Erhard Heckmann
100.000 km
zwischen
Anchorage, Neufundland,
dem Pazifik und New Mexico
Teil 2
Engelsdorfer Verlag
Leipzig
2014
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet
über http://www.dnb.deabrufbar.
Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig
Alle Rechte beim Autor
Copyright der Fotografien bei Erhard Heckmann
Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)
www.engelsdorfer-verlag.de
Gewidmet meiner Frau Sabine und Tochter Dörthe
Spiegelbilder in Vancouver
Cover
Titel Erhard Heckmann 100.000 km zwischen Anchorage, Neufundland, dem Pazifik und New Mexico Teil 2 Engelsdorfer Verlag Leipzig 2014
Impressum Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.dnb.de abrufbar. Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte beim Autor Copyright der Fotografien bei Erhard Heckmann Hergestellt in Leipzig, Germany (EU) www.engelsdorfer-verlag.de
Widmung Gewidmet meiner Frau Sabine und Tochter Dörthe Spiegelbilder in Vancouver
Vorwort
Richtung Bella Coola, einem phantastischen Abenteuer entgegen
Wunderschönes British Columbia
Von Whistler ins Pionierland und nach Williams Lake
Wagon Road und BX
Ins Chilcotin
Abenteuer pur – im Sattel durch unberührtes Land
Alexander Mackenzie und Bella Coola
Farewell Canyon, Wells Gray und weiter nach Norden
Zum Rodeo nach Dawson Creek
Abstecher nach Liard River Hot Springs
Willmore Wilderness und Maligne Lake
Die Rocky Mountains und ihre Tiere
David Thompson, der Pelzhandel und die Nordwestpassage kreuzen unsere Spur
Panoramastraße Icefields Parkway
Zum Rocky Mountain House auf geschichtsträchtigem Boden
Lake Louise, Glacier National Park, Okanagan Tal und Hells Gate
Dempster Highway, auf Schotter durch einsames, weites Land
Auf dem Dach der Welt nach Eagle in Busch-Alaska
Rikas Roadhouse und Fairbanks
Denali Highway, Matanuska Gletscher und die Mine zu McCarthy
Haines, Glacier Bay, und am Ende der Straße Atlin
Kanada ist ein großartiges Land. Es hat mich begeistert und mein Herz gewonnen mit seiner grandiosen Natur, seiner Weite, Einsamkeit und seinen Tieren. Mit Alaska war es ähnlich.
Im einstigen „Wilden Westen“ kreuzten meine Frau und ich die Spuren der Indianer, die im Strom der Völker und Kulturen mitschwimmen, der Goldgräber, Pelzhändler und Siedlungspioniere, ritten tagelang am Rande des Machbaren durch unendliche, schöne Wildnis und lernten die Buschflieger schätzen. Wir erlebten die berühmte Inside Passage, sahen Gletscher kalben, umrundeten Eisberge im hohen Norden, waren gefesselt vom Spiel der Wale, den Grizzlybären und von der Einsamkeit, mit der sich der Dempster Highway durch die Tundra bis hinauf zum mächtigen Mackenzie windet, der in der Nähe von Inuvik seine Wasser über ein weites Delta in die Beaufort See entlässt.
Nordamerika ist auch ein Kontinent der Nationalparks, Wohnmobile und Allradtrucks, der Bären, Elche, Bergschafe, wunderschöner Seevögel, eisiger Gletscher, schneebedeckter Gipfel, bunter Alpenwiesen, tiefer Küstenregenwälder, türkisfarbener Bergseen und klarer Flüsse, in denen Millionen Lachse alljährlich zu ihren Geburtsgewässern ziehen. Im Osten stehen facettenreiche, karge Landschaften wie Neufundland oder Labrador im krassen Gegensatz zu den Metropolen der Großstädte, den farbenfrohen Wäldern im Indian Summer, den tosenden Niagarafällen oder den wogenden Getreidefeldern der endlosen Prärien, auf denen einst Millionen von Büffel weideten.
