Georg Ransmayr - Der arme Trillionär

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Das Spekulantenepos der Zwischenkriegszeit Keiner wurde so schnell reich wie er: Als blutjunger Bankchef und Börsenguru wird der Wiener Finanzjongleur Sigmund Bosel Anfang der 1920er-Jahre zum „Trillionär“ hochgejubelt. Hin- und hergerissen zwischen zwei Frauen lebt der spendable Plutokrat, wie es ihm gefällt. Doch reich zu sein, ist Bosel nicht genug. Der schillernde Millionensassa will die alteingesessene Hochfinanz an die Wand spielen. Dabei verstrickt er sich in grenzwertige Spekulationsdeals. Bosels Verlust-geschäfte werden ein riesiger Skandal. Der jüdische Glücksritter wird im damaligen anti-semitischen Klima zum alleinigen Sündenbock gestempelt. Hinter den Kulissen bleibt er aber ein mächtiger Strippenzieher. Kurz vor dem „Anschluss“ 1938 fährt Bosel noch einmal von Paris zurück nach Wien. Aus dem Wirtschaftskrimi rund um den schillernden Finanzabenteurer wird eine mörderische Holocaust-Tragödie … Georg Ransmayr begibt sich auf die Spuren des legendären Inflationskönigs.

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zum Reichtum Selfmademan Sigmund Bosel Foto Max Fenichel 1926 Der - фото 6

zum Reichtum: Selfmademan Sigmund Bosel. Foto: Max Fenichel, 1926.

Der Organisationsjob für die Polizei ist für Bosel jedoch kein Honiglecken. Er muss die Auflage akzeptieren, dass er „als kommerzieller Direktor des Lebensmittellagerbetriebes der Polizeidirektion ehrenamtlich und unentgeltlich fungieren soll“. Der befristete Posten hat sogar noch einen Haken. Schober verlangt, dass Bosel keinerlei Privatgeschäfte macht, solange er Leiter des Versorgungsdepots ist. „Ich wollte dadurch vorbeugen, dass dieses Ehrenamt irgendwie für private Geschäftszwecke missbraucht werde oder dass auch nur die Vermutung entstehen könnte, es gäbe eine Verquickung zwischen den Lebensmittellieferungen für die Polizei und Geschäften irgendwelcher Art.“ In der Praxis dürfte es dennoch eine gewisse Verfilzung zwischen Bosels eigenen Geschäften und dem Polizeiwohlfahrtsbetrieb gegeben haben, wie der Historiker Rainer Hubert meint. 38

Vermutlich hat Bosel sehr wohl neben seiner „ehrenamtlichen“ Tätigkeit auf eigene Rechnung weitergearbeitet. In einem Brief an den „hochwohlgeborenen und hochverehrten Herrn Präsidenten“ weist Bosel sogar selbst darauf hin, dass er der Polizei mit Leinen und anderen Waren aus seinen eigenen Beständen ausgeholfen hat. 39

Was hat sich Bosel aber davon versprochen, dass er der Exekutive seine Arbeitskraft so großzügig zur Verfügung stellt? Der aufstrebende Geschäftsmann ringt nach seinen Husarenstücken um gesellschaftliches Prestige. Mithilfe seiner Polizeitätigkeit will er sich die Meriten für einen Titel verdienen. Er sei reich genug, tönt Bosel, um sich das Ehrenamt und die damit verbundene geschäftliche Untätigkeit leisten zu können. Schober wird später sagen, dass es Bosel darum gegangen sei, „sich in der Kaufmannschaft eine entsprechende soziale Stellung zu verschaffen“. 40

Die Gegenleistung, die Bosel 1918 dafür haben will, dass er für den morschen Staat den Wohltäter spielt, ist der Ehrentitel eines Kaiserlichen Rates. Insgeheim wird Bosel sicher auf einen Adelstitel gespitzt haben. Im Umgang mit der Staatsgewalt gibt er sich aber untertänig und genügsam. Schober hält den Titelwunsch für „äußerst bescheiden“ und fühlt wegen der Ernennung bei Innenminister Gayer vor. Der meint jedoch, dass der 25-jährige Bosel für die Auszeichnung „Kaiserlicher Rat“ noch zu jung sei. Die betroffenen Dienststellen raufen sich auf einen Kompromiss zusammen: Bosel soll ungeachtet seines Alters „Kaiserlicher Rat“ werden, wenn er seine Aufgabe als „Versorgungsdirektor“ der Polizei zwei Jahre tadellos erledigt.

Der Freund und Helfer des Polizeipräsidenten

Im Sommer 1918 macht sich Sigmund Bosel ans Werk. Er muss im Kompetenz-Dschungel der Kriegswirtschaft Lebensmittel und Textilien zusammenkaufen und den verschiedensten Abgabestellen spezielle Zuteilungen für die Exekutive abtrotzen. Um der Polizei Kosten zu ersparen, stellt Bosel sein Büro in der Heinrichsgasse samt Personal und zwei „Fernsprecher-Anschlüssen“ unentgeltlich zur Verfügung. Anfangs verwendet Bosel für die Geschäftskorrespondenz im Namen der Polizei sogar noch sein eigenes Briefpaper. Erst im Herbst 1918 wird dem „Lebensmittellagerbetrieb der kaiserlich-königlichen Polizei-Direktion Wien“ eigenes Schreibmaschinenpapier zur Verfügung gestellt.

