Karl Graf - Mit Charme gewinnen - kämpfend vorangehen

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Eine Frau und ein Mann im Gespräch über ihre Spiritualität: Teresa von Ávila mit jüdischen Wurzeln und Ignatius von Loyola aus adligem Geschlecht. Worin sie sich sehr nahe sind, ist ihre radikale spirituelle Suche. Und beide durchbrechen traditionelle Rollenerwartungen und die vorherrschenden theologischen Konzepte.
Im fiktiven Gespräch entdecken Teresa und Ignatius aber auch, wie dabei ihr Mann- bzw. Frausein und ihre unterschiedliche Herkunft ihre Lebens- und Handlungsmöglichkeiten prägen und sich in ihrer Spiritualität niederschlagen.
Ein Lesegenuss für heutige Menschen bei ihrer Suche nach einer authentischen Spiritualität.

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Ignatius

Das kann ich mir vorstellen, liebe Teresa, denn ich habe selber erlebt, wie die kirchlichen Autoritäten in Spanien verhindern wollten, dass Conversos in die Gesellschaft Jesu aufgenommen werden. Ich habe mich mit allen Kräften erfolgreich dagegen gewehrt und mit Diego Lainez gehörte sogar ein Converso zum engsten Kreis meiner ersten Gefährten. Die Auseinandersetzung mit Kardinal Silíceo, der mit allen Kräften die Durchsetzung der Statuten des »reinen Blutes« verfolgte, war allerdings sehr heftig. Silíceos Argumentation gegen die Conversos enthielt bedenklichste antijüdische Klischees vom Gottesmord der Juden bis zur jüdischen Weltverschwörung. Ich selber habe einmal gesagt, dass es für mich eine Ehre wäre, jüdischer Abstammung zu sein, weil ich so Jesus näher sein könnte.

Teresa

Das zu hören tut mir gut, lieber Ignatius, und ich schätze es sehr. In meinen neu gegründeten Klöstern durften die gesellschaftliche Herkunft und die Statuten des »reinen Blutes« auch keine Rolle spielen. Stell dir vor, ich hätte ja sonst selber nicht eintreten können!

Doch zurück zu unserer Jugendzeit: Ein weiterer grundlegender Unterschied zu dir war, dass ich als Mädchen keine Chance hatte, ritterliche Abenteuer zu bestehen, eine Beamtenlaufbahn einzuschlagen oder Theologie zu studieren. Wenigstens unterstützten mich meine Eltern immer. Sie lehrten mich sogar Lesen und Schreiben, was damals nur sehr wenigen Frauen ermöglicht wurde und das ich sehr liebte. In der Bibliothek meines Vaters fand ich religiöse Bücher. Später, in der Pubertät, las ich Ritterromane, die Lieblingsbücher meiner Mutter. Das gefiel mir. Ich begab mich in die Welt der vornehmen Damen, liebte schöne Kleider und sorgte dafür, dass ich attraktiv aussah. Du siehst, die ritterliche Welt war uns gemeinsam, für dich allerdings real, für mich im Lesen und im Spiel. Aber nicht nur das: Als kleines Mädchen wollte ich unbedingt als tapfere Märtyrerin im Kampf gegen die Mauren sterben. Ich hoffte, mir so den Himmel zu verdienen und der Höllenstrafe, die für jedes kleine Vergehen drohte, zu entgehen. Und tatsächlich zog ich als Kind eines Tages mit meinem Bruder los. Unser Unternehmen endete allerdings kläglich vor den Toren der Stadt, wo mein Onkel uns entdeckte und nach Hause zurückbrachte. Das war schlimm, denn im Unterschied zu dir blieb mir als Frau in der damaligen Gesellschaft nur die Alternative Heirat oder Kloster. Wenn ich mir dazu das Schicksal meiner Mutter vor Augen hielt, die nach der Geburt des zehnten Kindes – ich war damals 13 Jahre alt – mit 35 Jahren ganz entkräftet gestorben war, war Heirat kein Weg für mich. Andererseits wollte ich auch nicht ins Kloster, denn diese Variante hatte ich bereits kennengelernt. Mein Vater hatte mich nämlich mit 14 Jahren ins Internat der Augustinerinnen gesteckt, damit ich gutes Benehmen lerne und überhaupt alles, was ein junges Mädchen aus gutem Hause wissen musste. Dort begegnete ich zwar glaubwürdigen Ordensfrauen und fühlte mich auch bald wohl, aber ich hatte Mühe mit der Art der dortigen Frömmigkeitsübungen. Zudem hatte ich schon damals Ohnmachtsanfälle und Fieberschübe. Deshalb holte mein Vater mich nach eineinhalb Jahren wieder nach Hause. Aber von da an hatte ich zeitlebens mit Krankheiten zu kämpfen. Das kanntest du, lieber Ignatius, ja nur zu gut mit deinen Beschwerden nach der Kriegsverletzung und den Folgen deiner übertriebenen Bußübungen, wie du später selber schriebst.

Also: Es stimmt, unsere Herkunft und unsere erste Lebensphase waren sehr verschieden. Ich war geprägt durch die Folgen, die die jüdische Herkunft mit sich brachte, und durch die gesellschaftliche und kirchliche Diskriminierung als Frau bzw. die Festlegung auf die Rolle zu heiraten und Kinder zu gebären oder ins Kloster zu gehen. Schließlich plagte mich die verbreitete Höllenangst. Mir setzte das alles sehr zu und es machte mir Angst, obwohl ich eigentlich ein fröhlicher Mensch war.

