Mitra Devi - Das Kainszeichen

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Psychiaterin Carla Manser bekommt einen neuen Patienten zugeteilt: den «Kainszeichenmörder» Paul Berthold. Dieser ist soeben aus der geschlossenen Anstalt entlassen worden. Mitten in der Nacht lockt er Carla Manser in eine alte Fabrik zu einer Leiche, auf deren Stirn ein blutiges Zeichen prangt. Kurz darauf trifft die Polizei ein und nimmt Paul Berthold und Carla Manser fest. Denn die Psychiaterin kennt das Opfer. Auf der Fahrt ins Untersuchungsgefängnis gelingt es ihr, Nora Tabani zu verständigen. Die Zürcher Privatdetektivin und ihr Partner Jan Berger sollen Mansers Unschuld beweisen. Das Duo übernimmt den Fall und entdeckt seltsame Dinge, die sich hinter den Mauern der psychiatrischen Klinik abspielen. Um vor Ort zu ermitteln, lässt sich Nora Tabani in die geschlossene Abteilung einweisen. Und gerät dabei in Teufels Küche. Da bricht Berthold aus der Untersuchungshaft aus. Er hat eine letzte Mission zu erfüllen.

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Mitra Devi

DAS KAINSZEICHEN

Mitra Devi

DAS

KAINSZEICHEN

Nora Tabanis vierter Fall

Appenzeller Verlag

1. Auflage, 2011

© Appenzeller Verlag, CH-9101 Herisau

Alle Rechte der Verbreitung,

auch durch Film, Radio und Fernsehen,

fotomechanische Wiedergabe,

Tonträger, elektronische Datenträger und

auszugsweisen Nachdruck sind vorbehalten.

Umschlagbild: Bea Huwiler

ISBN Buch: 978-3-85882-564-3

ISBN eBook: 978-3-85882-586-5

www.appenzellerverlag.ch

eBook-Herstellung und Auslieferung:

HEROLD Auslieferung Service GmbH

www.herold-va.de

1. JULI

Der Neue war unheimlich.

Carla Manser hatte im Laufe ihrer Tätigkeit als Psychiaterin schon viele seltsame Patienten behandelt, aber dieser hier war anders.

Als sie auf sein Klingeln die Praxistür öffnete, stand er da wie ein zu schnell gewachsener Teenager, schlaksig und ungelenk. Sein Blick huschte unruhig hin und her. Er überragte sie um einen Kopf und wäre noch grösser gewesen, wenn er sich aufgerichtet hätte. Dass er vierzig war, wusste sie aus den Akten, doch seine bleiche, aufgedunsene Haut und die rötlichen Haare liessen ihn jünger erscheinen.

«Treten Sie bitte ein, Herr Berthold», sagte sie und reichte ihm die Hand. Er ergriff sie kurz und liess sie gleich wieder los.

Carla führte ihn ins Besprechungszimmer, das in blaugrünen Farbtönen gehalten war. Neben der Polstergruppe hingen zwei Meeresbilder mit Sand und Muscheln an der Wand und sollten – so hoffte sie jedenfalls – den Menschen in diesem Raum ein Gefühl von Geborgenheit vermitteln.

Paul Berthold nahm auf dem äussersten Sessel Platz. Sein Blick wich dem ihren aus, seine hellen Wimpern zitterten.

«Herr Berthold», begann sie, nachdem sie sich gesetzt hatte. Sie versuchte, ihrer Stimme einen ruhigen Klang zu geben. Ihr neuer Patient war auf der Hut, das spürte sie. «Doktor Tillmann von der Klinik ‹Seeblick› hat Sie überwiesen. Wir werden die nächsten Monate wöchentlich zwei Sitzungen abhalten.»

«Ja», sagte er monoton. Er fuhr mit dem Daumen über sein bartloses Kinn und kratzte an einem unsichtbaren Pickel herum. Plötzlich schaute er sie an, und sie spürte einen Stich im Magen. Bertholds wässrig-blaue Augen hatten etwas Bodenloses, offenbarten für einen Sekundenbruchteil innere Abgründe, die sie schaudern liessen. Dann war der Moment vorüber, und Berthold starrte auf seine Schuhe.

Carla hatte ihre Praxis in Erlenbach, ganz in der Nähe der Klinik und nur wenige Minuten von ihrer Wohnung entfernt. Ihre Kolleginnen, die täglich von Zürich, Uster oder Wetzikon pendelten und im Stau standen, beneideten sie darum.

Sie mochte die frisch Entlassenen, die den stationären Klinikaufenthalt hinter sich hatten. Diese wurden für die ambulante Nachbetreuung an sie weitergeleitet. Bei Gesprächen mit Langzeitpatienten kam es manchmal vor, dass sie in Gedanken abschweifte. Nur kurz und nicht so, dass ihr Gegenüber etwas davon merkte. Sie konnte sich jeweils sofort wieder konzentrieren und wusste, dass das Nachlassen der Aufmerksamkeit menschlich und normal war. Doch bei Neuen passierte ihr dies nie. Da war sie präsent und auf eine zurückhaltende Art neugierig.

