Fred McMason - Seewölfe - Piraten der Weltmeere 453

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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 453: краткое содержание, описание и аннотация

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An diesem 15. März des Jahres 1595 brach über Panama ohne Vorwarnung das Unheil herein. Auf der Reede wurden fünf eigenartig aussehende Schiffe gesichtet, die unbeirrbar Kurs auf den Hafen nahmen. Es waren seltsame Schiffe mit merkwürdig geformten und versteiften Segeln. Und die Kerle an Bord trugen dunkle Pumphosen und hatten lange Zöpfe im Genick. Die einfachen Bürger von Panama staunten nicht schlecht, aber ihr Staunen wandelte sich in Entsetzen, als von diesen Schiffen fauchende Feuerpfeile in den abendlichen Himmel stiegen. Diese Pfeile zogen einen rauchenden und funkensprühenden Schweif hinter sich her und verursachten entsetzliche Geräusche…

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Impressum

© 1976/2018 Pabel-Moewig Verlag KG,

Pabel ebook, Rastatt.

eISBN: 978-3-95439-861-4

Internet: www.vpm.deund E-Mail: info@vpm.de

Fred McMason

Sturm über Panama

Es regnete Feuer vom Himmel – und die Seewölfe nutzten die Gunst der Stunde

Der Zweimaster, den Arne von Manteuffel in Panama für Dan O’Flynn und seine fünf Männer vom Hafenkommandanten gekauft hatte, war ein tüchtiges und schnelles Schiffchen. Das zeigte sich, als sie auf ihrer Rückfahrt zu den Galápagos-Inseln wiederum diesen verdammten Dschunken begegneten, von denen sie restlos bedient waren. Gegen fünf Kampfdschunken hatte ein kleiner Zweimaster, besetzt mit fünf Mann, nichts zu vermelden. Aber sie konnten mit dem schnellen Schiffchen ausreißen – und das taten sie. Die Zopfmänner hatten offenbar nichts Besseres zu tun, als hinter dem Zweimaster herzusegeln. Die magerste Beute schien ihnen recht zu sein. Daß Dan O’Flynn den Kurs eines spanischen Geleitzuges kreuzte, war nicht vorauszusehen gewesen …

Die Hauptpersonen des Romans:

Mac Pellew– schneidet den Mannen Bärte und Haare und erlebt ein Wunder.

Edwin Carberry– der Profos hat es wieder mit Maultieren zu tun.

Philip Hasard Killigrew– hat diese Maultiere zusammen mit Dan O’Flynn besorgt – ohne Bezahlung.

Don Bonello– der Bürgermeister von Panama redet zwar von Pflichterfüllung, hat aber anderes im Sinn.

Li-Loyang– der chinesische Oberschnapphahn verläßt sich ganz auf seinen Sterndeuter und Berater Ni Kua.

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

1.

10. März 1595 – Seegebiet vor dem Golf von Panama.

Die verwunschenen Inseln – der Galápagos-Archipel – waren längst achteraus an der Kimm verschwunden.

Der Zweimaster lief auf Nordostkurs gute Fahrt, und der Wind wehte pendelnd aus Süden bis Südwesten, während die See langgezogen dünte.

Ferris Tucker und Edwin Carberry blickten sinnend achteraus, wo an der Kimm eine winzige Rauchfahne zu sehen war. Sie ähnelte mehr einem dunklen Nebel, der senkrecht in die Höhe strebte.

Dieser dunkle winzige Hauch war der Überrest einer spanischen Galeone, die von chinesischen Piraten geentert worden war. Allerdings hatten die Zopfmänner nicht mehr viel Freude an ihrer zerschossenen und entmasteten Beute gehabt, denn sie befanden sich auf einer schwimmenden Toteninsel und waren zum Sterben verurteilt.

Mit einem letzten Trick hatten sie versucht, die Arwenacks und Le Vengeurs zu überrumpeln. Daß dieser Trick völlig mißlungen war, hatten sie Hasards tiefem Mißtrauen zu verdanken.

Jetzt war die Galeone ausgebrannt und versunken. Die Piraten hatten ihr letztes Grab in der Weite des Pazifiks gefunden.

„Hoffentlich waren das die letzten Rübenlümmel, mit denen wir zu tun hatten“, sagte der Profos. „In letzter Zeit haben uns diese Kerle ganz schön zugesetzt.“

„Scheint wohl der Fall zu sein“, sagte Ferris, während er mit der Hand über seine roten Haare strich. „Aber man kann nie wissen. Offenbar ist da eine ganze Armada unterwegs gewesen, um die Städte und Dörfer der Neuen Welt zu plündern.“

Der augenblicklich herrschende Südwind verwehte die Rauchwolke unmerklich, bis nur noch ein feiner Strich an der Kimm stand. Etwas später war auch der verschwunden, und die See lag wieder ruhig da.

Sie waren weit und breit allein.

Carberry ging nach achtern, während Ferris auf dem Vordeck blieb, um dort etwas auszubessern.

Auf dem Achterdeck des schnellen Zweimasters standen Dan O’Flynn, Ben Brighton, Hasard und Jean Ribault.

