Michelle Alexander - The New Jim Crow

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Die Wahl von Barack Obama im November 2008 markierte einen historischen Wendepunkt in den USA: Der erste schwarze Präsident schien für eine postrassistische Gesellschaft und den Triumph der Bürgerrechtsbewegung zu stehen. Doch die Realität in den USA ist eine andere. Obwohl die Rassentrennung, die in den sogenannten Jim-Crow-Gesetzen festgeschrieben war, im Zuge der Bürgerrechtsbewegung abgeschafft wurde, sitzt heute ein unfassbar hoher Anteil der schwarzen Bevölkerung im Gefängnis oder ist lebenslang als kriminell gebrandmarkt. Ein Status, der die Leute zu Bürgern zweiter Klasse macht, indem er sie ihrer grundsätzlichsten Rechte beraubt – ganz ähnlich den explizit rassistischen Diskriminierungen der Jim-Crow-Ära.
In ihrem Buch, das in Amerika eine breite Debatte ausgelöst hat, argumentiert Michelle Alexander, dass die USA ihr rassistisches System nach der Bürgerrechtsbewegung nicht abgeschafft, sondern lediglich umgestaltet haben. Da unter dem perfiden Deckmantel des »War on Drugs« überproportional junge männliche Schwarze und ihre Communities kriminalisiert werden, funktioniert das drakonische Strafjustizsystem der USA heute wie das System rassistischer Kontrolle von gestern: ein neues Jim Crow.

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Die gewählten Anführer der Afroamerikaner haben ein umfassenderes Mandat als Bürgerrechtsgruppen, doch auch sie klammern häufig das Problem der Strafjustiz aus. So bat der Congressional Black Caucus (Fraktion der schwarzen Kongressabgeordneten) im Januar 2009 in einem Brief Hunderte Anführer von schwarzen Communitys und Organisationen um Informationen über ihre Hauptanliegen. In dem Schreiben waren dazu mehr als drei Dutzend Themenfelder aufgelistet, darunter Steuern, Verteidigung, Einwanderung, Landwirtschaft, Wohnungsbau, Banken, höhere Bildung, Multimedia, Verkehr und Infrastruktur, Frauen, Senioren/Rentner, Ernährung, religiöse Gruppen, Bürgerrechte, Volkszählung, materielle Sicherheit und zukünftige Führungspersönlichkeiten. Die Strafjustiz wurde nicht erwähnt. »Resozialisierung« war ein Stichpunkt, aber wem an einer Reform des Strafjustizsystems lag, dem blieb nichts anderes übrig, als sein Kreuzchen bei »Sonstige« zu machen.

Das heißt nicht, dass im Hinblick auf eine Strafjustizreform bislang nicht viel Entscheidendes geschehen wäre. Bürgerrechtsvertreter haben heftige Proteste gegen bestimmte Aspekte des neuen Kastensystems organisiert. Ein denkwürdiges Beispiel hierfür ist der erfolgreich vom Legal Defense Fund der NAACP (National Association for the Advancement of Colored People, Nationale Organisation für die Förderung farbiger Menschen ) angeführte Widerstand gegen eine verdeckte Ermittlung in einer Drogensache in Tulia, Texas, die einen rassistischen Hintergrund hatte. Bei der Drogenrazzia im Jahr 1999 wurden fast 15 Prozent der schwarzen Einwohner der Stadt inhaftiert – auf Grundlage lediglich der Falschaussage eines einzigen Informanten, den der Sheriff von Tulia angeheuert hatte. In jüngerer Zeit haben Bürgerrechtsgruppen im ganzen Land juristische Verfahren und lebhafte Kampagnen gegen den Wahlrechtsentzug für Straftäter durchgeführt und Widerstand gegen die diskriminierenden harten Strafgesetze und Vorschriften für den Besitz und Verkauf von Crack sowie gegen die »Null-Toleranz«-Politik geleistet, die zur Folge hat, dass schwarze und braune Jugendliche nicht selten von der Schule direkt ins Gefängnis wandern. Die ACLU hat kürzlich ein Programm zur Rassengerechtigkeit entwickelt, in dem Fragen der Strafjustiz an oberster Stelle stehen, und ein vielversprechendes Projekt zur Reform der Drogengesetze auf die Beine gestellt. Und dank des offensiven Engagements von ACLU, NAACP und anderer Bürgerrechtsorganisationen im ganzen Land wird Racial Profiling weitgehend verurteilt, selbst von Teilen der Polizei, die früher diese Praxis offen begrüßten.

Doch trotz dieser bedeutsamen Entwicklungen wird die Dimension des Problems immer noch nicht erkannt. Es existiert weder eine Bewegung auf breiter Basis, die Pläne zur Beendigung der Masseninhaftierung schmieden würde, noch ein Engagement, das vom Umfang her auch nur annähernd mit dem Kampf für die Erhaltung der Affirmative Action vergleichbar wäre. Überdies besteht weiterhin eine Tendenz in der Bürgerrechtsgemeinde, das Strafjustizsystem lediglich als eine Institution unter anderen zu betrachten, das mit unterschwelligen Rassenvorurteilen infiziert ist. Die Website der NAACP ist dafür ein Beispiel. Noch im Mai 2008 konnte man dort unter dem Punkt Rechtsabteilung eine kurze Einführung in die Arbeit der Organisation zu Fragen der Strafjustiz finden. Dort hieß es, dass »trotz der bisherigen Siege in der Bürgerrechtsfrage … das Strafjustizsystem immer noch von rassistischen Vorurteilen durchdrungen« sei. Die Besucher der Website wurden aufgefordert, der NAACP beizutreten, um »die in den letzten dreißig Jahren hart erkämpften Bürgerrechte« zu verteidigen. Niemand, der die Website aufrief, erfuhr, dass die Masseninhaftierung von Afroamerikanern viele dieser hart errungenen Siege bereits zunichtegemacht hatte.