In den Therapiesitzungen konnte sie sich auf ihre Intuition verlassen, die durch unzählige Erfahrungen gewachsen war. Weder ihr Studium noch die diversen Weiterbildungen hatten ihr wirklich vermitteln können, wie man Zugang zu einem verschüchterten, verletzten oder aggressiven Menschen fand. Manche brauchten mütterliche Worte, manche konkrete Konfrontationen, andere einfach Dasein und Aushalten ihres inneren Schmerzes. Dieser hier, das war Carla sofort klar, würde zu einer Herausforderung werden. Ihm wurde überdurchschnittliche Intelligenz attestiert. Nebst schizoiden, paranoiden und narzisstischen Anteilen.

Er hatte gemordet.

Statt eine Gefängnisstrafe verbüssen zu müssen, war er in die geschlossene Abteilung für psychotische Gewaltverbrecher verlegt worden. Nach etlichen Jahren sprach man ihm die ersten begleiteten Ausgänge zu, und seit kurzem lebte er in der betreuten Aussenwohngruppe auf dem Klinikgelände. Damit war er zu einem Fall für sie geworden. Seit seiner Tat hatte er sich nie mehr etwas zuschulden kommen lassen.

Sein Opfer, eine ihm unbekannte Frau, war geschändet, nackt und mit aufgeschnittener Kehle in einer heruntergekommenen Fabrikhalle gefunden worden. Er hatte neben ihr gesessen, seine Hände und sein Gesicht besudelt mit ihrem Blut. Die Tote hatte er auf den Rücken gelegt und auf ihre Stirn mit ihrem Blut ein Kreuz gemalt. Die Medien hatten sich auf dieses Detail gestürzt. Ein biblisches Symbol habe er hinterlassen, berichteten sie in den nächsten Tagen in reisserischen Schlagzeilen und nannten ihn den Kainszeichenmörder.

Carla verscheuchte die Bilder. Es war ihr wichtig, ihren Patienten ohne vorgefasste Meinung kennenzulernen. Menschen wie Berthold nahmen auch minime Unstimmigkeiten wahr. Ehrlichkeit und Offenheit führte zu Vertrauen und Therapiefortschritten, das hatte sie immer wieder erlebt. Seit über zwanzig Jahren tat sie diese Arbeit. Mit Mitte dreissig hatte sie einige Artikel in Fachzeitschriften publizieren können. Ihre Schwerpunkte waren seltene psychische Störungen und Phobien gewesen. Je länger sie sich damit auseinandergesetzt hatte, desto mehr war ihr bewusst geworden, dass niemand frei von psychischen Problemen war. Geistige Gesundheit und Krankheit waren relativ. Ihre eigenen Verletzungen halfen ihr, Verständnis für die Leiden ihrer Klientinnen und Klienten zu entwickeln.

Inzwischen war sie Anfang fünfzig, glücklich geschieden, wie sie gern sagte, und ging in ihrer Tätigkeit auf. Ihre kastanienbraunen Haare trug sie halblang, silbergraue Strähnchen schimmerten darin. Sie achtete auf ihr Äusseres, war natürlich, aber gepflegt gekleidet. Wenig Schmuck, flache Absätze. Kleinigkeiten konnten beim Aufbau einer therapeutischen Beziehung eine Rolle spielen.

«Mir liegt viel an einer konstruktiven Zusammenarbeit», sagte sie. «Wenn Ihnen eine Intervention von mir zu schnell oder nicht angebracht erscheint, teilen Sie es mir bitte mit.»

Er nickte. Blick abgewandt, Schultern gekrümmt.

«Möchten Sie über ein bestimmtes Thema sprechen?»

Er zögerte, knetete seine wulstige Unterlippe, starrte sie wieder an. Nur kurz. Etwas Undefinierbares lag in seinem Blick. Angst? Berechnung? Grausamkeit? Carla konnte es nicht deuten.

«Ein bestimmtes Thema», wiederholte er. «Da hätte ich eines.»

«Ja?», machte sie auffordernd.

Er lächelte. «Aber es wird Ihnen nicht gefallen.»

Sie schüttelte sanft den Kopf. «Was Sie mir anvertrauen, muss mir nicht gefallen, Herr Berthold. Sie sind für sich selbst hier.»

Berthold zog die Brauen zusammen. Seine Stimme war eisig, als er sagte: «Irrtum. Ich bin hier, weil mich Doktor Tillmann dazu verknurrt hat.»

So unrecht hatte er damit nicht. Carla war geduldig. Sie ahnte, dass er reden würde. Die meisten sehnten sich über kurz oder lang danach, sich mitzuteilen. Egal, was sie getan hatten.

«Meine Phantasien», sagte er und leckte sich die Lippen. «Ich werde Ihnen von meinen Phantasien erzählen.»

Als er nicht weitersprach, fragte sie: «Sind es belastende oder beglückende Bilder?»

«Zwanghafte.»

«Leiden Sie darunter?»

Er fixierte Carla. «Ich geniesse sie.»

Sie hielt seinem Blick stand.

«Ich töte», sagte er.

Sie runzelte die Stirn, wartete, bis er fortfuhr.

«Jede Nacht töte ich. Jeden Tag. Im Wachzustand. In meinen Träumen. Und in der Welt dazwischen. Kurz vor dem Einschlafen. Sie kennen diese Phase sicher, wenn die Farben und Formen intensiver werden.

Sie nickte. «Man nennt es hypnagoge Bilder.»

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