Es waren Erfahrungen, die neben erlebter Schönheit, Begeisterung und Freude aber auch verändern und zusätzlich lehren, dass wir unsere Kinder verstärkt in die Natur hinausführen müssen. Woher sonst sollen sie später wissen, wenn sie selbst Entscheidungen zu treffen haben, wie mit diesem wertvollen Kleinod Natur umzugehen ist? Denn nur wenn der Mensch es zulässt, wird nicht nur die grandiose Natur Nordamerikas eine dauerhafte Zukunft haben.
Alles in einem Buch niederzuschreiben würde das technisch Machbare weit überschreiten, doch der Anfang dazu wurde mit Teil 1 gemacht, und dieses Buch setzt die Erzählung über die Reisen durch Nordamerika unter gleichem Titel fort. Der Schlusspunkt bleibt dem dritten Teil vorbehalten, der ebenfalls kurzfristig erscheinen wird.
Im Teil 1 stand unsere erste große Reise durch Kanada im Mittelpunkt, doch war auch von Alaska, Pionieren, Grizzlys, Buschfliegern, vom Pelzhandel, Goldrausch und dem „Yellowstone“ die Rede, so dass auch einige Wege über den 49. Breitengrad führten.
Montana, Idaho, Oregon, Washington oder, gemeinsam mit den maritimen Provinzen des kanadischen Ostens, waren auch die Neuenglandstaaten Zugaben am Rande unserer Wege, die uns Kanada und Alaska erschlossen, und auf die wir neugierig geworden waren, nachdem uns Amerikas mittlerer und südlicher Westen mit seinen grandiosen Naturdenkmälern bis hin nach New Mexico auf einer der ersten selbst konzipierten Überseereisen in seinen Bann gezogen hatte.
Vor der Begeisterung für Wohnmobil und Übersee erfüllten Zelt, Auto und Europa diese Rolle, ehe uns Mietwagen auf eigenen Wegen Südafrika, Zimbabwe, Botswana und Namibia erkunden, oder Blicke in den Mittleren und Fernen Osten werfen ließen. Letztendlich aber war es die Wohnmobilbegeisterung, die uns zu Reisefans werden und immer wieder aufbrechen ließ, bis hin nach Australien oder Neuseeland.
Richtung Bella Coola, einem phantastischen Abenteuer entgegen
Als wir uns im Juli 2002 zum zweiten Male Richtung Kanada in den Flieger setzen hieß die Devise, weniger Kilometer und Individuelles zum Gesamterlebnis zu verbinden. Viel weniger als vorher waren es zwar auch nicht, doch übertraf der Trailritt in die Wildnis alle Vorstellungen und wurde, trotz vieler anderer Erlebnisse, zum eigentlichen Highlight. Statt der „Air Canada“ brachte uns die Lufthansa auf dieser Reise nach Vancouver, und dort der grüne „Porter-Bus“, der alle Hotels anfährt, die keinen eigenen Service bieten, vom Level II des Airports für je zwölf Dollar zum Empire Landmark Hotel, das mit seinen etwa dreißig Stockwerken im unteren Teil der Robson Street für Touristen recht zentral liegt. Während die Zimmer in diesem Hotel einen recht ordentlichen Eindruck hinterlassen, war es in der Lufthansamaschine „doppelt“ eng, grundsätzlich und wegen des Nachbarn. Dieser äußerst gut Genährte war ein nach Kanada ausgewanderter Italiener, der seine alte Heimat besucht hatte und nun auf dem Rückweg war. Sein Englisch war fließend, aber schreiben und lesen konnte er die Sprache kaum, und meine Hilfe beim Ausfüllen der Einreiseformalitäten sehr willkommen. Der ruhige Neuneinhalbstunden-Flug bot wunderbare Sicht auf grönländisches Eis, zog seine Bahn weit oberhalb der Hudson Bay über die Northern Territories, und auf der Höhe von Calgary überflogen wir bei blauem Himmel die schneebedeckten Gipfel der Rocky Mountains.
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