Man stelle sich einmal vor, die Bürgerrechtsorganisationen und afroamerikanischen Anführer der Bewegung hätten in den 1940er Jahren nicht Jim Crow ganz oben auf ihre Agenda gesetzt. Angesichts dessen, dass die Rassentrennung damals das wichtigste Instrument der rassischen sozialen Kontrolle in den Vereinigten Staaten war, wäre das absurd gewesen. In diesem Buch wird die These vertreten, dass die Masseninhaftierung in Wahrheit der neue Jim Crow ist und sich jeder, der an sozialer Gerechtigkeit interessiert ist, mit aller Kraft für die Abschaffung dieses neuen rassischen Kastensystems einsetzen sollte. Die Masseninhaftierung – nicht Angriffe auf die Affirmative Action oder eine laxe Handhabung der Bürgerrechte – ist der schlimmste Ausdruck des Gegenschlags gegen die Bürgerrechtsbewegung. Das verbreitete Narrativ, Sklaverei und Jim Crow seien überwunden und die Wahl Barack Obamas zum Präsidenten sei ein Beweis für den »Triumph des Landes über die Rasse«, ist gefährlich und irreführend. Der farbenblinde öffentliche Konsens, der heute in Amerika herrscht – das heißt, der weitverbreitete Glaube, dass die Hautfarbe keine Bedeutung habe –, hat uns die Augen vor den Realitäten in unserer Gesellschaft verschlossen und das Entstehen eines neuen Kastensystems gefördert.

Meine Haltung zum Strafjustizsystem hat sich stark verändert, seit ich vor zehn Jahren den Anschlag an dem Telefonmast bemerkte. Für mich ist das neue Kastensystem inzwischen so deutlich erkennbar wie mein eigenes Spiegelbild. Wie bei einer optischen Täuschung, in der man das versteckte Bild erst erkennt, wenn man die Konturen wahrnimmt, verbirgt sich das neue Kastensystem unsichtbar im Labyrinth der von uns entwickelten Rationalisierungen für die anhaltende Ungleichheit. Es ist durchaus möglich – und sehr leicht –, diese »eingebettete« Wirklichkeit nicht zu sehen. Erst nachdem ich jahrelang für eine Reform der Strafjustiz gearbeitet hatte, verschob sich bei mir der Fokus allmählich auf das rigide Kastensystem, bis es mir deutlich vor Augen stand. Und es erscheint mir heute seltsam, dass ich es nicht früher erkannt habe.

Da ich also um die Schwierigkeit weiß, etwas zu sehen, dessen Existenz die meisten vehement bestreiten, rechne ich damit, dass dieses Buch auf Skepsis oder Schlimmeres stoßen wird. Manche werden die Charakterisierung der Masseninhaftierung als »rassistisches Kastensystem« für eine grobe Übertreibung halten. Ja, sagen sie wahrscheinlich, vielleicht haben wir »Klassen« in den Vereinigten Staaten – beschönigend als Ober-, Mittel- und Unterschicht bezeichnet –, womöglich sogar eine Unterklasse (eine Bevölkerungsgruppe, die so weit von der Mitte der Gesellschaft entfernt ist, dass sie die geheimnisvolle Karriereleiter gar nicht mehr erreichen kann), aber wir haben in diesem Land nichts, was man als »Kaste« bezeichnen könnte.

Ziel dieses Buches ist es nicht, in eine schon lange anhaltende, heftige Debatte in der wissenschaftlichen Literatur darüber einzugreifen, was ein Kastensystem ist und was nicht. Ich verwende den Begriff rassisches Kastensystem wie im allgemeinen Sprachgebrauch für ein System, in dem eine stigmatisierte ethnische Gruppe qua Gesetz und Gewohnheit in einem niedrigen gesellschaftlichen Status gefangen ist. Jim Crow und die Sklaverei waren Kastensysteme. Und unser System der Masseninhaftierung ist ebenfalls eins.

Um den elementaren Charakter des neuen Kastensystems zu verstehen, ist es vielleicht hilfreich, sich die Strafjustiz – alle dazugehörigen Institutionen und Methoden – statt als ein unabhängiges, eigenständiges Konstrukt als ein Tor zu einem viel umfassenderen System rassischer Stigmatisierung und ständiger Marginalisierung vorzustellen. Dieses umfassendere System, hier als Masseninhaftierung bezeichnet, bringt Menschen nicht nur hinter reale Gitter in realen Gefängnissen, sondern auch hinter virtuelle Gitter und Mauern – Mauern, die für das bloße Auge nicht sichtbar sind, aber fast so effektiv wie einst die Jim-Crow-Gesetze People of Color dauerhaft zu Bürgern einer Unterklasse machen. Mit dem Begriff Masseninhaftierung meine ich aber nicht nur das Strafjustizsystem an sich, sondern auch das gesamte Geflecht von Gesetzen, Vorschriften, Maßnahmen und Gewohnheiten, das alle als kriminell Gebrandmarkten der Kontrolle unterwirft, ob sie im Gefängnis sitzen oder nicht. Nach ihrer Entlassung treten die ehemaligen Häftlinge in eine verborgene Unterwelt ein, in der sie per Gesetz diskriminiert und dauerhaft aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Sie bilden Amerikas neue Unterkaste.

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