Georg Langenhorst - Toter Dekan - guter Dekan

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Es scheint so, denn als nach einem erholsamen Wochenende die Dekanatssekretärin Silvia Hoberg an ihren Arbeitsplatz kommt, macht sie eine schockierende Entdeckung: Ihr Chef, der Dekan der theologischen Fakultät, liegt tot in seinem Büro. Und so wie es aussieht, hat er sich nicht von alleine auf seine Reise in eine jenseitige Welt begeben.
So steht Kommissar Bernd Keller vor einer schwierigen Aufgabe. Der Täter muss an der Fakultät zu finden sein und Vieles deutet darauf hin, dass es einer der gelehrten Kollegen des Ermordeten gewesen ist. Bei seiner Suche nach dem Mörder taucht Kommissar Kellert in die Geheimnisse der theologischen Fakultät ein und muss erkennen, dass dort nicht immer nur die reine Lehre gepflegt wird und es auch unter Theologen «ordentlich menscheln» kann.

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Georg Langenhorst

Toter Dekan – guter Dekan

Mord in der Theologischen Fakultät

Kriminalroman

Georg Langenhorst

Toter Dekan – guter Dekan

Mord in der Theologischen Fakultät

Kriminalroman

echter

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über ‹ http://dnb.d-nb.de› abrufbar.

1. Auflage 2016

© 2016 Echter Verlag GmbH, Würzburg

www.echter.de

Umschlag: wunderlichundweigand

Coverfoto: ©sergign/shutterstock.com

Satz: Hain-Team ( www.hain-team.de)

ISBN

978-3-429-03988-2

978-3-429-04865-5 (PDF)

978-3-429-06284-2 (ePub)

eBook-Herstellung und Auslieferung:

Brockhaus Commission, Kornwestheim

www.brocom.de

Freundlich gewidmet den Kolleginnen und Kollegen an der Katholisch-Theologischen Fakultät Augsburg, die ganz anders sind als die im Folgenden Geschilderten. Nur deshalb konnte ich dieses Buch schreiben.

Überhaupt gilt: Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären reiner Zufall und sind nicht beabsichtigt.

Inhalt

Vorspiel

Zeitenwende Zeitenwende „Sie? Um diese Uhrzeit?“ Dekan Gerstmaier blickte überrascht und misstrauisch den nur schwach beleuchteten Gang vor seiner Bürotür entlang. Er hatte das heftige Klopfen zunächst gar nicht gehört, so sehr war er in die Lektüre von Papieren auf seinem Schreibtisch vertieft gewesen. Die leise durch den Raum summende klassische Musik aus dem CD-Player hatte ihn zusätzlich ganz in eine zeit- und raumlose geistige Innenwelt versenkt. Mühsam, stirnrunzelnd, den Kopf ruckartig nach rechts und links schüttelnd hatte er sich in die Spätabendstimmung seines Dienstzimmers zurückgetastet. Und dann tatsächlich, ein Klopfen! Verwundert hatte er auf seine Armbanduhr geschaut – fast halb elf! Um diese Uhrzeit war er gewöhnlich der Einzige, der noch in diesem Gebäudetrakt der Universität arbeitete. Vor allem freitags war hier schon seit den frühen Nachmittagsstunden fast nichts mehr los. Nach kurzem Zögern hatte sich Gerstmaier mit mürrischer Miene dann doch zur Tür begeben. „Nun gut, kommen Sie rein“, knurrte er nun, verzog das Gesicht zu einer schwer deutbaren Grimasse, hob aber doch einladend die linke Hand, drehte sich um und ging langsam zurück zu seinem Schreibtisch. Es waren seine letzten Worte. Zweimal, dreimal ertönte ein gedämpftes „Plopp“. Getroffen von den Kugeln – eine im Rücken, zwei im Hinterkopf – kippte er lautlos nach vorn, streifte den Besucherstuhl vor dem Schreibtisch mit der Schulter und fiel vornüber auf den abgetretenen dunkelblauen Teppichboden. Es blieb ihm nicht einmal Zeit für ein letztes Gebet. Professor Dr. Anton Gerstmaier, zweiundsechzig Jahre alt, Kirchenrechtler, Priester und päpstlicher Ehrenprälat, seit knapp drei Jahren Dekan der renommierten KatholischTheologischen Fakultät an der altehrwürdigen Gregor-Hu-bertini-Universität zu Friedensberg, war tot. Dass sein Schreibtisch sorgsam untersucht, sein Büro gründlich durchforstet wurde, dass der anonyme, durch einen Handschuh nicht identifizierbare Zeigefinger den Druckknopf des CD-Players bediente und dadurch den Raum in plötzliche gespenstische Stille tauchte, dass einige schmale Mappen, Schnellhefter und andere zusammengeheftete Kopien in einer dunklen Aktentasche verschwanden, dass die Lichtschalter neben der Tür auf Aus gedreht wurden, dass sich die Tür behutsam schloss – all das ereignete sich in einer Zeit, die ihm selbst bereits vorenthalten war.

