahrheit des Selbstes und der Dinge, dem Kosten einer universalen Seligkeit, der Befreiung von der eingekerkerten Kleinheit und den Leiden des groben physischen Körpers. Selbst in Europa gibt man neuerdings sehr häufig das Vorhandensein von Etwas hinter der Oberfläche zu. Sein Wesen jedoch wird verkannt, und es wird „unterbewusst“ oder „unterschwellig“ genannt, während es in Wirklichkeit auf seine eigene Weise durchaus bewusst und nicht unterschwellig ist, sondern nur hinter dem Schleier.
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Eine Angst der materialistischen Denker
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