Er hat sich verändert, dachte der Profos, womit er den Seewolf meinte. Seit Arauas Tod war er härter geworden, mißtrauischer vor allem – wie ein alter Wolf. Seine Stichwunde unter dem Herzen war inzwischen verheilt, aber eine neue Narbe war hinzugekommen. Man sah sie rötlich mit einem dunklen Rand deutlich auf der linken Wange. Sein Schläfenhaar war silbergrau geworden und hob sich scharf von dem schwarzen Kopfhaar ab. Das ließ ihn etwas älter erscheinen, aber auch erfahrener und interessanter.

Die Frauen würden sich um ihn reißen, dachte der Profos. Allerdings war der Seewolf auch etwas schweigsamer geworden als sonst. Hin und wieder waren seine Kommentare bissig oder scharf.

Auf dem Gang nach achtern kontrollierte Carberry gleichzeitig das Schiff, das ihnen Arne von Manteuffel über den Hafenkommandanten Don Alfonso de Roja besorgt hatte.

Es war alles in Ordnung, bis auf ein paar Bagatellen, denen Ferris Tucker zu Leibe gerückt war. Und sauber war das Schiffchen auch, das einstmals Kurierdienste für die Spanier versehen hatte.

Dan O’Flynn berichtete gerade Einzelheiten über das schwere Gefecht der chinesischen Piraten gegen den spanischen Geleitzug. Flüchtig hatte er Hasard die Geschichte schon erzählt. Jetzt folgten die Details.

„Es steht also fest“, sagte Hasard, „daß es bei dem Gefecht einigen spanischen Galeonen gelungen ist, nach Norden durchzubrechen, und zwar mit Ziel Panama.“

„Ja, das habe ich deutlich beobachten können“, sagte Dan. „Es herrschte zwar ein unglaubliches Gewühl, doch ein paar Galeonen entkamen den Zopfmännern.“

„Für die Dons mag das ja gut sein, für uns jedoch nicht.“

„Wir haben von den Galeonen nichts zu befürchten“, wandte Ben Brighton ein.

„Von den Galeonen nicht“, sagte Hasard zustimmend. „Aber da ist noch etwas anderes. Diese Schiffe, die dem Gemetzel entgangen sind, laufen Panama an und alarmieren dort die Behörden. Ich stelle mir vor, daß man von dort aus Schiffe in Marsch setzen wird, die den Auftrag haben, das Gefechtsfeld nach möglichen Überlebenden abzusuchen. Überlebende kann es auf Beibooten, Flößen, Grätings oder Wrackteilen geben. Man wird aber auch gleichzeitig nachsehen, ob diese Piratendschunken abgezogen sind oder möglicherweise weitere Untaten planen. Vielleicht nimmt man an, daß sie Panama selbst oder andere Küstenorte überfallen.“

„Das stimmt, Sir“, sagte Dan. „Die Dons, die dem Gemetzel entgangen sind und Panama erreicht haben, wissen ja nicht, daß mittlerweile alle fünf Dschunken auf Tiefe gegangen sind.“

„Ja, und weder die Dons noch wir wissen, ob nicht noch mehr dieser Kampfdschunken den Pazifik überquert haben, besetzt mit ganzen Horden chinesischer Piraten, die die Küsten der Neuen Welt überfallen. So, wie du es mir erzählt hast, Dan, konntet ihr fünf Dschunken entwischen. Mit drei Dschunken waren wir konfrontiert worden. Das sind insgesamt acht Schiffe mit Zopfmännern. Aber es ist völlig ungewiß, ob es bei diesen acht Dschunken geblieben ist oder ob noch mehr in diesem Seegebiet aufkreuzen. Wir müssen also höllisch aufpassen, gegenüber den Dons und gegenüber den chinesischen Piraten.“

„Was schlägst du vor, Sir?“ fragte Ben.

„Verschärften Ausguck, das vor allem ist wichtig.“

„Wir haben doppelten Ausguck.“

„Zu wenig“, sagte Hasard. „Es werden ab sofort vier Mann Ausguck gehen.“

Auf dem Zweimaster gab es keine Marse, weil das Lateinerrigg an Pfahlmasten gefahren wurde. Aber zu den Toppen führten Wanten hoch, und so konnte von dort aus Ausguck gegangen werden.

Zur Zeit hingen Batuti und Stenmark in den Wanten. Beide hatten Spektive dabei und suchten die See ab.

„Wir teilen die See in vier Sektoren ein“, sagte Hasard. „Einmal Steuerbord voraus bis Steuerbord querab, dann Steuerbord querab bis Steuerbord achteraus. Für die beiden Sektoren sind jeweils zwei Mann vorgesehen. Zwei weitere übernehmen die Sektoren Backbord achteraus bis Backbord querab und Backbord querab bis Backbord voraus. So kann sich jeder auf einen Sektor von acht Strich konzentrieren, und wir haben die gesamte Kimm unter Kontrolle. Wie viele Spektive haben wir insgesamt an Bord?“

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