Marge Piercy - Er, Sie und Es

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Shira Shipman wirft ihren Job bei einem Großkonzern hin und kehrt nach ihrer Scheidung endlich heim in die freie Stadt Tikva. Ihre Großmutter Malkah arbeitet dort an einem neuen Projekt mit, das Shira zunächst suspekt ist: Malkah und der alte Dr. Stein haben heimlich eine künstliche Person erschaffen. Ein Tabu, das unter strenger Strafe steht. Das Ding soll, so erklärt Dr. Stein, eine Art Verteidigungswaffe für die Stadt Tikva sein, die sich die mächtigen Multi-Konzerne unter den Nagel reißen wollen. Allerdings muss der künstliche Mitbürger, um nicht aufzufallen, in menschlichem Sozialverhalten ausgebildet werden. Und das soll jetzt Shira übernehmen. Parallel erzählt Malkah dem neuen Wesen eine komplexe Gutenachtgeschichte, die zurück ins Prag des 16. Jahrhunderts führt. Denn dort schuf einst Rabbi Loew einen Golem aus Lehm, um das Ghetto vor Pogromen zu schützen. Ein Akt der Verzweiflung, der beide – Schöpfer und Kreatur – in Widersprüche stürzte. Malkah hofft nun, dass Jod, so haben sie ihren Neuzeit-Golem genannt, aus der Geschichte und den Legenden mehr lernen kann als die Menschen seiner Zeit … Ein ganz aktueller philosophischer Roman, den die Verfasserin Primo Levi gewidmet hat. Gewalt, Abhängigkeit, Beziehungsfähigkeit, Gefühle, Machtverhältnisse und Politik: Das alles wird in packender Prosa neu beleuchtet und spannend hinterfragt.

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»Wie viele Liebhaber hattest du?«

Malkah blickte versonnen. Sie schwieg einen Augenblick. »Ich weiß nicht. Ich habe sie seit Jahren nicht mehr gezählt. Ich erinnere mich, als ich wesentlich jünger war, bin ich in schlaflosen Nächten davon eingenickt, dass ich sie gezählt habe. Und ich bin nie bis zu Ende durchgekommen, weil ich immer überlegt habe, ob der eine, an den ich mich kaum erinnern konnte, nun wirklich mein Liebhaber war oder nicht. Ich bestand darauf, chronologisch vorzugehen, also musste ich, wenn ich merkte, ich hatte einen ausgelassen, ganz von vorn anfangen. Es hat immer funktioniert und mich zum Einschlafen gebracht.«

Sie betrachtete erstaunt ihre Großmutter, versuchte, in der untersetzten Frau mit den Zöpfen um den Kopf, aus denen am Nacken und über den Ohren ein paar Haare ausbrachen, eine Femme fatale zu erkennen, die ihre Liebhaber nicht zählen konnte. »Malkah, ich hatte nur fünf. Insgesamt.«

Malkah lachte, dann hielt sie sich verlegen die Hand vor den Mund. »Ich muss sagen, ich hatte fünf, bevor ich zwanzig war. Ich war immer neugierig auf den Geschmack eines neuen Mannes, wie er sein würde. Ich wollte in ihn hineinbeißen.«

Sie war überrascht und ein wenig schockiert, dass ihre Großmutter so offen mit ihr redete. Vielleicht sah Malkah jetzt, da sie verheiratet gewesen war und ein Kind bekommen hatte, in ihr eher eine Gleichrangige. »Also wie viele gab es?«, drängte sie. »Zwanzig? Dreißig? Zweihundert?«

»Um die fünfzig, würde ich schätzen. Ich müsste sie mal zusammenzählen. Ich leide immer noch an Schlaflosigkeit, aber jetzt erzähle ich mir Geschichten, statt Männer zu zählen.«

»Aber so viele … Warst du hinter ihnen her? Bist du auf sie zugegangen und hast ihnen einen Antrag gemacht?«

Malkah lachte. »Ich war nie eine Schönheit. Du bist viel hübscher, als ich je war. Aber ich hatte einen guten Körper und riskierte gern ein Auge. Sie kamen immer auf mich zu, wenn ich das wollte … Avram war ein ganz schöner Rumtreiber, bevor er sich in Sara verliebt hat, weißt du. Bevor er mit ihr nach Kalifornien ging.«

»Avram? Das glaube ich nicht.« Nein, sie konnte es nicht glauben. Kalt, getrieben.

