Jutta Dethlefsen - Delikatessen für die Sinne (Band 2)
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Mira hatte gelauscht, aber den Inhalt des Streits nie verstanden. Sie zog sich die Bettdecke über den Kopf. Für Stunden konnte sie danach nicht einschlafen.
Eines Tages, Mira war etwa vier Jahre alt, erzählte der Vater ihr am Frühstückstisch, dass Mutter in der Nacht gestorben wäre und man sie schon abgeholt hätte. Sie sollte auf dem Friedhof in der entfernten Stadt beerdigt werden. Er erklärte ihr rücksichtslos mit wenigen Worten den Vorgang einer Beerdigung und drückte sie kurz an sich. Seine Augen wirkten leblos, wie die eines Blinden.
Für Mira war es unfassbar zu hören, dass man ihre geliebte Mutter in der Erde verbuddeln würde. Sie war hilflos weinend auf seinen Schoß geklettert, verkrampfte die kleinen Hände in seiner Weste und flehte: »Papa, Papa, sie dürfen keinen Sand auf Mama schütten, das mag sie nicht. Du weißt doch, im Sommer unten am See schimpfte sie ständig über den Sand, der ihr bis in den Badeanzug kroch.« Die Tränen erstickten die weiteren Worte. Endlich stammelte sie: »Wir beide haben sie ausgelacht und sind mit Sand in den Händen hinter ihr hergelaufen.« Erneut überkam sie ein Weinkrampf, dann flüsterte sie nur noch einmal: »Papa, du darfst nicht zulassen, dass sie Sand auf sie schütten! Sie mag es nicht.«
Es hatte keine Beerdigungsfeier und keinen Friedhofsbesuch gegeben. Später hatte der Vater kurz erwähnt, es hätte auf Mutters Wunsch denn doch eine Seebestattung gegeben. Das war gelogen, das spürte sie.
Ihre Eltern hatten im Ort keine Freundschaften geschlossen. Über Verwandte wurde nie gesprochen. Gab es keine?
Der Vater hatte keine Frau wieder in sein Leben gelassen.
Sie öffnete die Augen, ihr Rücken schmerzte. Wonach suchte sie? Wonach?
Mira ging ein paar Schritte auf den Bootssteg hinaus. Sanft rollten die Wellen an das Ufer, streichelten den warmen Sand, zogen sich zurück, nur um einen erneuten spielerischen Anlauf zu nehmen. Mira wandte ihren Blick in alle Richtungen. Wo der Garten begann, sah sie ein schlichtes kniehohes Holzkreuz stehen. »Komisch«, sinnierte sie, »das habe ich hier nie gesehen.« Das Kreuz war aus dickem, grob behauenem Holz gefertigt und sah aus, als würde es viele Jahre Wind und Wetter trotzen können. Der Namenszug allerdings war unleserlich geworden. Ein »H« war schwach zu erkennen. Mira konnte den Buchstaben nicht zuordnen.
Bis auf das Schlagen der Wellen, das Zirpen der Grillen und das Schnattern der Enten, die in Formation vorüberzogen, gab es keine Geräusche. Mira ging zurück zum Wohnhaus.
Erschrocken blieb sie stehen. An der Rückseite des Hauses, bei der Kellertreppe, lehnte ein Mann mit stark verkrümmtem Rücken an der Mauer. Er trug eine schmutzige, braune Hose, die in Brusthöhe von Hosenträgern gehalten wurde und stachelige Waden preisgab. Die Füße steckten in Holzschuhen unbestimmbarer Farbe. Ein graues, unförmiges Shirt bedeckte den Oberkörper. Er drehte sich zu Mira um. Seine Augen funkelten. Speichel troff unkontrolliert aus seinem Mund.
Als er verängstigt mit der Hand auf Mira zeigte, versuchte er krampfhaft und stotternd einen Namen zu rufen der wie Henene klang.
Mira erinnerte sich an ihn. Wusste um seine Behinderung und dass er in Zusammenhang mit dem Krieg von ihrem Vater im Bootshaus versteckt wurde. Es hatte Streit mit der Mutter gegeben. Die Ursache für den Streit war, dass der Vater sich mit dem Verstecken damals in Gefahr begeben hatte. Mira hatte den Zusammenhang nicht verstanden. Wie alt mochte der Behinderte jetzt sein und wollte er ihr etwas sagen? Sie beachtete ihn nicht, ging ins Haus, um nach dem Schlüssel für das Bootshaus zu suchen.
Schränke und Kartons wurden erfolglos geöffnet. Gerüche schlugen ihr entgegen, riefen Erinnerungen wach. Mutters Kleiderschrank war und blieb seit ihrem Tod verschlossen. Vater behauptete, den Schlüssel im See versenkt zu haben. Später hätte sie sich Mutters Sachen gerne angeschaut, aber sie traute sich nicht, mit ihrem Vater darüber zu sprechen. Alles, was mit Mutter zusammenhing, waren Tabuthemen.
Es dunkelte. Mira betätigte den Lichtschalter neben Mutters Schrank. Die Glühbirne flackerte und erlosch.
