Allen Lesern gebieten wir Andacht, Hohen und Niedern von Heimdalls Geschlecht; Wir wollen der alten Götter Wirken künden, Die neusten Sagen, der wir uns entsinnen.
– Frei nach Völuspá –
1. Auflage April 2014
Copyright © 2014 by Edition Roter Drache für die Gesamtausgabe. Copyright © der einzelnen Geschichten liegen beim jeweiligen Autor.
Edition Roter Drache, Holger Kliemannel, Haufeld 1, 07407
Remda-Teichel
edition@roterdrache.org; www.roterdrache.org
Buch & Umschlaggestaltung: Edition Roter Drache
Titelbild: Voenix
Idee & Umsetzung: Holger Kliemannel
Gesamtherstellung: AALEXX Buchproduktion GmbH
Alle Rechte der Verbreitung in deutscher Sprache und der Übersetzung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Ton- und Datenträger jeder Art und auszugsweisen Nachdrucks sind vorbehalten.
ISBN 9783944180441
Cover
Titel
Zitat Allen Lesern gebieten wir Andacht, Hohen und Niedern von Heimdalls Geschlecht; Wir wollen der alten Götter Wirken künden, Die neusten Sagen, der wir uns entsinnen. – Frei nach Völuspá –
Impressum 1. Auflage April 2014 Copyright © 2014 by Edition Roter Drache für die Gesamtausgabe. Copyright © der einzelnen Geschichten liegen beim jeweiligen Autor. Edition Roter Drache, Holger Kliemannel, Haufeld 1, 07407 Remda-Teichel edition@roterdrache.org ; www.roterdrache.org Buch & Umschlaggestaltung: Edition Roter Drache Titelbild: Voenix Idee & Umsetzung: Holger Kliemannel Gesamtherstellung: AALEXX Buchproduktion GmbH Alle Rechte der Verbreitung in deutscher Sprache und der Übersetzung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Ton- und Datenträger jeder Art und auszugsweisen Nachdrucks sind vorbehalten. ISBN 9783944180441
Olaf Schulze Olaf Schulze 1961 in Leipzig geboren. Dort aufgewachsen, zur Schule gegangen, Buchdrucker mit Abi gelernt. Nach dem Armeedienst zum Theater (Verkleiden war er jetzt gewohnt). Externes Studium der Theaterwissenschaft, bis ‘93 Dramaturg, dann verschiedene Jobs in der Kultur: Zeitschriftenverleger, Redakteur, Booker, Künstleragent. Seit 2000 Senderleiter einer lokalen Radiostation, 2004 Erstveröffentlichung Götterhämmerung , 2006 Walkürentritt , Theaterstücke geschrieben und Übersetzungen, arbeitet momentan für mehrere Zeitungen, lebt in Nordhausen in Sichtweite des Kyffhäusers – schöne Aussichten.
Am Brunnen
Luci van Org Luci van Org Berlinerin mit Jahrgang 1971, trat schon im Alter von 12 Jahren als Sängerin in Blues-Clubs auf. Mit 16 unterschrieb sie ihren ersten Plattenvertrag, sang mit 19 als Eena den Titelsong zum Flim Go Trabi Go und war nebenher Kunst- und Anglistikstudentin, Supermarktverkäuferin und Aktmodell. 1994 wurde sie mit Lucilectric (Mädchen) zum gefeierten Popstar. Heute ist sie als Musikerin die weibliche Hälfte von Meystersinger und Bandleaderin von Üebermutter . Wenn sie nicht gerade Musik macht, schreibt sie Bücher (u. a. Frau Hölle - U-Books), Drehbücher (u. a. Lollipop Monster , ZDF) oder Theaterstücke (u. a. Die 7 Todsünden ), fährt in ihrem alten 190er Mercedes kreuz und quer durchs Land zu ihren Lesungen oder steht als Schirmfrau des VEID. e V allen Rede und Antwort, die sich über das Thema „Verwaiste Eltern“ informieren möchten.
Rex Dildo
Patricia Becker
Schicksal
Axel Hildebrand
Nichtraucher
Knut Mende
Die Schwüre meiner Vorfahren
Petra Bolte
Die Norne und der Pilz
Voenix
Loki und der Bauer Geiz
Sebastian Bartoschek
Bielefeld
Fritz Steinbock
Vollversammlung
Elfriede Lack
Hardmors Begegnung
Christopher McIntosh
Die Lektion
Weitere Werke
1961 in Leipzig geboren. Dort aufgewachsen, zur Schule gegangen, Buchdrucker mit Abi gelernt.