»Er war einfach von blendender Schönheit als junger Mann. Ich muss sagen, wenn ich Gadi anschaue, dann sehe ich Avram, wie er einmal war.«

»Du hattest nie was mit Avram, sag mir, dass du nichts hattest.«

»Ich kann dir sagen, dass ich nichts mit ihm hatte. Hatte ich aber. Einen Sommer lang trafen wir uns immer im Weinberg und breiteten zwischen den Rebstöcken versteckt eine Decke aus. Als er Sara begegnete, verliebte er sich heftig in sie. Ich glaube nicht, dass er je eine andere Frau angeschaut hat.«

Er hat mich angeschaut, dachte Shira mit etwas Widerwillen. Er schaut immer meinen Körper an.

»Als die Dinge aufgrund ihrer Krankheit zwischen ihnen verdorrten, starb, glaube ich, der Sex in ihm. Einige Menschen haben weiter Verlangen danach, solange sie leben, aber andere Menschen, sie lassen ihn los, als wäre es ein Kleidungsstück, das verschlissen ist. Ich finde, das sind Narren.« Malkah nickte zum Nachdruck heftig. »Ich bin voller Freude, dass du bei mir zu Hause bist, Shira. Das verleitet mich dazu, Unsinn zu schwatzen.«

»Es wird jetzt anders zwischen uns sein, nicht wahr?«

»Warum soll alles immer gleich bleiben?« Malkah zog ihren Sessel näher und beugte sich mit hochgezogenen Augenbrauen zu Shira. »Also, was hältst du von Yod?«

»Avram stellt astronomische Behauptungen auf über seine Intelligenz und Leistungsfähigkeit.«

»Yod ist erstaunlich. Aber naiv. Oi, ist der naiv! Deine Aufgabe ist, ihm beizubringen, wie er mit Menschen umgehen soll. Bei seiner Kraft und seinem Verstand kann er, ohne es zu wollen, eine Menge Schaden anrichten, wenn er nicht richtig erzogen wird. Ich bin verantwortlich für seine interpersonelle Programmierung, aber er hat keine Gelegenheit gehabt, diese Fähigkeiten auszuprobieren.«

»Ein Gerät zu erziehen ist kein Konzept, das mir sonderlich einleuchtet. Er – jetzt hast du mich so weit. Es ›er‹ zu nennen.«

»Er ist eine Persönlichkeit, Shira. Keine menschliche Persönlichkeit, aber eine Persönlichkeit.«

»Nachdem du ein Leben lang mit künstlicher Intelligenz gearbeitet hast, wie kannst du da ein Cyborg vermenschlichen? Du könntest genauso gut glauben, das Haus sei wirklich eine Frau, wie es kleine Kinder tun. Oder deinem Reinigungsroboter einen Namen geben und mit ihm reden. Für einen kleinen Jungen wie Ari ist es angemessen, seinen Koalaroboter für ein lebendiges Kuscheltier zu halten und eine emotionale Bindung dazu zu entwickeln, aber wir sollten Erwachsene sein.«

»Die großen Wale – wir hatten sie gerade so ziemlich alle ausgerottet, da begannen wir, ihre epische und lyrische Dichtung zu übersetzen. Waren sie Personen? Waren die Affen, die lernten, sich in der Zeichensprache mitzuteilen, intelligente Wesen? War Hermes eine Realpräsenz?«

»Er hatte eine Persönlichkeit, gewiss. Sogar eine starke. Es ging mir so schlecht, als du mir von seinem Tod geschrieben hast.«

»Er war ein alter Kater, Shira. Er ist zwanzig Jahre alt geworden. Zuletzt hatte er einen Gehirntumor und er war zu schwach, um noch einmal operiert werden zu können.«