In diesem Dilemma entschied ich mich mit zwanzig Jahren – gegen den Willen meines Vaters – für das Kloster. Nicht aus Begeisterung, sondern um im Kloster zu büßen und so der Hölle zu entgehen sowie mich der Herrschaft eines Mannes so weit wie möglich zu entziehen.

3. Grenzerfahrungen in der Lebensmitte und was darin gewachsen ist

Herumgetrieben auf dem stürmischen Meer – Die Verwundung und die Folgen

Ignatius

Tatsächlich, Teresa, meine Welt war wirklich eine ganz andere. Nach meiner Ausbildung am Hof hoffte ich auf eine große Karriere und träumte von ritterlichen Großtaten. Bald bot sich anlässlich der Verteidigung der Festung Pamplona gegen die Franzosen eine hervorragende Gelegenheit, meinen Mut und meine Tüchtigkeit zu beweisen. Da die Lage aussichtslos war, dachte die kastilische Truppe bereits ans Kapitulieren. Nun wollte ich meinen Mut unter Beweis stellen. Ein Zeuge berichtete später über mich: »Angetrieben von seiner Kühnheit und seinem heißen Wunsch nach Ehre … sprengte [er] mit einer kleinen Gruppe Soldaten im Galopp in die Stadt hinein.« 2Und was geschah? Eine Kugel zertrümmerte mein rechtes Bein – und es kam noch schlimmer: Nach dem mühsamen Transport in das Schloss meiner Familie in Loyola mussten die Ärzte nochmals alles aufschneiden und die Knochen neu richten. Das setzte mir so sehr zu, dass die Ärzte mit meinem Tod rechneten. Ich erholte mich dann zwar, jedoch nur langsam. Die Zeit im Bett vertrieb ich mir mit Ritterphantasien und dem Träumen von Heldentaten. Wie du, Teresa, hätte ich gerne Ritterromane gelesen. Doch es waren keine im Haus. Meine Schwägerin Magdalena brachte mir dann zwei religiöse Bücher, nämlich eine »Vita Christi« und eine Sammlung von Heiligenlegenden. Was mich sowohl bei den Ritterromanen wie bei den Heiligenlegenden interessierte, waren die Heldentaten. Ich träumte immer noch davon, etwas Besonderes zu vollbringen. Manchmal dachte ich an Heldentaten als Ritter, manchmal an ein heroisches Leben als Heiliger.

Teresa

Oh Ignatius! Ich habe dir ja schon erzählt, wie ich als Heldin gegen die Mauren kämpfen und als Märtyrerin sterben wollte. Da das nicht möglich war, entschied ich mich fürs Kloster, um, wie schon gesagt, der Hölle zu entkommen und patriarchalen Zwängen weniger ausgeliefert zu sein. Dort suchte ich über viele Jahre meinen ganz eigenen Weg als Frau. Meine praktische Begabung und meine Kontaktfreudigkeit schützten mich vor allzu verstiegenen Träumen.

Doch wie hast du, Ignatius, vom Träumen ins reale Leben gefunden?

Ignatius

Mit der Zeit brachte mich die radikale Unterbrechung meiner Karriere in eine Krise, die mich zum Nachdenken zwang und zu einer grundlegenden Umorientierung führte. In den langen Stunden auf meinem Krankenbett entwickelte und vertiefte sich meine Selbstwahrnehmung. Ich stellte fest, dass die Träume von Ritterabenteuern und Heldentaten mich leer zurückließen, während ich nach der Beschäftigung mit spiritueller Literatur eine positive Energie in mir spürte und ich mich bestärkt und getröstet fühlte. Die früheren

Karriereziele kamen mir zunehmend leer und sinnlos vor. So entschied ich mich, in meinem Leben neue Prioritäten zu setzen.

Teresa

Ich staune über deine entschiedene Neuorientierung, Ignatius. Bei mir zog sich der Prozess der Umorientierung viel länger hin. Du weißt ja um die Schwierigkeiten in unseren Klöstern. Es gab zwar viele eifrige Mitschwestern, aber die Bedingungen waren für das kontemplative Leben nicht günstig. In »meinem« Kloster der Menschwerdung lebten 180 Nonnen, die auch aus purer wirtschaftlicher Not viele Außenkontakte pflegten. Es ging zu wie in einem Bienenhaus. Die vielen mündlichen Gebete im Auftrag unserer Wohltäter erlebte ich oft als äußerliche Pflichterfüllung und meine Seele fand kaum Nahrung. Aber es gab etwas ganz Entscheidendes, das mich in diesen schwierigen Jahren, in diesem Hin und Her getragen hat, nämlich das innere Gebet. Es war jedoch ein langer und schwieriger Weg. In meiner Vida schrieb ich über diese stürmische Zeit: »Weil ich mich an dieser starken Säule des inneren Gebetes festklammerte, trieb ich mich fast zwanzig Jahre auf diesem stürmischen Meer herum mit diesem Fallen und Aufstehen, aber das nur schlecht – denn ich stürzte wieder … Ich kann nur sagen, dass das eine der mühseligsten Lebensweisen ist, die man sich meines Erachtens vorstellen kann, denn weder erfreute ich mich Gottes, noch fand ich in der Welt mein Glück« (V 8,2). Es war sehr hart und ich litt an meinem inneren Zwiespalt, hin- und hergerissen zwischen meinen vielen Kontakten sowie weltlichen Zerstreuungen und meiner Freundschaft mit Jesus. Trotzdem: Das innere Beten vertiefte sich und wurde immer mehr zur tiefsten Quelle meiner Spiritualität.

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