Nach dem Armeedienst zum Theater (Verkleiden war er jetzt gewohnt). Externes Studium der Theaterwissenschaft, bis ‘93 Dramaturg, dann verschiedene Jobs in der Kultur: Zeitschriftenverleger, Redakteur, Booker, Künstleragent. Seit 2000 Senderleiter einer lokalen Radiostation, 2004 Erstveröffentlichung Götterhämmerung , 2006 Walkürentritt , Theaterstücke geschrieben und Übersetzungen, arbeitet momentan für mehrere Zeitungen, lebt in Nordhausen in Sichtweite des Kyffhäusers – schöne Aussichten.
ie Fahrbahn begann holpriger zu werden. Der Regen wurde heftiger und von Westen zogen bedrohliche Wolkenberge heran, die sich im Dämmerlicht wie eine wilde Reiterschar unaufhörlich näherten. Plötzlich krachte es ohrenbetäubend und ein gewaltiger Blitz erhellte die Umgebung der baufälligen Straße für einen Sekundenbruchteil taghell. Am linken Wegesrand konnte Sabrina eine Hütte erkennen, daneben einen gemauerter Ziehbrunnen. Über dem Brunnen befand sich ein mächtiges Rundholz. Schemenhaft wurden drei Gestalten sichtbar, die dort im Unwetter saßen. Sie kniff die Augen zusammen, um mehr zu erkennen, doch das Unwetter hatte sie endgültig eingeholt: Um sie herum war es stockdunkel.
Der Motor des Leihwagens erstarb stotternd. Das Navigationsgerät pfiff auf und der Monitor erlosch. Christoph, der neben Sabrina saß, fluchte. Die Scheibenwischer, die eben noch in der schnellsten Stufe über die klitschnasse Frontscheibe gejagt waren, blieben mitten auf der Scheibe stehen.
„Wo sind wir hier?“, fragte Sabrina ihren Ehemann, der sich vergeblich bemühte, den Wagen neu zu starten.
„Keine Ahnung“, gab Christoph zurück. „Irgendwo in der Pampa. Habe wohl an der letzten Kreuzung den falschen Abzweig erwischt.“
Sabrina deutete auf die schäbige Hütte. „Wir müssen Hilfe holen“, sagte sie pragmatisch und bemerkte, wie eine leichte Panik sich ihrer bemächtigte. „Lass uns da drüben mal fragen, wo wir hier sind.“
Christoph blickte aus seinem Seitenfenster, wo die drei Gestalten immer noch im Regen saßen. „Keine schlechte Idee“, entschied er.
„Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass ich hier alleine bleibe?“, protestierte Sabrina.
„Gut, dann werden wir eben beide nass“, entgegnete Christoph und öffnete seine Tür. Riesige Tropfen prasselten auf den Boden, als das junge Paar auf die Hütte zulief. Solch einen Sturm hatten sie noch nie erlebt und an manchen Orten der Welt erwartet, nur nicht hier in der Wüste von Nevada. Als sie den Brunnen endlich erreichten, waren sie bis auf die Haut durchnässt.
Die drei Frauen betrachten die Ankömmlinge mit stoischer Ruhe und ohne sichtbares Interesse. Eine jede von ihnen hält ein Wollknäuel in der Hand, so unterschiedlich wie die Frauen selbst. Eine scheint Sabrina uralt zu sein, ihr schlohweißes Haar hängt in triefend nassen Strähnen über ihre Schultern. Zwischen ihren Fingern reicht ein langer dicker Faden bis auf den Boden, der Sabrina an eine tote Schlange erinnert. Die zweite Frau ist jünger und nicht so runzlig wie die Alte und auch sie ist völlig durchnässt. Sie hält einen abgerissenen Faden in der Hand und wirkt auf eine undefinierbare Weise traurig. Die dritte ist eine junge Frau mit langem, strohblonden Haar, das sie in einen dicken Zopf geflochten hat, der ihr weit über die Schulter reicht. Sie lächelt Sabrina schmallippig zu.
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