Impressum
© 1976/2018 Pabel-Moewig Verlag KG,
Pabel ebook, Rastatt.
ISBN: 978-3-95439-780-8
Internet: www.vpm.deund E-Mail: info@vpm.de
Nr. 401
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 402
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 403
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 404
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 405
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 406
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 407
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Nr. 408
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 409
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 410
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 411
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Nr. 412
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 413
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 414
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 415
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 416
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Nr. 417
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 418
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 419
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 420
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Karl von Hutten wußte nicht, wie oft er den Ratsfelsen schon erklommen hatte. Hundertmal? Vielleicht, aber es spielte keine Rolle. Von Bedeutung war hingegen, daß ihn der Ausblick, der sich von hier oben, bot, immer wieder aufs neue faszinierte. So auch an diesem Vormittag des 19. Juli 1594: Das Bild war beeindruckend, er ließ es auf sich einwirken.
Einige Minutenlang stand er still und sah auf die Bucht mit den darin ankernden Schiffen, den Strand, die Hütten und den majestätischen Felsendom hinunter. Tiefblau war das Wasser, weiß der Sand. Die unterschiedlichen Farben der Felsen bildeten einen reizvollen Kontrast dazu. Diese Insel schien – wie er und die Freunde schon oft festgestellt hatten – das Paradies schlechthin zu sein, ein Hort der Ruhe und Unveränderlichkeit. Und doch täuschte der scheinbare Zustand des Friedens und der Sorglosigkeit über die wahren Tatsachen hinweg.
Aufgerüstet wurde auf der Schlangen-Insel, und das schon seit Tagen. Verdruß hatte sich angekündigt, der Bund der Korsaren rüstete zum Kampf. Das große Geheimnis existierte nicht mehr, der Schleier war gelüftet: Die Spanier wußten jetzt, wo die Schlangen-Insel lag, die Black Queen hatte ihnen die Position verraten.
Von Hutten verschränkte die Arme vor der Brust. Mußten sie den Gegner wirklich fürchten? War er so stark, wie sie annahmen? Die Nachrichten aus Havanna ließen keinen Zweifel und keine Fehldeutung zu. Die Insel war bedroht, ihre Bewohner schwebten in höchster Lebensgefahr – und das galt nicht nur für die Schlangen-Insel, sondern wahrscheinlich auch für Coral Island, wenn es dem Gegner einfiel, ein wenig die Umgebung abzusuchen, um weitere „Piraten“ aufzustöbern.
Von Huttens Blick wanderte nach Westen, weit über die See hinaus. Aber noch zeigten sich keine Mastspitzen an der Kimm, noch ließ sich der Feind nicht blicken. Die Späher und Ausguckposten waren auf der Hut, sie würden jede Bewegung auf dem Meer unverzüglich melden.
Prüfend schaute er zum Himmel auf – aber auch dort rührte sich nichts, nur ein paar weiße Wolkenfetzen glitten träge dahin. Keine Brieftaube erschien, neue Hinweise aus Havanna ließen auf sich warten.
Ein Geräusch hinter seinem Rücken ließ ihn herumfahren. Hesekiel Ramsgate trat zu ihm und lächelte.
„Was ist?“ fragte er. „Glaubst du, daß die Spanier sich irgendeinen Trick einfallen lassen, um heimlich zu landen?“
„Der Trick muß erst noch erfunden werden“, erwiderte Karl von Hutten. „Aber, unter uns gesagt, ein bißchen zappelig bin ich inzwischen doch.“
Ramsgate trat zwischen die Kanonen, die auf dem Ratsfelsen postiert worden waren, und fuhr mit der Hand über eins der Rohre. „Jede Art von Vorsorge ist getroffen worden, und es wird immer noch fieberhaft geschanzt und am Ausbau der Inselverteidigung gearbeitet.“
„Mit anderen Worten, wir haben nichts zu befürchten?“
„Die Kampfkraft der Spanier dürfte überragend sein.“
„Also müssen wir damit rechnen, daß sie es schaffen, unsere Abwehr zu durchbrechen und tatsächlich zu landen“, sagte von Hutten. „Herrgott, wir sprechen darüber, als handle es sich um eine ganz normale, alltägliche Angelegenheit. Sind wir nicht alle ein bißchen übergeschnappt?“
„Vielleicht. Aber du darfst nicht Vergessen, daß wir uns, was die Befestigung der Insel betrifft, gewissermaßen im Vorsprung befinden.“
„Weil Siri-Tong durch die Anlagen, die sie schon seinerzeit geschaffen hat, ein erhebliches Stück Arbeit geleistet hat, ich weiß“, sagte von Hutten. „Wir haben ihr viel zu verdanken, sie hat vorausschauend gehandelt. Aber glaubst du wirklich, daß wir an alles gedacht haben?“
„Die strategisch wichtigen Punkte sind mit Geschützen bestückt“, entgegnete der Alte. „An Munition mangelt es nirgends, und die Sperren sind ebenfalls eine harte Nuß, die der Gegner knacken muß, wenn er seine Invasionspläne in die Tat umsetzen will.“
„Die Schlangen-Insel ist also uneinnehmbar?“
„Wie denkst du darüber?“
„Wir können sie halten“, erwiderte von Hutten. „Wir kämpfen mit Zähnen und Krallen, bis zum Letzten, das ist klar. Aber ich denke auch an die Frauen und Kinder. Und dieses Warten und die Ungewißheit zehren an meinen Nerven.“
„Nun, wenn ich ehrlich bin – mir ist es auch lieber, wenn ich weiß, woran ich bin“, brummte der Alte. „Aber wir sind nun mal dazu verdammt, hier zu hocken und den Lauf der Dinge abzuwarten. Was meinst du, ob sich das Wetter noch ändert?“
Читать дальше