„Verwüstungen im Schiffsinnern, Sir“, sagte er, „aber alles über der Wasserlinie, behindert uns im Augenblick nicht weiter. Zwei Tote, vier Verwundete, Sir, das ist weit schlimmer. Ein Geschütz zerstört.“
Drake nickte. Gehetzt blickte er zwischen der Galeone und dem anderen Segler hin und her, der unglaublich schnell von achtern aufsegelte.
„Back- und Steuerbordgeschütze klar zum Gefecht, Mr. Moone“, befahl er dann. „Pfeilschützen mit Brandpfeilen in die Marse. Brassen bemannen. Wenn es schon sein soll, dann nehmen wir einen dieser verdammten Dons mit auf die große Reise. Sie bleiben bei den Geschützen, Mr. Moone. God save the Queen – alles Gute, Mr. Moone“, fügte er dann noch hinzu, und Thomas Moone wußte, daß es Drakes Abschied war.
„Alles Gute, Sir“, erwiderte er und verließ dann das Achterkastell. Voller Grimm ballte er die Hände. Jawohl, die Dons würden sich wundern, noch waren sie nicht bei den Fischen!
Drake beobachtete den kleinen, schnell von achtern aufkommenden Segler. Dann warf er einen Blick zu der unter vollen Segeln heranrauschenden Galeone hinüber und fixierte fast gleichzeitig die schwarze Qualmwolke, die immer noch über der brennenden „Sevilla“ im blaßblauen Himmel stand. Die war erledigt, keine Gefahr mehr für die „Golden Hind“. Aber die anderen beiden – und verdammt noch mal, die „Golden Hind“ erwies sich nicht einmal als schnell genug, um der Galeone an Steuerbord zu entkommen. Der Spanier hatte aufgeholt, die gischtende Bugwelle leuchtete weiß herüber, er konnte schon die über Deck hastenden Seesoldaten erkennen. Diesmal schien es ihnen wahrhaftig an den Kragen zu gehen. Drake war nicht der Mann, der sich in diesem Punkt irgendwelchen Illusionen hingab. Aber er war El Draque, der bis zum letzten Atemzug kämpfen würde!
„God save the Queen – Gott schütze die Königin“, murmelte er noch einmal, und dann hatte er seinen Entschluß gefaßt.
„Ruder hart Steuerbord, an die Brassen, Männer!“ schrie er, und seine Stimme dröhnte über die Decks der „Golden Hind“.
Das Schiff schwang herum und lief wenige Augenblicke später direkt auf die Galeone zu, auf der die Geschützmannschaften bereits mit ihren Lunten hinter den Zwanzigpfündern kauerten.
Der Stückmeister der „Don Fernando“ stieß einen Fluch aus – der Gegner bot ihnen nur noch die Schmalseite, so konnte er keinen vernünftigen Schuß anbringen. Die „Don Fernando“ ging auf Kollisionskurs. Ihr Kommandant war nicht so dumm, einen Gegner wie El Draque zu unterschätzen, wie man das offensichtlich auf der „Sevilla“ getan hatte.
Aber was, zum Teufel, war eigentlich mit diesem kleinen Schnellsegler, der in diesem Augenblick ebenfalls den Kurs änderte und direkt auf sie zuhielt? Gehörte er zu El Draque? Handelte es sich um ein spanisches Schiff?
Der Kommandant der „Don Fernando“ wandte sich an seinen Ersten Offizier. „Signalisieren Sie dem Schnellsegler, er soll die Flagge zeigen, oder wir feuern!“
Der Leutnant nickte. Der Capitan hatte recht, sie konnten keinerlei Risiko eingehen, solange sie es mit El Draque zu tun hatten.
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