Ruth Malten - Liebe und Tod im Grenzland

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Fünf Generationen der Familie Freund erleben die Turbulenzen des 20. Jahrhunderts. Die allein erziehende Helene näht in Breslau für Pfennigbeträge in Akkord und Heimarbeit Uniformen für die Preußische Armee. Ihre kleine Tochter Elise kämpft darum, in die Schule gehen zu dürfen, weil die Mutter ihre Mithilfe braucht. Die Pläne des blind geborenen Paul und der vaterlos aufgewachsenen Emma werden von den Kriegsereignissen überrollt. Emma und die drei Kinder fliehen Anfang 1945 vor der nahenden Front. Werden sie Paul wiedersehen, der als Volkssturmmann zurück bleibt? Die Familie kehrt 1945, um nicht zu verhungern, in ihr Haus östlich der Neiße zurück, den Stadtteil, der inzwischen polnisch verwaltet wird. Sie erleben Hass und Demütigungen der Sieger in jeglicher Form und versuchen mit Glauben, Zuversicht, Musik, und Humor zu überleben. 1946 werden sie vertrieben. Als Flüchtlinge abgestempelt, erfahren sie, wie es ist, Menschen ohne Ansehen, niemand zu sein. Ihre Odyssee ist mit ihrer Ankunft im Westen nicht beendet. Der Weg in ein neues Leben ist mühsam. In eindringlichen, dramatischen und ungewöhnlichen Szenen erzählt die Autorin von den Herausforderungen, denen sich die Familie Freund im Verlaufe eines Jahrhunderts auf dem Hintergrund des jeweiligen politischen Geschehens gegenüber sieht und schildert spannend und anrührend, wie eine demoralisierte Familie auf ihre Weise wieder zum Menschsein zurückfindet.

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Arno hielt Gustav mit ausgestreckten Armen von sich, um ihn lachend zu betrachten: „Wie es scheint, sind wir beide älter geworden, alter Junge“, begrüßte er seinen Gefährten aus Kindertagen herzlich. Vor sich sah Arno einen mittelgroßen zähen Mann mit schmalem, markantem Gesicht, indianerhaft ledern und gebräunt, leuchtend und gutaussehend, wie er den Schulfreund in Erinnerung hatte. Arno sah noch aus wie damals: Lausbubenhaftes Pausbackengesicht mit Grübchen und vollen Lippen, nur jetzt ein älter gewordener Lausbub, mit schwieligen Händen, groß ‚wie Musterkoffer‘, wie Gustav lachend feststellte. Dann lagen sich die beiden in den Armen, beklopften gegenseitig ihren Rücken und fühlten sich wohl bei dem vertrauten Anblick und Geruch des ehemaligen Weggenossen.

Nach dem gemeinsamen Abendessen, Lore hatte Königsberger Klopse mit Klößen aus rohen und gekochten Kartoffeln und Blaukraut zubereitet, als Nachtisch Kompott aus gedünsteten Waldbeeren mit einem Häubchen geschlagenem Quark, zogen sich die beiden Männer zurück.

Gustav war zwar müde von der Reise, wollte aber noch am selben Abend einen ersten Eindruck von der zum Verkauf stehenden Baustoffhandlung gewinnen.

Sie fuhren mit Gustavs Wagen zum Stadtrand. Das Anwesen lag frei nach allen Seiten, umgeben von Ackerland und einer kleinen Waldgruppe am Horizont. Die nächsten Nachbarhäuser zur Stadt hin standen ausreichend entfernt, um auch dann unbehelligt zu bleiben, wenn Laster der Baustoffhandlung Waren anzuliefern oder abzuholen haben würden. Bei näherem Hinschauen nahm Gustav diese Details wahr: ein verwahrlostes Wohnhaus mit anscheinend gutem Zuschnitt, eine ebenso verwahrloste Lagerhalle, ausreichend groß mit noch brauchbarem Material, Bohlen, Dielenbrettern, Dachlatten, Fliesen, Dachpfannen oder Klebstoffe unter zentimeterdicker Staubschicht sowie einen völlig verwilderten Garten mit alten Bäumen, der ihn an das Dornröschenschloss im Märchenbuch seiner Tochter Ilse erinnerte.

