Rainer Voigt - Ich kann mir die Arbeit nicht leisten

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Dieses Buch beschreibt einen Feldversuch am lebenden Menschen. Frank-Peter Sommer hat am eigenen Leib durchlebt, was es heißt, arbeitslos zu sein und allein wegen seines frühen Geburtsdatums gar nicht mehr zu Vorstellungsgesprächen eingeladen zu werden. Bekanntermaßen spaltet dieses Thema die Nation. Während die einen sagen, für Nichtstun gibt es zu viel Geld, behaupten die Anderen, dieses Geld reicht nicht zum Leben. Die einen meinen, es macht bei der Fülle staatlicher Fürsorge keinen Sinn zu arbeiten und wiederum andere, der Staat ist nicht in der Lage, allen Menschen eine Arbeit zu ermöglichen. Dabei haben viele von denen, die darüber reden, diese Situation nicht selbst erlebt. Vor allem die salbungsvollen Bemerkungen der meisten Politiker gehören eher zur Satire als zur Politik. Deshalb war es dem Protagonisten wichtig, die Erfahrungen selbst zu machen und nicht dem Gehörten über Dritte oder dem Schwager des Onkels des Nachbarn auf den Leim zu gehen. Natürlich ist alles gespickt mit den Erfahrungen, die in einem langen Arbeitsleben bereits gemacht wurden und den vielfältigen Problemen des Alltags, die auch Arbeitslosengeldempfänger bewältigen müssen. Herausgekommen ist ein authentisches Spiegelbild unserer Gesellschaft. Lösungen der Probleme werden nicht vorgegeben. Was ganze Generationen von schlauen Wissenschaftlern nicht in der Lage sind zu postulieren und die Lenker der Nation in Persona gut bezahlter Politiker nicht fertig bringen, kann man von einem kleinen Durchschnittsbürger schlichtweg nicht erwarten. Aber das Buch wird hoffentlich zum Nachdenken anregen und manchem das Erkennen der Schieflage der derzeitigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lage erleichtern.

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Ein Jahr war Frank-Peter Sommer schon arbeitslos, bereits ein ganzes Jahr! In dieser Zeit ist viel passiert. Die turnusmäßigen Besuche beim Arbeitsamt, die Durchforstung der auf einer Internetplattform des Arbeitsamtes für ihn bereitgestellten Arbeitsangebote, das zigfache Kopieren der Bewerbungsunterlagen und deren Versendung mit jeweils einem separaten Anschreiben, alles hielt ihn ordentlich auf Trab. Wenn man diese Bewerbungen gewissenhaft betreibt, bleibt kaum „Freizeit“. Außerdem besuchte er häufig seine Mutter, die unweit von ihm wohnte und half ihr beim Einkauf und anderen täglichen Dingen, über die noch berichten wird.

An Bewerbungen hat es Frank-Peter Sommer wahrlich nicht mangeln lassen. Seine Hoffnung, die Spezialisierung in einem CAD-Computerprogramm in die Waagschale zu werfen, ging leider nicht auf. Vermutlich hatte er ein Kainsmal in Form seines Geburtsjahres auf der Stirn. Vom Arbeitsamt, oder wie es neu heißt, von der Agentur für Arbeit oder Arbeitsagentur, der Begriff Jobcenter wird ab 2011 folgen, die wechselnden Namen sind für ihn irrelevant, kam bezüglich seiner Ingenieurqualifikation und seiner nachgewiesenen Erfahrungen nichts, gar nichts. Man beschränkte sich ausschließlich darauf, seine Berufsqualifizierung als Elektriker als einziges Kriterium zu verwenden. Aber in der Regel gab es bei den von der Arbeitsagentur vermittelten Stellen überhaupt keine Reaktion, nicht einmal telefonisch waren einige dieser Firmen erreichbar. Oder es waren Zeitarbeitsfirmen und private Arbeitagenturen. Wieso können die privaten Arbeitsagenturen die Aufgaben, die eigentlich die behördliche Arbeitsagentur selbst machen müsste, von dieser vermittelt bekommen? Gibt es hier Absprachen auf höherer Ebene, auf diese Art und Weise die Zeitarbeitsfirmen zu füttern und damit das Lohnniveau um einen deutlichen Betrag zu senken? Mehr als zwei Drittel der Vermittlungsvorschläge dieser privaten Arbeitsagenturen waren dann auch Beschäftigungsverhältnisse bei Zeitarbeitsfirmen und fast ausschließlich bundesweite Montage. In einem Gespräch mit einer Mitarbeiterin der Arbeitsagentur erfuhr Frank-Peter Sommer sehr viel später, dass viele dieser Mitarbeiter nur befristet angestellt sind und nach kurzer Zeit selbst wieder entlassen werden. Damit fehlt denen die Motivation für mehr Engagement im Job. Es sind halt auch nur arme Schlucker.

Weit mehr Aktivitäten als von der Agentur kamen deshalb von Frank-Peter Sommer selbst. Er durchforschte die Tageszeitungen ständig nach infrage kommenden Arbeitsplätzen, notierte sich die Telefonnummern und Emailadressen von Firmenfahrzeugen, die er in der Stadt sah und versuchte diese Firmen zu kontaktieren. Auch die Gelben Seiten wurden von ihm intensiv unter die Lupe genommen. Nach Drohungen der Agentur für Arbeit, flexibler werden zu müssen und auch einer Montagetätigkeit aufgeschlossen gegenüber zu stehen, schloss Frank-Peter Sommer, inzwischen 58 Jahre alt, einen Vertrag mit einer Zeitarbeitsfirma, die ihm vollmundig versprach, einen Einsatz im Tagespendelbereich zu gewährleisten. Das war ihm wichtig, denn er hatte die Betreuung seiner Mutter übernommen und die unzähligen Behördengänge ließen sich nicht mit einer Montagetätigkeit unter einen Hut bringen.

