Carl Hegemann,geb. 1949 in Paderborn, studierte 1969–1978 Philosophie, Soziologie und Literaturwissenschaften in Frankfurt am Main. Nach der Promotion unterrichtete er dort zehn Jahre Philosophie und Soziologie. 2004/2005 war er Gastprofessor an der HdK Karlsruhe und 2006–2014 Professor für Dramaturgie an der HMT »Felix Mendelssohn Bartholdy« in Leipzig. Seit 1979 arbeitet Hegemann an zahlreichen Theatern und Opernhäusern, darunter das Tübinger Zimmertheater, das Burgtheater Wien, die Bayreuther Festspiele, die Schauspielhäuser in Freiburg, Bochum, Köln, Zürich und Hamburg, die Staatsopern in Berlin und Hamburg sowie das Opernhaus in Manaus, Brasilien. Nach dem Tod von Heiner Müller war er 1996–1998 Ko-Intendant am Berliner Ensemble. An der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin unter der Leitung von Frank Castorf war er zwischen 1992 und 2017 insgesamt 15 Jahre engagiert, zuletzt 2015–2017 als Chefdramaturg. Dort entstanden auch prägende Arbeitszusammenhänge mit Christoph Schlingensief, René Pollesch, Herbert Fritsch und Bert Neumann. Hegemann unterrichtet u. a. an den Kunstuniversitäten in Wien und Berlin. Zuletzt arbeitete er mit Frank Castorf, Jette Steckel und Christoph Marthaler. 2018 gründete er die dramaturgische Beratungsagentur »Everyday live« ( www.everydaylive.de).
Raban Witt,geb. 1988 in Leipzig, studierte Politikwissenschaft in Wien, Philosophie in Oldenburg und Dramaturgie in Hamburg. Nach dem Studium Arbeiten als Teil des Regie-Duos Kaufmann/Witt, als »embedded author« bei Inszenierungen von Dor Aloni, als Produktionsdramaturg sowie als Lehrbeauftragter für Philosophie. 2017 gehörte er in der letzten Spielzeit der Intendanz Castorf zur Dramaturgie der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin. Seit der Spielzeit 2018/19 ist er Dramaturg am Theater Oberhausen. Mit Carl Hegemann hat er bereits an mehreren Büchern gearbeitet: Wie man ein Arschloch wird. Kapitalismus und Kolonisierung, Identität und Selbst-Zerstörung und (als Mitherausgeber) Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz 1992–2017. Ein Fotoalbum , alle erschienen im Alexander Verlag Berlin.
Carl Hegemann
Everyday live
Herausgegeben von Raban Witt
Für Bonn Park, Vanessa Unzalu Troya, Jette Steckel, Jürgen Kruse und Siegfried Bühr .
© by Alexander Verlag Berlin 2021
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© für die Abbildungen bei den Urhebern.
© für die Texte von Frank Castorf, Diedrich Diederichsen, Christoph Menke und Christoph Schlingensief bei den Autoren.
Redaktion/Lektorat: Marilena Savino
Satz und Layout: Antje Wewerka
Umschlaggestaltung: Antje Wewerka
Umschlagabbildung: »Retablo de día de los muertos« aus einem
Souvenirladen in Mexiko, Foto: Sandra Then
eISBN 978-3-89581-573-7 (eBook)
Einleitung
Von Raban Witt
B-Seite des Lebens
Vorwort für die Sorglosschlafenden, die Frischaufgeblühten
I. WIE DEN TAG ÜBERSTEHEN?
Glücklich im Unglück
Paradoxien des Genießens
Ich wünsche nur, was ich bereits besitze
Romantische Liebe überleben
Lie to me, I promise I’ll believe
Kann man echte Liebe kaufen?
Flucht in die Familie
Die Keimzelle des Staates gebiert Ungeheuer
Flucht in die Kunst
oder: Der ideale Staat
Anhang: Flucht in den Baumstamm
Zurück zur Allmacht
Die schönste Zeit im Leben
Nichts tun
Zur Metaphysik der Zeitverschwendung
Das Dunkel, das uns blendet
Sind wir Weltraumschrott?
Krieg der Viren
Zusammenfall von Mythos und Geschichte bei Heiner Müller (Kommentar zum Germania 3-Schaubild)
Living in a Ghost Town
Telefongespräch Berlin-New York mit Boris Groys, April
II. WAS GEHT HIER EIGENTLICH VOR?
Leben als Selbstwiderspruch
Hölderlin formuliert den Höhe- und Endpunkt der Philosophie und streicht ihn durch
Erving Goffmans Rahmen-Suppe
Organisation und Desorganisation von Erfahrung
Index zu Erving Goffmans Rahmen-Analyse
Von Michael Gmaj
Vergesst Marx
Einführung in den historischen Materialismus
Schock des Offenen
Das Geheimnis der Negativen Dialektik
Spaß haben, die Welt retten und dabei Geld verdienen
Brechts Theaterrevolution
Nicht Realismus, sondern Realität
Von Frank Castorf
HeART of the City
Bausteine für eine Dramaturgie der Gegenwart
Anhang: Dramaturgie ist der Tod der Autonomie. Von Christoph Schlingensief
Digitale Geschlechtsumwandlung ist toll, reicht aber nicht
Schaubühne als amoralische Anstalt
und Friedrich Schiller als Marketingstratege
So hast du stets dein Spiel mit uns getrieben
Alle Menschen werden Spieler I
Das Können des Nichtkönnens
Die Kunst des Bäckers und die Kunst des Künstlers
Doing Things with Words
Alle Menschen werden Spieler II
Darf man auf der Bühne lügen?
Die Deutsche Bank sucht Dramaturg*innen
Schreiende Laien
Die Süddeutsche Zeitung hat den Blues
Die Liebe zur Geheimagentin
Gespräch mit René Pollesch
Only Tragedies can make me happy
Der amerikanische Traum von der Tragödie
Von Afrika lernen
Parenté à plaisanterie – Wie man sich in Burkina Faso beschimpft
Die Volksbühne der Republik
Theater als Selbstwiderspruch
Kunst und Gefahr
Warum Christoph Schlingensiefs Aktionskunst heute wahrscheinlich keine Chance mehr hätte
III. ERLÖSUNG IST MÖGLICH …
Die Schrecken der Unsterblichkeit
Der fliegende Holländer in Manaus
Confidence Games
Die Johanna-Passion von Walter Braunfels
Ein Dichter unter den 36 Gerechten
Wie Botho Strauß sich beinah verplapperte
Schade, dass ich nicht der Teufel bin, sondern Henry Hübchen
Everyday live
Dasein des Dramaturgen
Von Vegard Vinge
Blick aus dem Jenseits – Mea Culpa
Christoph Schlingensiefs Readymade-Oper am Burgtheater Wien
Mea Culpa. Eine Readymade-Oper
Handlung
Ohne dich kann ich nicht sein
Tannhäuser zwischen Rausch und Traum
Mit dir bin ich auch allein
Der Tannhäuser-Konflikt (Kommentar zum Schaubild)
Anhang: Experiment und Institution. Von Christoph Menke
Ohne Dunkelheit sind wir blind
Die Zauberflöte und das schwarze Herz der Revolution
Das Männliche ist das Vergängliche
Übergang zur Eingeschlechtlichkeit
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