Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter www.dnb.d-nb.deabrufbar.
TOTE WIE SAND AM MEER – Mord und Totschlag im Urlaubsparadies
karo ♦ urlaubskrimis, band 1
1. Auflage 2014
© edition karo, Verlag Josefine Rosalski, Berlin
www.edition-karo.de
Alle Rechte vorbehalten
Nachdruck, Vervielfältigung und Vortrag nur nach ausdrücklicher Genehmigung des Verlages
Umschlagfoto: © dmitry_saparov – Fotolia.com
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2014
ISBN 9783937881201
Angela Hüsgen, Josefine Rosalski (Hrsg.)
TOTE WIE SAND AM MEER
Mord und Totschlag im Urlaubsparadies
12 Kriminalgeschichten
edition ♦ karo
Berlin 2014
Unseren allerherzlichsten Dank an Gesine Wenzel.
Die Autorinnen, die Herausgeberin und die Verlegerin
März 2014
Cover
Impressum Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter www.dnb.d-nb.de abrufbar. TOTE WIE SAND AM MEER – Mord und Totschlag im Urlaubsparadies karo ♦ urlaubskrimis, band 1 1. Auflage 2014 © edition karo, Verlag Josefine Rosalski, Berlin www.edition-karo.de Alle Rechte vorbehalten Nachdruck, Vervielfältigung und Vortrag nur nach ausdrücklicher Genehmigung des Verlages Umschlagfoto: © dmitry_saparov – Fotolia.com 1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2014 ISBN 9783937881201
Titel Angela Hüsgen, Josefine Rosalski (Hrsg.) TOTE WIE SAND AM MEER Mord und Totschlag im Urlaubsparadies 12 Kriminalgeschichten edition ♦ karo Berlin 2014
Danksagung Unseren allerherzlichsten Dank an Gesine Wenzel. Die Autorinnen, die Herausgeberin und die Verlegerin März 2014
Vorwort VORWORT Wir hätten es schon früher tun sollen! Da sitzen Mörderische Schwestern zusammen, lachen, essen Flammkuchen, trinken Wein, planen Lesungen, aber niemand kommt auf die Idee, eine gemeinsame Anthologie herauszugeben. Zum Glück gibt es auch andere kreative und tatkräftige Frauen, allen voran Gesine Wenzel von Wenzels Gartenwelt, die die Idee hatte – und natürlich Josefine Rosalski, die oft genug weiß was sie will. Herausgekommen sind zwölf mörderisch entspannte Urlaubsstorys, und TOTE WIE SAND AM MEER! Angela Hüsgen März 2014
Angela Temming
DIE LETZTEN GÄSTE IN BAD SAAROW Angela Temming
Susanne Rüster
KURSWECHSEL Susanne Rüster
Gitta Mikati
GRÜNE JADE
Angela Hüsgen
AUSGETRÄLLERT
Petra Tessendorf
WENN DIE SONNE STILLSTEHT
Heidi Ramlow
OVER THE RAINBOW
Autorinnenduo Goest & Patsch
ARMER ONKEL LÜBBO
Barbara Ahrens
WALLRAFF IM WATTENMEER
Swenja Karsten
IM LAND DER STILLE
Regine Röder-Ensikat
DAS MEDUSENHAUPT
Kristina Herzog
GREEK FOR FREAKS
Gisela Witte
STRANDLÄUFER
Die Autorinnen stellen sich vor
Wir hätten es schon früher tun sollen!
Da sitzen Mörderische Schwestern zusammen, lachen, essen Flammkuchen, trinken Wein, planen Lesungen, aber niemand kommt auf die Idee, eine gemeinsame Anthologie herauszugeben.
Zum Glück gibt es auch andere kreative und tatkräftige Frauen, allen voran Gesine Wenzel von Wenzels Gartenwelt, die die Idee hatte – und natürlich Josefine Rosalski, die oft genug weiß was sie will.
Herausgekommen sind zwölf mörderisch entspannte Urlaubsstorys, und TOTE WIE SAND AM MEER!
Angela Hüsgen
März 2014
Angela Temming
DIE LETZTEN GÄSTE IN BAD SAAROW
Teil eins seines Plans hatte geklappt, sie waren mit der Bahn nach Bad Saarow gefahren. Kostspielig, die Ferienwohnung, doch würde dieser Abend günstiger bleiben als alle Alternativen. Jenny stand vor Fernseher und Receiver, presste die Daumen auf die Fernbedienungen, mal so und mal so, und sie fluchte, als wäre er nicht im Raum. Wortlos nahm er ihr die Geräte ab und schaltete mit zwei Handgriffen ein Boulevardmagazin ein.