Als Organisationsgenie ist Bosel ganz in seinem Element. Über alle möglichen Kanäle treibt er große Vorratsmengen auf, die er vor allem aus Ungarn nach Wien dirigiert. In verschiedenen Stadtbezirken entstehen insgesamt 13 Filialen der Polizei-Versorgungseinrichtung. Bosel deckt auf sechs Monate hinaus den Lebensmittelbedarf von 20.000 Personen. „Wiewohl diese Mengen im regulären Handel nicht zu beschaffen waren“, wie Schober vermerkt. 41Das heißt im Umkehrschluss, dass Bosel für die Polizei am Schwarzmarkt eingekauft hat.

Bald karren Bosels Leute nicht mehr nur Lebensmittel heran, sondern auch Bekleidung, Schuhe und Haushaltsgeräte, die in einem improvisierten Warenhaus angeboten werden. Bosel schafft auch eine Brennholz-Zerkleinerungsanlage an, damit die Beamten für ihr Zuhause billiges Heizmaterial bekommen und die Bezirkspolizeikommissariate und Wachstuben Holz für ihre Kanonenöfen haben. Für verderbliche Lebensmittel wird ein Kühlhaus eingerichtet, zwei Gemeinschaftsküchen liefern regelmäßige Mittagsmahlzeiten für über 2000 Personen. Polizisten im Außendienst werden mittels fliegender Küchen verköstigt. Die Polizei kann sich alle Finger abschlecken, dass Sigmund Bosel ihr Freund und Helfer geworden ist. Die enge Zusammenarbeit geht anderen Kaufleuten, die gerne selbst ins Geschäft gekommen wären, gegen den Strich. Wieder wird Bosel vernadert, die Anzeigen gehen aber ins Leere. Polizeichef Schober lobt seinen kommerziellen Direktor über den grünen Klee. „Sicher ist, dass er, wie die Kontrolle durch den ihm beigegebenen äußerst misstrauischen Ausschuss bewiesen hat, bei der Polizei nicht nur nichts verdient hat, sondern sicher auch eigenes Geld zugesetzt hat.“ 42

Bosel kauft Gemüse, Heringe und Rosinen genauso wie Wollstoffe und Innereien zur Wursterzeugung. Alles nicht per Kilo, sondern waggonweise. „Das Lebensmittelmagazin und die Bekleidungsstelle Herrn Bosels leisteten ganz Hervorragendes“, so Schober. „Die Wache hatte gute auskömmliche Kost, ich selbst überzeugte mich wiederholt in Kommissariaten von der Güte des gebotenen Rindfleisches, warme Mäntel und gute Schuhe wurden von der Bekleidungsstelle zu denkbar mäßigen Preisen zur Verfügung gestellt, auch die Beamtenschaft der Polizeidirektion Wien konnte diese entsetzliche Zeit nur durch diese Hilfe durchhalten.“ 43In den letzten Tage der Monarchie und den Anfangstagen der Ersten Republik bestimmt Bosel, welche Rationen an Bohnen, Fleisch oder Fett die Polizisten in den Wochen des Umbruchs kaufen und ihre Frauen daheim verkochen können. Für Weihnachten 1918 waren als Draufgabe Sonderrationen an Nüssen, Pflaumen und Rindfleisch erhältlich. Bosel und Schober haben gewusst, dass der Sicherheitsapparat bei Laune gehalten werden muss, wenn der Kaltstart in die Demokratie ohne Chaos über die Bühne gehen soll.

Die Polizeibeamten rechnen es ihrem Chef auch hoch an, dass sie günstig einkaufen können und von der Not ringsum verschont bleiben. Schober hat gleichzeitig den erforderlichen Machtinstinkt, um sich als Garant der öffentlichen Ordnung in Szene zu setzen. Im Dezember 1918 wird Schober für die gesamte öffentliche Sicherheit zuständig, damit untersteht ihm auch die Exekutive in den Bundesländern. Schober mausert sich zu einer Führerfigur im Sicherheitsapparat. „Er verbesserte die materiellen Verhältnisse seiner Polizisten … und deutete gleichzeitig seinen Präsidenten-Posten in eine Vaterrolle um, wodurch er psychologisch effektvoll seine Leute beeinflussen konnte“, schreibt Rainer Hubert in seiner Schober-Biografie. 44

Ein Glanzpunkt der Inszenierung ist die erste Weihnachtsfeier nach der Kriegsniederlage, die der 44 Jahre alte Polizeichef mit seinem Monokel auf der Nase in der Wiener Marokkaner-Kaserne organisiert. Die Exekutive präsentiert sich als eine Sippe rechtschaffener Staatsdienerfamilien, in der sich der oberste Kommandeur sogar ums Christkind kümmert. Weil die Versorgung der Beamtenschaft mit Bosels tatkräftiger Hilfe klappt, werden dem Polizeichef Macherqualitäten zugeschrieben. Und Sigmund Bosel? Er war für Schober nicht nur ein wichtiger Steigbügelhalter, sondern auch eine Art „Troubleshooter“, der in heiklen Angelegenheiten die Lage sondieren und dem Polizeichef diskret den Boden bereiten konnte.

Das kommt Schober zugute, als sich 1919 die Stimmung in der Polizei politisch aufheizt. Die im November 1918 ausgerufene Republik „Deutsch-Österreich“ durchlebt eine revolutionäre Nachkriegskrise, in der viele Berufsgruppen sozialpolitische Reformen verlangen. Im Sicherheitsapparat kommt die Meinung auf, dass Beamte nicht länger unpolitische Ordnungshüter sein sollen, sondern durchaus das Recht hätten, sich parteipolitisch zu betätigen. Frei nach der Devise, dass mit dem unsäglichen Kadavergehorsam gegenüber sakrosankten Autoritäten Schluss sein muss. Und zwar auch in der Exekutive.

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