Montag, 10. Mai, vormittags

Lust und Last des Lebens einer Universitätssekretärin

Montag, 10. Mai, abends

Von Katern und Pfaffen

Dienstag, 11. Mai, vormittags

Ein Mord, viele Fragen

Dienstag, 11. Mai, abends

Pizza, Pasta und ProfessorInnen

Mittwoch, 12. Mai, morgens

Chaos, Struktur und ein Streit

Mittwoch, 12. Mai, vormittags

Ein Prodekan und viele Geheimnisse

Mittwoch, 12. Mai, nachmittags

Streit um die Wahrheit

Donnerstag, 13. Mai, vormittags

Die Haushälterin, Studierende und ein Kollege

Donnerstag, 13. Mai, nachmittags

Gerüchte und Verdächtigungen

Donnerstag, 13. Mai, abends

Ein Maiabend im Biergarten

Freitag, 14. Mai, Sonnenaufgang

Angeln beruhigt

Freitag, 14. Mai, morgens

Trauerfeier und Beerdigung

Freitag, 14. Mai, mittags

Frühlingsspaziergang

Freitag, 15. Mai, nachmittags

Zwei Geheimnisse weniger

Samstag, 16. Mai, vormittags

Bücher, Bücher

Samstag, 16. Mai, nachmittags

Wochenendgespräche

Sonntag, 17. Mai, vormittags

Frühstück und Kirchgang

Montag, 18. Mai, vormittags

Wer suchet, der findet

Montag, 18. Mai, mittags

Ein Buch, ein Brief, ein Plan

Montag, 18. Mai, nachmittags

Gleich zwei Geständnisse

Dienstag, 19. Mai, vormittags

Abschied und Anfang

Folgende Personen treten auf

Bernd Kellert , Kriminalhauptkommissar

Beate Kellert , Ehefrau von Bernd Kellert, Steuerfachfrau

Dominik Thiele , Kriminalhauptmann

Maria Bächtle , Cousine und Haushälterin von Professor Gerstmaier

Dr. Reinhard Baumjohann , Professor für Moraltheologie

Dr. Elmar Maria Brandtstätter , Professor für Pastoraltheologie

Dr. Klauspeter Gehrke , Professor für Exegese des Alten Testaments und Hochschulpfarrer

Dr. Anton Gerstmaier , Professor für Kirchenrecht, Dekan

Silvia Hoberg , Dekanatssekretärin

Dr. Hermann-Josef Kösters , Professor für Exegese des Neuen Testaments, Prodekan

Dr. Klara Mechtersheim , Professorin für Religionspädagogik

Caroline Möckner , ehemalige Assistentin am Lehrstuhl für Fundamentaltheologie

Dr. Dr. Michael Mühlsiepe , Professor für Dogmatik

Verena Obmöller , Theologiestudentin und Mitarbeiterin im Dekanat

Dr. Korbinian Reutter , ehemaliger Akademischer Rat am Lehrstuhl für Kirchenrecht

Dr. Winfried Schachner , Assistent am Lehrstuhl für Dogmatik

Dr. Karlheinz Schulze-Vorrath , Professor für Fundamentaltheologie

Sebastian Tränkner , Theologiestudent und ehemaliger Mitarbeiter im Dekanat

und viele mehr

Vorspiel

Zeitenwende

„Sie? Um diese Uhrzeit?“ Dekan Gerstmaier blickte überrascht und misstrauisch den nur schwach beleuchteten Gang vor seiner Bürotür entlang. Er hatte das heftige Klopfen zunächst gar nicht gehört, so sehr war er in die Lektüre von Papieren auf seinem Schreibtisch vertieft gewesen. Die leise durch den Raum summende klassische Musik aus dem CD-Player hatte ihn zusätzlich ganz in eine zeit- und raumlose geistige Innenwelt versenkt. Mühsam, stirnrunzelnd, den Kopf ruckartig nach rechts und links schüttelnd hatte er sich in die Spätabendstimmung seines Dienstzimmers zurückgetastet. Und dann tatsächlich, ein Klopfen! Verwundert hatte er auf seine Armbanduhr geschaut – fast halb elf! Um diese Uhrzeit war er gewöhnlich der Einzige, der noch in diesem Gebäudetrakt der Universität arbeitete. Vor allem freitags war hier schon seit den frühen Nachmittagsstunden fast nichts mehr los. Nach kurzem Zögern hatte sich Gerstmaier mit mürrischer Miene dann doch zur Tür begeben.

„Nun gut, kommen Sie rein“, knurrte er nun, verzog das Gesicht zu einer schwer deutbaren Grimasse, hob aber doch einladend die linke Hand, drehte sich um und ging langsam zurück zu seinem Schreibtisch.

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