Jenny verschmolz mit dem Sofa, und er packte die Badesachen. Typisch, den Bademantel hatte sie in Berlin vergessen. Obwohl sie den bald nicht mehr brauchte, ärgerte ihn, wie egal ihr der teure Ausflug sein musste, egal wie alles in ihrem Leben. Nie strengte sie sich an, und es gab wohl kaum eine trägere Person in ganz Berlin als Jenny Herbert. Wie oft kam er vom Büro nach Hause und nicht einmal die Betten waren gemacht.
Dabei musste sie nur zwei Zimmer in Schmargendorf bewirtschaften, und das ohne Kinder. Die Adiletten, er schob sie zwischen die Badetücher. – Kinder. Dann würde er das hier unterlassen. Andererseits, welche Nachkommen wären zu erwarten von einer Frau, die Schnaps in Strümpfen versteckte, einer Frau, deren Haare und Bindegewebe herunterhingen, einer Frau, die keine war? Welche Nachkommen? Keine, die ein Studium schafften. Jedenfalls würde Jenny ohne Erben, ohne Broterwerb und daher ohne weitere Nachfragen verscheiden, gleich da drüben, in der Therme.
Rasch holte er ihre Stiefel aus der Garderobe, stellte sie vors Sofa und schaltete den Fernseher ab. Ein Murren, mehr aber auch nicht.
Draußen kauerte tiefschwarz und kalt das Brandenburger Land. Unglaublich, wie frostig der April dieses Jahr ausfiel, als wollte Gott die Menschen strafen. Jenny erzählte irgendetwas, und nach einer Ewigkeit erreichten sie die Therme. Am Empfangstresen das Übliche: Jenny konnte das Armband mit dem Chip nicht ohne Hilfe um ihr Handgelenk legen. Sie lobte das Personal für das praktische Bezahlsystem. Sie lief gegen das Drehkreuz. Sie lief auch gegen das zweite Drehkreuz.
Schließlich watete sie hinter ihm durchs lauwarme Wasser, den Hals gereckt, den Mund verzogen, denn das, was in ihr Gesicht schwappte, schmeckte salzig, wie selbst sie jetzt begriff. Du lieber Gott, warum das denn so salzig wäre und ob man das Salz nicht rausfiltern könnte und so weiter. Die Uhr an der Wand zeigte auf zehn an diesem Freitagabend, und die großen und die kleinen Becken leerten sich von Minute zu Minute. Noch eine Stunde bis zur Schließung blieb ihm, um seiner Jenny das Genick zu brechen.
Heimvorteil hatte er ja, ließ er doch seit Jahren in der Therme seine Herrenwochenenden ausklingen. „Gehen wir ins Außenbecken!”, bestimmte er jetzt, und seine Stimme klang klarer als sonst. Jenny folgte ihm durch die Gummiklappen, die den Innenbereich vom Außenbecken trennten, hinaus an die Luft. Menschenleer. Er liebte den Kontrast: Unten umspülte das Wasser sonderbar warm seine Brust und oben blies der eisige Wind alle Bedenken aus dem Kopf. Der Dampf, der in Kapriolen über der Sole tanzte, schien weit nach oben bis zu Gott aufzusteigen. Gott würde zusehen, wie Jenny zu ihm in den Himmel aufbrach, und Gott würde nicken, denn er liebte alle Dummen, oder nicht?
Lächelnd drückte sie ihren Rücken gegen eine sprudelnde Massagedüse und quiekte, drehte sich um, klammerte sich an den Beckenrand und ließ den Strahl, der aus der Düse schoss, in ihren Ausschnitt sprudeln. Gönn dir das, Jenny, gönn dir das, dachte er. Er hatte ausgeharrt, immer gehofft, sie finge sich, suchte sich einen Kurs, Typberatung vielleicht, wo sie hätte lernen können, wie man spricht, und das nicht nur über die Grimaldis. Oder Englisch, das wäre gegangen. Aber sie suchte nur das, was sie selbst inzwischen, nach einigen Jahren des Überganges, war: Nichts.
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