»Malkah, du hast dein ganzes Leben lang mit Computern gearbeitet. Ein gutes heuristisches Programm kann eine künstliche Intelligenz befähigen, stichhaltige Pläne zu machen und Strategien und Taktiken zu entwickeln, aber um Zielsetzungen oder Verhaltensweisen abzuwandeln, musst du die Programmierung ändern.«

»Beim Netz und den Basen-KIs sind Art der Programmierung und Umfang der zugelassenen Unabhängigkeit eng begrenzt. Avram ist darüber hinausgegangen, und ebenso, mein Liebes, bin ich es. Ich betrachte Yod als Person. Ich genieße seine Gesellschaft.« Malkah warf ihr ein so spitzbübisches Grinsen zu, dass Shira sicher war, ihre Großmutter führte sie an der Nase herum. »Jetzt, wo ich keine verantwortliche Erwachsene mehr bin, die ein Kind erziehen muss, kann ich unbekümmert und leichtsinnig sein. In seiner Programmierung sind einige abenteuerliche Joker. Von einigen weiß nicht mal Avram, dass sie da sind.«

»Malkah, du versuchst mich mit einem Trick dazu zu kriegen, dass ich diese Arbeit übernehme. Warum? Warum sozialisierst du es nicht selber?« Shiras Stirn runzelte sich vor Argwohn.

»Ich habe Yod gegeben, was ich ihm zu geben hatte. Überdies habe ich dir alles gegeben, was ich zu geben hatte, Shira.« Malkah seufzte. Sie legte ihre Hände auf die Knie und setzte eine fast grimmige Miene auf. »Jetzt, wo du erwachsen bist und ein paar Schläge einstecken musstest, kann es sein, dass deine Mutter dir etwas zu geben hat.«

»Meine Mutter? Riva?« Shira war überrascht und ein wenig aufgebracht. »Ich habe sie nicht mehr gesehen, seit ich zum Studium fortging. Wir reden nicht mal über das Netz miteinander.«

»Es kann sein, dass sie herkommt. Es ist noch nicht ganz klar, aber möglich.«

»Ist sie nicht bei Alhadarek? Warum sollten die sie denn hierherschicken?«

»Sie ist nicht bei denen.« Malkah sprach ärgerlich ausweichend.

»Kommt sie, weil sie erwartet, Ari zu kriegen? Oder weil sie mir seinetwegen Vorwürfe machen will?«

»Nein, nein! Ich könnte mir denken, dass du sie eine interessante Frau findest, Shira. Aber wir wollen sehen, was geschieht. Sprich zu niemandem darüber.«

»Warum nicht? Was soll die Geheimniskrämerei? Angst, dass ein anderer Multi sie kidnappt?«

»Oh, sie ist ungeheuer gesucht. Aber nicht, um sie anzuheuern.«

»Du hörst dich an, als gäbe es einen Preis auf ihren Kopf.«

Malkah nickte. »Riva ist eine Informationspiratin, Shira. Sie spürt verborgenes Wissen auf und befreit es.«

»Riva?« Shira hatte wenig Erinnerungen an ihre Mutter. Als sie klein war, war ihre Mutter oft gekommen. Dann, als Alhadarek sie kaufte, war sie nach Kapstadt versetzt worden, und sie sahen sich nur einmal im Jahr, an Shiras oder Malkahs Geburtstag. Bei Shiras Hochzeit hatte ihre Mutter sich entschuldigt. Sie hatte Riva seit zehn Jahren nicht gesehen. Riva war einige Zentimeter größer als sie beide, aber grundsätzlich erinnerte Shira sie als hektische, verhuschte Frau, die immer mit vielen Geschenken kam, alle nicht eingewickelt und im Gepäck versteckt. Dass solch eine Frau Informationspiratin sein sollte, war nicht zu glauben. Industriespionage war bis zu einem gewissen Umfang Bestandteil des Systems, Multi gegen Multi, aber die Piraten waren völlige Außenseiter, Abtrünnige, die Standardschurken in den Stimmies. Zuerst war das Cyborg eine Person, und jetzt das! Malkah nahm sie entweder auf den Arm oder wurde langsam senil und konnte Phantasie und Wirklichkeit nicht mehr unterscheiden.

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