Der Besitzer des Anwesens mit seinem schlohweißen, dünnen Haar, wohl um die 80 Jahre alt, hatte, wie er, auf einen Stock gestützt und vornüber geneigt, erzählte, in den letzten zwei Jahren seit dem Ableben seiner Frau allein hier gewirtschaftet. Gustav übersah schnell, dass der alte Mann, hilflos lächelnd und schulterzuckend, vom Anblick seines heruntergekommenen Besitzes offensichtlich überaus beschämt, von der Fülle ungetaner Arbeit vollkommen überfordert gewesen sein musste. Er erkannte aber gleichzeitig, dass er, Gustav, mit ein bis zwei Leuten in überschaubarer Zeit hier Ordnung schaffen und aus einem verwahrlosten Handwerksbetrieb einschließlich Wohnhaus und Garten ein ansehnliches Anwesen gestalten würde. Er kannte sich, hatte Kraft, konnte nicht nur arbeiten wie ein Pferd, sondern fand darin Lebenssinn und Erfüllung. Der Wust, den er vor sich sah, ließ sein Blut freudig in Wallung geraten. Am liebsten würde er gleich jetzt die Ärmel hochkrempeln und loslegen.

Er hatte sich bereits entschlossen, zu erwerben, was er sah, würden die Bedingungen für ihn und seine Familie verkraftbar sein. Zwar hatte er Geld gespart, würde aber einen Bank-Kredit aufnehmen müssen. Arno hatte bei diesem Thema angedeutet, bei Bedarf für ihn zu bürgen. Zudem waren Haus, Gewerbegebäude und Grundstück als Sicherheiten vorhanden.

Am nächsten Morgen, ausgeruht und nach einer kräftigen Roggenschrotsuppe mit einem Schuss frischer Milch und einer Quarkschnitte zu einer Tasse Gerstenkaffee, begaben sich die beiden Jugendfreunde zu dem Besitzer und konnten die Räume von innen erkunden. Auch im Inneren zeigte sich, wie erwartet, dass viel zu tun sein würde, aber die Räume waren gut geschnitten, zwei kleine Kinderschlafzimmer, ein etwas größeres Elternschlafzimmer, eine große Wohnküche, das Ganze unterkellert mit Waschküche und zwei Vorratsräumen, und überwölbt von einem Spitzboden zum Trocknen von Wäsche, Obst oder Pilzen. Die Bausubstanz war einwandfrei, sodass sich die Aufwendungen für eine Renovierung in einem annehmbaren Rahmen bewegen würden. Der Preis, den der Besitzer nannte, lag unter dem von Gustav kalkulierten, sodass der alte Mann und Gustav vorläufig handelseinig wurden. Vor einer endgültigen Zusage wollte Gustav unbedingt mit Hermine reden und sie für seine bisher für sich behaltenen Pläne gewinnen.

Als der geschäftliche Teil bewältigt war, schlenderten Arno und Gustav durch den Ort vorbei am Ordensschloss aus dem 14. Jahrhundert, der barocken Jerusalem-Kapelle mit ihrem Kuppeldach und dem historischen Rathaus. Immer wieder begegneten sie der Alle, dem kleinen Fluss, dem Allenstein seinen Namen verdankt. „Übrigens, die Allensteiner sind besonders stolz, dass Nikolaus Kopernikus, ja, der Nikolaus Kopernikus, 1520 als Kanzler des Ermländer Domkapitels in Allenstein residiert hat.“

Die Stadt mit ihren zahlreichen geschichtsträchtigen Bauten gefiel Gustav, und das Wohlgefühl seiner ersten Eindrücke stellte sich wieder ein. Arno lud Gustav ein, mit ihm die nächsten zwei bis drei Tage in die Umgebung zu fahren, zum Maurer See, nach Königsberg, zum Frischen Haff und auf der Rückfahrt vorbei an der Marienburg. „So kannst du deiner Familie mit den Bildern dieses Landes im Kopf anschaulicher beschreiben, was sie hier erwartet.“

