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Barbara Cartland: Entscheidung des Herzens

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Barbara Cartland Entscheidung des Herzens

Entscheidung des Herzens: краткое содержание, описание и аннотация

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Für die junge Comtesse Lynetta de Marigny beginnt nach dem Tod ihrer Eltern ein entbehrungsreiches und gefahrvolles Leben. Auf der Flucht vor der Revolution lebt sie wie eine Gefangene in ihrem Schloß bei Paris. Als der Earl of Charncliffe eines Tages dort erscheint, bietet sich Lynetta ein unerwarteter Auswegaus ihrem trostlosen Schicksal…

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»Ich bin gekommen«,- sagte er mit tiefer, bewegter Stimme, »um Ihnen etwas mitzuteilen.«

Ihre blauen Augen sahen ihn fragend an.

»Was denn?« gab sie arglos zurück. »Hätte das nicht bis zu meiner Rückkehr nach London warten können?«

»Nein, eben nicht«, antwortete der Graf mit Nachdruck. »Zudem fand ich, daß die ländliche Umgebung, die Sie gewiß ebenso lieben wie ich, der geeignete Rahmen dafür ist.«

Ihre schönen Augen und die halb geöffneten Lippen wirkten so bezaubernd, daß er den Wunsch verspürte, sie zu küssen. Ganz sicher war er der erste Mann, der in diesen Genuß kommen würde.

»Ich wollte Sie fragen, Elaine«, fuhr, er fort, »ob Sie mich heiraten wollen.«'

Elaine riß erstaunt die Augen auf und sagte stockend: »Ich ... ich hatte keine Ahnung, daß Sie eine so starke Zuneigung zu mir hegen.«

»Aber genau so ist es.«

Er legte den Arm um sie, doch zu seiner Verblüffung stieß sie ihn mit beiden Händen von sich.

»Bitte«, bat sie, »bitte ... du darfst mich nicht küssen!«

»Warum nicht?«

»Weil. . . weil ich mich noch nicht entschieden habe und . . . und erst über deinen Antrag nachdenken muß.«

»Nachdenken?«

Der Graf glaubte sich verhört zu haben. In seinen wildesten Träumen hätte er sich nicht vorstellen können, daß eine Frau auf seinen Antrag anders als mit freudiger Zustimmung reagieren würde.

Jetzt hörte er Elaine mit abwehrend ausgestreckten Händen sagen: »Ich konnte mir nicht denken, daß du es ernst meinst!«

»Natürlich meine ich es ernst«, entgegnete der Graf mit Nachdruck. »Sehr ernst sogar, und ich glaube, Elaine, ich kann dich sehr glücklich machen.«

»Du bist sehr freundlich, und Papa mag dich auch sehr«, erwiderte Elaine, »andererseits wäre es ein Fehler, überstürzt zu heiraten, bevor wir uns näher kennengelernt haben.«

Der Graf sah sie entgeistert an.

»Wir haben uns in den vergangenen Wochen fast jeden Tag gesehen.«

»Ja, aber nie allein«, beharrte Elaine. »Es waren immer viele Leute um uns herum.«

Einen Augenblick lang wußte er nicht, was er darauf erwidern sollte, und sie fuhr mit gesenktem Blick fort: »Ich habe natürlich davon gehört, wie . . . wie begehrt du bei der Damenwelt bist, und . . . und daß schon viele Frauen in dich verliebt waren . . .«

»Du solltest nicht auf solchen Klatsch hören«, unterbrach sie der Graf. »Ich schwöre dir, Elaine, bei allem, was mir heilig ist, daß ich noch nie zuvor einer Frau einen Antrag gemacht habe.«

»Dann . . . dann fühle ich mich natürlich sehr geehrt, aber ... ich muß darüber nachdenken.«

Sie trat ans Fenster, und die Sonnenstrahlen umhüllten ihre Gestalt wie ein Heiligenschein.

Der Graf ließ das anmutige Bild eine Weile auf sich wirken, bevor er zu ihr trat.

»Sei vernünftig, Elaine. Ich liebe dich und weiß, daß ich deine Liebe erringen kann. Laß uns unsere Verlobung bekanntgeben und vor Ende der Saison heiraten.«

Sie streckte wieder abwehrend die Hände aus, als wolle sie sich nicht von ihm überrumpeln lassen.

»Ich muß nachdenken . . . bitte!«

»Worüber denn?« wollte der Graf wissen.

»Über dich natürlich!«

»Was ist mit mir?«

»Ich will ganz sicher sein«, sagte Elaine stockend, »ganz, ganz sicher, daß unsere Liebe zueinander stark genug ist für eine Ehe.«

»Ich hätte dich nicht gebeten, meine Gemahlin zu werden, wenn ich mir meiner Gefühle nicht sicher gewesen wäre«, betonte der Graf. »Dir wird es auf Charn bestimmt gefallen, Liebste, denn es wird ein würdiger Rahmen für deine Schönheit sein.«

Er merkte, daß sie ihm interessiert zuhörte, und fuhr fort: »All die wunderschönen Frauen, die Herrin von Charn waren, wirst du an Schönheit und Anmut übertreffen.«

»Danke . . .«, flüsterte sie.