3. Frank-Peters Mutter

Das Schicksal hatte es mit der Mutter von Frank-Peter Sommer nicht immer gut gemeint. Ihr egozentrischer Charakter mit hypochondrischen Elementen war nicht förderlich, mit Männern auf Dauer gut zusammen leben zu können. Viele Episoden aus ihrer Jugend, die symptomatisch für die Erklärung ihres Charakters waren, erfuhr er sehr viel später von seinem Vater und der Schwester seiner Mutter. Nach der Scheidung von ihrem ersten Mann, seinem Vater, kurz vor der Silberhochzeit lernte sie mit knapp 50 Jahren einen 14 Jahre jüngeren Arbeitskollegen kennen. Dass dieser bis dahin Junggeselle geblieben war, erregte keinen Argwohn in ihr. Nach der unausweichlichen Scheidung, der zweiten, versicherte sie sich nach einiger Zeit doch wieder der Arbeitskraft ihres zweiten „Ex“, derer sie vor allem im Garten bedurfte. Nur hatte dieser jetzt wieder eine eigene Wohnung und damit ein Rückzugsgebiet. Trotzdem war er immer öfter in der Wohnung seiner Mutter, die nach kurzer Zeit wieder anfing, Kleinlichkeiten zum Streit zu suchen. Wenn sie in der Stube war, saß er in der Küche am zweiten Fernsehgerät. Den zusätzlichen Stromverbrauch des Fernsehers, die fehlende Hilfe im Haushalt, die sie erwartete, weil sie ihn bekochte und auch seine Wäsche wusch, kurz, es kam immer häufiger zum Streit, bei dem sicher auch ihr Ex nicht immer schuldlos war. Es gab keine größeren Reisen mehr, die sie anfangs mit ihrem zweiten Ehemann gern unternommen hatte. Frank-Peter Sommer hatte ihr ein Auto sehr günstig überlassen, weil er sich in seiner Familie zu dieser Zeit kein zweites Auto mehr leisten konnte. Diesen Skoda Favorit kaufte er nach der Wende als Neuwagen für weniger als 12.000 DM (!). Das Auto wurde nur von seiner Frau für ihre Fahrten zur Arbeit gebraucht. Mit diesem, „ihrem“ Auto fuhr ihr Ex sie nun gelegentlich zu gewünschten Zielen, mehr nutzte dieser das Auto aber für sich, was auch wieder Streit provozierte.

Als ihre Wohnung wegen der hohen Leerstandsquote in ihrem Dorf nicht mehr vom Vermieter gewartet und dem Verfall preisgegeben wurde, musste eine neue gesucht werden. Frank-Peter Sommer suchte eine in seiner Nähe, eine in der großen Stadt. Einmal konnte er ihr so besser helfen, wenn Hilfe gefordert war, zum anderen dachte er damals noch leichtgläubig, dass seine Kinder von der Oma verwöhnt werden könnten. Je mehr Zeit sie hatte, umso mehr Argumente erfand sie, dass es für sie unzumutbar wäre, den Enkeln mal ein Mittagessen zuzubereiten. „Ich soll wohl für die Enkel kochen? Dann kommt jeder zu einer anderen Zeit und ich muss die ganze Zeit das Essen warm halten. Und dann mäkeln sie vielleicht, weil ihnen mein Essen nicht schmeckt.“ Den Umzug bewältigte er nahezu allein. Der Balkon ihrer neuen Wohnung in der großen Stadt glich einem Garten. Über 30 Tomatenpflanzen versorgten sie mit Gemüse. Dazu kamen nahezu alle Küchenkräuter und jede Menge Blumen. Die Beschaffung der Blumenerde, deren Entsorgung im Spätherbst, alles waren Aufgaben für Frank-Peter Sommer. Aber zunehmend wurde sie bösartig. Zuerst gegen seine Kinder, dann gegen seine Ehefrau, selbst den Hausmeister zeigte sie mehrfach bei der Polizei an, weil dieser angeblich über die Feuerleiter Steine2 von ihrem Balkon geklaut haben sollte. Fast täglich vermutete sie Einbrüche in ihren Keller und wusste sofort den oder die Schuldigen. Nur gab es am Keller keinerlei Einbruchspuren. Zentimeterdick lag der Staub am Metallprofil über der Tür. Trotzdem sicherte sie ihren Keller fortan zusätzlich mit einer monströsen Eisenkette und einem weiteren Sicherheitsschloss. Unabhängig davon erzählte sie weiterhin von ständigen Einbrüchen und Diebstählen. Einen nach dem Anderen ihrer einstmals guten Bekannten vergraulte sie auf diese Art und Weise. Selbst ihre langjährige Klöppelfreundin aus dem Erzgebirge, die wöchentlich lange mit ihr telefonierte, geriet wegen aus dem Zusammenhang genommener Gesprächsfetzen in die böse Schublade, wurde als Erbschleichering denunziert und der Kontakt gemieden.

Mit unendlicher Geduld hatte seine Mutter früher neben ihrer Arbeit in drei Schichten in einem Braunkohletagebau Handarbeiten gemacht. Sie strickte Pullover, knüpfte Netze aus dicken Wollfäden, nähte aus Stoffresten Taschen und hatte sich, unterstützt durch einen Zirkel, sehr gut in die schwierige Klöppeltechnik eingearbeitet. Wahre Wunderwerke entstanden so unter ihren Händen. Das führte aber andererseits dazu, dass sie sich mit allen Dingen, die sie für brauchbar hielt, bevorratete, was später noch zu lesen sein wird. Mit der Rente hatte sie auch dafür mehr Zeit.

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