»So ein Mist, auch das noch. Ich suche mir jetzt einen Gasthof. Hier will ich nicht schlafen. Morgen ist auch noch ein Tag.« Sie wandte sich zum Gehen.
Als sie einen letzten Blick auf Mutters Schrank warf, überkam sie eine Unruhe, die es nicht zuließ, zu gehen. Nein, heute noch musste sie diesen Schrank öffnen. Vielleicht verbarg er mehr als Mutters Bekleidung.
Sie ging in die Küche, holte ein Messer und machte sich an dem Schloss zu schaffen. Erfolglos. Mira fluchte. Nun versuchte sie, den Schrank ein wenig vorzuziehen. Vielleicht ließ sich die Rückwand lösen? Als sie die Finger hinter den Schrank schob, spürte sie einen Metallgegenstand, der an einem Nagel befestigt war und nun zu Boden fiel.
Mira knipste die Flurlampe an, um den Schein für den Schrank zu nutzen. Sie tastete auf dem Fußboden unter dem Schrank nach dem Gegenstand. Da war er! Ein Schlüssel! Der Schrankschlüssel? Es war bestimmt der Schrankschlüssel!
Miras Herz klopfte zum Zerspringen. Sie nahm aus ihrer Handtasche ein Feuerzeug, beleuchtete die Schranktür und versuchte den Schlüssel im Schloss zu drehen. Er passte, die Schranktür sprang knarrend auf. Modriger Geruch schlug ihr entgegen. Im Schein des Feuerzeugs erkannte sie Kleider und Schuhe. Sie sah an der Innenseite der Tür einen weiteren angebrachten Schlüssel und wusste in dem Moment, in welches Schloss er passte.
Sie lief mit dem Schlüssel durch das taunasse Gras, blieb wieder im Gestrüpp hängen, zerrte an dem Kleid, bis der Stoff nochmals zerriss.
Es hatte aufgefrischt. Sie hörte die Wellen gurgelnd gegen das Ufer schlagen. Inzwischen gab es kein Tageslicht mehr. Es raschelte im Gestrüpp. In der Dunkelheit hatte die Umgebung alles Vertraute verloren.
Der Schlüssel passte zum Bootshaus. Sie stand in der geöffneten Tür, suchte im Schein des Feuerzeugs erfolgreich nach dem Lichtschalter. Ein Tier huschte zu ihren Füßen in Richtung Garten. Über ihrem Kopf verließen Fledermäuse eilig den breiten Dachüberstand.
Mit den Händen zerriss sie dicke Spinnweben. Sie verfingen sich in ihren Haaren.
Ein Gartentisch, Stühle, eine Truhe und ein Gartengrill waren mit toten Fliegen bedeckt. Das kleine Ruderboot aus ihrer Kindheit hatte jegliche Farbe eingebüßt.
Vor der Truhe zögerte sie einen Moment herzklopfend. Der Deckel ließ sich mühelos öffnen.
Sie starrte auf einen verschnürten Stiefelkarton, ahnte, dass der Inhalt ihre Fragen beantworten würde.
Sie nahm den Karton heraus, pustete die Fliegen vom Tisch, bevor sie ihn dort abstellte.
Auf dem Deckel stand in der Handschrift ihres Vaters: Für Mira.
Mit dem Feuerzeug durchtrennte sie das Band. Dann entfernte sie entschlossen den Deckel. Ein Briefkuvert bedeckte den Inhalt.
Adressiert war der Brief an Miras Vater, abgestempelt in Kalifornien.
Mit zitternden Händen entfaltete sie die Bögen und las:
»Lieber Rainer!
Endlich habe ich die Kraft und den Mut, dir zu schreiben. Wie du siehst, bin ich nach Amerika ausgewandert. Ich habe bei einer alten Dame eine Anstellung im Haushalt gefunden. Meine Sprachkenntnisse sind inzwischen recht gut, ich komme zurecht.
Ich möchte dich um Verzeihung bitten für mein heimliches Verschwinden. Geplant war es schon lange vorher. Wie hast du Mira mein Fortgehen erklärt? Immer wieder sehe ich ihr Gesicht und ihren traurigen Blick vor mir. »Lieber Rainer«, die Anrede fällt mir noch heute nicht schwer, ich habe dich sehr geliebt, aber Helenes Schatten stand zwischen uns. Du liebtest nur sie, öffnetest dich für niemanden mehr.
Die Lüge, mit der Mira leben muss, lastet schwer auf meinem Herzen.
Nachts in unserer Umarmung hast du häufig Helenes Namen geflüstert. Weißt du, wie schmerzhaft das war? Du hast dich umgedreht, als wenn du dich dafür schämtest, mit mir geschlafen zu haben. Ich habe die Tränen deiner Enttäuschung gesehen. Wenn du eingeschlafen warst, dann habe ich geweint, und immer wieder gehofft, dass die Zeit etwas ändern würde. Wie habe ich Helene um dich beneidet! War ich doch so sehr in dich verliebt, lange bevor sie deinem Werben nachgab. Sie konnte jeden haben, warum wollte sie dich auch noch in ihrer Sammlung? Rainer, glaube mir, sie liebte dich nicht wirklich, dazu war sie viel zu eitel.
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