Die beiden fahren am nächsten Morgen sehr früh zum Mauer-See, über dem Nebelschwaden wabern und an dessen schilfbestandenem, seichten Ufer Reiher, wie dunstige Märchenwesen, auf einem Bein stehend, kleinen Fischen auflauern. Einen engen Uferpfad betretend, verhält Arno, einen Zeigefinger vor dem Mund, bedeutet seinem Freund, innezuhalten und weist mit der anderen Hand in Richtung des geisterhaften ‚Wuumb‘ einer Rohrdommel.

„Schwimmen und Bootfahren im Sommer, Schlittschuhfahren mit Windsegeln im Winter“, bemerkt Arno im Weitergehen lebhaft. „Besonders südlich von Allenstein liegt eine ganze Seenkette, die lange Wassertouren per Boot zulässt.“

Auf der Weiterfahrt in Richtung Königsberg passieren sie ein großes Feld in blauer Blütenpracht. „Flachs“, erläutert Arno. Gustav erfährt, die Fasern würden über Rösten, Brechen, Hecheln zu Leinen verarbeitet, grobes für die Landbevölkerung, feineres für die industrielle Textilherstellung. „Die Getreidefelder, die du hier siehst, tragen hauptsächlich Roggen, weiter nördlich gegen die Ostsee hin, auch Hafer für die Pferde, aber auch für die Menschen als Haferflocken. Es gibt sogar einige Tabakpflanzungen sowie Hopfenanbau für die Bierbrauer, natürlich auch Kartoffeln, Gerste und Zuckerrüben. Wir können uns hier nicht nur selbst ernähren, sondern auch Landprodukte verkaufen, teilweise ins Ausland und Devisen erwirtschaften. Die Maschinen- und Holzindustrie trägt ihren Teil zu einem gewissen Wohlstand bei.“ Gustav erfährt, dass Allenstein mit ungefähr fünfzigtausend Einwohnern etwa ein Siebtel der Einwohner von Königsberg und ein Zwölftel von Breslau zählt. Gustav schaut seinen Freund mit hochgezogenen Brauen und leicht resigniertem Blick an: „Ich hoffe, dass sich Hermine mit der Kleinstadt anfreunden kann. Sie liebt das Flair von Breslau und auch die gewisse Anonymität der Großstadt. Ich werde froh sein, wenn ich diese Nuss geknackt haben werde“, sagt Gustav und kann einen besorgten Seufzer nicht unterdrücken.

Gustav ist von Königsberg, der Stadt Immanuel Kants, dem Dom aus dem 13. Jahrhundert, dem Schloss, der Universität beeindruckt. Auch der große Handelshafen ebenso wie der Eisenbahnknotenpunkt ist für ihn, den künftigen Geschäftsmann, von hohem Wert. Die beiden Freunde fahren weiter zum Frischen Haff. Gustav atmet die Seeluft, riecht Fisch und Meerwasser. Die salzige Luft spürt er auf der Zunge. Der Wind verbläst erneut seinen Scheitel. Dieses einzigartige Licht, vom Meer gespiegelt, der weite Horizont! Gustav ist überwältigt und hofft, die Nähe der Ostsee wird das gewichtigste Argument für Hermine sein. Ein blondbärtiger Mann mit Gummistiefeln, hoch über die Knie reichend, bewegt eine Stange mit einem siebartigen Netz durch das Flachwasser des Ufers, als harkte er den Meeresboden. „Ein Bernsteinfischer“, erläutert Arno. „Bei einem gewissen drehenden Wind landet besonders viel von diesem Harz aus Urzeiten hier an, dem Gold der Ostsee, wie die Ostpreußen sagen. Willkommene Erwerbsquelle für Fischer und deren Frauen, die den Bernstein zu Schmuck oder kleinen Gegenständen verarbeiten.“

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