transformers

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Corona führt uns vor Augen, mit welchen schwelenden gesellschaftlichen Konflikten wir zu kämpfen haben. Die gewohnte Wachstumslogik des «Weiter so» und «Mehr vom Gleichen» stößt an absehbare Grenzen. Spätestens jetzt ist allen klar, dass mit dem Weg aus der Pandemie eine große Transformation auf den Feldern Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Inklusion einhergehen muss. Auch dem Theaterbetrieb stellen sich Fragen nach Öffnung und Teilhabe, nach Klimawandel und Organisationsentwicklung sowie nach den sich stark verändernden Kommunikations- und Interaktionsmustern. Das vorliegende Arbeitsbuch versammelt Texte und Thesen, bietet Ansätze und Ausblicke und skizziert Prozessdesigns der Veränderung.
Denn nur wenn es dem Theater gelingt, sich den Fragen der Zeit radikal zu stellen, sich inhaltlich und strukturell grundlegend zu wandeln, wird es ein Theater der Zukunft geben.
Mit Beiträgen von Bruno Latour, Sylke van Dyk, Friedrich von Borries, Amelie Deuflhardt, Katharina Warda, Adrienne Goehler, Tina Lorenz, Berthold Schneider, Uwe Schneidewind, Nicola Bramkamp, Anta Helena Recke, Helgard Haug, Alexander Giesche, Horthensia Völckers, u. a.

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Wir brauchen die Vorstellungskraft der Künste für diese Transformation, ihre „Verweltlichungen“, ein schönes Bild von Donna Haraway, um die menschlichen Beziehungen, Zeit, Arbeits- und Denkweisen als Ressourcen zu sehen, als Modelle für die Zukunft, die schon längst begonnen hat, jenseits der noch eher hermetischen Räume der Selbstvergewisserung der Künste wie Museen und Theater. Die Kunst wird sich auf vielfältige Weise neu sortieren müssen. Sich des großen Koordinatensystems bewusst werden, in dem sie steht, zwischen Klimawandel, damit zusammenhängenden Migrationsbewegungen, sich ausweitender sozialer Ungleichheit und maßlosem Ressourcenverbrauch. Werden künftig noch dieselben Themen/Fragen/Zustände/Visionen in denselben Räumen vor demselben Publikum verhandelt werden? Wie kann sich künftig Überfluss, Fülle, Verschwendung in den Künsten zeigen?

Werden die Künstler*innen und ihre Gemeinden weiter von Festivals zu Biennalen jetten können wollen und wollen können? Wird Nachhaltigkeit, als globale Gerechtigkeit verstanden, ästhetisch ein Anliegen? Wie wird spürbar, dass die Künste in der Pandemie system-, vor allem aber gesellschaftsrelevant sind? Hat es Demonstrationen eines hungrigen Publikums für die Öffnung unserer Orte gegeben?

Die Theater, Museen, Kinos haben die ausgeklügeltsten Hygiene- und Abstandskonzepte: Wieso gehen sie eigentlich keine Allianzen mit Schulen ein? Eine Mathearbeit auf der Bühne, Biounterricht vor großer Leinwand im Kino, Kunstunterricht im Museum, das würde sich ins Gedächtnis brennen und ziemlich sicher neues Publikum erschließen.

It matters!

Die zehn reichsten Milliardäre verdienten an Corona mehr als Impfungen für alle Menschen kosten würden. Oxfam zufolge braucht es für Impfstoffproduktion, Verteilung und Impfung weltweit 141,2 Milliarden Dollar 3. Eine ihrer älteren Studien belegt, dass das eine – reichste – Prozent der Weltbevölkerung mehr als doppelt so viel klimaschädliches Treibhausgas ausstößt wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung zusammen. Dieser Fakt der sich verschärfenden sozialen Ungleichheit wird in den Nachhaltigkeitswissenschaften als systemisches Risiko bewertet. 4Die Weltbank geht bis 2050 von 143 Millionen Menschen aus, die wegen des Klimawandels ihre Heimat verlassen müssen. 5

Eine über sich selbst hinausweisende Kunst muss so etwas künftig auf dem Zettel haben. Denn eine weltweit ökologische Transformation ohne sozialen Ausgleich ist nicht vorstellbar. Dort, wo Menschen Bedrohung, Angst und Armut ausgesetzt sind, wo sie mit ihren Fähigkeiten oder mit ihrem Wunsch, zu gestalten und nützlich zu sein, nicht gefragt sind, erodiert die Basis von Sicherheit, von Empathie für die anderen, für die sie umgebende Welt, für den Planeten.

Ein würdevolles Leben für allegeht also nur, wenn die Begrenztheit der weltweiten Ressourcen, der Klimawandel und Klimagerechtigkeit wesentlicher Maßstab des weltweiten Handelns werden. Verknüpft mit der praktischen Kritik an den unausweichlichen Begleiterscheinungen der kapitalistischen Ideologie des „höher, schneller, weiter, reicher, mehr“, die jedem wie auch immer gedachten nachhaltigen Leben entgegensteht.

Dann erst wird der Blick darauf frei, dass Menschen, bezogen auf ihre Lebensgrundlagen, annähernd angstfrei sein müssen, um sich selbst als Subjekte der Veränderung zu erleben und Anteil an der sie umgebenden Welt nehmen zu können.