»Wir werden Romney beauftragen, dich zu malen, und das Portrait in meinem Arbeitszimmer aufhängen.«

»Das . . . würde mir gefallen.«

»Dann sagst du also ja?«

Wieder wollte der Graf den Arm um sie legen, doch sie wich aus.

»Ich. . . muß trotzdem darüber nachdenken, aber . . . aber ich würde Charn gern kennenlernen.«

»Meinetwegen gleich morgen, und du kannst einladen, wen du willst!«

»Du bist. . . sehr freundlich, aber morgen findet in London ein Ball statt, an dem ich teilnehme.«

»Eins mußt du lernen, mein Liebling«, erwiderte der Graf lachend, »als dein zukünftiger Gemahl bin ich wichtiger als jeder Ball.«

»Dieser ist aber etwas Besonderes. Er wird für mich veranstaltet.«

»Von wem?«

»Vom Marquis von Hampton. Da Papa es sich nie leisten konnte, Leute zu uns einzuladen, kannst du dir vorstellen, wie aufregend das für mich ist.«

»Sicher. Vermutlich werde ich auch eingeladen, oder?«

»Wenn ich James darum bitte, wird er es bestimmt tun.«,

»Spar dir die Mühe«, entgegnete der Graf schroff, lenkte dann jedoch ein: »Hampton wird allerdings verstehen, daß du als meine Verlobte keinen Ball mehr ohne meine Begleitung besuchen möchtest, oder du könntest es zum Vorwand nehmen, deine Teilnahme ganz abzusagen.«

»Das . . . das könnte ich nicht!« rief Elaine aus. »Es wäre . . . rücksichtslos ihm gegenüber.«

»Jetzt hör mir mal gut zu, Elaine«, sagte der Graf in ernstem Ton. »Ich liebe dich und möchte dich zu meiner Frau machen. Dir zu Ehren werde ich in meinem Stadthaus am Berkeley-Square und in Charn einen Ball veranstalten.«

Elaine schien erfreut darüber, und er fuhr fort: »Vergiß Hampton und alle anderen Männer, und denk nur noch an mich und wie glücklich wir sein werden.«

»Du bist so . . . lieb«, murmelte Elaine, »und ich möchte Charn so gern kennenlernen. Papa hat mir viel darüber erzählt, ebenso mein Großvater, der mit deinem Vater befreundet war.«

»Mag sein«, entgegnete der Graf ungeduldig, weil sie vom Thema abkamen.

»Mein Großvater sagte immer«, fuhr Elaine fort, »daß Charn alles aufzuweisen habe, was man von einem berühmten Familienstammsitz erwarte - bis auf einen wichtigen Punkt.«

»Das wäre?« fragte der Graf und konnte nicht verhindern, daß es ungehalten klang.

»Großpapa hat noch heute morgen davon gesprochen, daß deine Gemäldesammlung ihresgleichen suche und auch die englischen Stilmöbel wunderschön seien, aber leider nicht ein wertvolles französisches Stück vorhanden sei.«

»Französisch?« wiederholte der Graf entgeistert. »Warum sollte ich so etwas besitzen?«

»Der Prinzregent hat eine imposante Sammlung französischer Stilmöbel im Carlton House.«

»Das weiß ich«, erwiderte der Graf. »Soviel ich weiß, hat Seine Königliche Hoheit seinen Küchenchef, der wohl Franzose ist, losgeschickt, um einige Möbel aus dem Schloß von Versailles zu ersteigern.«

»Ich habe mir die Sammlung letzte Woche angeschaut und fand sie wunderschön«, schwärmte Elaine.

»Wenn du dir französische Möbel wünschst, sollst du sie haben«, versprach der Graf.

Er bemerkte, wie ihre Augen vor Freude aufleuchteten.

»Ist das dein Ernst?«

»Natürlich ist es mein Ernst! Ganz sicher wird eine Menge davon in London versteigert.«

»Nach Unterzeichnung des Friedensvertrags kann man direkt in Frankreich wertvolle Stücke aufkaufen.«

Der Graf sah sie entgeistert an.

»Soll das heißen, du möchtest mich nach Frankreich schicken, um Möbel einzukaufen?«

»Würdest du das für mich tun?«

»Ich tue alles, was du willst«, seufzte der Graf, der ihren vor Eifer geröteten Wangen ansah, wieviel ihr daran lag. »Aber irgendwie kommt mir das Ganze ziemlich eigenartig vor.«

»Du willst doch auch, daß Charn vollkommen ist«, sagte Elaine lebhaft, »und wenn es tatsächlich kein einziges französisches Möbelstück aufzuweisen hat, fände ich es einfach wundervoll, wenn ich diejenige wäre, die diesem Mangel abgeholfen hätte.«

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