Ein angstfreies ökonomisches Dasein ist die beste Voraussetzung,um die eigenen Geschicke selbst in die Hand nehmen zu können und mehr Kopffreiheit zu haben für die Fragen, wie will ich eigentlich leben mit und in der mich umgebenden Natur. Dabei wäre ein Grund ein aus kommen 6so etwas wie Hammer und Amboss, um das eigene Glück zu schmieden. Ermächtigung zur Selbstermächtigung eben, um „Gegenwartsmeister*innen“ 7sein zu können.

Corona verschärft die Verhältnisse – auch in den Künsten – ökonomisch, wie die Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns betreffend. Aus dem Förderungsfüllhorn der BKM gab es Gewinner*innen, aber eben auch sehr viele Verlierer*innen. Die Fördermodalitäten wurden zwar gelockert, es braucht nicht unbedingt ein Produkt zum Schluss, haben sich aber nicht grundsätzlich geändert; es bleibt bei den infantilisierenden und ressourcenausbeutenden Behauptungen des „eben ganz neu gedachten“, des „noch nie dagewesenen“. Wir sind weiterhin gefangen in der Logik von Innovation, Einmaligkeit, Wettbewerb, Formalität, Kontrolle und rigidem Zeitmanagement.

Zunächst hat die Pandemie das Diktat der Beschleunigung und Selbstoptimierung schlagartig in sein Gegenteil verkehrt und uns – die Freiberufler*innen, Soloselbstständigen, die Nicht-Angestellten und Nicht-Abgesicherten – in das Paradoxon verstrickt, aus einem rasend schnellen Leben heraus bis zum Stillstand zwangsentschleunigt worden zu sein. Aber wegen der damit einhergehenden, beängstigend steigenden harschen, ökonomischen Unsicherheit sitzen wir seither im kleineren Hamsterrad des Homeoffice, in Bademantel und Hausschuh, und schreiben weiterhin Anträge über Anträge, stellen uns super aktuell, super innovativ, super digitalisiert dar und warten auch noch im April auf die Novemberhilfen … Wollen wir uns das wirklich weiter antun: „Ich stelle einen Antrag, also bin ich! Ich habe einen Antrag bewilligt bekommen, also bin ich Künstler*in!“?

Wir brauchen einfach andere, entschleunigte, nachhaltige Förderstrukturen (siehe „Aufruf zur Kompliz:innenschaft, für einen Fonds Ästhetik und Nachhaltigkeit | FÄN“, S. 144)

Hartmut Rosa kennzeichnet die Corona-Zeit als die Gleichzeitigkeit von Erschöpfung und Ruhelosigkeit, von Beschleunigung von Zeit und Daten und eine Entwirklichung des Raums und des Sozialen.

Wie kann die erzwungene Entschleunigung zu einer selbstbestimmten werden? Wie können wir die kostbare Erfahrung der Entschleunigung in unserem Denken und Handeln bewahren? Wie könnte die Erfahrung des Pandemischen eine grundsätzlich andere Art zu denken, zu essen, zu reisen, zu wirtschaften, Kunst zu machen etc. ermöglichen, um auf den sich vollziehenden Wandel angemessen zu reagieren?

Wir könnten der chorischen Rede der Künstlerin und Aktivistin Anna Rispoli folgen, über Verteilungsgerechtigkeit, Prekarität und Nachhaltigkeit. 8

Wann, wenn nicht jetzt, könnten wir uns daran erinnern, dass eine Hauptstadt Laboratorium für Veränderung sein muss, und deshalb die Regierenden der Stadt höflich oder besser insistierend auffordern, statt uns durch Antrag auf Antrag zu jagen, die Künstler*innen und Soloselbstständigen der Stadt zu Pilot*innen des Grund ein aus kommenszu machen; so nahe wie möglich an der Bedingungslosigkeit, jedenfalls ohne Zwang zur Produktion, aber mit der Erwartung, den Wissenschaften über die Erfahrung zu berichten und dies mit allen Mitteln der Kunst. Wir würden mit dieser Freiheit zu Chronist*innen der Pandemie, zu Pilot*innen der Transformation. Mit der Perspektive, dass Alle das Grundauskommen kriegen müssen, damit es wirklich bedingungslos sein kann. Diese Art von Aus- und Aufbruch würde sich gar einer Mehrheit erfreuen können. (Siehe Nachtrag)

Wie wäre es, wenn sich die Künste aufschwingen würden, als Erste ihre Boxen zu verlassen und danach handeln zu können, was wir längst verstanden haben: dass alles mit allem zusammenhängt. Dafür gibt das Grundauskommen den Möglichkeitsraum. Für ein neues Verständnis von Avantgarde, das sich in Zusammenhang sieht, mit dem was auf der Welt passiert. Mir fällt ein Satz der Trobadora des Aufbruchs in der DDR, Irmtraud Morgner, ein: „Mein Antrieb wäre nicht, Kunst zu machen; mein Antrieb wäre, Welt zu machen. Natürlich mit der größtmöglichen Wucht an Worten“. 9

Nachtrag.

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